Ihr Lieben, neulich fragte mich Lisa, ob es mir eigentlich schwerfalle, auf einige Dinge während der Schwangerschaft zu verzichten. Denn natürlich ist die Kugelzeit eine Zeit, in der man besonders auf sich und seinen Körper achten und hören muss, weil man eben nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich ist. Gehen wir also mal die Dinge durch, auf die ich gerade verzichten muss.
ALKOHOL
Zugegeben, in meinen 20ern habe ich ganz schön oft zu tief ins Glas geschaut. Damals habe ich eine Querstraße entfernt der Reeperbahn in Hamburg gewohnt und war ECHT viel feiern. Und zu Beginn der Pandemie habe ich auch das ein oder andere Glas Rotwein getrunken, weil ich dachte, dass mich das beruhigt. Aber generell trinke ich immer weniger, desto älter ich werde. Weil ich es auch einfach nicht mehr vertrage. Ich schlafe schlechter und spüre den Alkohol noch zwei Tage lang.
Wenn wir in Bayern sind, trinke ich sehr gerne ein Bier zum Abendessen und wenn wir bei Freunden sind oder abends mal essen gehen, auch sehr gerne ein oder zwei Gläschen Wein. Aber im normalen Alltag unter der Woche trinken wir nie Alkohol.
Gestern bin ich am Weihnachtsmarkt vorbeigefahren und dachte kurz: Ach schade, gar keinen Glühwein dieses Jahr. Aber nach zwei Sekunden habe ich schon nicht mehr daran gedacht. Soll also heißen: Es macht mir gar nichts aus, auf Alkohol zu verzichten. Ich vermisse es dieses Mal wirklich null.
SUSHI
Leider haben mir die Schwangerschaften immer den Appetit auf Fleisch und Fisch genommen, so dass ich seit einigen Jahren zu 95 Prozent vegetarisch lebe. Mittlerweile gibt es ja so viele leckere vegetarische Alternativen zu rohem Sushi, dass mich das auch gar nicht stört. Am 11.11. haben wir eine Martins-Gans im Restaurant gegessen, da reichte mir wirklich ein kleines Stückchen Fleisch, das ich ganz bewusst genossen habe – ich glaube, es war das erste Fleisch in dieser Schwangerschaft.
JOGGEN
Ja, fehlt mir sehr. Ganz einfach, weil es für mich die einfachste Art war, abzuschalten. Ich bin kein Fitness-Studio-Typ, sondern bin gerne im Wald unterwegs. Bis zur 12. Woche bin ich noch gejoggt, aber dann hat es nicht mehr gut angefühlt. Jetzt gehe ich halt viel spazieren und freue mich auf den Wiedereinstieg nach der Geburt – der leider sehr hart werden wird, weil ich nicht von Natur aus eine gute Läuferin bin, sondern mir jeden Kilometer hart erarbeiten muss…
TENNIS
Zum 40. Geburtstag habe ich mir ja selbst ein neues Hobby geschenkt, hatte das Glück an eine tolle Trainerin und an eine lustige Truppe fürs Doppel-Spielen zu geraten. Bis zur 20. Woche habe ich noch gespielt (natürlich nicht mehr in der gewohnten Intensität), dann habe auch hier gemerkt, dass mein Körper das nicht mehr möchte. Fehlt mir aber sehr. So sehr, dass ich aus der Tennis-Chatgruppe austreten musste. Sobald es nach der Geburt wieder geht, steige ich wieder ein.
PARTY, abends ausgehen
Müsste ich ja nicht notgedrungen drauf verzichten, aber ich bin abends fast immer zu müde, um noch was zu unternehmen. Ab 17 Uhr baue ich einfach wirklich ab und freue mich aufs Bett. Aber: ich habe mir vorgenommen, noch ein paar Abend-Dates einzubauen, bevor das Baby kommt.
SCHLAF
Noch könnte ich ja jeden Abend von 20 Uhr bis kurz nach 6 durchpennen. KÖNNTE! Denn die meisten Nächte wälze ich mich hin und her, träume wild, wache nachts auf und kann nicht mehr schlafen. Meistens liege ich ab kurz nach 5 wach. Ob mich das schon für die Zeit nach der Geburt abhärten soll? Nervt auf jeden Fall total….
Mein Fazit? Ich spüre kein schlimmes Verzicht-Gefühl, einiges vermisse ich schon, aber ich steigere mich nicht hinein, weil ich ja weiß, dass alles wieder kommt. Das ist vielleicht der Vorteil im Gegensatz zu einer ersten Schwangerschaft. Ich weiß genau, was auf mich wann zukommt und dass auch wieder Zeiten kommen werden, in denen ich mit Freundinnen zwei Flaschen Wein trinken kann. Ich bin gelassener, vieles geht auch – ehrlich gesagt – im Alltag unter. Denn der Alltag, das ist bei der vierten Schwangerschaft klar, ist ganz schön bunt, trubelig und voller Abenteuer….