Ihr Lieben, dies ist ein so wichtiger Beitrag zum Thema: Traut euren Kindern was zu. Lasst sie selbst Lösungen finden, wenn es schwierig wird und schaut gespannt, wie sie trotzdem vorankommen, DAS ist Wachstumsdenken. Hier schreibt ein Papa, der sich Jupiter Jansen nennt, um die Privatsphäre seiner Tochter zu wahren und der ihrem Scheitern, ihren Lösungen und ihrer Resilienz sogar ein Kinderbuch gewidmet hat: Das Mädchen, das verflixt viele Fehler machte. Lest mal, wie sie es in ihrer Familie handhaben…
Meine persönliche Reise mit meiner Tochter
Meine Tochter ist neun Jahre alt, wir wohnen in Berlin, und wir haben gemeinsam viel darüber gelernt, wie wichtig es ist, loszulassen und nicht ständig nur zu kontrollieren. Einmal wollte sie unbedingt alleine ein Kuchenrezept ausprobieren, obwohl ich zunächst zögerte, weil ich ihr unbedingt helfen wollte. Doch ich entschied mich, sie es alleine ausprobieren zu lassen (bis auf das mit dem Backofen). Der Kuchen wurde zwar nicht perfekt, aber der Stolz in ihren Augen, es selbst geschafft zu haben, zeigte mir, wie wertvoll es ist, Fehler zuzulassen und die Kinder einfach machen zu lassen. Ja, ich habe die Küche danach aufräumen müssen!
Was genau ist Wachstumsdenken?
Wachstumsdenken, auch als Growth Mindset bekannt, beschreibt die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung, Lernen und Beharrlichkeit weiterentwickelt werden können. Im Gegensatz dazu steht das statische Denken, das davon ausgeht, dass Fähigkeiten angeboren und unveränderlich sind.
Ein Kind mit Wachstumsdenken sieht Herausforderungen als Chancen, sich zu verbessern, während ein Kind mit statischem Denken Schwierigkeiten als Zeichen von Unzulänglichkeit betrachtet. Es ist wichtig, unseren Kindern beizubringen, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lernprozesses sind und sie daran wachsen können. Diese Einstellung stärkt nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Resilienz.
Eine positive Einstellung zu Fehlern hilft Kindern, weniger Angst vor dem Scheitern zu haben und sich selbst zu vertrauen. Wenn sie verstehen, dass Fehler keine endgültige Niederlage, sondern eine Möglichkeit sind, Neues zu lernen, werden sie mutiger, Dinge auszuprobieren und sich Herausforderungen zu stellen.
Fehler als Lernchance betrachten
Eine Erfahrung mit meiner Tochter und was wir daraus gelernt haben: Beim Basteln wollte sie ein eigenes Vogelhaus bauen. Sie machte ein paar Fehler bei den Maßen (und einiges war schief), aber anstatt einzugreifen, habe ich zugesehen, wie sie selbst eine Lösung fand. Das Ergebnis war ein einzigartiges Vogelhaus, auf das sie sehr stolz war.
Beim Frühstücken schneiden sich meine Kinder mittlerweile selbst die Brötchen auf, auch wenn es manchmal zu kleineren Schnitten kommt. Es ist ein wichtiger Schritt für ihre Selbstständigkeit, und es zeigt ihnen, dass sie Fehler machen dürfen. Es schmeckt auch direkt alles besser. 🙂
Meine Tipps für Eltern
- Fehler zulassen und nicht sofort eingreifen:
Kinder lernen am meisten, wenn sie ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen, auch wenn es manchmal bedeutet, dass sie Fehler machen. Anstatt sofort einzugreifen, sollten wir ihnen die Möglichkeit geben, selbst eine Lösung zu finden.
- Lob für Einsatz statt Ergebnis:
Konzentrieren Sie sich darauf, die Anstrengung und den Einsatz zu loben, den Ihr Kind zeigt, anstatt nur das Ergebnis zu bewerten. Dadurch entwickeln Kinder ein Gefühl von Stolz auf ihre Bemühungen, unabhängig vom Erfolg.
- Vom Perfektionismus loslassen und Vertrauen ins Kind haben:
Lassen Sie den eigenen Perfektionismus los und vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind seinen eigenen Weg finden kann. Selbstständigkeit entwickelt sich durch Ausprobieren und das Überwinden von Schwierigkeiten.
Und ich dachte so: „Sollte das nicht ein Kinderbuch wert sein?“
Das Thema Wachstumsdenken und die Wichtigkeit, Fehler zuzulassen, haben mich dazu bewegt, meine Erkenntnisse in Form einer Geschichte weiterzugeben. Ich möchte damit anderen Eltern helfen, den Wert des Fehlerzulassens zu erkennen und ihre Kinder auf dem Weg zu selbstbewussten, glücklichen Menschen zu begleiten.
„Das Mädchen, das verflixt viele Fehler machte“ ist eine Geschichte über Mut und Selbstvertrauen. Dieses Buch ist das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen, die mich als Vater schon lange beschäftigen.
Ich lade Euch herzlich ein, dieses Buch gemeinsam mit euren Kindern zu entdecken. Es kann helfen, das Thema Fehler als Chance zu verstehen und zu zeigen, wie viel Mut und Stärke im Ausprobieren und Scheitern liegen.
Fazit
Fehler gehören zum Leben und zum Lernen dazu. Wenn wir unsere Kinder unterstützen, statt sie zu kontrollieren, und ihnen Raum geben, aus Fehlern zu lernen, fördern wir ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstständigkeit. Die schönsten Momente entstehen, wenn wir Fehler zulassen und unsere Kinder auf ihrem Weg begleiten.
8 comments
Wenn die Schüler konstruktives Feedback in der Schule bekommen, wird erwartet, dass sich die Schüler verbessern. Die Noten reflektieren die Fehler, welche die Schüler gemacht haben. Das Growth Mindset soll den Kindern helfen, besser zu werden, indem sie nicht aufgeben und üben und lernen. So verstehe ich das.
Verantwortung für sein eigenes Lernen zu übernehmen ist nicht selbstverständlich.
Da sollte man Fehler zu lassen können, und trotzdem weiter machen.
Sollte sich die Antwort nicht auf meinen Kommentar beziehen, entschuldige ich mich. Er steht direkt unter meinem
das wichtige ist doch das die Kinder kein Leistungsdruck empfinden , auch wenn sie dann im Berufsleben komplett zusammen brechen und die Welt nich verstehe , da ja Leistung gefordert wird
Ich finde das auch gut. Aber eben: wenn es darum geht, schafft es mein Kind auf das Gymnasium (und hat damit wesentlich bessere Startchancen) oder nicht, welche Eltern können es dann so gelassen sehen? V.a. Wenn es dann Noten auf Präsentationen und Ähnliches gibt, das sie in dem Alter wirklich noch nicht alleine so hinbekommen, dass es für eine gute Note reicht. Das ist dann echt ein Dilemma. Deshalb finde ich unser Schulsystem mit der frühen Selektion auch so schrecklich. Akademikerkinder mit guten familiären Ressourcen werden vom System privilegiert.
Leider werden sie in der Schule aber durch schlechte Noten bestraft für ihre Fehler. Was ja ein wichtiger Lernort ist an dem sie viel Zeit verbringen.
Finde ich schwer diesen Widerspruch aufzulösen.
Sollte es nicht, aber als Lehrerin geht bei diesen Pauschalaussagen mein Puls hoch. Genauso (dämlich) pauschal würde ich eher sagen: „Leider sind alle Eltern immer total auf Noten und auf das Gymnasium fixiert. Deshalb fragen sie schon in der 1. Klasse nach, welche Empfehlung ihr Kind wohl bekommen wird und sind null daran interessiert, zu erfahren, was ihr Kind in der Schule eigentlich gerade macht und wie es lernt!“
*Puls wieder runter*
Die Einstellung unterschreibe ich sofort, und wir haben das auch gut hinbekommen. Mir hat damals das Buch „Das gewünschteste Wunschkind“ unglaublich viel geholfen. Aber dann kommt leider die (weiterführende) Schule und macht einiges zunichte. „Du meldest dich nicht genug“. Überall Rotstift in Klassenarbeiten, ganz selten mal ein „gut gemacht“. Thema verfehlt…. Jeder Fehler = Punktabzug. In Kunst: viel Mühe und Arbeit reingesteckt, dem Lehrer gefällt es nicht… ausreichend. Es kostet mich nun einige Mühe, das wieder auszugleichen und ich bin mir nicht sicher, wie gut es gelingt.
Danke für die Beleidigung. Vielleicht erstmal beruhigen bevor eine Antwort geschrieben wird.
Ich habe einfach nur gesagt wie aus es meiner Perspektive als Elternteil aussieht und aus meiner eigenen Erfahrung als Schülerin.