Überforderung in der Grundschule: 500 Aufgaben für 1 Tag

Überforderung in der Grundschule

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Ihr Lieben, heute geht es mal um Überforderung in der Grundschule. Unsere Leserin Ines wundert sich doch sehr über die wahnsinnig vielen Aufgaben, die ihr Drittklässler derzeit bewältigen muss. Von ihren beiden älteren Kindern kennt sie das nicht in diesem Ausmaß. Hat sich das System geändert oder ist hier einfach die Lehrkraft überambitioniert? Was meint ihr? Hier kommt ihr Bericht:

Wir leben in Niederbayern und mein Jüngster geht seit seinem Schulstart in eine Ganztagesklasse. Das bedeutet, er ist von 8 bis 15.30 Uhr in der Schule. Die Hausaufgaben sollten danach alle erledigt sein.

Es gibt während dieser Zeit in der Regel die Lernzeitstunden, da werden die Hausaufgaben gemacht – zumindest wurde uns das so gesagt. Außerdem hieß es, die Kinder bräuchten dann auch keine Hobbies mehr, weil in der Schule genügend Ausgleichsangebote stattfinden würden.

Fakt ist, dass keines dieser Ausgleichsangebote stattfindet. Warum? Auf Nachfrage heißt es, dass schlichtweg die finanziellen Mittel fehlen. Somit ist von Schulanfang bis Schulende Lernen angesagt. Für unsereins ein ganzer Arbeitstag – nur mit dem Unterschied, dass wir nach Feierabend fertig sind. Die Kinder aber leider nicht.

Überforderung in der Grundschule: 500 Aufgaben fürs Kind

Grundschule
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Wir haben in unserer Ganztagesklasse nämlich leider das Problem, dass die Kids immer noch Hausaufgaben erledigen müssen, obwohl das eigentlich nicht der Fall sein sollte. Ich rede hier jetzt nicht von Lernen oder von irgendeiner Kleinigkeit, die noch fertig gemacht werden muss…

Heute kam mein Sohn von der Schule nach Hause und hat ungelogen drei Arbeitsblätter mit insgesamt 500 (!!!) Einmaleins- und Geteilt-Aufgaben auf. Bis zum nächsten Tag zu erledigen. Das wurde sogar extra von der Lehrkraft in den Elternchat geschrieben.

So langsam falle ich echt vom Glauben ab, das kann doch nicht normal sein? Wir Eltern von dieser Klasse wissen uns da gerade nicht mehr zu helfen. Das ist doch schlichtweg nicht zu schaffen! Mich würde wirklich interessieren, ob das nur bei uns so ist ob es mittlerweile tatsächlich grundlegend die Anforderungen an die Kinder sind.

Mein Sohn geht regelmäßig zu spät ins Bett, weil wir mit dem ganzen Kram nicht fertig werden.
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich ihn gar nicht mehr alles machen lasse – wofür er dann leider in der Schule büßen muss. Die 500 Aufgaben haben wir nämlich nicht ansatzweise geschafft, er musste diese dann am nächsten Tag in der Schule machen, während die anderen Kinder weitere Aufgaben bekommen haben.

Zwei weitere Eltern haben die ihre Kinder auch mit unvollständigen Aufgabenblättern zur Schule geschickt, diesen erging es wie meinem Sohn. Nur, dass mein Sohn noch vor der gesamten Klasse bloßgestellt wurde, indem sein Matheblatt angesehen wurde und es laut und vor allen hieß: „Viel hast ja nicht geschafft und das ist auch noch fast alles falsch“.

Klassenraum
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Mein Sohn ist im Rechnen leider nicht der Beste, trotzdem tut er, was ihm möglich ist. Bis vor Weihnachten waren wir sogar regelmäßig bei der Nachhilfe. Auch das hat er nach der Schule noch über sich ergehen lassen. Leider ist seine Nachhilfelehrerin jetzt für ein Vierteljahr in Dänemark und somit kämpfen wir wieder alleine, zumindest bis Ostern.

Es gibt Eltern, die sehen den Missstand, wissen aber auch nicht, wie sie dagegen vorgehen können. Ein Gespräch mit der Schulleitung habe ich auch schon geführt, aber ohne großen Erfolg. Den Kindern wird kein Glauben geschenkt. Es müssen auch täglich Sätze fallen wie: „Habt ihr nicht alle Tassen im Schrank?“ oder „Seid ihr alle dumm oder was?!?“

Die Kinder erzählen das zu Hause unabhängig voneinander, also bin ich der Meinung, dem sollte nachgegangen werden. Zudem erzählen die Kinder, dass die gute Frau regelmäßig am Handy hängt und gestern hat sogar ihr 20jährige Tochter während der Unterrichtszeit angerufen, weil sie anscheinend ihre Schwimmsachen suchte. Muss man sowas wirklich hinnehmen?!?

Gestern Nachmittag beim Abholen habe ich mich mit ein paar Eltern unserer Klasse unterhalten, die haben die gleichen Probleme, nur dass deren Kinder teilweise schon nicht mehr gewillt sind, so gut mitzumachen wie mein Sohn. Meiner macht aber auch nur mit, weil er Angst hat, am nächsten Tag wieder einen Anschiss zu kassieren. Wir wissen alle nicht mehr weiter.

Ans Schulamt habe ich mich auch bereits per Mail gewandt, weil das am Telefon wohl nicht gehen, wie mir eine Dame per Anruf mitteilte… Ganz ehrlich: Derlei Anforderungen wie jetzt hier höre ich weder aus anderen Familien, noch hab ich das bei meinen beiden großen Kindern so erlebt.

Ich muss sagen, ich bewundere meinen Sohn, wie er das trotzdem wuppt. Er ist so ein tolles positives Kerlchen! Er beißt sich durch und geht wegen seiner Freunde einfach trotzdem hin. So nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. Aber die Freude am Lernen und an der Schule hat er schon lange verloren… und genau das ist es, was mir Sorge bereitet.

Muss man die Kinder heutzutage schon so früh so derart überfordern?!? Da geht doch die Hälfte schon mit einem Burn-Out ins Arbeitsleben.

Zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass mein Mittlerer Sohn letztes und vorletztes Jahr an genau der gleichen Schule einen wahnsinnig tollen Lehrer hatte, der jedes Kind genau da abgeholt hat, wo es stand. Da hatten wir nur mal ein bisschen was zu lernen, aber am Nachmittag Hausaufgaben? Waren nie ein Thema.

Für mich liegt es definitiv an der Lehrerin, aber es will uns niemand helfen, deshalb wäre meine Frage an die Community, ob jemand schon mal so etwas erlebt hat und wo wir Hilfe finden können.

Schulmuffel
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32 comments

  1. Also irgendwie macht mich diese Mengenangabe von 500 Aufgaben auf 3 Blättern etwas stutzig. Das würde bedeuten, dass sich auf jedem Blatt 166 Aufgaben befunden haben müssen. Wie eng gedruckt war das denn bitte?

    Und bei einer solch immensen Aufgabenzahl wundert mich dann auch, dass nur insgesamt 3 Kinder die Aufgaben unvollständig hatten. Die Anderen scheinen es ja irgendwie geschafft zu haben.

    Ich habe meine Zweifel, ob nicht an der einen oder anderen Stelle im Artikel doch etwas übertrieben wurde.

    1. Schon ein Blatt mit 100 Matheaufgaben auf einem Blatt für den Nachmittag ist viel zu viel. 20 oder sogar noch weniger wären ausreichend.
      Es geht um die gesamten Aufgaben an einem Tag. So habe ich das verstanden.

    2. Unsere Kinder hatten solche Blätter auch, als das Einmaleins gelernt wurde. Alle Einmaleins Aufgaben standen da durchmischt drauf, 100 Stück pro Blatt. Wenn da jetzt noch Divisionsaufgaben bei sind, kann ich mir das schon gut vorstellen.

  2. Ich kenne es leider auch so, dass nach der Ganztagsschule noch Dinge zu erledigen sind. Bei uns sind das dann eher die sogenannten Zusatzhefte, also Rechtschreibheft oder Schreibschrift Lehrgang. Und wenn Hausaufgaben aus der Lernzeit offen sind, macht man es mit dem Kind auch noch am Abend, obwohl der gesunde Menschenverstand dagegen spricht, damit es nicht heißt, dass Kind würde in der Lernzeit nicht gut arbeiten und sei nicht fürs Gymnasium geeignet …. ich sehe insgesamt die Tendenz, dass die Schulzeit sich immer mehr verlängert und die Ergebnisse eher schlechter werden. Ich hatte damals nur am Vormittag Grundschule und die Rechtschreibung war super. Mein Kind geht bis 16:00 Uhr zur Schule und die Rechtschreibung ist Mau. Da ist irgendwas aus den Fugen geraten.

  3. Hallo,

    Ich würde in so einem extremen Fall, parallel zu den vorgeschlagenen mittelfristigen Lösungen, auch kreativ werden.
    Kurzfristig kann man mit „Arm tut weh“ oder „die Hälfte der Aufgaben selber machen/vorsagen“ sicher die Spitzenbelastung reduzieren.

    Kinder sollen gerne lernen und auch verstehen dass sie nicht ausgeliefert sind. Ich glaube auch einem Drittklässler kann man erklären, dass Mogeln zwar nicht okay ist, blinder Gehorsam aber Grenzen hat.

    1. Also, die Aufgaben selber machen finde ich völlig daneben! Was lebe ich denn da meinem Kind vor?
      Ich würde auf einem Termin am Abend bestehen, so dass da alle Eltern (das dürfen natürlich nicht nur 2 oder 3 sein) und auf Anwesenheit von Schulleitung und Lehrerin bestehen und da die aufgegebenen Aufgaben vorlegen.
      Wenn das nicht hilft, mehrfach und deutlich ans Schulamt melden!!!
      Ich bin auch GSLehrerin und wenn eindeutig zu viele Aufgaben gegeben werden, kann dagegen vorgegangen werden. Es muss allerdings dann tatsächlich so sein, dass es für (fast) alle Kinder viel zu viel ist und nicht, dass nur 1-2 Kinder es halt als ein bisschen viel empfinden.

      1. Nein, angesichts steigender Aggression, Verweigerung, Dichtmachen ist das die einzige Chance. Die Klassenarbeiten waren trotzdem sehr gut. Ein kleiner Teil des Stoffes ist ausreichend für ein Kind. Typisch Lehrerin. Selbstverliebt in die eigenen Arbeitsblätter. Für die Kinder eine Tortur. Für die Kinder vor 40 Jahren dauerte die Grundschule bis 11 Uhr, Hausi gingen schnell (es gab keinen Kopierer, nur handgeschriebene Matrizen, da stand nur ein Bruchteil drauf von dem, was heute drauf steht) und dann könnten die Kinder spielen. Entwicklungspsychologisch sehr wertvoll. Nein, hier zu tricksen ist ein höchst sinnvoller Selbstschutz. Weg von der hirnlosen Pflichterfüllung. Gesund bleiben, sich selbst ermächtigen in einem Zwangssystem, dem man in Deutschland kaum entkommen kann. Ich kenne Kinder, die etwas langsamer sind. Die sitzen bis 20Uhrbim Grundschulalter an den Hausi. Ein Verbrechen. Meine Tochter wollte einfach noch Zeit haben für ihre Geige, für Sport…. Das ist legitim! Das haben viele Lehrer nicht verstanden.

        1. Um Himmels Willen! Bist du wirklich Gymnasiallehrerin? Was ist das denn für eine Denkweise? Und findest du keine andere Lösung als zu „schummeln“. Warum gehst du nicht an dem konkreten Tag mit deinem Kind in die Schule und sagst der Lehrkraft kurz Bescheid, dass es eindeutig viel zu viele Aufgaben sind? Bestenfalls hast du dich am Abend vorher mit mind. 5 anderen Eltern kurzgeschlossen, deren Kinder die Blätter auch nicht beendet haben?
          Du lebst deinem Kind doch vor, dass es machtlos ist, wenn du die Aufgaben machst? Dass nur Betrug die Situation „lösen“ kann. Statt offen und ehrlich für sein Recht zu kämpfen!

      2. Da haben schon viele Eltern was gesagt. Nützt nichts. Und: jedes Kind ist wichtig. Viele Eltern trauen sich nicht, was zu sagen. Ich lebe meinem Kind vor, dass es wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Dass man nicht sinnlose Dinge machen muss, die von außen per Zwang an einen herangetragen werden. Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, ein Gefühl für sich und seine Bedürfnisse zu entwickeln, das ist wichtig. Gäbe es in Deutschland Homeschooling (laut Studien übrigens in jeder Hinsicht erfolgreicher als in der Schule beschulte Kinder),ginge es vielen Kindern besser. Übrigens auch den Kindern aus sozial schwächeren Familien. Hier bringt Homeschooling sogar signifikant besser Ergebnisse. Im Homeschooling kann man sich die Zeit selbst einteilen, ebenso das Pensum, man kann Schwerpunkte setzen…

      3. Ich finde, wenn wirklich, von der Mehrheit der Klasse bestätigt, viel zu viele Aufgaben gegeben werden und auf Mehrmaliges Nachfragen nichts passiert ist, darf man schon tricksen. Übergangsweise.

        Alle beschriebenen Lösungen dauern Zeit und in dieser muss ich mein Kind auch schützen.
        Und ich möchte, dass mein Kind lernt dass es nicht alles tun muss nur weil es ein Erwachsener es sagt und hilflos die Entscheidung der Erwachsenen abwarten muss.

        Ob hier so ein Fall vorliegt ist schwer zu beurteilen.

  4. Ich kann das bestätigen. Bin selbst Gymnasiallehrerin, bin jedoch angesichts des Arbeitspensums meiner Tochter in der Grundschule aus allen Wolken gefallen. Das war eine Sklaventreiberei. Eine schlaue Kollegin hat für ihr Kind das Pensum selbst halbiert mit wechselnden Entschuldigungen, der Arm, die Hand, der Kopf, der Rücken täten weh. Es hat sich außerdem gezeigt, dass so viel Arbeit eher zu Überdruss, Dichtmachen, Verweigerung. Das kindliche System hat schnell genug. Weniger ist mehr. Spielen ist in dem Alter wichtiger. Man darf angesichts solcher unpädagogischen und nicht altersgerechten Aufgaben ruhig tricksen. Ich selbst war Waldorfschülerin und habe mit einem Bruchteil an Lernaufwand ein wirklich gutes Abitur gemacht. Ich habe stets meine Interessen verfolgt. Diese Masse an Stoff bringt gar nichts. Ein paar Aufgaben regelmäßig, eine gute Erklärung. Das macht Sinn und dann auch mehr Spaß.

    1. … Verweigerung führt. P.S. Ich habe oft einen Teil der Aufgaben für meine Tochter erledigt. Nur einmal hatte die Lehrerin Verdacht geschöpft wegen der Schrift.

  5. Hallo, ich kenne das leider auch von meiner Tochter. Ab der 1. Klasse Hausaufgaben und das Seitenweise. Dazu auch in den Ferien, wenn wir mal ein verlängertes Wochenede gemacht haben, musste immer das ganze Schulzeug mit.
    Das war für uns alle eine sehr belastende Situation. Für meine Tochter war das sehr schlimm, das sie eigentlich sehr gern in die Schule geht.
    In der 3. Klasse kam nun der Wechsel an eine andere Schule wegen LRS. Und aufeinander blüht unsere Maus wieder auf. Sie kommt jeden Tag fröhlich heim und wir lernen mittlerweile in Etappen. Also zB. 10 min. Mathe und dann noch 10 min. Deutsch. Dann erstmal Pause und dann eventuell noch am 10 min.
    Mehr hat einfach keinen Sinn.

    Als Eltern steht man diesem System leider teilweise machtlos entgegen aber es gibt Wege. Wichtig ist die Kinder zu schützen und zu stärken.
    Anlaufstellen sind Elternrat, Schulleitung und Schulamt.

  6. Ich würde mich mit anderen Eltern zusammentun und einen Brief an die entsprechende Lehrkraft schreiben, der nachrichtlich auch an die Schulleitung und an das Oberschulamt geht. Idealerweise sind in dem Brief neben Zitaten der durch die Lehrkraft erfolgten verbalen Erniedrigungen auch alle erfolgten Gesprächsversuche mit der Lehrkraft und der Schulleitung jeweils mit Datum aufgelistet.

  7. Man muss doch bestimmte Aufgabentypen nicht in Massen erledigen, um sie zu erlernen.Viel wichtiger ist Wiederholung in kleinen Häppchen.Wenn die Schule mit Ganztagsbetreuung wirbt, sollten die Aufgaben nachmittags in der Zeit dort zu erledigen sein, zumindest in der Grundschule.Gerade Grundschüler brauchen unbedingt auch noch Freizeit, insbesondere für körperliche Aktivitäten und Hobbies, da sie durch die Schule viel zu viel sitzen, was sie krank machen kann. Ich empfehle auch, zuerst mit der Lehrerin zu sprechen, eine klare Ansage zu machen, dass Sie sich ein Bloßstellen des Kindes verbeten und sich an weitere Stellen wenden werden.Fordern Sie einen Elternabend, auf dem alle Dinge in Ruhe besprochen werden können. Wenn nichts dabei rauskommt, wenden Sie sich an den Schulleiter und dann ans Schulamt.Sollte Ihr Sohn zu sehr unter der Situation leiden und sich nichts ändern, empfiehlt sich doch ein Klassen- oder Schulwechsel.

  8. Wir haben einen ähnlichen Fall mit der Lehrerin unseres Kindes. Waren sogar bei einer Rechtsberatung von einem Schulrechtler (BaWü).
    Sein Tip war den Sachverhalt zu versachlichen, Dokumentation, Gespräch mit der Lehrkraft, Rektorin und dann mit dem Schulamt. Es hat dann recht schnell funktioniert als mein Mann im Gespräch sagte und „wenn sich nichts ändert werden wir rechtliche Schritte einleiten“. Wir wären den Schritt auch gegangen.
    Du musst dich nicht rechtfertigen, dass dein 3.Klässler noch nicht so gut rechnen kann. Dafür ist er in der Schule, dass es ihm die Lehrkraft beibringt!!Oder dass sie eben einen Blick hat, warum es ihm schwer fällt. Diese Haltung musste ich selber auch erst lernen aber es funktioniert und auch meine Kinder sind dadurch selbstbewusster geworden. Alles Gute an euch.

    1. Ich kann diesen Weg nur bestätigen. Bei uns gab es in der Grundschule Pauschalanschuldigungen zum Verhalten. Total weit gefasst ohne konkrete Vorwürfe bzw. mit haltlosen Vorwürfen. Aber doch mit sehr konkreten Androhungen von Schulstrafen. Wir haben uns dann auch rechtlich beraten lassen, da Gespräche nichts gebracht haben. Haben dann auch Sachverhalte dokumentiert (mit Ort und Zeit) und bei Vorwürfen um Details zu Ort und Zeit gebeten und das Einschalten des Rechtsweges angekündigt. Plötzlich war Ruhe, es kam dann nur zur Erklärung, dass nicht mehr nachvollziehbar wäre wenn was genau gewesen ist und ob unser Kind tatsächlich beteiligt war (was es nicht war).Also was ich sagen will, ist dass leider auch oft die Überforderung des Personals auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.

      1. Bin selber Lehrerin in Bawü, aber am anderen Ende der Fahnenstange Berufliche Bildung. Stimme Bine voll und ganz zu und auch wir Lehrer haben uns an Gesetze zu halten. Paragraph 28 BayScho regelt das Thema Hausaufgaben. Bei 500 Aufgaben wären das 7.2 Sekunden pro Aufgabe durchgehend, ohne Pause, mit aufschreiben ohne weitere Aufgaben. Soll die Lehrerin mal darlegen, ob sie das schafft. Evtl. kann der Elternbeirat über die Schulkonferenz bei der Schulorganisation mitreden, Elternbeiräte sind nämlich nicht nur Kuchenbackkommandos.

  9. Bei uns wurde beim Elternabend angemerkt, dass die Hausaufgaben teilweise sehr viel wären. Daraufhin hat die Lehrerin gemeint, sie könnte es nicht immer so einschätzen, wie die Kinder es gemacht bekommen und es wäre ja manchmal auch tagesformabhängig. Wir sollten in diesen Fällen einen Vermerk machen, dass (für den Tag) zu viel war.

    Ich würde da auch dran bleiben und mich mit den anderen Eltern zusammentun und mich gemeinschaftlich an die Schulleitung und/oder das Schulamt wenden. Es kann ja nicht sein, dass den Kindern das Lernen dort schon so vermiest wird.

  10. oh hier findet Mal Tacheles statt , wie es wirklich abläuft, Ausgleichangebote zur Erholung gibt viel zu wenig im Angebot. es sind Kinder , keine erwachsene, leider werden sie aber so behandelt wie erwachsene. diese Hausaufgaben sind viel zu zu viel.

  11. Da würde ich auf jeden Fall weiter am Ball bleiben und dagegen vorgehen. Das geht gar nicht!
    Tut euch mit den Eltern zusammen, wendet euch nochmals (zur Not auch noch mehrmals!) an die Schulleitung und ans Amt.
    Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀

  12. Meinen Sohn habe ich in der Grundschule eine Stunde Hausaufgaben machen lassen, alles, was darüber war, habe ich mit einem Vermerk versehen, dass es in dieser Zeit nicht zu schaffen war. wenn das Gespräch mit der Schulleitung auch nicht hilft, mit den Hausaufgabenbetreuern sprechen, warum die Aufgaben nicht in der Schule gemacht wurden. Ansonsten tatsächlich schriftlich ans Schulamt wenden und auch schildern, dass die Lehrerin während des Unterrichts private Dinge klärt. Das kann sie ja gerne in der Pause machen. Wenn gar nichts hilft, um Versetzung in eine andere Klasse bitten.

    1. Wir sind in BaWü an einer Ganztages-Grundschule 8-15 Uhr. Bei uns dürfen die Lehrer gar keine Hausaufgaben aufgeben. Wenn die Kinder im Unterricht ihre Pflichtaufgaben nicht schaffen, müssen sie diese im Laufe der Woche oder am Wochenende nachholen. Das liegt aber dann daran, dass sie im Unterricht Quatsch gemacht haben. Die Pflichtaufgaben sind also für die Unterrichtlänge absolut im Rahmen.

      Es gibt doch Vorgaben, an die sich die Lehrer zu halten haben. Warum da die Schulleitung so blockiert verstehe ich nicht. Habt ihr es schon einmal über den Elternbeirat versucht?

      Ich drücke euch die Daumen, dass ihr da weiter kommt und der Kleine wieder Freude an der Schule hat.

  13. Das klingt wirklich nicht gut und nach einer ziemlichen Überforderung für die Kinder! Wenn sie so lange in der Schule sind, sollte es auf jeden Fall Ausgleichsangebote geben und nach der Schule ist dann auch wirklich Feierabend.

    Was mir jetzt noch nicht klar ist: du schreibst zwar von einer abwehrenden Reaktion der Schulleitung und auch vom Kontakt zum Schulamt. Aber was ist denn mit der Lehrkraft selbst? Habt ihr mit ihr schon Gespräche über das Problem geführt? Was kam dabei heraus? Wie erklärt sie die Unterschiede dazu, wie ihr es bei eurem anderen Sohn erlebt habt?
    Falls es mit ihr noch kein Gespräch gab, würde ich dazu dringend raten.

    1. Dreiviertel der Eltern haben bereits mit der Lehrerin gesprochen, das hat leider nichts gebracht. Es war mal zwei Wochen ein kleines bisschen besser. Aber seit den Weihnachtsferien ist es wieder so vorher.
      Es waren auch schon einige Eltern daraufhin bei der Schulleitung, das hat aber auch nichts geändert. Jetzt haben schon einige um Versetzung in eine Regelklasse gebeten, hier hieß es nur die sind voll und wenn sie bei einem den Wechsel zulässt, dann stehen wahrscheinlich noch 10 andere auf der Matte.
      So, was tun?!?

      1. Ich kenne eine ähnliche Situation aus meiner Grundschulzeit (zugegebenermaßen schon etwas länger her). Lehrerin cholerisch, schwächere Schüler demütigen, (zu denen ich zwar nicht gehörte, geängstigt hat es mich trotzdem), übermäßige und unklar gestellte Hausaufgaben. Es gab immer wieder Elternabende, die Lehrerin gelobte Besserung, was maximal ein paar Tage anhielt. Meine Rettung, aber auch leider nur meine, war, dass ich eines morgens dem Direx heulend in die Arme gelaufen bin. Da hat er sich im Vieraugengespräch angehört, was da abläuft und ich durfte die Klasse wechseln. Jahre später habe ich von ihm persönlich erfahren, dass die Lehrerin Alkoholikerin war und alle im Kollegium das wussten, halt nur nicht, wie sie austickt, morgens im Entzug in der Klasse.
        Andere Situation vermutlich, aber es lohnt sich dranzubleiben.

      2. Unsere Erfahrung zwar aus dem Kindergarten aber tut ihr Eltern euch zusammen, eventuell auch zusammen zum Rechtsanwalt. Wenn sich die Eltern nicht einzeln beschweren sondern gemeinsam muss doch deutlich werden dass sich etwas ändern muss. Hier in NRW gibt es Schulpsychologen an die sich Lehrer aber auch Eltern wenden können, sie können auch mal mit in die Klasse rein sitzen.
        Hausaufgabenzeit, keine Ganztagsschule, sind bei uns von der Schule geregelt und alle Lehrer halten sich bisher dran. In der 1. Klasse 20 min, 2. Klasse 30 min, 3. Klasse 40 min plus jeweils 10 min lesen.

    2. Ich bin Lehrerin in Niedersachsen. Deswegen kann ich nur über die Erfahrungen sprechen, die ich hier mache. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es sowas in allen Bundesländern gibt.
      Wir haben einen Hausaufgabenerlass, der besagt, dass in der Grundschule die Hausaufgaben aus allen Fächern kombiniert (!) nicht länger als 30min sein dürfen. Kinder, die im Ganztag sind, müssen die Gelegenheit erhalten, die Hausaufgaben in der Schule zu erledigen. Und nur wenn die Kinder aufgrund fehlender Motivation oder Störungen ihre Aufgaben nicht schaffen, sollen diese Zuhause erledigt werden. Wer 30min konzentriert arbeitet, hat seine Hausaufgaben erledigt, egal ob fertig oder nicht.
      Vielleicht schaust du mal, ob es so einen Erlass für Bayern gibt und kannst diesen zum nächsten Gespräch mit Lehrkraft oder Schulleitung mitbringen.
      Ich hoffe, dass dein Sohn weiterhin Spaß an Schule hat. Denn das ist wichtiger als jede Rechenaufgabe.

    3. Das klingt wirklich schrecklich.
      Ich würde mich an die örtliche Presse wenden und diese Zustände öffentlich machen 🤷🏽‍♀️ anscheinend bringen eure Beschwerden vor Ort ja nichts…
      Ansonsten das Kind Zuhause lassen 😜 Schulpflicht hin oder her – da es diese Pflicht gibt, muss der Staat auch dafür Sorgen, dass jedes Kind sicher und geschützt an am Unterricht teilnehmen kann und das ist bei euch auf keinen Fall gegeben. Ansonsten juristisch vorgehen. Natürlich möchte man den ganzen Ärger vermeiden, auch wegen dem Kind, aber bei euch sehe ich da keine andere Lösung.

      Ich persönlich würde mein Kind von dieser Schule nehmen. klar, ist das nicht bei jedem so einfach umsetzbar, aber gesund für das Kind ist diese Situation für dein Kind nicht (was du ja weißt).

      liebe Grüße

    4. Mit der Lehrkraft wurde auch gesprochen, diese haben ca. Dreiviertel der Eltern angesprochen. Nachdem sich rausgestellt hat, dass es nicht nur meinem Sohn so geht.
      Ich hätte nämlich zuerst bei der Schulleitung um eine Versetzung in eine Regelklasse gebeten, weil der Ganztag ab der 3. Klasse bei uns so gar nicht mehr funktioniert hat. Erst dachte ich es liegt an uns, aber es hat sich schnell rausgestellt, wir sind nicht das Problem. Mit der Lehrjraft wurde gesprochen, ja dann soll’s am Wochenende einfach nach 2 Stunden aufhören wenn’s dann noch ned fertig sind.
      Unsere Hausaufgaben am Wochenende umfassen gerne den kompletten Wochenplan für die Lernwörter, mindestens ein Mathearbeitsblatt, beidseitig bedruckt, zwei Leseblätter, vorne und hinten bedruckt und in Deutsch oft noch Aufgaben aus dem Buch oder 2 Arbeitsblätter. Auf zwei Stunden nicht zu schaffen. Zumindest nicht für uns. Angeblich schaffen das ein paar vereinzelte Kinder und das geht ja nicht, dass die dann nichts aufhaben.
      Komischerweise war das in der Klasse von meinem älteren Sohn kein Problem.
      Unter der Woche ist es einfach so, dass die Kinder nichts mehr aufnehmen können bzw. nur noch sehr wenig. Zudem sind sie fertig von der Lautstärke im Klassenzimmer (deshalb wollte ich ihn auch rausnehmen, man kann mit dem Kerl nichts mehr anfangen). Die Kinder sitzen zum Teil mit Kopfhören in der Klasse um den Lärm erträglicher zu machen. Die Lehrerin schafft es nicht ein angenehmes Umfeld zu schaffen. Für mich läuft in dieser Klasse einfach generell etwas falsch.

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