Urlaub allein mit 4 Kindern: „Mein Mann kriegt nicht frei“

Urlaub allein mit 4 Kindern

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Ihr Lieben, unsere Leserin Margit ist grad im Urlaub allein mit 4 Kindern. Sie hätte sich wahnsinnig über Familienferien gefreut, nun rockt sie alles selbstständig, weil ihr Mann so viel arbeitet. Hier schreibt sie, wie es ihr damit geht.

Vorab möchte ich sagen, dass mein Mann der Meinung ist, dass er innerfamiliär sehr viel unterstützt und hilft. Was er in der Tat macht ist Wäsche mitwaschen und essen zu kochen. Nicht immer, aber schon ab und zu.

Er denkt an die Mülltonnen, wenn die an die Straße müssen und kümmert sich hauptsächlich ums Finanzielle – wobei ich auch da im Bilde bin, wir unsere eigenen Konten haben und jeder von uns spart. Er ist jedoch der Hauptverdiener und kann weitaus mehr zur Seite legen als ich.

Mein Mann ist für Hobbies, will die Kids aber nicht fahren

Er findet es furchtbar, wenn Kinder nur an den Medien hängen und befürwortet Hobbies. Jedoch nicht, wenn das mit Fahrten und Aufwand verbunden ist, denn das ist wiederum „Blödsinn“ und da ich das mache und den Part komplett übernehme sind all diese Fahrten und Termine für ihn schlicht meine selbst gewählte „Freizeitbeschäftigung“.

Meine Tage sind daher lang und die Nächte kurz. Geplant war das alles eigentlich anders. Mit unseren vier Kindern leben mein Mann und ich im ländlichen, bayrischen Raum. Seit zwei Jahren arbeite ich wieder Teilzeit im Homeoffice, mein Mann Vollzeit im hybriden Modell.

Die Ferienzeiten fordern mich heraus

Wie gefühlt jedes Elternteil empfinde ich Ferien- und Schließzeiten in der Schule sowie Kita als
Fluch und Segen zugleich. Als Segen, weil die Kinder zur Ruhe kommen, ausschlafen, dem eigenen Biorhythmus entsprechend den Tag gestalten können und kein Leistungsdruck mehr herrscht. Als Fluch aber auch, weil gerade Ferien – insbesondere die Sommerferien – ein logistisches Meisterwerk für Eltern von kleineren Kindern bedeuten.

Die (meine) Theorie, dass jedes Elternteil 3 Wochen als Urlaub übernimmt, damit es für jeden von uns einigermaßen „gerecht“ ist und ich zumindest einen kleinen Teil des Mental Loads kurzzeitig ausklammern kann, geht bei uns aber leider nicht auf.

Und das, obwohl ich in meinem Job die Flexibilität habe, tageweise frei zu machen, wenn ich die Stunden entsprechend aufteile. Will heißen: Hauptsache, am Ende der Woche passen die 20 Stunden. Theoretisch könnte ich auch zwei Tage je 10 Stunden machen oder 2,5 Tage und der Rest wäre frei… Wie gesagt: theoretisch.

Schon zum 2. Mal alleine in den Sommerferien

Praktisch sieht es so aus, dass ich bereits nun im zweiten Jahr in Folge alle Ferien bis auf 10 (!) Tage alleine stemme. Zum zweiten Mal die Sommerferien ganz alleine! Mein Mann nimmt keinen Urlaub oder kann (?) keinen Urlaub nehmen. Und das, obwohl er wirklich Monate vorher von mir mehrmals die Ferienzeiten gesagt bekommt – via WhatsApp geschrieben und visuell im gemeinsamen Kalender (auf unseren Smartphones).

Dieses Jahr waren zwei unserer Kinder auf eigenen Wunsch im Zeltlager, die zwei Jüngeren blieben zuhause. Regulär hätte ich zwei Wochen Urlaub gehabt. Nach den ersten zwei Ferienwochen mit vier Kids zuhause plus nebenbei arbeiten im Home Office, war ich dieses Mal echt am Limit. Die Kinder ebenfalls, sie waren durch vom Lernmarathon, von den Klassenfesten, Verabschiedungen, all das neben dem eigentlichen „Alltag“.

Wir sind alle urlaubsreif

Die Dauer der Einschlafbegleitung steigt an. Wir sind ferienreif. Der Mann mit viel zu viel Arbeit und der Meinung, Schuld seien nur die Hobbies der Kids und ich als Übermama. Wie hilfreich und entlastend (nicht!).

Streit und Langeweile mit dem Wunsch des Gefahrenwerdens zum/r Freund/in, Haushalt, Garten, Vorbereitungen für einen Kindergeburtstag und fürs Zeltlager liefen parallel. Die Schullisten schwirrten im Hinterkopf, schnell zwischendurch via WhatsApp an den Laden gesendet.

Beim Einkauf gesehen, Schulmaterial ist im Angebot. (Gott was bin ich froh, alle Listen der drei Schulkinder im Handy zu haben.) Beim Einkauf auch nur zwei Kids dabei, dann los… Nicht vergessen, die Linkshändigkeit von zwei von Dreien zu bedenken. Irgendwann alles im Wagen und noch mal später alles im Auto. Bei dem Kassenbon könnte man meinen, ich sponsere eine ganze Schule.

Mein Mental Load überschattet alles

Nebenbei gehen meine Gedanken weiter. Ergo, Logo, das Training von K1, wie Kind 3 und 4 beschäftigen? Am nächsten Tag ist ein Ferienprogramm von K1, K2 und K3. Bringen und holen, beides am Vormittag, an dem ich eigentlich arbeite. Dann eben den Nachmittag oder Abend die Stunden dranhängen.

Ich merke, wie meine Grenzen eigentlich erreicht sind. K4 darf zwischendurch dem Opa „helfen“ und ist so zumindest zeitweise beschäftigt. K3 ist langweilig und möchte mit mir Gesellschaftsspiele JETZT spielen, die Medienzeiten werden großzügiger gesetzt. Dann kommt der Punkt, an dem ich merke, mein Nervenkostüm wackelt wie ein Kartenhaus.

Parallel ploppen mehrere neue To dos wie Leiter Post-its auf. Kurz darauf schildere ich meinem Chef die Situation und frage, ob ich zu meinen 2 Wochen eine 3. Woche dazu nehmen kann und meine Überstunden abfeiern darf. Ich kann! Himmel, was bin ich erleichtert!

Ich beschließe, mit den Jungs ein paar Tage Zelten zu fahren. Regulärer Urlaub ist so teuer, das geht nicht. Zudem steht ein Umbau an, weil uns seit Jahren Raum fehlt. Also zelten K3 und K4 mit mir. Ein
Miniurlaub mit gefühlter Minifamilie.

Raus aus der Komfortzone

Mein Mann ist nicht begeistert und scheint es wirklich nicht zu verstehen. Warum in den Urlaub? Ich könnte doch mit den beiden auch ab den See fahren oder in der Nähe was machen. Doch ich brauche eine kleine Auszeit von zuhause, eine kurze andere Perspektive. Zeit für Bindungsaufbau, Zeit für Gemeinsamkeit, für neues Erleben, neues Sehen, raus aus der Komfortzone.

Urlaub allein mit 4 Kindern
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K3 und K4 sehen es ähnlich, freuen sich auf das Abenteuer Zelten, Fahrräder dabei und los. Ich packe den Wagen, hoffe, nichts zu vergessen. Vorher baue ich die hintersten Sitze aus und schaffe Platz, schließlich braucht es den Fahrradträger, schließlich wollten wir mit den Rädern los, weil uns Bewegung bestimmt guttun wird. Fertig gepackt und abreisefertig.

Passend ist der Papa zum Verabschieden da. Wir fahren los. Einige Zeit weg. Die Tage sind schön und machen Spaß, wir lernen neue Menschen kennen und haben eine unbeschwerte Zeit. Doch zur Ruhe komme ich nicht wirklich.

Zwei Wirbelwinde haben viel zu erkunden, während das eine Kind völlig angstfrei klettert, tobt, sich zwischenmischt, ist das andere introvertiert, möchte, traut sich jedoch oft nicht, inspiziert, beobachtet und möchte die Beobachtungen tiefgründig mitteilen. Gerne höre ich zu und bin fasziniert von seinen Gedanken, während das andere Kind das nächste Wagnis eingeht und ich hinterherflitze, um eventuell doch da zu sein, wenn es die eigenen Kräfte überschätzt.

Urlaub allein mit 4 Kindern

Eigentlich ist alles in Ordnung. Wären da nicht diese Momente. Ein Blick. Eine Familie mit Papa. Die Mama hat Zeit, sich dem einen Kind zu widmen oder zu plaudern, der Vater geht mit dem anderen Kind Richtung Schaukel…. Autsch, diese Momente pieksen und kicken.

Warum nicht „unser Papa?“ Warum muss die Arbeit so einen hohen Stellenwert haben? Wieder zuhause vergeht die nächste Ferienwoche und die zwei anderen Kinder sind aus dem Ferienlager zurück. Ich genieße die Entschleunigung, bin für die Kids da, habe noch den einen oder anderen Plan an Low-Budget-Ausflügen.

Und der Papa? Der arbeitet. Lange und viel. Die Stimmung kippt, da ihm die Kinder zu laut zu wild sind und das Haus doch recht Ferien-chaotisch ist. Ärger vorprogrammiert, leider. Ich bin inzwischen oft nicht mal mehr sauer, aber enttäuscht. Denn was bringt mir die Wut? Es raubt nur Kraft, mit der muss ich aber sorgfältig umgehen.

Doch der Schmerz bleibt tief drinnen und zeigt mir, was fehlt. Ein Vater, der da und präsent ist, der wohlwollend auf seine Kinder blickt ohne alte Muster und Schemata von früher. Wieder rettet mich mein Optimismus und der tiefe Glaube, dass alles gut wird. Manchmal dauert es eben etwas…

Oma und Opa helfen, als ich mit K4 in der Klinik bin

Die letzten Ferientage verbringe ich übrigens im Krankenhaus mit K4. Akutfall. Ein Glück nicht mehr dramatisch. Auf dem Weg ins Krankenhaus erledige ich die wichtigsten To dos. Wen informieren? Was brauche ich noch? Die anderen Kinder haben noch Termine oder Verabredungen, wer fährt sie wohin? Ich funke Oma und Opa an. Ein Glück, sie übernehmen Fahrten. Die anderen Großeltern übernehmen zeitweilig Betreuung.

Und mein Mann? Der arbeitet. Was sonst. Kommt auf Wunsch von K4 aber dann doch noch nach ins Krankenhaus. Und zumindest kann er im Homeoffice arbeiten. Somit brauche ich keine extra Betreuung für zu Hause.

In der Klinik fällt mir ein, dass ich vor Ferienende noch die Mappen, Hefte und Materialien beschriften und sortieren muss. Das wird wohl eine Nachtschicht bedeuten. Zumindest sind die Schultaschen ready. Wobei…

Mist, zwei Kids brauchen noch neue Sportschuhe, das wollte ich am Ende der Ferien machen.
Nun doch wohl eher just in time… P.S.: Trotz Kalender und Erinnerung sowohl ans Kind als auch an den Mann kam das Kind zu spät zum Training. Weil? Na, weil ja noch zwei andere Kinder zuhause sind und ein Kind davon gefahren werden musste…

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Kitakosten-Explosion in München
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39 comments

  1. Hallo Margit,

    kommt mir in einigen Punkten bekannt vor. Mit dem Unterschied, dass mein Mann Unternehmer ist und daheim arbeitet und das macht leider fast michts besser. Denn wenn ich bitte, was zu machen, kommt Gemecker.

    Zu deinem Fall hatte ich folgende Idee: gönne dir immerwieder einige Tage im Monat alleine und dann erfährst du viel über den (emotionalen) Zustand der Ehe, zum Beispiel bei der Rückkehr. Evtl bekommt er dann auch ne Chance Kontakt zu den Kindern aufzubauen.
    Manchmal sind zumindest mein Mann und ich uns da im Weg, da jeder der Klügere ist bei uns.
    Eine andere Frage ist, ob dein Mann evtl auch mit seinem Job überfordert ist und es sich nicht eingestehen kann. Das wäre jetzt auch ganz klassisch. Er sitzt dann da auf seiner Scholle und ist ständig besorgt wie er so ne große Familie durchbringt und macht seine Sorgen mit sich ab. Denn schließlich ist er ja ‚ein Mann‘. Mit dieser Sorte Mann lässt es sich ganz schwer arbeiten im Bereich Familien – Psychotherapie.

    Ansonsten finde ich, du bist unheimlich stark. Danke für deinen Beitrag, ist wahrscheinlich kein Einzelfall, sondern eher noch bzw wieder häufig.

    Last but not least: es hat Gründe weshalb man diese oder jene Person für die Familiengründung gewählt hat. Ich für meinen Teil setze als erstes die Interessen meines Kindes durch, dann meine (Rente usw) und dann versuche ich es mit einer Haltung der Dankbarkeit gegenüber dem, was ich alles habe.
    Genieße auch den nächsten Urlaub,… bty gibt es auch viele andere Mamis, die trotz Partner alleine mit den kids reisen (müssen) 😀 moi zB

  2. Mich rührt der Text und er ärgert mich auch etwas. Ich wünschte Euch als Paar statt eines Termins beim Familienanwalt einen bei einer Paar Beratung. Könnte es sein, dass der Vater trotz der Schilderung seine Familie liebt, aber einiges anders machen würde und wird er gehört? Vielleicht gibt es auch eigene Möglichkeiten der Kinder( welches Alter?) die Wege zu den Hobbies zu meistern? Bike, Bus, Fahrgemeinschaften. Für mich klingt alles sehr polarisiert und Schwarz Weiß. Meine Erfahrung sagt mir, so ist das Leben und so sind Beziehungen nicht. Vielleicht könnten Beide als Paar wieder versuchen, „Appetit“ auf Gemeinsamkeit bekommen.

    1. Ich hab‘s beim Lesen kaum ausgehalten: was für eine Überforderung für Dich, obwohl Du einen Partner hast. Ich würde das System so nicht mehr bedienen. Dann fallen Sachen für die Kids aus und sie wissen warum. Wenn Deinem Partner Dinge für die Kinder wichtig sind, dann sollte er sie übernehmen und seinen Teil der Verantwortung tragen. Ansonsten finden sie halt nicht statt. Das halten sie aus. Den Frust können sie gerne bei ihrem Vater abladen. Mal abgesehen vom Vorbild, dass Ihr ihnen mit der aktuellen Situation gebt. Versuche, abzugeben- auch, wenn es schwer fällt. Ich persönlich würde meinem Partner signalisieren, dass ich in eine Paarberatung die Situation gemeinsam ändern wollen würde und ihm deutlich signalisieren, dass ich ansonsten weg wäre und das dann auch tun. Vor lässt Du Dich selbst auch beraten. Nur musst Du für Dich einen klaren Standpunkt haben, was Du willst oder nicht und Dich danach auch entsprechend verhalten. Alles andere kommt bei Deinem Partner oder Euren Kindern nicht an. Kümmere Dich um Dich selbst – das ist schwer in Deiner Situation, aber möglich.

      Alles Liebe

  3. Ein Kommentar ging zum Thema Mutter-Kind-Kur. Die Idee finde ich gut! Vater-Kind-Kur (zeitgleich?) könnte auch eine Idee sein. Dann muss dein Mann keinen Urlaub nehmen. Er bekommt es verschrieben. Da kann der Arbeitgeber wenig gegen machen. Das dann 3 Wochen in der Ferienzeit, ohne viele Kosten. Erfahrungsgemäß kann der Mann dort auch im Austausch mit anderen Vätern/ Müttern Erfahrungen sammeln wie anspruchsvoll euer Alltag ist und Strategien erlernen wie er Unterstützen/ Erholen kann. Vater- Kind- Interaktionen kann man auch lernen! Es gibt Beratungsstellen, die bestimmt noch bessere Ideen haben als ich und bei der Beantragung unterstützen! Vielleicht die Chance auf eine langfristige Änderung?

    1. Sehr ich genau so. Bei einer Scheidung und gemeinsamem Sorgerecht hat der Vater die Kinder jeweils die Hälfte der Ferien und jedes zweite Wochenende.
      Ich habe das sehr genossen: endlich mal Freizeit!! Das hätte ich in der Ehe nie gehabt….

      1. Nun ja, vermutlich würde er auch da tausend Ausreden finden, warum er die Wochenenden und Ferien leider, leider nicht einhalten kann. Aber die Autorin könnte wenigstens wieder selbstbestimmt leben und müsste sich nicht mehr mit seinen seltsamen Ansprüchen ohne jedwede Mitwirkung herumschlagen.

        Momentan scheint sie allerdings auf ihr Selbstwertgefühl und ihre Würde immer noch eher verzichten zu können als auf diesen „Partner“. Solange das so ist, wird sich sowieso nichts ändern.

  4. Hey, ganz pragmatisch: Für mich klingt es unfair, dass er mehr sparen kann, wenn du so viel unbezahlte Care-Arbeit (4 Kinder! Das ist VIEL Arbeit) machst und gleichzeitig noch 50% arbeitest). Vielleicht ist da ein Hebel? Wenn er keine Lust/ Zeit auf Familyurlaub hat, dir die Bindung und Zeit deiner Kinder zum Glück für die Vier am Herzen liegen, kann er euch ja einen schönen Urlaub finanzieren. Ein Club- oder Hotelurlaub mit Aktivitäten für Kids und Entspannung/ Sport (was auch immer du brauchst), ohne Kochen und Putzen für dich. In der Zeit kann er so richtig schön Überstunden machen und bei der Arbeit glänzen und so sogar zu Hause so richtig hübsch aufräumen, reparieren, renovieren, Schulsachen besorgen… da gibt es bei 6 Leuten bestimmt genug. Du kommst mit den Kids glücklich zurück. Schade ein bisschen um eure Paarzeit und seine Vaterrolle, klar. Aber seltsam, dass dein Mann als Angestellter keinen Urlaub hat…
    Pass gut auf dich auf, Margit!

  5. Mir stellen sich hier viele Fragen. Vor allem: wie konnte es soweit kommen?
    War Dein Mann immer schon so? Redet Ihr nicht miteinander?
    Und auf die Gefahr hin gelyncht zu werden: ich verstehe nicht, wie es zu solch einer Situation (die nachvollziehbarerweise als hohe Belastung empfunden wird) kommen kann. Wieso man 4 Kinder bekommt, wenn keine der erforderlichen Resourcen ausreichend gegeben ist: funktionale, gleichberechtigte Paarbeziehung, Geld, Kraft, Unterstützung, Freude. So, wie es klingt,ist das ja nicht als Schicksalsschlag vom Himmel gefallen?

    1. Das war ehrlicherweise auch mein Gedanke beim Lesen. Es wird ja viel diskutiert über Patriarchat/klassische Rollenmodelle/gesellschaftliche, dies begünstigende Strukturen usw. und man kann sicherlich bei derartigen ungleichberechtigten Partner-/Elternschaften nicht immer alles nur auf das Individuum abwälzen im Sinne von „selbst schuld“ (weil da eben auch viele tatsächliche oder angenommene gesellschaftliche Erwartungshaltungen und Vorprägungen eine Rolle spielen). Dennoch – letztlich haben sich hier zwei Menschen dafür entschieden, gemeinsam vier (!) Kinder in die Welt zu setzen und da frage ich mich schon, warum man es da als Elternpaar nicht schafft oder jedenfalls versucht, sich auf eine für beide Seiten akzeptable Rollen- und Aufgabenverteilung zu verständigen (sowohl im Grundsätzlichen als auch im Einzelnen). Ehrlicherweise machen mich solche Berichte oft einfach fassungslos (und wütend). Mir ist klar, dass man in eine solche familiäre Dysfunktionalität oft eher schrittweise reinrutscht und sich Dinge schleichend festfahren, aber ich verstehe trotzdem nicht, warum man da nicht viel früher die Notbremse zieht.

      1. @Sarah: Danke, mir aus dem Herzen gesprochen. Ich weiß, was du meinst, mit dem schrittweise reinrutschen und dass nicht alles auf das Individuum abgewälzt werden sollte.
        Dennoch ist es das Individuum, oder vielmehr zwei davon, die sich, optimalerweise gemeinsam für diesen Lebensweg entschieden haben. Nicht genügend Resourcen haben, anscheinend auch keinen tragbaren Konsens. Und das macht mich immer wieder (ist auf dem Blog ja ein beliebtes Thema, überforderte Mutter, die seelisch moralische Unterstützung bekommen möchte, ob des fehlenden Supports des bösen Mannes) fassungslos, weil es eben nicht „nur“ um das eigene mehr oder wenige unglückliche Leben geht, sondern um 4 Kinder. Ich gehe mal davon aus, dass es keine ungeplanten Vierlinge waren. Anscheinend gibt es das soziologische Petermannprinzip: „solange weitermachen, bis man die Stufe der persönlichen Inkompetenz erreicht hat“ auch für Familien.

  6. Was mir beim Lesen des Textes aufgefallen ist: Kann nicht im Vorfeld die Urlaubszeit gemeinsam geplant werden, damit auch wirklich alle mitfahren können? So machen wir es zumindest in den Sommerferien. Ich merke mal wieder, was für ein Luxus die Ferienbetreuung im Hort für die Grundschulkinder ist. Ohne wäre es echt schwierig. Niemand von uns beiden kann so lange Urlaub nehmen.
    Was uns noch hilft, dass der eine Opa (Rentner, arbeitet nebenbei als Gästeführer) gern in den Ferien unsere beiden Siebenjährigen für ein paar Tage zu sich nimmt. Da haben sie Exklusivzeit mit Opa (und Oma, die aber noch arbeitet) und wir Eltern können auch mal verschnaufen mit nur einer Dreijährigen zu Hause. Vielleicht wäre das auch eine Option für die Autorin? So hat man wenigstens ein bisschen Entlastung.
    Alles Gute!

  7. Oh da gibt es ein großes Bedürfnis nach Mitteilung und Gehört- und Gesehenwerden, das, so sieht es aus, in der Paarbeziehung nicht erfüllt wird. Viel Enttäuschung. Wie alt sind denn die Kinder? Ich frage mich, wenn ich sowas lese, immer, warum Männer so geworden sind, so wenig Teamplayer, so egoistisch, so wenig die Kinder in ihren Bedürfnissen sehend und sich einbringend… Hatten sie in ihrer eigenen Kindheit nicht die Vorbilder, machte die Mana alles und der Papa hielt sich raus? Bitte, liebe Eltern, bindet eure Söhne ein, nehmt ihnen nicht alles ab, macht sie zu hilfsbereiten Teamplayern!!

    1. Die berechtigte Frage ist, wann dieser Mann so geworden ist und warum. Und die Schreiberin ihn trotzdem (sehenden Auges?) als Vater ihrer Kinder gewählt hat. Glücklicherweise sind ja nicht alle so.

    2. Ich nehme an, dass solche Männer genau so aufgewachsen sind: mit einer Mutter, die wahrscheinlich voll zu Hause war und die unermüdlich (ha ha) alles rund um Haushalt und Familie geräuschlos wegerledigt hat. Und mit einem Vater, der „immer bei der Arbeit“ war und keine nennenswerte Beziehung zu seinem Sohn bzw. seinen Kindern hatte.

      1. Das ist dann keine gute Prognose für die Männer von morgen. Ist für mich immerschon ein Faszinosum, wie selbstverständlich Frauen die Machos der Zukunft erziehen (verallgemeinert, natürlich und nur im Falle der Haupterziehungsarbeit durch Frauen).
        So rein theoretisch könnte das ja ein Problem sein, das nach einer Generation „durch“ ist

    3. Kann ich nicht nachvollziehen, irgendwann war ein Paar, dann ein Kind… In der Partnerschaft stimmt von Beginn an etwas nicht.Jeder hat Vorstellungen von der Beziehung, darüber spricht man. Sicher wollte dein Mann keine vier Kinder. Für mich sieht es aus, als versteckt sich dein Mann hinter der Arbeit.

  8. Zitat: „Mein Mann ist nicht begeistert und scheint es wirklich nicht zu verstehen. Warum in den Urlaub? Ich könnte doch mit den beiden auch ab den See fahren oder in der Nähe was machen.“

    Man muss seine Majestät da schon verstehen! Es geht doch wirklich nicht, dass die Hausvorsteherin, der Lebensmittellieferant, die Köchin, die Küchenhilfe, das Kindermädchen, die Putzfrau und der Chauffeur tagelang alle gleichzeitig abwesend sind und das 5. Kind derart im Stich lassen!

    Im Ernst: Die Autorin könnte meines Erachtens von einer Mutter-Kind-Kur profitieren. Nicht nur, um anschließend wieder voll funktionstüchtig für den Alltag zu sein. Sondern auch und vor allem, um sich mit professioneller Hilfe darüber klar zu werden, welche Art von Alltag sie in Zukunft will und wie sie das erreicht.

  9. Liebe Margit,
    mir gefällt dein ehrlicher Text. Deinen mental load hast du gut beschrieben. Ich finde es toll, dass du alleine mit den Kids zum Zelten gefahren bist. Auch, dass ihr die Räder dabei hattet, finde ich bewundernswert. Du achtest auf regulierten Medienkonsum und darauf, dass sich deine Kinder sinnvoll beschäftigen. Einfach nur klasse.
    Vergiss dich in dem ganzen Trubel bitte nicht dich selbst!

  10. Liebe Margit, wichtiger Posten hin oder her, jeder hat Erholungsurlaub, der auch genommen werden muss. Nimmt er diesen dann absichtlich zur Schulzeit? Was macht er dann in seinem Solourlaub?
    Für mich liest sich das leider auch so, dass er die Arbeit verschiebt und eigentlich keine Lust auf Familientreffen hat. Wäre halt nett gewesen dies nach einem Kind offen zu kommunizieren und nicht nach 4 Kindern einfach nur durch Aktionen zu zeigen. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

  11. Ganz ehrlich? Selbst Schuld! Ich verstehe nicht, wie du zulassen kannst, dass sich dein Mann derart aus dem Familienalltag zurückzieht.
    Abgesehen von der Belastung für dich, ist es wahnsinnig traurig für die Kinder. Und das würde ich an deiner Stelle nicht hinnehmen.

      1. @Greta: wir wissen nichts über die gemeinsame Planung der Ferien, ausser, dass sie ihm per WhatsApp und Kalender terminlich mitgeteilt wurden.
        Für mich klingt das alles, beidseitig, etwas strange. Auf jeden Fall nicht nach erwachsener Eltern- und Partnerschaft.
        Nicht nach wechselseitigem Vertrauen in das Wohlwollen des andern. Gegenseitige Vorwürfe und offenbar nicht zielführende Kommunikation scheinen an der Tagesordnung zu sein.
        Wie gesagt, frage mich bei beiden, wie man in so eine Situation kommen kann und mir tun die Kinder leid, die ja anscheinend von beiden in ersterLinie als Belastung empfunden werden. Schade

        1. Das ist ein hartes Urteil, das sie da fällen.
          Die Autorin kümmert sich, nach meiner Meinung, wohlwollend um ihre Kinder. Sie schildert einfach, dass es für sie anstrengend ist, in diesem System mit ihrem Mann.

          1. @Pip, ja das stimmt und mit der Bemerkung, dass die Kinder als Belastung empfunden werden, meinte ich das genauso situativ wie die Autorin es dargestellt hat. Ist ja hoffentlich nicht durchgängig so und der Überforderung geschuldet, verständlich. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die Kinder ziemlich sicher diese Überlastung spüren, ebenso wie die ungute Stimmung in der Paarbeziehung. Wird ja auch so beschrieben. Und da sehe ich die elterliche Verantwortung. Die Kinder haben sich, im Gegensatz zu den beteiligten Erwachsenen, ihre Rahmenbedingungen nicht ausgesucht und sind auch nicht in der Lage diese Problematik zu lösen. Ich halte diese aber für dringlicher, als top vorbereitetes Schulzeug.

          2. @Pip: Zitate aus dem Text: „mein mental load überschattet alles“ „Ärger ist vorprogrammiert“. Nur als zwei Beispiele. Dass die Autorin Ihren Kindern mit Wohlwollen gegenüber steht, hab ich nirgends bezweifelt, aber dass die Kinder (und das fehlende Einbringen des Vaters) gerade eine Belastung darstellen ist doch Inhalt des Artikels?

  12. „Mein Mann kriegt nicht frei“ entspricht nicht den Tatsachen. Dein Mann nimmt sich nicht frei für die Familie! Bleibe da bitte ehrlich und realistisch. Aus dem Beitrag kann ich mir die alltägliche Organisation eurer Familie nicht erschließen, daher sag ich mal, er ist nicht nur zu Ferienzeiten außen vor sondern übers Jahr auch nicht übermäßig involviert. Zeit zu reden. Zeit zum Klarstellen.

    1. Mit vier schulpflichtigen Kindern dürfte der Mann in seinem Betrieb eigentlich an oberster Stelle der Mitarbeiter stehen, die in den Schulferien Urlaub bekommen. Er muss es halt nur entsprechend anmelden/fordern. Vielleicht ist ihm das unangenehm, nachdem er mutmaßlich Jahre lang im Betrieb derjenige war, der seinen Anspruch auf Urlaub in den Schulferien freiwillig abgegeben hat?

        1. Da muss ich leider ganz ehrlich sagen… Trenn Dich, der wird sich nicht mehr ändern… Sorry für die harten Worte.
          Und schau bitte nach Dir, Du bist schon mitten im Burn-Out!

      1. Das wäre keine sonderlich erwachsene, sondern sogar eine ziemlich feige Einstellung. Im Betrieb hätte garantiert jeder Verständnis. Erst recht, wenn er vorher jahrelang den anderen den Vortritt gelassen hat. Stattdessen scheint er aber so gut wie überhaupt keinen Urlaub zu nehmen – auf Kosten seiner Partnerschaft und Kinder, auf Kosten einer rettungslos überlasteten Ehefrau und Mutter.

        Wenn ich einen Kollegen hätte, der mit vier Kindern immer nur außerhalb der Ferien frei nimmt, würde ich mich eher fragen, was bei dem zu Hause nicht stimmt.

        Für mich liest sich der Text viel mehr so, als hätte er einfach keine Lust auf Familienzeit und würde die Arbeit nur vorschieben. Denn irgendwann muss ja auch der Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht nachkommen und den Mitarbeiter auf den nicht genommenen Resturlaub hinweisen. Erst recht, wenn das schon seit Jahren so geht. Wann nimmt der denn _überhaupt_ Urlaub? Heimlich, wenn die Frau mit den Kindern beim Zelten ist?

        Aber hey, mit den Jahren werden seine Kinder größer, selbständiger und fähiger, ihr eigenes Urteil zu fällen. Dann werden sie genauso auf den seltsamen Mann im Arbeitszimmer pfeifen wie der auf die vage bekannten Kinder im Wohnzimmer. Problem gelöst.

  13. Wow, du tust mir echt Leid. Ich drück dich mal ganz fest!
    Dein Mann übernimmt ja einen kleinen Teil der Aufgaben, aber der reicht offensichtlich nicht und das wie du schreibst, wird das Kartenhaus in absehbarer Zeit zusammenfallen.
    Ihr Eltern müsst reden! Und der Chef deines Mannes… vielleicht ist der ne Ausrede. Ich habe mir den Chef meines Mannes mal vorgeknöpft, denn klappt die Mutter zusammen, ist der Mann auch mal weg von Arbeit! Oder da kommt so ne große Gehaltserhöhung rein, dass Haushaltshilfe etc bezahlt werden kann. Oder Arbeitszeit auf 90% runter, ein Nachmittag Zeit für ihn um Hobbyfahrten zu machen.
    Wenn Großeltern da sind, können die ein Hobby fest übernehmen mit fahren?
    Ihr müsst reden und Pläne schmieden. Wir setzen uns jetzt jeden Sonntag hin und besprechen die nächste Woche mit allen Aufgaben und auch wichtigen Arbeitszeiten. Mal schauen wie das klappt 🙂

  14. Liebe Margit, da finde ich ja schon das Lesen stressig! Aber ich kann nicht verstehen wie es dazu kommt, dass dein Mann sich so komplett aus der Verantwortung zieht. Darf ich fragen, aus welchem Grund du das Verhalten deines Mannes tolerierst? Mir fällt da nur eine Lösung ein: klare Kommunikation, feste Absprachen und Aufgabenverteilung. Nicht nur die Ferientermine mitteilen, sondern Zeiträume festlegen, wer wann Urlaub nimmt! Und das wird dann auch genau so eingereicht! Genauso mit den Hobbys: feste Regelungen, an welchen Tagen wer welches Kind bringt/abholt. Selbst wenn dein Mann länger arbeitet, abholen ist doch bestimmt drin? Eventuell einen festen Tag die Großeltern einspannen? Auf geht’s, lass dir das nicht länger gefallen!!!

  15. Liebe Margit, ich habe zwei Fragen und ich hoffe, ich bin nicht zu indiskret. Die sind mir beim Lesen so aufgepoppt.
    1. Wieso könnt ihr euch nur low-budget Ausflüge leisten? der Text liest sich, als ob dein Mann super Karriere macht, in verantwortungsvoller Position arbeitet, immer verfügbar sein muss, da sonst die Firma untergeht. kriegt er die ganze Überstunden bezahlt? Sonst ist es das Ganze doch gar nicht wert, vor allem wenn man trotzdem nur low-budget unterwegs sein muss. dann kann er auch einen 9-5-job machen und mehr Verantwortung für die Familie übernehmen, wenn er darauf überhaupt Bock hat…

    2. wieso mischt er sich dann überhaupt noch in die Familienangelegenheiten ein? er will, dass die Kinder Hobbys machen, aber auf Fahrdienst hat er keinen Bock. sorry, ich finde, Männer, die sich in ihrer Arbeit verwirklichen und wenig daheim sind, sollten dann wenigstens ihre Klappe halten und die Frau das daheim auf ihre Art erledigen lassen. So hast du eigentlich nur Nachteile. er ist nie daheim, übernimmt dort keine Verantwortung, aber er sagt dir, wie du das daheim mit den Kindern regeln sollst. Dann kannst du das auch alleine machen, machst es ja eh schon und es funktioniert ja irgendwie auch besser, wenn er nicht da ist.

    Ich wünsche dir viel Glück für die kommende Zeit. Aber ich denke, du merkst selbst, dass du dieses Pensum nicht ewig weitermachen kannst. Es ist eigentlich nur traurig und schade. Aber ich sehe ganz klar, dass er was an seiner Einstellung ändern muss, ansonsten fährst du früher oder später mit 100km/h direkt auf die Wand. Alles Gute, von Herzen.

    1. Volle Zustimmung.
      Hinzu kommt: Wenn der Ehemann so viel Geld beiseite legen kann, während seine Frau wegen der vielen Kinder daran gehindert wird (Vollzeitarbeit unmöglich), dann sollte er ihr wenigstens Rentenpunkte kaufen. Bis zu der Höhe, die sie auch erreicht hätte, wenn sie selber die ganze Zeit Vollzeit gearbeitet hätte.

      Mindestens das sollte sie von ihm verlangen, quasi als innerfamiliärer Versorgungsausgleich. Denn wenn er ihr stattdessen Bares überlässt, ist die Gefahr groß, dass das am Ende doch wieder in die Familie fließt, statt sie fürs Alter abzusichern. Eine Altersabsicherung wird sie aber benötigen, für den Fall, dass entweder eine Scheidung erfolgt oder aber der Mann irgendwann mit einem STEMI vom Bürostuhl kippt.

      (Eine Beratung bei einem Fachanwalt für Familienrecht kostet übrigens nicht die Welt.)

  16. Die Überschrift passt nicht.Der Mann hat keine Lust auf seine Kinder und lässt seine Frau die ganze Arbeit machen. Er hat keinen Bock auf Familie und denkt nur an dich selbst.

  17. Hallo Margit,
    Ich hatte auch einen Mann, der (unter Anderem ) nicht in den Urlaub fahren wollte. Meine Freundin meinte, sie hätte keinen Mann geheiratet, der nicht mit ihr und seinen Kindern in den Urlaub fährt. Diese Ehe besteht im Gegensatz zu meiner noch …
    Aber abgesehen von den Fragen zur Partnerschaft, die Dein Bericht aufwirft, kann man wertneutral feststellen, dass bei Euch etwas nicht aufgeht zwischen dem, was Ihr leisten müsst oder wollt, und Euren Kapazitäten. Die ländliche Wohnlage in Kombination mit den Hobbys der Kinder, die Fahrtwege notwendig machen. Die recht große Familie mit vielen Kindern und vielen Bedürfnissen in Kombination mit dem Wunsch oder der Notwendigkeit, viel zu arbeiten.
    Es ist Leistungsdruck durch die Schule da, aber anscheinend auch Perfektionsdruck auf Dich, dass Du alle Schulsachen rechtzeitig beschriftest und die Turnschuhe zur ersten Sportstunde da sind. Vielleicht auch Status-Druck, dass Euer Haus groß und schick genug ist. Und dass es so schmerzt, die scheinbar perfekten Familien MIT Papa zu sehen, ist vielleicht auch Ausdruck von dem Gefühl, etwas nicht geschafft zu haben, das die Gesellschaft aber erwartet.
    Vielleicht kannst Du einen Kassensturz machen, um genau zu sehen, was Ihr alles schaffen wollt (vier Kinder fördern und ihnen eine schöne Kindheit ermöglichen, ein Vollzeit- und ein Teilzeitjob, Urlaub, Bauen/Renovieren), und wo es mit den Kräften eng wird. Idealerweise macht Ihr beide das zusammen. Dann schaut Ihr, wo Ihr mehr Hilfe bekommen oder etwas reduzieren könnt. Mir fällt anhand Deiner Beschreibung ein: Zwei Großelternpaare sind in der Nähe, können sie Fahrten übernehmen? Können die Kinder ihre Schulsachen selber beschriften? Können Einkäufe online gemacht werden? Kann der Anbau weniger aufwendig gebaut werden?
    Ja, und kann Dein Mann weniger arbeiten?
    Da sind wir wieder bei der partnerschaftlichen Frage. Er war ja null daran interessiert, die Ferienzeit freizuhalten. Da liegt das Problem tiefer, als dass er eben viel Arbeit hat und Geld für Euren Lebensstandard verdienen muss. Du wünscht Dir, dass es ihn interessieren würde, aber es ist halt nicht so, und Du kannst es nicht ändern. Nach dem Prinzip love it, change it or leave it hast Du drei Möglichkeiten.
    Love it: Du kannst Du Dich arrangieren und schauen, dass Du Dir die schöne Zeit mit Deinen Kindern selber organisierst (wie Du es schon tust, nur mit weniger Überlastung und weniger Trauer um die „vollständige“ Familie).
    Change it: Du fichst es mit ihm aus, vielleicht mit Hilfe von Paarberatung.
    Leave it; leave him and find a family guy.
    Liebe Grüße von Sophie

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