Ihr Lieben, ich habe ein Anliegen bzw. ein Thema, das mich auch schon länger begleitet, es geht um Vereinbarkeit… und es würde mich interessieren, wie es bei anderen Leserinnen ist. Denn WIE familienunfreundlich mein Vorgesetzter (der übrigens selbst Kinder hat) ist, darüber staunen Personen aus unserem Freundeskreis oder auch meine Kolleginnen aus anderen Bereichen immer wieder.
Ich selbst verfüge über ein Studium und arbeite für einen internationalen Konzern. Nach meiner ersten Elternzeit bin ich nach acht Monaten in Vollzeit wieder eingestiegen. Jedoch hatte ich auch schon damals Berührungspunkte. Flexibilität und Familienfreundlichkeit wird groß beworben, jedoch nicht in der Sparte, wo ich arbeite. Damals genehmigte man mir mit Hängen und Würgen einen Tag Homeoffice pro Woche.
Flexibilität & Familienfreundlichkeit beim Arbeitsgeber? Fehlanzeige
Zwischendurch habe ich tatsächlich auch mal über einen Stellenwechsel nachgedacht, jedoch hat sich leider nichts Adäquates ergeben. Irgendwann bin ich wieder schwanger geworden und es war schon damals klar, dass ich nach der zweiten Elternzeit nur noch in Teilzeit zurückkommen würde.
Wir wohnen ländlich, ich habe 40 Minuten Arbeitsweg und unsere Kita hat nur bis 15 Uhr geöffnet. Mein Mann und ich teilen uns auf. Jedoch ist er mindestens zweimal die Woche im Außendienst unterwegs und kann die Kinder nur teilweise wegbringen, jedoch nicht abholen. Großeltern sind leider nur eingeschränkt aufgrund eigener Berufstätigkeit verfügbar.
Vereinbarkeit durch Teilzeit: Die Führungskraft ist nicht begeistert
Nun teilte mir meine Führungskraft mit, ich solle doch bitte meine Vorstellungen zur Teilzeit äußern. Mein Mann und ich hatten gesagt, dass es für uns sinnvoll wäre, die Arbeitszeit auf drei Tage zu blocken, diese Tage jedoch flexibel sind. Und dass es auch nicht daran scheitern soll, wenn ich mal am vierten Tag arbeiten soll.
Meine Führungskraft ist davon aber wenig begeistert und möchte, dass ich vier Tage für sehr wenige Stunden pro Tag komme. Homeoffice ist vorerst nicht möglich und man denkt darüber nach, mir Arbeitszeiten zu diktieren, um sicherzugehen, dass „Anwesenheit gewährleistet ist“.
Sind eure Arbeitgeber auch so familienunfreundlich?
Ich habe immer zuverlässig meine Aufgaben erledigt, war nie krank etc. Und ja, es klingt vielleicht blöd, aber bei 40 Minuten Arbeitsweg pro Strecke lohnt es sich für mich nicht für die wenige Stundenzahl pro Tag.
Mich würde interessieren, wie das bei anderen Leserinnen läuft? Stellt sich die Führungskraft dort auch so quer? Denn von Bekannten höre ich immer genau das Gegenteil. Sie können Homeoffice machen ohne zu fragen, müssen sich nicht permanent rechtfertigen, dass der Mann diese Woche nicht die Kinder wegbringen kann, können ihre Arbeit unterbrechen und später weiterführen etc. All dies ist bei mir aber nicht ohne Diskussion und Rechtfertigung möglich.
Mich stresst es ungemein, was da auf meiner Arbeit für Bedingungen herrschen. Am Ende sind doch die Kinder bzw. die Familien die Leidtragenden. Entschuldigt bitte diesen langen Text. Aber ich weiß da gerade wirklich nicht weiter. Vielen Dank und viele liebe Grüße!
21 comments
Ich hatte vor meinem Wechsel einen vergleichsweise familienunfreundlichen Arbeitgeber. Teilzeit wäre zwar möglich gewesen und Gleitzeit gab es schon immer, allerdings mit sehr langen Kernarbeitszeiten, sodass mein Mann die Kinder in die Kita bringen und abholen musste. Home Office wurde aufgrund von Corona mit Biegen und Brechen für einen Tag pro Woche genehmigt. Mehr wollte man nicht, obwohl es in unserem Bürojob ohne Probleme möglich gewesen wäre und eine Mitarbeiterin in einer anderen Abteilung schon vor Corona aufgrund ihrer Kinder ausschließlich im Home Office arbeitete.
Gerade, dass kein Home Office genehmigt wurde, hat mich massiv gestört, denn mein Mann lebte mir jeden Tag vor, wie flexibel andere Arbeitgeber ihre Mitarbeiter arbeiten lassen und wie viele Freiheiten diese haben.
Neben anderen Gründen wie dem Gehalt war das einer der Gründe, warum ich mich nach einem neuen Job umschaute.
Bei meinen Bewerbungsgesprächen begegneten mir etliche Unternehmen mit starren Arbeitszeiten 9-19 Uhr und ich fragte mich, wo wir in der Zeit stehen geblieben sind, dass es solche verkrusteten Arbeitsbedingungen überhaupt noch gibt. Wie gesagt im Büro ohne realen Kundenkontakt, nicht in der Arztpraxis oder im Supermarkt.
Nach einigem Suchen fand ich das, was ich wollte. Ich arbeite weiterhin Vollzeit (37h, vorher 40h), habe weiterhin Gleitzeit mit Arbeitszeitkonto, aber keine Kernarbeitszeit und kann mir meine Arbeit abseits von Meetings komplett frei einteilen. Drei Tage die Woche können wir Home Office machen, bei Bedarf auch mehr. Keiner meckert, wenn im virtuellen Meeting ein Kind im Hintergrund auftaucht. Kindkrankentage können wir so sehr gut mit Überstundenabbau überbrücken. Vorher ging das nicht und ich musste mich für jeden Kindkrankentag ellenlang vor der Geschäftsführung rechtfertigen.
Bei uns im Norden hat zum Glück fast jede Kita 7-17 Uhr auf, sodass wir das Betreuungsproblem nicht haben (die Öffnungszeiten nutzen wir nicht komplett). Mein Mann bringt die Kinder in der Regel hin, da besser mit seinem Arbeitsweg vereinbar, das Abholen teilen wir uns, ebenso wie die Kindkrankentage.
Hallo zusammen,
ich habe Architektur studiert und arbeite jetzt beim Land BW als Bausachverständige für steuerliche Grundstücksbewertungen.
Die Struktur ist sehr familienfreundlich. Ich bin total happy und fühle mich wohl bei meinem Arbeitgeber. Es gibt natürlich keine Kaffemaschine für die Mitarbeiter, das Essen für die Weihnachtfeier zahlt man selbst und der alte Laptop sollte seit zwei Jahren getauscht werden 😉 aber wenn mein Kind krank ist arbeite ich von zu Hause oder gar nicht. Ich habe viel Eigenverantwortung und nette Kollegen*innen (viele Teilzeitmütter). Bei uns funktioniert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf! Und es gibt viele offene Stellen beim Land Baden-Württemberg! Einfach mal auf den Webportalen suchen 😉 Wünsche allen Mamas, dass Sie ihren familienfreundlichen Job fürs Leben finden ❤️ LG aus Karlsruhe
sorry, ich weiß nicht wo das Problem liegt von mo-fr von 8-14 Uhr im Büro zu sein?? Das einzige Problem, was ich so auch noch nie gehört habe, ist, das eure Kita nur bis 15uhr geöffnet hat.
Kita bis 15 Uhr wäre ja ein Traum. Unsere hat Regelöffnungszeiten von 7:30 bis 12:30 und verlängerte Öffnungszeiten von 7:15 bis 13:15.
Vielleicht liegt das Problem am Arbeitsweg? Vor 3 Jahren brauchte ich noch ca 40 Minuten einfach ins Büro. Inzwischen ist es unter einer Stunde kaum zu schaffen, egal ob Bahn oder Auto. Bei uns macht die Kita auch um 15 Uhr zu. Zu der Zeit soll man ja schon das Gebäude verlassen haben, also spätestens 14:45 dort rein schneien. Ihr dürft auch die gesetzliche Mittagspause nicht vergessen, die 30 Minuten „Freizeit“ werden drauf geschlagen, egal ob man Pause macht oder nicht. Da rechnet es sich manchmal unter der 6 Stunden Grenze zu bleiben, zumindest an einigen Tagen. Sprich: mich würde es auch ärgern wenn mir durch Sturheit und Unflexibilität Steine in den Weg gelegt werden würden. Einerseits über Fachkräftemangel jammern und andererseits total bescheuerte Regeln aufstellen.
Liebe Autorin,
ich bin derzeit mit meinem dritten Kind in EZ. Während der ersten SS sind wir aus der Stadt endlich aufs Land in unser eigenes Haus umgezogen, aber damit war mein Arbeitsweg nun 50km pro Strecke, dank viel Autobahn theoretisch in 40 Minuten zu schaffen, aber natürlich nur ohne Stau.
Ich wollte dies Unternehmen nicht verlassen, dort hat alles gepasst und Familienfreundlichkeit wirklich gelebt. mein Chef hat mir direkt angeboten nur halbtags zu arbeiten und auch nur an 3-4 Tagen die Woche, damit die Fahrtkosten sich rechnen. Er hat selbst 4 Kinder und kennt sich mit Kind krank aus, es gab sogar regelmäßig Kollegen die ihre Kinder mit ins Büro genommen haben, wenn es mal eine Stunde nicht anders ging. Ich wurde in der ersten EZ wieder schwanger und habe somit nicht mehr dort gearbeitet. Nach der zweiten Elternzeit war für mich aber klar, dass ich mir etwas suche, dass näher dran liegt.
Habe etwas richtig tolles gefunden, nur 20 Minuten entfernt. Mir wurde richtig viel Flexibilität versprochen, auch mal einfach spontan Stunden aufbauen um an den Studientagen frei zu haben etc.
Die ersten Monate hat das auch super geklappt, aber als mein Kollege gekündigt hatte und ich alleine mit einem Azubi die Abteilung führen sollte (Ersatz einzustellen war zu teuer) ging dies alles nicht mehr. Plötzlich hieß es ich sei unmotiviert und würde meine Aufgaben nicht ernste nehmen.
Zum Glück war ich da (noch) heimlich mit unserem 3. Kind schwanger.
Somit musste ich das nicht lange mitmachen.
Eventuell wäre es nochmal eine Option dem Chef alles zu erklären und auch ein bisschen deine Überlegungen dazu anzudeuten, wie Positionswechsel oder sogar Unternehmenswechsel. Empfehlen kann ich es sogar vorher schon Stellen raus zusuchen, dann ist das Druckmittel etwas höher. Auch Chefs haben meist kein Interesse daran, neue Angestellte zu suchen und einzuarbeiten.
Viel Glück
Liebe Autorin,
ich hatte leider auch so einen Arbeitgeber. Ich habe daraus gelernt, dass es nicht gut ist, wenn man die einzige teilzeitarbetende Mutter ist, das Verständnis für Kind krank oder nicht übernachten können bei Veranstaltungen nicht nachvollzogen werden können. Ich fühle das sehr, dieses Aufreiben und zwischen Familie und Beruf. Und letztendlich muss man sich entscheiden. Der Arbeitgeber hat sich gegen mich entschieden, aber das war schon richtig so.
Dir alles Gute!
Ich arbeite ebenfalls in einem großen Unternehmen. Seit Corona können alle 50% remote arbeiten. Es herrscht aber Vertrauensbasis. Schaffe ich es mal nur weniger ins Büro, ist das okay. Hauptsache, ich mache meinen Job und habe meinen Kalender gepflegt, bin bei den Hauptbesprechungen immer dabei und melde mich zeitnah zurück. Aber zwischendurch mal zur Physio oder auch mal erst um 9.30h anfangen, wenn mein Kalender entsprechend gepflegt ist, kein Problem! Ich bin sehr glücklich und dankbar für diese Freiheiten. Ich arbeite 30h mit 3 kleinen Kindern. Mit jedem Tag ins Büro wäre das nie möglich. Ich würde auch versuchen zu wechseln…. alles Gute!
Hallo liebe Autorin,
grundsätzlich klingt deine Schilderung so, als ob die auf die Fahnen geschriebene „Familienfreundlichkeit“ in deiner Abteilung nicht wirklich gelebt wird.
Wichtig wäre aber um die gesamte Situation beurteilen zu können: hast du denn eine Arbeit, die Anwesenheit voraussetzt? Oder kannst du genau dieselben Aufgaben ohne Abstriche auch im HO erledigen? Wenn letzteres der Fall ist, kann ich deinen Unmut gut verstehen, denn 3 Tage Anwesenheit sollten auch fürs Team und Connections und drumherum reichen.
An deiner Stelle, würde ich auch eher versuchen in Richtung Versetzung zu gehen, wenn dir das Unternehmen an sich passt. Sonst läufst du Gefahr, dich an deinem (eigentlich unwilligen) Chef abzuarbeiten. Und entweder du bist dann mit der Lösung unzufrieden oder er- nicht gut.
Meine Situation ist insofern ähnlich, als dass ich auch einen sehr weiten Arbeitsweg habe.(1h pro Fahrt) Ich muss aber auch Vorort sein, da wir Außendienst Termine haben. Ich würde NICHT an 4 Tagen die Woche so weit fahren wollen.
Ansonsten mit dir nicht vergleichbar, da ich im ÖD arbeite und es hier mit Gleitzeit und HO (in meinem Amt aber erst seit Corona) tatsächlich sehr familienfreundlich ist.
Ich arbeite 2,5 Tage, 2 Tage fahren, 0.5 HO. (Geht bei uns aufgrund den 2 h Fahrtzeit aber auch nur mit Grosseltern.)
Würde mir, bevor ich 4 Tage fahre, an deiner Stelle was anderes suchen, bevorzugt ein Abteilungswechsel, wenn es sonst bei der Firma eigentlich flexibler ist und der Arbeutsbereich einigermassen passt. Das kann man ja vorher abklopfen.
Viel Erfolg und VG
Du bist nicht alleine!!!
In meinem früheren Job war es auch kein Ponyhof!
Als ich ( sogar früher als erwartet nach einem statt 2 Jahren Elternzeit zurück
kommen wollte) hieß es: na gut, aber nur volle Tage!
Diese Regelung galt aber nur für unseren Standort, in anderen Büros deutschlandweit konnte sehr wohl an 5 Tagen mit je z.b. 6h gearbeitet werden.
Mein Chef hat da ein mega Thema draus gemacht.
Das bedeutete vor 1630/ 17 Uhr war ich nie fertig( mein Mann aber auch nicht) und hatte auch noch 20 Minuten bis zur Krippe die zum Glück unfassbar flexibel war!
Und: ohne die Großeltern hätten wir das
Alles nicht geschafft.
Bestimmt ist es in vielen Firmen durch die Pandemie jetzt einfacher geworden, aber ganz sicher gibt es auch noch richtig viele unbewegliche Arbeitgebende!!!
Heute habe ich durch eine glückliche Fügung eine flexible Chefin und schätze diese Tatsache täglich sehr
Zumal mein Mann weiterhin einen familienunfreundlichen Arbeitsplatz hat und schräg angesehen wird, wenn er ( was eh kaum vorkommt) mal Kind krank einreicht, früher gehen muss oder auf Urlaub in den Ferien besteht…
Da hat die Gesellschaft noch unglaublich viel zu lernen!
Hallo, auch ich arbeite in einem internationalen Konzern. Ich bin letztes Jahr nach nur 2 Monaten Mutterschutz wieder Vollzeit zurück da mein Mann die Elternzeit nimmt. Meine Chefin hat trotzdem meine Aufgaben im Vergleich zu vor dem Mutterschutz reduziert damit ich ohne Probleme weiter stillen kann und auch sonst Mal springen wenn der Kleine was braucht. Er ist inzwischen 10 Monate und sie hat bisher nur sehr leicht den Aufgabenbereich wieder erweitert da ich immer noch stille. Ich habe nie eine böses Wort gehört (auch nicht in der Schwangerschaft als ich ein teilweises Berufsverbot hatte) und auch nie das Gefühl vermittelt bekommen, dass irgendetwas nicht passt.
Ich habe schon seit Jahren einen 100% Homeoffice-Vertrag, das hat sich dadurch auch nicht geändert.
Es geht also durchaus auch in Großkonzernen. Von meiner alten Firma weiss ich aber dass das komplett Chefabhängig ist: die Firma erlaube HO aber da er komplett dagegen war, gab’s das bei uns in der Abteilung nicht.
Wenn du in der Firma glücklich bist, würde ich mich intern umorientieren. Betriebsrat ist sicher kurzfristig eine Lösung, wird aber die Arbeitsatmosphäre mit dem Chef nur noch schwieriger machen
LG
Hallo zusammen!
Bei diesem Thema merke ich immer, dass ich als Assistenzärztin was Vereinbarkeit betrifft von einem anderen Niveau komme und auf die Probleme blicke. Wenn ich das lese, stellt es sich für mich so dar: Du arbeitest vor Ort in deinem Konzern in Teilzeit und deine Stelle lässt sich wahrscheinlich mit den Öffnungszeiten der Kita vereinbaren, da du ja kurze Arbeitstage hast. Jede Woche gleiche Arbeitszeiten, also gute Planbarkeit.
Als ich noch in der Klinik gearbeitet habe, war ich im Schichtdienst. Zunächst als einfache Mama, zuletzt als Dreifachmama. Trotz Teilzeit konnte ich nur unter der Hand Wünsche äußern. Kleinere Extraregelungen im Dienstplan für mich (z.B. dass ich mir einen Tag mehr im Monat frei wünschen durfte) durften meinen Kolleg*innen gegenüber nicht offen kommuniziert werden, damit niemand mit den gleichen Forderungen kommt. Ich hatte permanent ein schlechtes Gewissen, obwohl Vereinbarkeit für mich fast unmöglich war.
Nun arbeite ich in der Praxis. Auch hier ist die Flexibilität bei der Teilzeitregelung gering. Die Praxis hat bis 18 Uhr offen und die Sprechstundenzeiten müssen besetzt werden. Jede Ärztin in der Praxis muss auch zu Tageszeiten arbeiten, die ihr nicht so gut passen. Homeoffice ist natürlich ein ferner Traum. Meine „Wunscharbeitszeiten“ konnten nicht realisiert werden. Trotzdem bin ich zufrieden, denn jede Woche verläuft gleich und ich kann die Betreuung der Kinder gut mit meinem Mann zusammen planen. Ein großer Vorteil dem Schichtdienst gegenüber.
Deine Teilzeitregelung kommt mir vor meinem Hintergrund gar nicht schlecht vor. Aber das mag sich ganz anders anfühlen, wenn man im Umfeld andere Erfahrungen macht als ich. Ich glaube, es kommt da stark auf den Standpunkt an.
Danke Laura ich sehe das genauso. Ich arbeite, alleinerziehend, im 3 Schichtsystem und wusste welche Arbeitszeiten zu diesem Beruf gehören. Ich finde das sogar gut aufgeteilt, und das der Chef sicher gehen will dass effektiv ( nur) an dienstlichen Sachen gearbeitet wird verstehe ich. 2 Kinder sind eine Ablenkung und die Arbeitszeit wird bezahlt für Leistung.
Das ist aber eine Haltung zu Home Office, die nach Studienlage nicht haltbar ist und aus dem letzten Jahrhundert stammt?!
Und nur weil du im Schichtsystem arbeitest oder es noch familienunfreundlichere Unternehmen gibt als das der Autorin, heißt das ja nicht, dass deren Arbeitgeber Zustimmung bekommen muss. Sonst betonst du doch auch immer, dass man über seinen eigenen Tellerrand gucken muss.
Geli
Die Autorin beschwert sich weil sie ein paar wenige Stunden ( Muttischicht) machen soll und so super Kitazeiten und noch was vom Tag hat!? Vielleicht gibt es da Mütter mit echter Zeit-/ Planungsnot in Vollzeit? ( ich nicht) Und ALLE Arbeitgeber ist einfach pauschal verallgemeinernd.
Hallo Laura,
Ich bin in der selben Situation (Assistenzärztin mit 3 Kindern in der Praxis, bis längstens 19 Uhr), allerdings ändern sich die Schichten häufig wenn zB Kolleginnen Urlaub oder Fortbildungen/Dienstplanwünsche haben. Auch ist mein Mann häufiger dienstlich unterwegs, bis zu 10 Tage am Stück. So wirklich gut vereinbar ist das alles eher nicht und an vielen Nachmittagen wandert mein Nettogehalt direkt weiter zur Babysitterin. Und das bei einer halben Stelle – mehr Arbeit wäre rechnerisch schon möglich, aber faktisch durch die ungünstige Schichtarbeit dann doch nicht. Und dann ist ja auch ständig ein Kind krank oder die Kita hat Fortbildung oder die Schule Lernentwicklungsgespräche…
Hallo!
Ich arbeite auch in einem internationalen Konzern mit 30h/Woche. Vor Corona war die Lage bei mir ähnlich, nun bin ich immer noch 3 Tage im homeoffice. Den Chef stört es nicht.
Mich wundert das kleinliche Verhalten bei euch im Konzern. Hast Du schon mit dem Betriebsrat gesprochen? Vielleicht kann auch der Diversity oder Frauenbeauftragte helfen?
Aber Kämpfe kosten Kraft.
Mein Rat: wenn deine Stelle nicht absolut einzigartig ist und keine Aussicht darauf besteht, dass Chef geht, Wechsel Du intern.
Alles Gute!
Hallo liebe Autorin, wende Dich an Deinen Betriebsrat und hole Dir dort Unterstützung! Drohe, wenn möglich mit dem Gleichstellungsbeauftragten! Du fühlst Dich auf Grund Deines Geschlechts benachteiligt!
Ebenso ist die Frage, ob sonst Gleitzeit bei Euch in der Firma Usus ist. Dann hast Du die Fakten auf Deiner Seite!
Liebe Autorin, deine Schilderungen klingen furchtbar und meiner Meinung nach führt an einem Jobwechsel leider kein Weg vorbei. Ich arbeite in einem familienfreundlichen mittelständischen Unternehmen in Süddeutschland und schon vor Corona waren verschiedene Arbeitszeitmodelle und ein Tag Homeoffice kein Problem. Aktuell arbeite ich ca. einen Tag pro Woche im Büro und drei Tage im Homeoffice, da es bei meiner Tätigkeit keinen großen Unterschied macht. Das Verhältnis zwischen Führungskraft und Mitarbeitern ist auf Augenhöhe und von Respekt geprägt. Ich bekomme auch als Teilzeitkraft verantwortungsvolle Aufgaben und bin nicht auf dem Abstellgleis. Traurig, dass bei deinem Arbeitgeber deine Erfahrung und dein bisheriges Engagement nicht zählt… vielleicht hast du die Möglichkeit intern zu wechseln. Ich wünsche dir alles Gute. Liebe Grüße Simone
ich schildere hier mal meine Sicht als Kollegin einer dreifachen Mutter. sein dem ersten Kind ist sie keinen Tag mehr pünktlich erschienen. ständig krank und wir übernehmen ihre Stunden. das letzte Mal, dass sie regelmäßig zum Dienst erschien war 2017 seitdem ein Kind nach dem anderen … ich möchte das gar nicht persönlich bewerten, ich schildere es nur … fragt Mal wie die Stimmung in der Firma gerade ist… hat nix mit familienunfreundlich zu tun es sind Tatsachen
Wenn das bei deiner Kollegin so ist, dann kann man den Frust verstehen. Das heißt aber nicht, dass die Thread-Erstellerin ständig krank und unpünktlich ist oder dass das regelhaft auf Eltern zutrifft. Es gibt auch Leute ohne Kinder, die häufig unpünktlich oder krank sind und somit eine Belastung fürs Team; genauso wie es genügend Eltern gibt, die gut organisiert zuverlässig ihr Arbeit erledigen und nicht häufiger ausfallen als der Durchschnitt