Ihr Lieben, neulich am Telefon sprachen Katharina und ich über das Thema Taschengeld für Kinder. Wir hatten ja neulich auch bei Instagram ein Reel mit Empfehlungen von Frau Finanzen geteilt und das gab viiiiele Reaktionen.
Manche schickten uns sogar ein Dankeschön ihrer Kinder, weil sie daraufhin die wöchentlichen oder monatlichen Beiträge für sie erhöht hatten 😉 Darin stand zum Beispiel, dass 4-5Jährige 2 Euro pro Woche bekommen können und 14-15Jährige 40 Euro pro Monat.
Huch, fragten da auch einige, was soll denn mein vierjähriges Kind mit 2 Euro pro Woche? Nun, vielleicht kann das Geld in eine Spardose gesteckt werden und später kann es sich davon den Führerschein selbst bezahlen?! Die Frage bei der Höhe des Taschengeldes ist ja: Was müssen sich die Kinder denn davon selbst kaufen?
Was sollen die Kindern vom Taschengeld selbst bezahlen?
Katharina hatte neulich die Diskussion mit ihrer großen Tochter, denn wenn sie gemeinsam ins Kino gehen, zahlt immer automatisch die Mama. Nun wollte sie aber mit einer Freundin losziehen – würde sie das dann selbst bezahlen müssen? Ihr eigenes Geld mitnehmen? Und was ist dann mit Popcorn?
In meiner Familie war das in meiner Erinnerung damals so: Wir bekamen ab Einschulung Taschengeld, in der 1. Klasse 1 Euro pro Woche, in der 2. Zwei und so weiter. Das konnte ich mir leicht merken und wollte es später bei meinen Kindern ähnlich handhaben, was dann aber nicht so klappte, wie gedacht, aber dazu später mehr.
Als mein Bruder und ich dann größer und jugendlich wurden bekamen wir neben dem Taschengeld noch Klamottengeld und das mussten wir uns dann so einteilen, dass wir uns davon neue Kleidung kaufen konnten. So lernt man den Umgang mit Geld. Im Grunde eine gute Idee, oder?!
Nun fragte mich Katharina am Telefon aber auch: Was dürfen sich die Kinder denn von ihrem Taschengeld kaufen? Alles, was sie wollen? Auch massenhaft Süßigkeiten? Welche Regeln gibt es da? Und damit kommen wir zu dem Punkt, an dem wir hier mit unseren Kindern an Taschengeld gescheitert sind.
Denn ich war nicht konsequent in meinen Zahlungen. Und wenn die Kids mal wieder meinten: Hey, wir haben seit Wochen kein Taschengeld bekommen, dachte ich: oh, stimmt, vergessen. Aber hey, ihr kriegt doch eh alles, was ihr braucht… Ich sah dann also nicht von Anfang an die Sinnhaftigkeit, fand dann aber eben trotzdem irgendwann, sie müssten doch jetzt mal auch ein bisschen lernen, mit eigenem Geld umzugehen. Wie also möglich machen?
Bei uns ist das so: Ich hab zur Geburt jedem Kind ein kleines Sparkonto eröffnet, auf das ich immer mal wieder Geld packe, wenn ich meine, etwas übrig zu haben oder wenn es Geschenke zu Taufen oder anderen Feiern gab. Außerdem habe ich mittlerweile einen Dauerauftrag für jedes Kind mit 30 Euro pro Monat. Das ist ihr Taschengeld, seit sie größter sind. Sie haben ihre eigenen EC-Karten und können damit direkt bezahlen oder sich Geld abheben.
Anfangs hatte ich noch Zugriff auf die Konten und konnte sehen, dass mal 3,95 Euro bei dm draufgingen und mal 2,99 Euro bei Rewe. Bei größeren Käufen fragten sie immer nochmal nach. Sie können sich aber etwas dazuverdienen. Wenn sie ihre zu klein gewordene Kleidung bei Vinted verkaufen, dürfen sie das Geld behalten.
Wenn sie unseren aberwitzig großen Buchbestand verkleinern, indem sie schon gelesene Werke bei momox verkaufen, dürfen sie das verdiente Geld auch behalten. Alle drei Kinder sind ja mittlerweile vor allem ohne uns Eltern unterwegs, so sind sie unabhängig. Wenn sie sich beim Shoppen in der Stadt ein Shirt gönnen, geht das von ihrem Konto ab. Wenn sie aber dringend eine neue Winterjacke oder neue Fußballschuhe brauchen, übernehmen wir Eltern noch.
Bei unserer großen Tochter haben wir die monatlichen Beträge jetzt zum Studium erhöht, weil sie zwar offiziell noch zu Hause wohnt, aber ihre Hochschule zwei Städte weiter entfernt ist und dadurch hohe Spritkosten entstehen.
Dazu kommen nicht unerhebliche Materialkosten, weil es ein künstlerischer Studiengang ist und natürlich auch trotz oftmals Nudeln in der Tupperdose auch noch ab und an Snackkosten entstehen, sie verbringt ja die gesamten Tage auf dem Campus, von morgens bis abends. Sie hat aber auch drei Jobs (u.a. kellnern und babysitten) und arbeitet auf Minijob-Basis, um ebenfalls ihren Anteil an freien Tagen, an Wochenenden und Abenden dazuzuverdienen.
Vom Sohn zum Essen eingeladen…
Und um auf Katharinas Anfangsfrage zurückzukommen: Ja, wenn wir zusammen ins Kino gehen, zahlen wir, wenn sie mit ihrer Clique unterwegs sind, zahlen sie selbst. Das Gleiche gilt im Restaurant. Wenn wir als Familie essen gehen, zahlen wir, wenn sie aber mit Freunden auswärts schmausen, zahlen sie selbst.
Und als wir in der letzten Woche nach dem Fußballspiel gegen den MSV Duisburg noch 5 Jungs im Auto hatten und alle hungrig waren, schmiss ich alle Mann zusammen bei einer Fast-Food-Kette raus und blieb selbst im Auto sitzen. Danach bekam ich etliche Dankeschöns von den Eltern der anderen Jungs. Mein Söhnchen hatte sie eingeladen nach dem großen Erfolg des 2:2 gegen ein Nachwuchsleistungszentrum. Von seinem eigenen Geld <3 (Mir brachte er auch einen Chickenburger mit übrigens…)