Trennung: War es die richtige Entscheidung für euch?

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Ihr Lieben, passend zum heutigen Beitrag über das Wechselmodell erreichte uns die Mail von Hanna. Sie braucht ein paar Tipps und Zuspruch von Euch:

Liebe Stadt-Land-Mama-Leserinnen,  in meiner Ehe läuft vieles nicht mehr wirklich gut. Mein Mann und ich haben recht unterschiedliche Bedürfnisse und streiten viel. Nun hat er mir vor einer Woche gesagt, dass er zudem Gefühle für eine andere Frau hat.

Obwohl er diese Gefühle hat, will er an unserer Ehe festhalten. Ich aber denke mehr und mehr an Trennung. Ich glaube, dass wir beide nicht mehr wirklich glücklich sind und überlege, ob es dann nicht besser ist loszulassen.

Auf der anderen Seite habe ich Angst. Denn natürlich ist da noch irgendwo Liebe zwischen und und wir haben zwei gemeinsame Kinder, denen wir das „Nest“ wegnehmen würden.

Ich würde mich sehr über Mutmach-Geschichten von Frauen freuen, die die Trennung geschafft haben und denen es heute gut geht. Von Kindern, die ihren Platz in zwei verschiedenen Zuhause gefunden haben. Von neuem Glück, wieder mehr Selbstvertrauen, Zuversicht und innerem Frieden mit der Entscheidung. 

Wer mag mir seine Geschichte erzählen? Ich danke Euch sehr. Eure Hanna



7 comments

  1. Vor knapp 2 Jahren hat sich der Vater meiner Jungs von mir getrennt. Es war abzusehen, aber ich wollte es nicht wahrhaben, wollte festhalten an dieser Beziehung. Wir haben 2 Jungs (4+9), für sie habe ich es mir einfach anders vorgestellt. Wir hatten die Jahre vorher immer wieder mal Probleme, aber haben es immer wieder geschafft und zusammengehalten, aber wohl eher, weil ich so daran festgehalten habe. Er hatte in der Beziehung oft mit Depressionen zu kämpfen und es war nicht immer leicht für uns. Und auch bei dem Gespräch wollte ich noch alles dafür tun, dass wir es wieder mal schaffen, aber ich habe sofort gemerkt, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hat. Das Ganze war kurz vor Corona. Daher blieben wir noch zusammen wohnen und nach einem halben Jahr hatte jeder eine Wohnung gefunden. Am Anfang so alleine mit den Jungs war es sehr schwer, mein Herz war gebrochen und mir ging es nicht gut, aber für meine Kinder bin ich stark geblieben. Nun, nach fast 2 Jahren Trennung, geht es mir sehr gut. Mein Exfreund hat damals die richtige Entscheidung für uns getroffen. So hätte es nicht weitergehen können und das weiß ich jetzt. Ich bin nun glücklich und habe ein schönes Leben, habe eine tolle Wohnung gefunden und meinen Jungs geht es auch gut. Der Große hat noch ein wenig damit zu kämpfen, aber auch das bekommen wir in den Griff. Mein Exfreund und ich verstehen uns sehr gut, sprechen uns in vielem ab und treffen gemeinsame Entscheidungen für die Kinder, denn die sind uns das Wichtigste. Im Nachhinein bin ich froh, dass er so entschieden hat. Ich hätte das wohl immer weiter so mitgemacht, obwohl ich in dem Jahr, in dem er sich getrennt hat, auch immer mehr gemerkt habe, dass ich so nicht mehr glücklich bin. Bei uns lag es auch nicht an einer anderen Frau, die Liebe ist nicht mehr da gewesen und mein Ex hat in Vollkontischicht gearbeitet, der Tod für jede Familie – meiner Meinung nach. Geburtstage der Jungs werden weiterhin zusammen gefeiert und auch so verstehen wir uns sehr gut. Und darüber bin ich – vor allem auch für unsere Kinder – sehr dankbar.

  2. Auch bei uns war mir die Entscheidung aus der Hand genommen – mein Mann hat mich mit seiner Kollegin betrogen und ist dann mit ihr zusammengeblieben – wollte mir jedoch weismachen, er hätte sie erst später getroffen. Ich habe die Wahrheit selbst herausfinden müssen – bis sein Lügenmärchen in auch zusammengestützt ist.
    Damit hat er mein Vertrauen gründlich zerstört.

    Mich aber nicht. Ich bin durch die Flut an Emotionen stärker und stärker geworden, selbstbewusster, angstfreier…

    Es ist zwei Jahre her, inzwischen ist ein wunderbarer Mann am meiner Seite, mit dem alles so ist, wie es sein sollte.

    Und das wichtigste: Unseren Kindern geht es gut.
    Sie leben das Wechselmodell, lieben ihre Eltern, ihre Bonusgeschwister, ihre beiden Zuhauses, sind fröhlich, empathisch, liebevoll und ein starkes Gespann.

    Gute Eltern zu sein nach einer Trennung erfordert viel Disziplin, die Bereitschaft, die eigenen Verletzungen hintenan zu stellen, Erwachsensein.

    Tut es noch weh? Ja, aber anders als erwartet.

    Wir üben noch, müssen noch viel lernen und viel verarbeiten, aber es gelingt vieles sehr gut und sehr oft.

    Unsere Kinder leben in zwei liebevollen Familien in denen die Erwachsenen einen entspannten, herzlichen Umgang miteinander haben. So haben wir alle Kapazitäten frei, uns auf sie Kinder zu konzentrieren.

    Dennoch: Ich finde, dass man die Ursprungsfamilie nicht zu schnell aufgeben sollte, dass man sich externe Hilfe holen sollte und gut reden und reflektieren sollte.

    Denn selbst wenn dann am Ende die Trennung stehen sollte, wird sie sicherlich sehr viel reibungsloser funktionieren, als wenn durch Lügen oder bewusste Verletzungen auch das zerstört wird, was man als Basis noch bräuchte, um gute Eltern zu sein.

    Dass dein Mann offen mit dir über sein Verliebtsein gesprochen hat, ist ein guter Anfang.

    Viel Glück dir!

  3. Mein Mann und ich haben uns vor knapp zwei Monaten getrennt. Wir wohnen weiterhin im selben Haus, teilen Küche, Wohn- und Esszimmer und haben auf unterschiedlichen Stockwerken jeweils unser eigenes Schlafzimmer und Bad. Seit der Trennung gehen wir wieder respektvoller miteinander um, mein Mann verbringt deutlich mehr und intensiver Zeit mit den Kids (5&8) Ich bin dankbar für diese Entscheidung, die ich schon sehr lange mit mir herum getragen hatte und ich bin im Alltag deutlich ausgeglichener, entspannter. Im Außen hat sich nichts sichtbar verändert – nur die engsten Freundinnen und Familienmitglieder wissen Bescheid. Für unsere beiden Kids hat sich vieles zum Positiven verändert, vorallem haben sie viel mehr Raum zum Kind sein und zufriedene Eltern. Ich bin selbst häufig überrascht und weiß, da wird noch Einiges auf mich/und zu kommen. Aber es fühlt sich gut an.

  4. Liebe Hanna,
    vielleicht möchtet ihr eurer Ehe auch noch eine Chance geben und euch gemeinsam durch eine neutrale helfende Person durch eine Ehe-Beratung unterstützen lassen? Altes gemeinsam aufarbeiten, Raum schaffen für Bedürfnisse, die bisher nicht ausreichend in eurer Ehe gepflegt wurden….?
    In meinem Bekanntenkreis haben sich zwei Paare mit kleinen Kind(ern) getrennt und ich kann da leider keine „Mutmach-Geschichten“ berichten. Es ist doof und den Beteiligten geht es nicht gut damit.
    Alles Gute!

  5. Ich denke sofern ihr den Entscheid euch zu trennen gegenseitig bzw. gemeinsam treffen könnt, wird da sicher weniger Geschirr zerschlagen (im übertragenen Sinn). Als wenn einer die Trennung für sich entscheidet und den Partner/die Partnerin vor vollendete Tatsachen stellt.

    Meine Verletzung von vor einem Jahr, kommt immer wieder hoch. Ich konnte nicht mitentscheiden, mein Mann hat für mich und unsere Jungs (12/15/18) entschieden. Er hat sich gegen unsere Beziehung und kurz darauf für die Beziehung zu seiner neuen Partnerin entschieden.

    Für mich ein absolutes „no go“. Feigheit.

    Der Schlag heftig. Ich habe gelitten. Jedoch immer im Wissen darum, dass es schlimmeres im Leben gibt. Krankheit eines Kindes oder Tod des Partners. Die Kinder haben ihren Vater zum Glück ja noch
    Meine Zukunftsträume einfach futsch. Die vergangenen 20 Jahre sah ich mit Füssen getreten. Ich mich unglaublich wertlos. Ersetzt durch was „besseres“. Es hat einen Moment gebraucht, bis ich zu mir selber sagen konnte, dass er mich nicht verdient hat.

    Mein Kopf und mein Herz haben verschiedene Sprachen gesprochen.
    Der Kopf war klar, das Herz gebrochen.

    Unerwartet hat sich vor ein paar Monaten ein wundervoller Mann in mein Herz geschlichen. Eine unerwartet grosse Liebe. Er sitzt nach einem Unfall vor 32 Jahren im Rollstuhl. Er ist Tetraplegiker. Braucht 24/7 Betreuung. Erst jetzt sehe und spüre ich, was mir in meiner Ehe gefehlt hat. Mein neuer Partner und ich haben gemeinsam Ziele. Ähnliche Werte und Vorstellungen vom Leben. Die Leichtigkeit hat wieder Platz in meinem Leben gefunden.

    Seit mein Ex-Partner ausgezogen ist, ist ein grosser Druck aus dem Haus in dem ich mit meinen Jungs zum Glück weiter leben kann.

    1. Hallo Daniela,

      ich muss Dich anschreiben, weil ich ebenfalls mit einem Tetraplegiker zusammen bin. Wir führen seit 5 Jahren eine Beziehung und auch er hatte vor vielen Jahren einen Unfall.
      Ich bin aber derzeit sooooo unglücklich in unserer Beziehung, weil ich über die Jahre merke, was mir alles fehlt (weil es einfach viele Dinge gibt, die er nicht machen kann). Ich verzweifle gerade an dem Gefühl ihn emotional nicht verlieren zu wolle , aber wenn ich mit ihm zusammenbleiben würde, würde ich mich verlieren. Ich habe Deinen Beitrag gelesen und hoffe soooo sehr, dass Du mir helfen kannst.
      Wie gehst Du mit den Einschränkungen um? Wie schaffst Du es, deine Bedürfnisse hinten an zu stellen?
      Ich würde mich wirklich sehr sehr freuen, wenn Du mir antworten würdest.
      Ich will das alles nicht einfach aufgeben, aber es gibt niemanden der mich wirklich versteht.
      Viele Grüße
      Hanna

      1. Hallo Hanna

        Bin gerade etwas verwirrt. Du bist nicht die Hanna, die den Beitrag geschrieben hat?
        Habe Dein Kommentar soeben gelesen.

        5 Jahre. Lebt ihr zusammen?

        Wir leben nicht zusammen. Jeder hat sein eigenes Leben. Die Momente die wir zusammen haben, geniessen wir umso mehr.
        Wie unsere gemeinsame Zukunft aussieht wissen wir noch nicht. Wir gehen Schritt um Schritt vorwärts.
        Wichtig ist für uns die offene Kommunikation. Wir haben immer wieder neue Pläne, was wir noch wollen und zusammen erleben möchten.

        Wie Alt bist Du? Ich bin 48 und finde diese Beziehung unglaublich bereichernd. Ich sehe dass für uns nichts unmöglich ist. Ich sehe keine Grenzen.

        Ich bin auch nicht zuständig für seine Pflege. Das habe ich vom Anfang so kommuniziert. Dass ich die Partnerschaft zu ihm ohne pflegerische Verpflichtung haben möchte. Dass sein Umfeld weiter so laufen soll wie bisher.
        Ich bin Pflegefachfrau – die Pflege wäre für mich also kein Problem. Klar pflege ich ihn, wenn die Stricke reissen und es keine andere Möglichkeit gibt. Bis jetzt ist er auch ohne mich klar gekommen.

        Er reist sehr gerne und hat eine sehr gute und tolle Assistentin die ihn begleitet.
        Bin froh, kann er seine Träume weiterhin leben.

        Zu Deine Situation. Ich denke die offene Kommunikation ist das A und O.
        Ich würde es schlimm finden, wenn Du Dich wegen einer neuen Liebe von ihm trennen würdest.
        Du bist unzufrieden. Gibt es denn keine Möglichkeiten, dass Du Deine Bedürfnisse ohne ihn leben kannst?
        Wandern mit Freunden?
        Oder steckst Du tiefer als ich drin? So dass er total abhängig ist von Dir?
        Grundsätzlich ist seine Tetraplegie kein Grund sich nicht von ihm zu trennen. So wie es für mich kein Grund war mich nicht in meinem neuen tetraplegischen Partner zu verlieben. Ich habe den Mensch gesehen und nicht den Rollstuhl.
        Ich habe gerne Menschen, bin aber auch gerne alleine in meinen vier Wänden oder draussen in der Natur.

        Hoffe ich konnte Dir etwas weiter helfen.

        Liebe Grüsse Daniela

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