Ihr Lieben, Verhütung ist für uns alle ein wichtiges Thema. Zuletzt hatten wir hier einen Beitrag über die verschiedenen Verhütungsmethoden. Daraufhin hat sich Tina bei uns gemeldet, sie und ihr Mann waren gerade intensiv in der Diskussion, wie dauerhafte Verhütung aussehen könnte. Ihr Mann Thomas hat sich damals erstmals mit dem Thema Vasektomie auseinandergesetzt und uns jetzt davon erzählt.
Lieber Thomas, ihr habt drei Kinder, ist die Familienplanung abgeschlossen?
Ja, die Kinderplanung ist abgeschlossen. Wir waren uns immer einig, dass wir drei Kinder haben möchten. Als wir ein Haus gebaut haben, haben wir sogar drei Kinderzimmer eingeplant. Und tatsächlich ist unser Wunsch wahr geworden – wir sind sehr glücklich, dass wir drei tolle Kinder haben.
Lass uns mal über Verhütung sprechen. Wie habt ihr zwischen den Schwangerschaften verhütet?
Vor den Schwangerschaften hat meine Frau die Pille genommen. Zwischen den Kindern haben wir mit Kondomen verhütet, weil meine Frau die Pille nicht nehmen und wieder absetzen wollte. Was völlig nachvollziehbar ist.
Ihr habt jetzt als Paar über eine dauerhafte Verhütung gesprochen. Wer hatte welche Standpunkte?
Genau, das haben wir lange und ausgiebig über das Thema gesprochen. Meine Frau war direkt der Meinung, dass wohl nur eine Vasektomie in Frage kommt. Sie konnte sich nicht vorstellen, nochmal wieder die Pille zu nehmen oder sich eine Spirale einsetzen zu lassen.
Einer ihrer Freundinnen ging es nach dem Einsetzen der Spirale so schlecht, dass es für sie nicht in Frage kam. Und die Pille wollte sie unter keinen Umständen mehr nehmen, da es ihr ohne die Pille einfach viel besser geht. Eine Sterilisation kam für meine Frau auch nicht in Frage. Sie hatte beim ersten Kind einen Kaiserschnitt, beim dritten Kind wegen eines Wochenflussstaus eine Ausschabung. Sie wollte einfach nicht noch mehr „über sich ergehen lassen“ – zumindest nichts, was nicht unbedingt notwendig ist. Sie sagt, ihr Körper müsse das alles noch verarbeiten und da möchte sie ihm nicht gleich das nächste Ding zumuten. Sie sagte, ich sei nun dran, mehr Verantwortung für die Verhütung zu übernehmen…
Warst du dieser Meinung auch?
Naja, ich hatte den Standpunkt, dass ich mit Verhütung mit einem Kondom schon Verantwortung übernehme. Aber mir war auch klar, dass Kondome eben keine dauerhafte Verhütung für uns sind.
Zuerst warst du sehr skeptisch einer Vasektomie gegenüber. Warum?
Ich hatte einfach Angst vor dem Eingriff. Vielleicht auch, weil es eben diesmal meinen Körper betrifft und irgendwie hat man bei dem Thema auch mit dem Ego der Männlichkeit zu kämpfen…
Was sind deine Bedenken bezüglich der OP?
Tatsächlich frage ich mich, wie fit ich danach bin. Ich treibe gerne Sport, bin selten krank und hasse es auch wirklich auszufallen.
Hast du Freunde oder Bekannte, die eine Vasektomie durchführen haben lassen? Tauschen sich Männer darüber aus?
Ja, tatsächlich habe ich mich mit einem Arbeitskollegen ausgetauscht, der es schon gemacht hat. Und neulich haben wir Babybesuch bekommen und die beiden haben auch erzählt, dass deren Kinderplanung abgeschlossen ist. Da kam das Gespräch dann auch irgendwann auf das Thema Verhütung.
Wie stehst du heute zu einer Vasektomie?
Inzwischen hatte ich einen Arzttermin. Der Arzt hat mich über alles aufgeklärt und alle Fragen beantwortet. Klar, ich habe noch kleine Bedenken, aber der Arzt hat mir auch erklärt, dass eine Sterilisation für eine Frau ein viel größerer Eingriff ist und die Nebenwirkungen deutlich stärker sind.
Naja und natürlich muss ich auch einfach sagen, meine Frau hat drei Kinder zur Welt gebracht, Eins leider per Notkaiserschnitt. Sie hat so viel körperlich geleistet und mitgemacht, dass ich wirklich nun derjenige bin, der etwas auf sich nehmen muss. Für uns, unsere Beziehung und unser Liebesleben.
Was meinst du, wie wird sich euer Sexleben verändern, wenn ihr eine dauerhafte Möglichkeit der Verhütung habt?
Mit drei kleinen Kindern muss man eh jede Chance nutzen, die man zur Zweisamkeit hat 🙂 Ich glaube, dass es auf jeden Fall ungezwungener wird und spontaner, weil man eben nicht immer die Verhütung im Hinterkopf hat.
Was ist dir noch wichtig zu dem Thema zu sagen?
Eigentlich nur, dass die Männerwelt (dazu gehöre ich natürlich auch) entspannter werden muss in Bezug auf das Thema Verhütung. Zu oft denken zu viele Männer, dass Verhütung Frauensache ist. Das ist natürlich Quatsch und braucht einfach mehr Verantwortung von uns Männern.
29 comments
Martin Peter, zu diesen „neuen“ Studien hätte ich gerne mal einen Literaturnachweis, Link o.ä… Bitte mal posten!
Und 5 Jahre danach noch Schmerzen, ist das deine persönliche Erfahrung oder stammt das auch aus diesen „Studien“?
Ich kann jedenfalls nur Positives über die Vasektomie berichten. Mein Mann hat den Eingriff vor 10 Jahren machen lassen und seitdem ist unser Sex herrlich unkompliziert. Er hatte keine nennenswerten Schmerzen, höchstens ein paar Tage leichte Einschränkungen. Die Potenz inkl. Samenerguss haben sich nicht verändert,falls das jemand befürchtet. @Flo, bei dir scheint mir eher die Angst vor dem Eingriff der Grund zu sein. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass du mal eben eine neue Familie gründen würdest, wenn deine aktuelle Familie stirbt? Als könnte man sie so einfach austauschen??? Hoffe deine Familie liest das hier nie. Mann, bin ich froh, dass mein Mann aufgeklärter und mutiger an die Sache rangegangen ist….
Ob Du es glaubst oder nicht: Meine Frau hat das Thema mal angesprochen, weil ein Mann aus ihrer Familie eine Vasektomie bei sich hat durchführen lassen.
Ich habe ihr ganz offen gesagt, dass ich meine Zeugungsfähigkeit nicht verlieren möchte, da der Eingriff nur schwer wieder rückgängig gemacht werden kann und ich im Fall einer Trennung oder eines Unfalls in der Lage sein will, noch einmal eine Familie zu gründen. Sie kennt und respektiert meine Haltung dazu. Wenn sie das nicht täte, wären wir jetzt wohl schon geschieden.
Abgesehen davon lehne ich jeden nicht medizinisch notwendigen Eingriff an meinem Körper ab. Mir kommen auch keine Tattoos oder Piercings an den Körper.
Letztlich muss ich das aber eigentlich nicht mal begründen oder mich dafür rechtfertigen.
My body, my choice. Punkt.
Ich finde schon, dass es für einen Mann legitim ist zu sagen, dass niemand weiß, was in ein paar Jahren ist und dass er sich (in der Theorie) vorstellen kann, mit einer anderen Partnerin nochmal ein Kind zu bekommen- je nachdem, was das Leben noch bringt.
Mir war tatsächlich wichtig, dass mein Mann die Vasektomie durchführen lässt, weil er (und ich natürlich) keine Kinder mehr bekommen möchten. Wir gehen davon aus, dass dies eine Entscheidung ist, die auch in der Zukunft uns beide betrifft. Aber letztlich muss er für sich sagen können, dass er definitiv in diesem Leben kein Kind mehr haben möchte.
Die Vasektomie selbst war übrigens total harmlos und nach ein paar Tagen hat er gar nichts mehr davon bemerkt! Genau wie bei den vielen Bekannten, die wir haben, die den kleinen Eingriff ebenfalls haben durchführen lassen.
Ich finde erstaunlich, wieviele Frauen bei dem Thema noch genauso nittelalterlich denken wie einige Männer ( kann man einem Mann nicht zumuten?)! Das ist das eigentlich Traurige hier.
Ein Mann hat erzählt, was er denkt, dann erzähle ich mal als Frau, was ich so denke zum Thema. Ich trage als Frau die volle Verantwortung für meine Fruchtbarkeit, für werdendes Leben in meinem Körper, für die Entscheidung, ob es leben darf oder nicht. Mein Körper vollbringt die Geburt, mein Körper nährt das Kind. Für MICH – und ich erhebe hier keinen Absolutheitsanspruch – ist es unvorstellbar, das Fruchtbarkeitsmanagement in die Hände eines Mannes – auch meines Mannes nicht – zu legen. Wenn sich der Mann in einer Partnerschaft für eine Vasektomie entscheidet, ist das sein Fertilitätsmanagement, als Frau würde ich mich darauf nicht verlassen.
Liebe Viviane, eine Verständnisfrage. Auf was würdest du dich dann verlassen? Es gibt ja sehr gute wissenschaftliche Untersuchungen, was eine zuverlässige Verhütung ist. Der Pearl-Index ist da ein guter Parameter. Und der ist bei einer Vasektomie gut bzw es kommt zuverlässig zu keiner Schwangerschaft.
Auch wenn die Frau schwanger ist, würde ich sagen, Verhütung geht beide was an. Es haben ja, platt gesagt, auch beide Sex.
Hi,Florian…
Kann deine Denkweise verstehen.Ich wollte nämlich auch 3 Kinder.Das falls etwas schlimmes passieren sollte (Krankheit,Unfall usw.)mit einem der 3 das das andere nicht alleine bleibt.Sehe es an meinem Onkel der nach dem tödl. Verkehrsunfall sehr darunter leidet das er keine Geschwister mehr hat. Ich hatte auch sehr Angst vor einem plötzlicher Kindstod und habe mich aus diesem Grund nie sterilisieren lassen.Das Schicksal ist manchmal jedoch ein mieser Verräter und so hätte ich ne Fußball Mannschaft gebären können und bei einem Unfall 10 Kinder verlieren können und 1 bleibt übrig. Was wäre wenn du ü 50 bist und deiner Familie so etwas tragisches passiert, würdest du dann auch gleich nachlegen? Ich finde dennoch das eine Frau so etwas nicht verlangen darf.Mit was für einem Recht?Wehe ein Mann sagt sowas zu seiner Frau ich will keine Gummis also nimm Hormone etc. Es besteht natürlich ein Risiko das auch der Mann seine Lust verliert und was weiß ich noch alles .Aber Kondome sind doch super verhüte seit 20 Jahren damit… und wenn man wirklich keine Kinder mehr möchte muss man sich damit abfinden.
LG
Hallo Thomas und Tina,
erstmal vielen lieben Dank für euren Bericht.
Ich finde es richtig und gut, dass du als Mann (und Vater) bereit bist, diesen Schritt zu gehen. Eine Ehe (bin selbst seit 19 Jahren verheiratet), besteht immer aus Kompromissbereitschaft und Respekt dem Anderen gegenüber.
Wichtig ist nur, dass ihr beide diesen Weg gemeinsam geht, denn zusammen meistert ihr das.
Ich nehme wahr, wie stolz du auf deine Frau und deine Kinder bist und sie sehr schätzt und liebst.
Für Eure Zukunft, als Familie, wünsche ich euch alles Liebe,
Bleibt behütet
LG Anne
Ha, ich wusste nicht, dass es auch Dadbashing gibt.
Ein sehr mutiger Artikel, alles Gute für die Familie und ich hoffe, dass es gelingt (wie bei vielen Themen auch) die Ohren auf Durchzug zu schalten.
Es hat jeder die Freiheit über seinen eigenen Körper zu entscheiden
Ich persönlich finde es toll, wie Thomas seine Frau unterstützt und ihre körperliche Leistung wertschätzt!
Sorry, aber für mich erweckt das schon den Eindruck, als habe die Frau da ziemlichen Druck aufgebaut. Und das finde ich kann nicht sein, wenn es um einen körperlichen Eingriff geht. Ich würde umgekehrt ja auch meiner Frau keinen Druck machen, sich die Spirale einsetzen zu lassen.
Zitat: „Sie sagte, ich sei nun dran, mehr Verantwortung für die Verhütung zu übernehmen…“
Ich persönlich würde es mir nicht gefallen lassen, wenn da in meiner Richtung Druck aufgebaut wird und für mich käme eine Vasektomie nicht einmal dann in Frage, wenn man mir 10 Millionen Euro dafür böte.
Nur mal theoretisch angenommen es würde der Worst Case eintreten und meine Frau hätte einen Unfall mit den beiden Kindern im Auto und alle drei wären tot. Ich könnte dann niemals mehr eine neue Familie gründen, weil ich mich habe unfruchtbar schnippeln lassen. Nein danke!
Was haben eigentlich alle gegen Kondome? Ich finde Kondome eignen sich super als Dauerlösung. Kein Eingriff, keine Hormone und bei richtiger Anwendung auch sehr sicher (der schlechte Pearl-Index von Kondomen basiert vor allem darauf, dass viele Leute Anwendungsfehler machen).
Zu den Kondomen: Lusttropfen können auch Spermien beinhalten. Diese Wahrscheinlichkeit Schwanger zu werden bekommt man nicht so einfach weg.
Frag mal eine Gynäkologin, was sie zu Kondomen als Duerlösung sieht: das Risiko einer Schwangerschaft ist nicht gering.
Und zum Thema Vasektomie. Einfach mal mit jemandem unterhalten, der das schon gemacht hat 😉
Genau: Deswegen schreibt hier Jemand, der das aus genau den gleichen Gründen wie der Mann im Artikel gemacht hat, dazu: Kurz-Resumee: Nie wieder, größter Fehler überhaupt. Keine Nebenwirkungen? Leider nein: Auch noch 5 Jahre danach Schmerzen. Und das Prostata-Carcinom-Risiko statistisch um 20% angestiegen (laut neuen Studien). Was will man(n) mehr?
Überlegt´s Euch gut, wenn man Pech hat, dann unter Umständen richtig und für praktisch immer.
Willkommen im Club der durch Verhütungsmittel bzw. Schwangerschaften Geschädigten. Bleibt wohl nur Enthaltsamkeit um jedes Risiko von Nebenwirkungen auszuschließen.
Das Risiko steigt laut einer Metaanalyse aus dem Jahr 2020 nicht um 20%, sondern um 7 bis 9%. Bei der früheren Studie von 2014 waren die Ergebnisse verzerrt, da nicht eingerechnet wurde, dass Männer, die sich einer Vasektomie unterziehen, statistisch häufiger zum Urologen gehen und diese Krebsart bei ihnen deshalb häufiger früh erkannt wird. Ich schreibe das nicht, um Ihr Leiden zu bagatellisieren, sondern weil zitierte Zahlen schon korrekt sein sollten. Die Pille erhöht übrigens ebenfalls das Thrombose- und Brustkrebsrisiko erheblich. Dafür senkt sie das Risiko für Eierstock- und Dickdarmkrebs.
Um Gottes Willen, dass Sie da noch leben!( sehe aber in der Pflege tagtäglich das sich dieses “ männliche“ Verhalten auch im hohen Alter leider nicht bessert)
Mir ist es völlig egal, was irgendwer sagt, der das schon gemacht hat. Ich werde mir meine Fruchtbarkeit nicht operativ nehmen lassen, selbst wenn der Eingriff so simpel wäre wie Fingernägel schneiden.
Und Kondome sind nur bei falscher Anwendung unsicher. Einer der häufigsten Fehler ist dabei, dass Männer nach ihrem Orgasmus weiter in der Scheide verweilen oder beim Herausziehen des Penis das Kondom nicht hinten festhalten. Außerdem kaufen viele Männer ihre Kondome in den Standardgrößen, die im Supermarkt angeboten werden und nicht genau an die eigene Größe angepasste Kondome im Internet. Wenn man sich ordentlich informiert und diszipliniert in der Anwendung ist, kann man diese Fehlerquellen ausschalten.
Meine Frau und ich verhüten inzwischen seit etwa 5 Jahren unfallfrei mit Kondom.
Das von Anne angesprochene Risiko mit den Lusttröpfchen ist bekannt. Darum achten wir eben darauf, dass auch diese nicht in die Scheide gelangen.
*der Satz mit meinem Onkel ist unvollständig sollte heissen:
Sehe es an meinem Onkel der nach dem tödl. Verkehrsunfall meines Vaters vor 21 Jahren immer noch sehr darunter leidet das er keine Geschwister mehr hat.
@Flo: Natürlich hat die Frau Druck gemacht und das völlig zurecht, denn von selbst sehen Männer wie OP und du sich eben nicht in der Verantwortung. Aber warum soll immer die Frau alles auf sich nehmen? Ich habe 10 Jahre lang hormonell verhütet, mit Depressionen und unkontrollierbarer Gewichtszunahme als Nebenwirkung (beides verschwunden, als ich die Pille abgesetzt habe). Ich habe zwei Schwangerschaften und zwei Kaiserschnitte hinter mir. Die Spirale kommt für mich nicht infrage und hormonelle Verhütung auch nicht mehr. Kondome mögen mein Mann und ich beide nicht. Also reden wir seit einer Weile über das Thema Vasektomie. Zum Glück gehört mein Mann zu den scheinbar wenigen einsichtigen, modernen Männern, die der Meinung sind, Verhütung ist genauso Männersache und im Vergleich zu einer Geburt ist die Vasektomie auch nicht schlimmer als sich einen Zahn ziehen zu lassen. Ja, er muss sich danach ein Weilchen schonen, aber sorry, das musste ich nach den Kaiserschnitten auch. Ich habe auch nicht eumgeheult, dass ich in der Zeit keinen Sport machen durfte.
Und sorry, aber die Aussage „Was wenn ich später noch mal Kinder mit einer anderen Frau haben will!“ sagt schon mehr als genug über dich aus. smh…
Ich denke auch, dass Verhütung auch Männersache ist. Daher sorge ich dafür, dass ich immer passende Kondome habe und nutze diese zuverlässig und diszipliniert.
Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn ein Mann sich aus eigenen freien Stücken für eine Vasektomie entscheidet. Das finde ich auch nicht „unmännlich“.
Was ich nicht ok finde, ist einen anderen Menschen zu einem potentiell irreversiblen Eingriff mit emotionalem Druck zu nötigen. Der Satz „my body, my choice“ gilt auch für Männer. Eine Frau die versuchen würde, mich da in dieser Form zu erpressen, könnte bei mir direkt dahin gehen wo der Pfeffer wächst und zwar völlig egal, was man sich vorher gemeinsam aufgebaut hat. Diese Art emotionaler Erpressung ist für mich eine absolute Red Flag und ein Dealbreaker.
Und da spielt es auch keine Rolle, wie einfach und unkompliziert so ein Eingriff ist. Ein Risiko bleibender Schäden existiert bei jeder OP.
Wie ich bereits sagte: Die Möglichkeit auch nach einer Trennung oder einem einem tödlichen Unfall meiner Frau noch Kinder zeugen zu können, werde ich mir nicht nehmen lassen.
Deine absolut übergriffige Haltung in Bezug auf den Körper Deines Mannes sagt imho eine ganze Menge über Dich aus.
@Flo
Übergriffige Haltung? Wen genau sprichst du damit an? Denn wenn du mich meinst, verstehe ich dein Problem nicht. Mein Mann hat das Thema Vasektomie von sich aus angesprochen. Er versteht, dass ich keine Hormone mehr nehmen möchte und hat selber auch keine Lust auf Kondome und ist der Meinung, dass eine Vasektomie nun der richtige Schritt ist. Ich würde vollkommen akzeptieren, wenn er das nicht tun möchte, aber dann wäre es jetzt trotzdem an ihm, sich eine andere Verhütungsmethode zu überlegen, denn meinen Körper belaste ich damit nicht mehr.
Er ist aber zum Glück überzeugt, dass die Familienplanung für ihn abgeschlossen ist und kann sich nicht vorstellen, noch mal von vorne anzufangen.
Schön für euch, wenn Kondome für euch beide funktionieren. Für uns tun sie das nicht und zwar aus vielen Gründen.
Eine übergriffige Haltung von Dir kommt in folgender Aussage durch
„Natürlich hat die Frau Druck gemacht und das völlig zurecht, denn von selbst sehen Männer wie OP und du sich eben nicht in der Verantwortung.“
Einem anderen Menschen bei einer solchen höchstpersönlichen Entscheidung Druck zu machen ist übergriffig, egal ob es nun der Mann ist, der von seiner Frau fordert Hormone zu nehmen oder die Frau von ihrem Mann einen operativen Eingriff fordert.
Das Argument „Kondome funktionieren bei uns nicht“ halte ich für vorgeschoben. Es gibt Kondome für alle Größen und auch für Allergiker.
Oder Spermien einfrieren lassen. Auch eine Alternative für den ungewöhnlichen Fall der Fälle.
Sie steigern sich ja schon sehr rein, also doch Angst. Die Lebensplanung ( eine Familie ist ohne weiteres durch eine neue ersetzbar) spricht auch Bände.
Schön, dass Du mich so gut kennst. XD
Letztlich ist es aber auch egal, ob ein Mensch einen operativen Eingriff aus falschem Stolz, aus Angst oder weil er sich alle Optionen offenhalten will ablehnt.
Für eine höchstpersönliche Entscheidung in Bezug auf den eigenen Körper braucht sich niemand zu rechtfertigen.
Hallo Maya. Ich bin männlich, single und habe mich einer Vasektomie unterzogen, ohne, dass mich eine Frau darum „gebeten“ hat. Verallgemeinerde Sätze wie „die Männer sehen sich nicht in der Verantwortung“ sind verletzend und unzutreffend.
Tja Flo, da Kondome relativ unsicher sind und der Spontanität im Wege stehen, was schlagen Sie vor? Das die Frau dann sagt okay dann fällt der Sex aus? Die Frau muss ja Schwangerschaft oder Abtreibung körperlich ausbaden. In einer Partnerschaft sind BEIDE für das Thema verantwortlich. Gut das es noch andere Männer gibt, deren Ego nicht von der Zeugungsfähigkeit abhängig ist!
Die Unsicherheit von Kondomen beruht auf Anwendungsfehlern und oftmals der Disziplinlosigkeit des Mannes nach dem Orgasmus weiter in der Scheide zu verweilen, statt das Kondom direkt hinten am Schaft zu ergreifen und den Penis herauszuziehen, bevor er erschlafft. Viele Männer kaufen leider auch die paar Standardgrößen aus Supermärkten und Drogerien statt einfach mal zu messen und im Internet genau passende Kondome zu bestellen. Klar geht da bei vielen Leuten etwas schief und das sorgt für den miesen Pearl-Index von Kondomen. Aber die Anwendungsfehler lassen sich vermeiden und dann sind Kondome auch sicher.
Das mit der „fehlenden Spontanität“ ist einfach nur ein Quatsch, den Kondommuffel (sowohl männliche als auch weibliche) gerne vorschieben. Bei spontanen One Night Stands etc. sollte man ja beispielsweise ohnehin Kondome verwenden, alleine um ansteckende Krankheiten zu vermeiden. Kann mir keiner erzählen, dass die etwa 20 Sekunden, die ein geübter Mann braucht um ein Kondom auszupacken und überzustreifen „den Moment killen“.
Was ich vorschlage? Kondome benutzen. Wem das alleine zu unsicher ist, der kann die Kondome auch noch mit natürlicher Verhütung wie Temperaturmessung kombinieren. Dann gibt es an den fruchtbaren Tagen eben gar keinen vaginal-penetrativen Sex, sondern eine sinnliche gegenseitige erotische Massage und die restliche Zeit nutzt man Kondome. Auch so kann man Sicherheit haben, ohne dass dafür in die körperliche Integrität der Frau oder des Mannes eingegriffen werden müsste.
Es sollte Grundkonsens sein:
– Es ist nicht okay, wenn ein Mann seine Frau dazu zwingt Hormone zu nehmen, bloß weil er keinen Bock auf Kondome hat.
– Es ist nicht okay, wenn eine Frau ihren Mann zu einem operativen Eingriff zwingt, bloß weil sie keinen Bock auf Kondome hat.
Beides ist absolut übergriffig und nicht tolerierbar.
Ich habe mich einer Vasektomie unterzogen. Den Grundgedanken habe ich zugegebenermaßen einige Jahre in mir getragen. Entstanden ist das ganze auch noch zu der Zeit, als ich noch mit der Mutter meiner Kinder zusammen war. Ihre Haltung zu der Sache fand ich inhaltlich richtig aber von der Kommunikation her war es unschön, so dass ich mich damals lange innerlich gesträubt hatte. Irgendwann kam es zur Trennung und ich habe das Thema erst mal weit weggeschoben. Doch relativ bald kam es wieder hoch, denn mein Kinderwunsch war nun definitiv erfüllt. Der Gedanke an ein hypothetisches Halbgeschwister für meine Kinder gefiel mir nicht und als Trennungspapa nun ohne Kinder zu leben ist schwer. So was soll mir nicht nochmal passieren. So fasste ich diesen Entschluss nun allein für mich und fühle mich seit dem sauwohl. Ich bereue die Entscheidung null Komma null. Ich fühle mich regelrecht befreit. Das ganze Liebesleben drehte sich immer nur um Verhütung. Endlich ist das vorbei!
PS: Der medizinische Eingriff ist wirklich kein Thema. Die körperlichen Einschränkungen danach: nach 5 Tagen konnte ich wieder joggen, nach 7 Tagen Fahrrad und Motorrad fahren. Eine gewisse Stoßempfindlichkeit habe ich tatsächlich immer noch, obwohl inzwischen wochenlang her. Die Narben sind praktisch unsichtbar. Also wirklich jetzt. Ich finde sie nicht mehr und glaube nicht, dass da je eine Frau genau suchen wird. Und alle Männer, denen ich das bis jetzt erzählt habe fragten mich, wie viel denn jetzt noch kommt und ob man den Unterschied zu vorher sieht. Euch antworte ich ehrlich und aufrichtig: Ja, man sieht einen Unterschied. Ja, es kommt weniger. Für bestimmte Filmaufnahmen wäre ich jetzt nicht mehr geeignet. Aber in diesem Sektor bin ich nicht tätig, deswegen kann ich damit leben. Das Orgasmusgefühl hingegen ist unverändert exzellent.