Nicht mehr klein und noch nicht groß – von den Anfängen der Pubertät

Pubertät

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Ihr Lieben, in unserer Teenie-Kolumne dreht es sich – logischerweise – um Teenager und darum, wie wir das Leben mit ihnen handeln. Doch immer wieder erreichen uns Fragen zu den Anfängen der Pubertät, denn auch diese Zeit kann mitunter ganz schön schwierig sind. Nicht mehr klein und noch nicht groß, kurz vor dem Absprung in das große Abenteuer des Lebens, am liebsten schon ganz selbstständig, aber dann in manchen Situationen eben doch noch nicht… was für eine Aufregung und was für eine Zeit der Widersprüche.

Ganz cool und trotzdem noch verschmust

„Ey, wo ist mein Haargel“, tönt es da vielleicht schon mal aus dem Badezimmer. Mützen sind plötzlich uncool und die Hosen müssen nun auch baggy sein. Die Zeit, in der das Kind mit seinen kleinen Geschwistern in die Badewanne gegangen ist, ist nun vorbei. „Tür zu, ich hab auch eine Privatsphäre!“ Küsschen zum Abschied nur noch schnell im Auto, wenn´s keiner sonst sieht. Die Freunde werden lässig begrüßt, der Rucksack hat die klassische Schultasche abgelöst.

Aber manchmal muss man doch noch kuscheln auf dem Sofa, braucht viel Zuspruch und Zuhören. Kriecht richtig in den Arm hinein, will gehalten werden und braucht es, dass Mama den Schmerz wegpustet.

Loslassen und begleiten

Am liebsten alles alleine schaffen, die Welt steht ja auch offen. Wie lange kann ich abends unterwegs sein? Schaffe ich die Strecke schon mit dem Bus oder dem Rad? Kann ich den Konflikt schon komplett alleine lösen? Und Eltern fragen sich: Was kann ich meinem Kind schon zutrauen? Es ist die erste Etappe des Loslassens und sie ist so wichtig. Denn Kinder, denen etwas zugetraut wird, werden selbstbewusster und selbstsicherer.

Doch natürlich müssen wir immer noch begleiten und unterstützen. Wir können Ratschläge und Hilfestellungen geben, Unterstützung anbieten. Oft sind kleine Kompromisse ideal: Du darfst alleine mit dem Rad hinfahren, aber du sagst bescheid, wenn du gut angekommen bist. Oder: Du schreibst dir auf, was du der Lehrerin im Konfliktfall sagen willst, aber ich komme mit und stärke dir den Rücken.

Vertrauen und im Gespräch bleiben

Was beschäftigt dich? Wie findest du es, dass dein Klassenkamerad schon heimlich vaped? Du bekommst etwas mehr Medienzeit, aber ich möchte mir dir besprechen, welche Spiele du spielst. Lass dich umarmen, wenn die beste Freundin grad eine zickige Phase hat. Nur, weil die Kinder größer werden, heißt es nicht, dass sie weniger Gesprächsbedarf haben. Wichtig ist: Dran bleiben! Interesse zeigen! Und ihnen klar machen: Bei mir bist du sicher, auch wenn du mal Mist gebaut hast.

Keine Angst vor der Pubertät haben!

Das gilt vor allem für uns Eltern. Ja, es kann sein, dass demnächst die Türen geknallt werden. Es kann sein, dass eure Kids nur noch die Augen rollen, wenn ihr sie ansprecht. Es kann auch sein, dass sie respektlos werden. Es kann aber auch genauso gut sein, dass ihr mit den Kindern weiter wachst, dass ihr durch sie ganz viele neue Themen kennen lernt. Dass ihr es genießt, gute Gespräche zu führen und dass sie euch weiterhin an ihrem Leben teilhaben lassen.

Oft wird uns Eltern ja richtig Angst gemacht vor der Pubertät – es gibt aber auch ganz viele Beispiele, bei denen diese Zeit vor allem positiv aufregend ist. Sucht euch Eltern, die schon Erfahrung haben. Ich ganz persönlich zum Beispiel liebe es, wenn Lisa von ihren drei Kindern erzählt und wie sie diese auf Augenhöhe begleitet. Dadurch hat die Pubertät für mich ihren Schrecken verloren, denn bei Lisa gab es definitiv anstrengendere Phasen als die Pubertät.

Lasst uns einfach vor allem offen und freudig sein auf all die Veränderungen und das Wachstum, das unsere Kinder in den nächsten Jahren erleben werden. Und darauf vertrauen, dass unsere Basis stabil genug ist, um auch mal unruhige Zeiten gut zu überstehen.

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