Keinen Bock auf Vaterschaft! Wenn der Mann lieber sein Ding macht…

Vaterschaft

Ihr Lieben, neulich haben wir auf unserer Facebook-Seite einen Artikel zum Thema Vaterschaft geteilt, der den Titel hatte: „Der deutsche Vater ist ein Versager.“ In dem Artikel ging es darum, dass die meisten Väter sich zwar eine 50/50-Partnerschaft wünschen, in der Praxis allerdings immer noch der größte Teil der Care-Arbeit von den Müttern verrichtet wird.

Es gab viele Kommentare von Familien, bei denen es relativ gerecht zugeht, aber auch einige, die gezeigt haben, dass es immer noch Familien gibt, in denen sich der Vater total zurückhält. So war das auch bei Doreen. Sie war 17 Jahre lang mit einem Mann zusammen, der sich null ins Familienleben eingebracht hat. Davon erzählt sie hier.

Liebe Doreen, heute geht es um deinen Ex-Partner. Wie lange warst du mit ihm zusammen und in was hast du dich damals verliebt?

Ich war 17 Jahre mit meinem Ex-Partner zusammen und rückblickend waren das definitiv 17 Jahre zu viel. Ob ich je richtig verliebt war, kann ich nicht sagen. Ich war bedürftig und hatte so wenig Selbstwertgefühl, dass ich mich auf die Beziehung eingelassen habe, um mich wertvoller und als Frau vollständiger zu fühlen.

Wie lange wart ihr zusammen, bis du gemerkt hast, dass er sich nicht so am Familieneben beteiligt wie du dir es wünschst?

Im Grunde hat sich auch ohne Kinder schon sehr schnell abgezeichnet, dass er generell kein Interesse an Familien- bzw. Sozialleben hat. Er zeigte keinerlei Motivation, sich in meine Familie zu integrieren und lehnte sie sogar ab. Auf Aktivitäten und Unternehmungen hatte er nie Lust und machte zwar Zusagen, widerrief sie dann aber kurzfristig wieder. Wir waren z.B. in 17 Jahren nicht einmal im Kino oder mit Freunden aus. Meine Freunde mochte er nicht und er selbst hatte keine. 

Videospiele
Foto: pixabay

Nach der Geburt unserer ersten Tochter wurde es dann richtig krass. Ich hatte eine Wochenbettdepression, die sich über ein Jahr hinzog, aber statt mich zu unterstützen oder mir mal eine Nacht Schlaf zu gönnen, zog er sich lieber in sein Zimmer zurück und spielte Videospiele. Als Ausrede kam immer, dass ich ja stille und ein Kind seine Mutter braucht, außerdem könne er mit einem Baby nicht viel anfangen.

Das heißt, er hat sich gar nicht in den Familienalltag eingebracht?

Ich würde sagen, trotz physischer Anwesenheit des Vaters war ich von Anfang an alleinerziehend. Er ist zwar einkaufen gegangen und hat gekocht, hat die Mahlzeiten dann aber meistens alleine in seinem Zimmer eingenommen, weil er sie „in Ruhe genießen“ wollte.

Alles was mit den Kindern zu tun hatte schien ihn zu nerven. Elternabende, Kindergartenaktionen, Schulfeste, Arztbesuche, Spielplatz, Ausflüge etc. waren komplett meine Aufgabe, weil es nicht „sein Ding“ war unter Leute zu gehen.

Hast du versucht, mit ihm über seine Vaterschaft zu sprechen? Wie war seine Reaktion darauf?

Ich habe viele Versuche gemacht, mit ihm zu reden. Auch eine Paartherapie hat nichts gebracht. Er hat alles sehr geschickt so hingedreht, dass ich am Ende als die Schuldige dastand und mich auch so fühlte. Weil ich so abweisend zu ihm war, hatte er keine Lust mit der Familie im Wohnzimmer zu sein.

Er hat sogar behauptet, er habe keine Kinder gewollt, das sei allein mein Wunsch gewesen, was ganz sicher nicht stimmt. Ab und zu hat er es geschafft, sich für ca. 3 Wochen etwas mehr Mühe zu geben, ist dann aber wieder in sein altes Muster zurückgekehrt.

Was hättest du dir für Veränderungen konkret gewünscht?

Schlaf wäre ganz wichtig gewesen. Beide Kinder waren High Need Babys, haben wenig geschlafen und dafür viel geschrien. Es wäre existentiell wichtig gewesen, dass er mir Auszeiten verschafft, auch später als ich wieder gearbeitet habe und die Kinder größer waren. Und dass er sich von sich aus mit den Kindern, ihren Bedürfnissen und Belangen beschäftigt. 

Zum Schluss war es so, dass ich das Familienleben mit meinen Töchtern gelebt habe und er sich in sein abgedunkeltes Zimmer zurückgezogen hat. Wenn wir etwas von ihm wollten, mussten wir zu ihm kommen. Und wenn er sich um die Kinder gekümmert hat, dann nur widerwillig und so, dass die Kinder sich bei mir beklagt haben, dass der Papa wieder nur gemotzt hat. 

So hatte ich ständig ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber, habe außer der Arbeit möglichst keine Termine mehr für mich ausgemacht, mich kaum noch verabredet, weil daheim immer schlechte Stimmung war, wenn ich mich nicht gekümmert habe.

Vaterschaft
Foto: pixabay

Warum bist du dann doch 17 Jahre lang bei ihm geblieben?

Diese Frage ist mehr als berechtigt und für viele Außenstehende ist das auch völlig unverständlich. Wie schon gesagt hatte ich sehr wenig Selbstwertgefühl und irgendwie immer die Hoffnung, dass er sich noch ändern wird.

Wie und wann ist die Beziehung dann geendet?

Ich habe die Beziehung im Sommer 2021 nach mehreren Anläufen endgültig beendet. Ich war schon so viele Jahre unglücklich, habe mich aber unter anderem aus finanziellen Gründen nicht getraut, mich zu trennen. Zum Schluss dachte ich: “Wenn ich eh schon alleinerziehend bin, will ich mich wenigstens nicht mehr ärgern.“ 

Es gab aber natürlich noch andere Gründe für die Trennung z.B. den Alkoholkonsum von meinem Ex und dass er permanent für gereizte und schlechte Stimmung gesorgt hat. Er hat viel Streit angezettelt und zum Schluss äußerte sogar meine damals 9-jährige Tochter, es sei besser, wenn der Papa auszieht. Das finde ich schon sehr bezeichnend.

Wie ist euer Verhältnis heute?

Ich habe den Kontakt vor kurzem komplett abgebrochen, nachdem ich erfahren habe, dass er mich während der Ehe mehrfach betrogen hat. Ich werde in Zukunft nur noch via Anwalt mit ihm kommunizieren. Die Scheidung habe ich mittlerweile auch endlich in die Wege geleitet.

Wenn du mal in deinem Freundeskreis rumschaust – was für Typen sind die Väter da?

Das ist sehr unterschiedlich. Im Großen und Ganzen würde ich sagen, selbst wenn die Väter sich einbringen wollen, bleibt doch der Großteil der Organisation rund um eine Familie an den Frauen hängen – Stichwort Mental Load

Auch ist es für viele Männer selbstverständlich, zum Fußballtraining oder ins Fitnessstudio zu gehen, während die Frauen sich abends um die Kinder kümmern. Kluge, gebildete, berufstätige Frauen fragen ihre Männer, ob sie sich mit einer Freundin treffen können, während er „babysittet“ bzw. planen ihre Aktivitäten von vornherein so, dass der Mann dadurch möglichst nicht belastet wird. 

Ich weiß nicht, was passieren muss, damit sich Väter für die Aufgaben und Tätigkeiten rund um eine Familie gleichermaßen verantwortlich fühlen.

Nehmen die Mütter die Väter also zu wenig in die Pflicht? 

Die Frage ärgert mich und ich frage zurück: Ist es denn die Aufgabe von Müttern, die Väter in die Pflicht zu nehmen? Ist das noch ein Punkt auf der endloslangen To-do-Liste? Oder kann eine Frau nicht von einem erwachsenen Mann Eigeninitiative, Engagement und Interesse erwarten, wenn es um die eigene Familie geht?

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23 comments

  1. Ich möchte Doreens Schlussfrage gerne so beantworten, wie ich es sehe.
    Es kann und darf nicht die Aufgabe der Mutter sein, den Vater in die Pflicht zu nehmen, die Verantwortung für das eigene Verhalten liegt immer beim einzelnen Menschen, zumindest, wenn er erwachsen ist. Aber es ist die Verantwortung der Frau, eine Entscheidung über ihr eigenes Leben zu treffen, und diese Verantwortung fehlt mir hier. Ein Mangel an Selbstbewusstsein und eine grosse Bedürftigkeit erklären vielleicht, warum man so lange in einer schlechten Beziehung ausharrt, aber daran ist nicht der Mann schuld, sondern die Frau, die sich nicht getrennt hat.
    Ich kenne die Situation, ich habe mit 18 geheiratet und habe mich, als ich 22 war, von meinem damaligen Mann überzeugen lassen, dass ein Kind eine gute Idee ist. Unsere Ehe war vorher schon mies, aber ich konnte mich nicht trennen, weil ich Angst vorm Alleinsein hatte, seine Spielschulden mitgetragen habe, kein Selbstbewusstsein hatte usw. Er war ein katastrophalef Vater, nie da nie ansprechbar, wir waren ihm völlig egal. Als mein Sohn zwei war habe ich mich getrennt. Ich hatte furchtbare Angst davor, aber bleiben und mein Kind in dieser Situation aufziehen war einfach keine Option. Er sollte eine glückliche Kindheit haben und das Wissen, dass er unendlich geliebt wird und nicht immer wieder Zurückweisung erfahren.
    Nach der Trennung hat sich mein Exmann gar nicht mehr gekümmert, alle paar Monate ein Telefonat odef ein kurzer Besuch, den Unterhalt musste ich vor Gericht erstreiten.
    Ich bin unglaublich dankbar für meinen Sohn und möchte ihn nicht missen, aber ich hatte lange ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm so einen Vater ausgesucht habe. Natürlich war mein Exmann ein schlechter Vater, aber er war auch vorher schon ein schlechter Partner und trotzdem habe ich ein Kind von ihm bekommen, also ist es eigentlich meine Verantwortung.
    Beim zweiten Mal habe ich besser aufgepasst, ich habe noch ein Kind bekommen und mein Mann ist ein wunderbarer Vater für unsere beiden Söhne.

  2. nein, sie ist kein Victim. sie ist eine erwachsene Frau, die sehr wohl in der Lage ist, zu reflektieren und auch adäquat zu handeln, z B.hat sie ja eine Familenberatung aufgesucht. Sie konnte ihren Mann nicht ändern, hat die Entscheidung getroffen , ihn zunächst nicht zu velassen. Sie hat die Entscheidung getroffen, sich trotz Depression und High- Need Baby und mangelndem Support ein weiters zu bekommen, statt sich bereits da zu trennen Sie hätte in ihrem eigenen Interesse durchaus vehüten können. Für ihn sind die Konsequenzen ja nicht hart, da sie ja alles abgefedert hat. Das alles lag durchaus in ihrem Handlungsspielraum. Sie hat sich dagegen entschieden. Die Gründe sind bestimmt biografisch zu suchen, dennoch kann sie die Verantwortung für ihre Lebenszufriedenheit nicht einfach an ihren offensichtlich hierfür unfähigen Mann deligieren, so hart es auch ist. Vielmehr sollte thematisiert werden, warum so viele Frauen nicht in der Lage sind, ihre eigenen Grenzen frühzeitig zu erkennen und für diese einzustehen sondern diesen krassen Drang haben, dem sozialen Standart entsprechen zu wollen , das zweite , dritte Kind bekommen und bei einem völlig unpassenden Partner bleiben

  3. ich frage mich das immer wieder: warum bekommen Frauen das zweite Baby , wenn es doch schon beim ersten Kind ersichtlich ist, wie überfordert sie damit sind? ob die Übeforderung dann darin besteht, dass zu viel Belastung und zuwenig Pausen da sind, das Kind besonders herausfordernd, oder die eigene Belastbarkeit eingeschränkt:Die Konsequenz für mich heißt dann ganz klar: kein zweites Kind , zumindest nicht mit diesem Mann und unter diesen Bedingungen. Diese Eigenverantwortung vermisse ich tatsächlich oft in den Berichten. stattdessen wird lang und breit ausgewalzt , was für ne Nullnunmer der Mann war. Komplett unsozial und geht nie unter Leute, aber er schafft es trotzdem, sie irgendwie zu betrügen? ist mir zu dick aufgetragen. Mag es bestimmt geben, aber hier ist mir zu viel Opferrolle dabei. Ich kann die Beweggründe zum Teil verstehen, aber es ist ja nicht so, dass die Frau ein komplett abhängiges Kleinkind ist und sich auf mangelndem Selbstwert berufen kann, dass sie das alles über sich ergehen hat lassen. ich glaube eher, dass sie schlicht ihre Wunschvorstellungen von einer heilen Familie nicht hat aufgeben wollen und die Probleme verdrängt hat.Bitte bitte weg von diesem armen Hascherl- Klischee. Ganz so schwarzweiß ist es dann doch nicht.

  4. Audiatur et altera pars, dieser Grundsatz kann gerade von erwachsenen, selbstbewussten Frauen erwartet werden.
    Früher, als man noch unter der Fuchtel der Männer stand, hatte er auch die Verantwortung dafür, dass sie ein gutes Leben hat. Aber eben, selbstbestimmt heißt auch selbstverpflichtet.
    Während die schlechten Eigenschaften der Frau wie selbstverständlich entschuldigt werden (geringes Selbstwertgefühl, Bequemlichkeit durch Nichttrennung), sind die des Mannes definitiv böse und bei den offensichtlich symptomatischen Eigenschaften ist er trotzdem böse, er könnte ja was dagegen tun.
    50:50 klingt zwar schön, aber oft genug ist das völlig unpraktikabel. Denn Frauen wollen einen Gutverdiener. Die wenigsten haben aber viel Geld ohne gleichzeitig wenig dafür zu arbeiten. Nach 10-12 Stunden geht sich leider nicht mehr großartig viel Haushalt und Familie aus, jedoch die ganze Palette an Vorwürfen. Er hatte zu wenig Zeit für die Liebe, für die Familie usw. Und hätte er auch nur Teilzeit gemacht, wäre zu wenig Geld da. Ein Hausmann ist ein NoGo.
    Mit dem Mann von Heute kann man nur noch Mitleid haben und ihm raten, vor der Heirat die Partnerin ganz genau zu studieren. Denn vor Gericht kann und wird jede Handlung gegen ihn ausgelegt werden.

    Zur Mutter: Mir tun die Kinder Leid.

  5. Dieser „Mann“ von Doreen war bzw. ist doch einfach nur ein – Entschuldigung – „blöder Idiot“!
    Man kann aber Doreen wohl keinen Vorwurf machen, da „reingerasselt“ zu sein. Ist mir auch früher mal passiert.
    Jung, dumm, unerfahren…wenig bis kein Selbstwertgefühl. Sie hat wohl (zu) spät erst erkannt, dass der Typ nur ein weiteres Kind war/ ist, das es mitzuversorgen galt. Computerspiele im Nebenzimmer spielen, während sie sich um das Baby kümmert.
    GEHT’S NOCH ???
    Eigentlich hätte man bei DIESEM Mann eine „Spätabtreibung“ vornehmen müssen/ sollen…
    (Sprich: Ihn hochkantig rauswerfen!)
    Mein ganzes Mitgefühl gilt Doreen und ihren Kindern…

  6. Liebe Doreen, danke fürs Teilen deiner Geschichte. Klar, im Nachhinein ist man immer schlauer… Ich finde es gut, dass du jetzt so reflektiert damit umgehen kannst und so mutig warst, dich trotz aller Zweifel und Ängste zu trennen. So können deine Kinder jetzt eine glücklichere, selbstbewusstere und unabhängigere Mama (auch als Vorbild) erleben. Alles Gute für dich!

  7. Silvia, ich muss es leider auch schreiben, weil es mich IMMER aufregt, Ihre Kommentare zu lesen: ich finde sie jedes Mal unangemessen übergriffig, total unreflektiert und überheblich normativ formuliert. Sie schreiben, als wären Ihre Worte der Weisheit letzter Schluss. Sind sie aber NICHT!

  8. Toller Artikel, der viele Frauen betrifft, auch wenn sie vllt kein Problem mit ihrem Selbstbewusstsein haben. Leider ist Frau oft finanziell abhängig und das meist schon dadurch, dass sie ihr Kind im ersten Jahr (oder länger) stillen möchte, wodurch arbeiten gehen praktisch unmöglich ist. Einmal begonnen, ist es nur schwer diese Routine wieder zu durchbrechen, da die aktuelle Generation Männer nun mal noch mit dem klassischen Familienbild aufgewachsen und nicht einsehen, dass sie sich von Anfang an einbringen müssen, wenn sie eine ebenbürtige Beziehung zu den Kindern aufbauen wollen, auch wenn sie mit dem Baby vllt noch nicht soviel anfangen können/wollen. Hier ist außerdem dringend die Politik gefragt, dass Mütter für ihre Arbeit Zuhause entsprechend entlohnt werden (z.B. die ersten zwei Lebensjahre/bis zur Kindergartenzeit), sodass sie gar nicht erst als Schmarotzer dastehen oder durch die Geburt unter langfristigen finanziellen Nachteilen zu leiden haben. Beispiel: Meine Mutter hat ihr Leben lang nicht schlecht verdient, aber erhält trotzdem nur einen Bruchteil an Rente im Vergleich zu meinen Vater, sodass sie, wenn sie ihren Lebensstandard halten möchte, sich nicht scheiden lassen dürfte (wenn sie wollte). Der finanzielle Aspekt ist gewiss nur einer, aber doch einer der Hauptgründe, warum wir es nicht schaffen aus diesem klassischen Frauen-/Familienbild auszubrechen.

  9. Wenn man das so liest, fragt man sich durchaus, warum sie so lange geblieben ist und vor allem nach der Erfahrung mit dem ersten Baby ein zweites bekommen hat. Zwischen all dem Stress, der Depressionen, seiner Zurückgezogenheit und dem Ärger gab es dann dennoch (ungeschützten?) Sex. Allerdings stecken wir auch nicht drin und beurteilen es von außen. Diese Frau hat ein ramponiertes Selbstwertgefühl, möglicherweise schon prägende Erfahrungen in der Kindheit gemacht (abwesender Vater, sich aufreibende Mutter). Sie ist hier definitiv das Opfer und manche betreiben hier so richtig Victimblaming. Er hätte es übrigens auch in der Hand gehabt, die beiden Kinder zu vermeiden. Aber Verhütung ist ja für die meisten noch zu 100% Frauensache.

    Was Doreen am Ende des Interviews anmerkt, ist auch so wahr. Frauen sollen erwachsene Männer anhalten, sich aktiv in ihre Rolle als Familienväter einzubringen. Das ist nicht nur lächerlich, sondern in der Regel noch eine kräftezehrende, und oft von wenig Erfolg gekrönt Aufgabe. Das ist so mies und unwürdig, dass man es auch gleich sein lassen kann. Nur meine Meinung…

  10. Liebe Silvia,
    vielleicht sollten Sie sich ab und an den Grundsatz „wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sollte man lieber einfach den Mund halten“ zu Eigen machen. Unter 80% der Artikel hier findet man Ihre Kommentare, bissig, überheblich und einen Großteil der Zeit mehr als unkonstruktiv.
    Hier ohne irgendwelche Anhaltspunkte zu behaupten, dem Mann wären die Kinder untergeschoben bzw. aufgedrängt worden, obwohl die Mutter im Artikel deutlich sagt, dass die Kinder auch von ihm gewollt waren und ihr dann aufgrund ihrer angeblichen „weiblichen Harmoniesucht/Hörigkeit“ (was ist das btw für eine schwachsinnige, sexistische Aussage) auch noch die Schuld an seiner Aggressivität den Kindern gegenüber und daran, dass er sie in einer Depression völlig im Stich gelassen hat, zu geben, (der arme Mann hat die Kinder ja nie gewollt) ist einfach nur frech.
    Vielleicht sollten Sie sich mehr auf Ihr eigenes, offenbar ziemlich trauriges Leben konzentrieren, anstatt hier wahllos, unter dem Deckmantel der Anonymität im Internet, Leute anzugehen.

    1. Ich hatte beim Lesen Gänsehaut, weil ich mit meinem Ex-Partner sehr ähnliche Probleme hatte. Ich kann nur sagen: Glückwunsch zu der Trennung! Ich habe mich ebenfalls getrennt und habe es noch keine Minute bereut. Wenn ich krank war, musste ich ganz normal den Familienalltag bestreiten, während der gesunde Ehemann seine Freizeit genossen hatte und keinen Finger gerührt hat. Und nein – ich bin nie die Gluckenmutti gewesen, die kein Spaghetti oder Pizza vom Lieferdienst akzeptiert hätte. Und ja- ich habe klar und deutlich meine Bedürfnisse kommuniziert, irgendwann auch moderiert im Rahmen der Familienberatung. Verändert hat sich dadurch gar nichts.

    2. Danke Luisa… gerade wollte ich auch etwas zu Silvias unmöglichen Beiträgen schreiben, aber deine Worte treffen den Nagel auf den Kopf. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

  11. Ich finde es sehr schräg, dass sich die Kommentare mit der Frage beschäftigen, ob der Mann Kinder wollte oder sich durch gesellschaftliche Erwartungen bzw die Wünsche seiner Frau dazu gedrängt fühlte.
    Fakt ist doch, er HAT Kinder, verhält sich aber, als hätte er keine. Und das ist einfach unfair, vor allem den Kindern, aber auch der Mutter gegenüber.

    Es klingt, als sei die Trennung überfällig und der richtige Weg gewesen.
    Ich wünsche dir und deinen Töchtern alles Gute für euren Neuanfang und dass ihr die schwierige Zeit hinter euch lassen könnt!

  12. Ich muss Marga recht geben. Wir können nicht sagen, die Kinder wurden dem Partner aufgezwungen. Ein Mann kann durchaus keine Kinder wollen und kann das auch steuern.
    Miteinander reden, reden, reden. Auch nach Jahren immer wieder sagen was einem wichtig ist und an das 50/50 erinnern.

    1. Klar, aber dann müssen sie das auch kommunizieren! Ist es etwa die Aufgabe der Frau, zu erraten, ob der Mann vielleicht doch keine Kinder wünscht, auch wenn er sagt er möchte? Ich finde nicht!
      Ich finde es sehr übergriffig hier zu behaupten Doreen hätte ihrem Mann die Kinder aufgezwungen. Darauf gibt es keinerlei Hinweise. Ich kenne einige Männer die zwar Kinder wollen (Gene weitergeben?) aber drum kümmern, nur das nötigste…

      Doreen wünsche ich alles Gute für sich und ihre Kinder!

  13. Hier stellt sich mir eher die Frage, warum einem Mann der das nicht will, Kinder aufgezwungen werden? Ist das die weibliche Denkart, das dann schon alles gut würde??? Ich denke die Kinder waren nämlich nicht von ihm gewünscht allerdings hat er das wohl nicht klar artikuliert oder die weibliche Harmoniesucht/ Hörigkeit wollte das einfach nicht hören. Die Leidtragenden sind dann die Kinder.

    1. Im Artikel wird doch eindeutig geschrieben, dass der Mann auch Kinder wollte. Naja, ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute für den Neuanfang und ehrlich gesagt, kamen mir beim lesen des Artikels schon nach ein paar Zeilen in den Sinn, dass der Herr offensichtlich große Probleme hat.

    2. Eigentlich muss (fast) kein Mann Kinder zeugen, wenn er keine will. Es gibt nämlich Kondome und sogar die Möglichkeit einer Vasektomie. Wenn er die Optionen nicht genutzt hat, dann war es ihm wohl nicht so wichtig. Verhütung ist nämlich nicht nur Frauensache. Natürlich gibt es keine 100%ige Sicherheit, aber in diesem Fall kann man wohl nicht von zwei ungeplanten Schwangerschaften sprechen.

    3. Klingt als hätte dieser Mann generell kein Interesse an menschlicher Gesellschaft gehabt. Vieles hat er wohl aus gesellschaftlicher Erwartung getan und auch seiner Frau zuliebe.
      Auch die Kinder waren wohl eher eine Mischung aus Wunsch der der Ehefrau und Erwartung der Gesellschaft. Den Satz „Wann ist es denn bei euch so weit?“, hören junge Paare doch jedes Mal, wenn ein anderes Paar ein Kind bekommt.

      Sicher hätte er das besser kommunizieren können, aber so wie ich das dem Interview entnehme, war Kommunikation nie seine Stärke. Er hat seine Ruhe gesucht und ist Problemen aus dem Weg gegangen. Vermutlich geht es ihm jetzt deutlich besser, weil er sich nur um sich selbst kümmern muss und den Kontakt zu anderen Menschen vermeiden kann.

      Schade, dass Beziehung und Kinderkriegen immernoch eine so starke gesellschaftliche Norm sind, dass sich auch Einzelgänger dazu genötigt fühlen!

    4. Was soll denn diese Behauptung? Wie kommst du zu der Annahme, dass ihm die Kinder aufgezwungen wurden. Ein Mann lässt seine Frau (unter anderem) mit einer postpartalen Depression im Stich und deine Antwort ist ernsthaft, dass sie aus Harmonie Bedürfnis Kinder mit ihm bekommen hat und (so lese ich deine Antwort) selber Schuld ist? Das ist echt richtig fies.
      Liebe Doreen, ich hoffe, du nimmst dir diese Kommentare nicht zu Herzen.

    5. Ich glaube nicht, dass Sie Ihren Mann vergewaltigt hat. Wenn er keine Kinder will, muss er das sagen und auch dementsprechend handeln, sprich verhüten. Wenn trotz Verhütung eine Schwangerschaft entsteht, muss man(n) sich der Verantwortung stellen.
      100% Sicherheit gibt’s halt nur ohne Sex.

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