Ihr Lieben, manchmal geschehen Dinge, die wir trotz der selbst getroffenen Entscheidung lange hinterfragen oder gar bereuen. Zumal, wenn die Entscheidung in einem Moment getroffen werden musste, in dem wir nicht ganz Herr (bzw. Frau) unserer Sinne waren. Genauso ist es Vera, 38, passiert. Sie hat drei Kinder im Alter von 9 und 5 Jahren und 20 Monaten. Zusammen mit ihrem Mann und dem Papa der Jungs lebt sie in einem eigenen Häuschen auf dem Land, beide Eltern sind in verschiedenen Berufen selbstständig.
Im Zuge der letzten Entbindung wurde spontan eine Sterilisation vorgenommen. Nach nur kurzer Nachfrage und in einer Akutsituation. Vera hatte zwar eingewilligt, geht die Szene nun aber immer wieder gedanklich durch und fragt sich, wie es dazu kommen konnte. Es macht ihr psychisch sehr zu schaffen, weshalb wir euch auch bitten würden, behutsam zu kommentieren.
Liebe Vera, wie geht es dir aktuell?
Durchwachsen. Die Pandemie hat uns sehr gefordert, unser Jüngster wurde im Lockdown geboren, jobtechnisch durften wir viele Monate nicht arbeiten. Das hat Existenzangst nach sich gezogen. Unser Jüngster kannte ganz lang keine gleichaltrigen Kinder… Und ich hatte leider eine verspätete Wochenbettdepression. Mir geht’s seit der Geburt von dem Kleinen psychisch nicht so gut.
Du hast seit mehreren Monaten einen weiteren Kinderwunsch, stimmt´s?
Jein. Momentan bin ich mehr als ausgelastet. Aber ich denk manchmal schon, wie schön es wäre, vielleicht doch noch mal ein Mädchen zu haben. Dazu kommt, dass bei der letzten Geburt vieles nicht schön gewesen ist… irgendwie denk ich manchmal, es könnte besser heilen, wenn es nicht der Abschluss gewesen wäre…
Erzähl mal, warum das definitiv der Abschluss war und das mit einem weiteren Kind wohl nicht mehr klappen wird.
Ich bin sterilisiert seit der Geburt unseres Jüngsten. Ich bin sehr unglücklich darüber. Es war der schlimmste Fehler meines Lebens. Ich bin nach zwölf Stunden Wehen und Geburtsstillstand gefragt worden, ob ich beim nun folgenden Kaiserschnitt eine Sterilisation haben will. Ich war aber überhaupt nicht mehr bei mir. Ich hätte denen mein Haus überschrieben!
Mit dir wurde vorher kein einziges Mail darüber gesprochen? Und man hat es dann einfach durchgezogen?
Doch. Ich war risikoschwanger und war bei vielen Untersuchungen im örtlichen Krankenhaus. Eigentlich war für uns klar: Nach Nummer 3 gibt es kein Kind mehr. Wir hatten über eine Vasektomie meines Mannes gesprochen. Er hatte auch einen Termin zum Vorgespräch. Sogar der OP-Termin stand schon. Doch den hat er dann abgesagt, angeblich, weil es ihm beruflich da nicht gepasst hat. Ehrlich gesagt glaube ich, er hatte Angst.
Und dann?
Bei einem der regulären Termine im Klinikum, hab ich mich dann mal informieren lassen, wie so eine Sterilisation bei der Frau abläuft. Hab dann auch unterschreiben müssen, dass ich beraten wurde darüber… Ich wusste da aber schon: Naja, so richtig in Frage kommt das für mich eigentlich nicht. Aber dann gab es Komplikationen bei der Geburt, es musste ein Kaiserschnitt gemacht werden.
Ich wurde dann gefragt – wegen der Sterilisation. Ich habe völlig erschöpft geantwortet: „Ja, dann machen wir das halt…“ Die Ärztin sagte noch: „Sie klingen nicht überzeugend…“ Laut Geburtsbericht hat sie mich dann nochmal gefragt. Ich kann mich daran aber nicht erinnern. Mir ging es nicht gut im OP… Es ist alles ein bisschen filmrissig.
Wann hast du realisiert: Hier ist etwas ganz anders gelaufen, als es hätte laufen sollen?
Die Geburt war im März 2020. Ich habe noch im OP gedacht, ich will das nicht… Aber ich war so unter Schock über die ganze Geburt und die Angst um mein Kind – und völlig erschöpft. Ich hab einfach nur noch dagelegen. Wie schlimm alles war, kam erst nach und nach hoch in mir.
Hast du dich bei den ÄrztInnen oder bei der Klinik damit nochmal gemeldet?
Ja. Ich war Monate später nochmal dort. Ich mache der Ärztin keinen Vorwurf. Ich habe ihr nur gesagt, wie schlecht es mir mit der Sterilisation geht, dass ich versuchen werden, sie rückgängig zu machen, ich ihr aber ansonsten sehr dankbar bin. Ich habe ein gesundes Kind und der Kaiserschnitt als solches war absolut komplikationslos, die Narbe ist gut geheilt usw.
Wie ist das bei dir im Kopf: Gehst du immer wieder die Szene durch, in der du Ja gesagt hast und warum du das gesagt hast?
Ja. Ich träume es sogar. Ich will immer Nein schreien, aber es ist zu spät…
Du hast dir andere Betroffene gesucht und bist viel mit ihnen im Austausch…
Ja, es gibt einige Facebook-Gruppen zu dem Thema Refertilisierungen. Da sind viele Frauen drin, die den Eingriff gern rückgängig machen möchten, aber es ist eben noch ein absolutes Tabu-Thema. Es gibt Frauen, die von ihren Partnern dazu überredet werden, leider habe auch ich mich etwas von meinem Mann gedrängt gefühlt.
Was in meinem Fall auch ein sehr wichtiger Punkt ist: Es geht mir gar nicht so sehr um Kind Nummer 4. Ich fühle mich seit dem Eingriff in meinem Körper einfach nicht mehr wohl. Ich fühle mich verstümmelt, unattraktiv, nicht als vollwertige Frau.
Welche Gründe für die Entscheidung geben die Frauen noch an?
Abgeschlossener Kinderwunsch, dann aber neuer Partner und mit diesem ein gemeinsamer Kinderwunsch ist wohl einer der häufigsten Gründe… Einigen geht es wie mir, sie fühlen sich unwohl in ihrem Körper oder haben Nebenwirkungen von der Sterilisation.
Machst du dir Vorwürfe? Deinem Partner? Den ÄrztInnen?
Ganz ehrlich… Mir und meinem Mann. Ich habe nichts gesagt, als ich es noch hätte stoppen können. Und ja meinem Mann massiv. Er hatte seinen Termin abgesagt, hat mich diesem Eingriff „ausgeliefert“.
Was müsste sich ändern, damit andere Frauen nicht in die gleiche Situation geraten wie du?
Ich habe mit mehreren Ärzten gesprochen, die Refertilisierungen durchführen. Einer von Ihnen sagte mir, dass der Großteil seiner Patienten Frauen wären, die in so einer Situation wie ich, nämlich einem ungeplanten Kaiserschnitt eine Sterilisation haben vornehmen lassen.
Also äußerst selten Frauen, die gezielt einen Steri-Termin gemacht haben und es dann bereut haben, sondern nur Frauen, die das in Notsituationen so entschieden haben. Vielleicht wäre es ein Ansatz, Sterilisationen nur bei vorab geplanten Kaiserschnitten oder reine Serilisationstermine zu machen? Oder Ärzte noch besser drauf zu schulen, „in welchem psychischen Zustand befindet sich die Patientin gerade?“
Wie gehst du nun selbst weiter mit deinem Kinderwunsch um?
Na ja, also ich werde mich dieses Jahr refertilisieren lassen. Das dient jetzt erstmal meiner Psyche. Ob ich in 1-2 Jahren noch ein Kind will, weiß ich noch nicht. So jung bin ich ja auch nicht mehr. Und ich muss ehrlich sagen, ich weiß nicht, wie es unserer Ehe bis dahin geht. Momentan will ich mich erstmal wieder wohl in meinem Körper fühlen. Aber es macht mich schon traurig, Schwangere zu sehen. Es ist immer was anderes, zu sagen „Ich will keine Kinder mehr“ als zu sagen „Ich kann keine Kinder mehr kriegen.“
56 comments
Ich informiere mich gerade über das Thema Sterilisation. Interessant, dass bei Frauen dies häufiger gefragt ist, als man denkt. Die Sterilisationen beim Mann ist nicht so oft im Fokus.
Liebe Vera.Ich kann Deine Sache gut verstehen. Du hattest doch die Gesundheit von Deinen Baby und von Dir im Hinterkopf.Ist auch ganz verständlich für eine normale Mutter. Ich habe genauso entschieden nach meinen Kaiserschnitt. Ich war Damals in Lebensgefahr nach meiner Melanie.Danach hatte ich nochmals eine EileiderSchwangerschaft.So ließ ich mich sterilisieren. Meine Melanie verunglückte im Juni 2002 und mein Ehemann verstarb 2006im Alter von 56jahren seid 2007 habe ich wieder einen Lebensgefährten. Aber da wäre ich nicht mehr auf die Idee gekommen nochmal schwanger zu werden. Mein Sohn ist jetzt 50Jahre alt geworden. Und meine Enkelkinder sind 20Jahre alt und 17Jahre alt. Mein Lebensgefährte hat 2Söhne und 2 Enkelkinder da haben wir beide unsere Freude.Aber Damals gleich nach der Sterilisation dachte ich das gleiche wie Du Liebe Vera.Ich hätte was falsch gemacht. Heute denke ich der Herr Gott richtet alles wie’s sein soll.Also keine schlechten Gedanken. Eine Gute und schöne Zeit mit Deiner Familie. BLEIBT GESUND ALLE MITEINANDER.
Ich kann es gut nachvollziehen wie sie sich fühlen. Ich habe mich nach meinem zweiten Kind sterilisieren lassen und bereue es heute das ich es gemacht habe. Könnte ich die Zeit nochmal zurück drehen würde ich mich wohl dagegen entscheiden.
Was mich auch interessieren würde ist, es wurde gesagt auf Facebook gibt es Gruppen wo man sich darüber austauschen kann.
Leider finde ich keine Gruppen dazu. Gibt es jemanden der die Gruppen kennt und könnte mir helfen?
Denn ich würde mich gerne mit anderen Frauen darüber austauschen.
Vielen Dank!
Ich sehe das aus folgender Warte: „ich werde mich jetzt erst mal refertilisieren lassen“ – und zuvor klingt das alles so endgültig. Ich fühlte mich nach den vorausgehenden dramatischen Statements zurück auf dem Boden der Tatsachen und ehrlich gesagt auch ein wenig verulkt. Ich könnte mir außerdem vorstellen, dass es deinem Mann genauso ging wie du es für dich beschreibst: keine Kinder mehr zu wollen ist etwas anderes als keine mehr haben zu können. Zum dritten: Sterilisationen werden immer so durchgeführt, dass sie nach Möglichkeit rückgängig gemacht werden können.
Zu Punkt 3: das stimmt nicht. Es werden heute häufig die kompletten Eileiter entfernt.
Nein, sie werden nur durchtrennt. Deswegen unterschreibt man auch, dass man weiß, dass es keine 100%ige Sicherheit gegen eine Schwangerschaft gibt.
Es gibt verschiedene Arten der Sterilisation. Bei mir z.B. wurden die Eileiter komplett entfernt. Allerdings hatte ich eine geplante Sterilisation, da für uns der Kinderwunsch definitiv abgeschlossen war und ich bin sehr happy mit meiner Entscheidung. In so einer Ausnahmesituation sollte solch ein Eingriff meiner Meinung nach nur nach definitivem Einverständnis vorher durchgeführt werden. Alles Gute für dich!
Das war früher so, inzwischen meist nicht mehr.
Das stimmt nicht.
Liebe Vera,
diese kurzfristige Entscheidung ist ein Schock/Trauma und nun passen Gedanken, Verstand, Gefühle und der Körper ncht mehr zusammen und bringt dich aus dem Gleichgewicht.
Kennst du die Möglichkeit dieses Erlebnis kinesiologisch auszubalancuieren? Auch wenn du die Sterilisation rückgängig machst, das Erlebnis selbst steckt ja noch in dir. Ich denke für deine Kinder und deine Ehe wäre es interessant mal über diesen Weg nachzudenken. Meine Kinesiologin balanciert sogar neben den Müttern auch die Babys nach der Geburt wieder ins Gleichgewicht.
Mein Sohn war 12 Jahre alt, als ich erst davon hörte. Er hatte eine Puppenphobie, die wir uns nicht erklären konnten. Durch den Besuch bei ihr kam heraus, dass das frühe Aufschneiden der Fruchtblase während der Geburt und das schnelle durchschneiden der Nabelschnur ihn so geschockt hat, dass er sozusagen beim Anblick von Puppen im Unterbewusstsein an seine Geburt und das Gefühl nicht mehr atmen und nicht mehr frei bewegen (fehlende Fruchtwasser) zu können, erinnerte. Er kann jetzt wieder Puppen ansehen ohne in Panik zu verfallen.
Meine Kinesiologin hat eine 3 jährige Ausbildung absolviert, nach jedem Jahr eine 6stündige Arbeit geschrieben und ist zertfiziert. Wir haben nur positive Erfahrungen gemacht. Ich kann natürlich nur von unseren Erfahrungen berichten.
Sie ist auch im DGAK Deutsche Gesellschaft Angewandte Kinesiologie e. V.
Ich kann es dir wirklich empfehlen, um wieder mit mehr Leichtigkeit dein Leben zu leben.
Auch dein Mann durfte sich gegen die Vasektomie entscheiden. Ihr hättet nur vorher miteinander reden sollen, aber vielleicht wollte er dich nicht enttäuschen und er fand nicht den richtigen Moment und die richtigen Worte, um dies mit dir zu bereden. Er hat DICH, als seine Frau, ausgesucht und du bist für ihn die Richtige, um 3 tolle Kinder auf die Welt zu bringen. Dafür hat er sich entschieden! Freut euch über das, was ihr habt und redet nochmal ehrlich und verständnisvoll miteinander. Es lohnt sich!
Ich wünsche dir alles Liebe auf deinem Weg und hoffe, dass du recht bald wieder glücklich und zufrieden dein Leben lebst.
Herzlichst Katja
Liebe Vera,
ich kann gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich stand vor vielen Jahren vor der gleichen Entscheidung, mich sterilisieren zu lassen, insbesondere, weil mein Körper mit den üblichen Verhütungsmethoden nicht besonders gut klarkam. Dennoch habe ich mich dagegen entschieden, weil mir die möglichen psychischen Folgen zu ungewiss waren. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Man kann noch so gut vorbereitet sein, wie die Psyche dann tatsächlich reagiert, das kann man nicht absehen. Du hast diesbezüglich jetzt Pech gehabt, deine Seele lehnt deine jetzige Situation ab. Da bleibt nur eins: Hole dir Hilfe, suche dir eine/einen Therapeutin/Therapeuten, der auf derartige Traumata spezialisiert ist. Und tausche dich mit deinem Mann aus – auch er leidet.
Mit ganz herzlichen Grüßen
Christine
Liebe Vera,
es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Allerdings glaube auch ich, dass deine Seele dir hier einen Streich spielt. Du willst was du nicht haben kannst. Ich behaupte, der weitere Kinderwunsch ist nur aus dem Wissen heraus entstanden, dass es beinah unmöglich ist ihn umzusetzen.
Auch mit der Refertilisation wird dir deine seelische Last wahrscheinlich nicht genommen werden. Du sagst ja selbst, es geht nicht um ein weiteres Kind, was auch wahrscheinlich in der, aus der Ferne betrachtet, schwierigen Ehesituation nicht der richtige Weg wäre.
Ich denke du brauchst dringend seelische Hilfe um die Geburt und die Vasetomie-Situation deines Mannes aufzuarbeiten und keine weitere OP.
Das Leben ist nicht immer sachlich, hier wäre Sachlichkeit aber angebracht.
Du bist jetzt 38, in psychisch angeschlagener Situation, hast 3 Kinder, davon eine Risikoschwangerschaft, eine (wie du selber durch die Blume schreibst) bröckelnde Ehe und möchtest eigentlich auch gar kein weiteres Kind. Die weitere OP ist nur eine Flucht die zu keinem Ziel führt.
Du brauchst therapeutische Hilfe, keine physische.
Was mich tatsächlich sehr bewegt ist die Geschichte mit deinem Mann.
Ich möchte dir nicht weh tun, aber ich empfinde sehr starke Empathie mit ihm.
Du machst ihm sehr starke und wie ich finde schmerzhafte Vorwürfe. Auch ich hoffe, er muss deinen Bericht nicht lesen. Hast nicht du ihn vielleicht ebenso (wenn auch unterbewusst) unter Druck gesetzt mit der Vasektomie? Weil du wusstest, dass die Verhütung umständlich und vermutlich zu deinen Lasten geht, wenn er es nicht tut? Um ehrlich zu sein, lese ich zwischen den Zeilen heraus, dass du genau das mit ihm tust, was du ihm andersherum vorwirfst.
Nämlich Druck ausgeübt zu haben.
Ich kenne bei weitem nicht die ganze Geschichte, aber richtig und fair ist es nicht was du da gerade tust. Aus der Ferne betrachtet ist es nicht er, der die Ehe untergräbt, zumindest nicht aus der bekannten Situation heraus. Was rundherum noch passiert kann ich nicht abschätzen, genauso wenig wie ihn als Menschen.
Was ich abschließend sagen möchte ist: REDET MITEINANDER!!! Ihr verliert sonst beide und aus anfänglichen Vorwürfen zu einzelnen, klar benannten Themen werden nicht mehr beherrschbare Auseinandersetzungen.
Versuche dich einmal von außen zu betrachten, was du sagst, wie irrational du handelst und verliere dich nicht in deiner blinden Wut, deinem Frust und deinem diffusen Schmerz.
Es gibt keinen Schuldigen an deiner Situation, sachlich hat niemand etwas falsch gemacht, weder du, noch dein Mann oder die Ärztin. Es wurde damals eine Entscheidung getroffen, die sich im Nachhinein als für dich falsch herausgestellt hat. Das Problem ist in DEINEM Kopf, DEINER Seele entstanden und genau dort muss es auch gelöst werden.
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.
Ich wollte damals bei meinem 3ten Kind,als es hieß Notkaiserschnitt,eine Sterilisation haben.Das hatte ich auch im Vorgespräch im KH gesagt.Als dann der Arzt vor mir stand,sagte er mir „machen wir nicht“.Die Begründung war genau die derzeitige unzurechnende Situation.Und Ich habe nichts schriftliches vorher hinterlegt.Kann mir also nicht vorstellen,dass die Ärzte das auf ein kurzes Fragen einfach so machen.Ich musste selbst bei unserem 4ten nicht ganz geplanten Wunder mit der Frauenärztin sprechen und sie fragte mehrmals ob ich mir sicher bin und stellte dann für das Krankenhaus eine Erklärung/Einwilligung aus.
Ärzte sichern sich heutzutage eigentlich doppelt und dreifach ab bevor sie einen Eingriff wagen der nicht mehr rückgängig zu machen ist.Schließlich entfernen die dir ja auch nicht gleich die Leber,wenn die ein anderer gerade braucht…
Hallo, also ganz so schwarz weiß verlaufen die Dinge nicht. Es gibt eben Ärzte, die achten auf solche Dinge und manche eben nicht. Wunderbar dass du einen gefunden hast, Vera offenbar nicht. Es ist in der Medizin immer das gleiche, eine Krankheit, 100 Ärzte, 100 Meinungen. Warum? Weil alles individuell ist. Die Symptomausprägung des Patienten ist individuell und die Erfahrungen der Ärzte sind individuell. Dann schlagen Medikamente und/oder Behandlungen individuell an.
Daher bedeutet es nicht, dass die Ärzte sich alle gleich absichern. Es hängt auch mit den Prozedere im KH zusammen.
Und Vera berichtet eigentlich nur über ihre persönliche Entscheidung, die sie bereut. Und mal ehrlich, das haben wir alle schon gemacht. Nicht immer sind die Konsequenzen so deutlich wie bei Vera.
Hi, ich kann Deinen Schmerz sehr gut nachvollziehen. Auch ich habe mich bewusst während eines Kaiserschnittes für die Steri entschieden und es dennoch bitter bereut. Lange haben mein Mann und ich darüber nachgedacht, eine Wiederherstellung zu versuchen….es aber nie getan. Heute bin ich zu alt und es ist gut so wie es ist. Was mich an Deinem Artikel und den Kommentaren nur sehr stutzig macht, ist die Tatsache, dass ich mich während der Schwangerschaft nur bis zum 7. Monat entscheiden musste, ob ich mich sterilisieren lasse oder nicht. Der Arzt erklärte mir damals, dass eine Frau, die ab dem 7.Monat schwanger ist, teilweise als nicht mehr zurechnungsfähig gilt. Jeder Arzt, der eine Einwilligung zur Steri, die nach dem Beginn des 7. Monats ausgestellt wurde, akzeptiert und durchführt, würde sich strafbar machen. Es gab wohl mal eine Frau, die im 7. Monat ne Bank überfallen hat. Sie wurde nicht strafrechtlich verfolgt….
Allerdings weiß ich nicht, in welchem Gesetz das stehen soll und helfen kann Dir das jetzt auch nicht wirklich. Dennoch möchte ich Dich ermutigen, die Steri rückgängig machen zu lassen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut. Du wirst es schaffen
Sorry, aber du interpretiert sehr viel in die Zeilen von Vera. Vera schreibt/ sagt, dass sie sich zu der Entscheidung gedrängt gefühlt hat. Es ist egal, ob es so war oder von wem das ausging. Es ist ein Gefühl. Und Vera hat das Recht dieses Gefühl haben zu dürfen. Der Umgang damit ist wichtig, gemeinsam mit den Betroffenen zu erörtern woher es kommt, wie es vielleicht entstanden ist und welche erhaltenden Faktoren es dazu gibt. In einigen Fällen ist professionelle Hilfe dafür nötig. Aber einem Menschen ein Gefühl abzusprechen, bedeutet ihn nicht ernst zu nehmen. Das sorgt für weitere Komplikationen.
Auch dein Satz, dass du hoffst, dass ihr Mann das nie lesen muss, klingt auf mich wahnsinnig unfair. Vielleicht kennt er die Zeilen bereits. Vielleicht war das mit ihm abgesprochen?
Außerdem wird ein solcher Beitrag selten stumpf abgedruckt oder veröffentlicht. Meist wird er mehrfach gegen gelesen und darauf geachtet welche Wirkung er erzielt und erzielen soll. Netter wäre es zu fragen, was Vera’s Mann zu diesem Bericht sagt.
Am Ende geht es mit diesem Bericht nicht um die Ehe der beiden, auch wenn diese mitbetroffen ist. Sondern um die Sterilisation, wie sie entstanden ist. Und die nicht absehbaren Folgen.
Ich hatte vor 39 Jahren eine Sterilisation während bei mir eine Bauchspiegelung durchgeführt werden musste. Ich war 30jahre alt. Ich war schwanger mit Spirale und hatte starke Schmerzen. Der Arzt sprach mich an und schlug vor, gleichzeitig eine Sterilisation zu machen, Ich hatte bereits 2 gesunde Kinder.
Bis heute ist es nicht vergessen. Manchmal denke ich, jetzt wäre das Mädchen oder der Junge schon so alt, denke mir Namen aus usw.
Mein Mann ist vor 16 Jahren verstorben, ich habe nie mit ihm darüber gesprochen.
Ich weiß,meine Geschichte hilft Vera nicht weiter, aber ich fühle mit ihr und verstehe ihren Schmerz. Heute gibt es sicherlich mehr Hilfe und Angebote den Verlust zu verarbeiten.
Schwierige Situation. Ich kann nachvollziehen, dass man unter so einem Druck zweimal Ja sagt, ohne dass einem die Konsequenzen bewusst sind. Den Vorwurf an dem Mann verstehe ich nur zum Teil. Was hätte es geändert wenn er die Vasektomie durchgeführt hätte? Sie wäre in der Lage gewesen noch Kinder zu bekommen, aber wenn sie mit ihrem Mann zusammenbleibt, bekommt sie ja dann doch keine Kinder mehr. Bei uns hat mein Mann nach dem 3. Kind die vasektomie gemacht. Es war seine Entscheidung und ich hab ihm auch zu bedenken gegeben, was wäre wenn er eine andere Frau kennenlernt und mit ihr auch Kinder möchte. Da hat er gesagt: drei sind genug. Ich will ja auch jedem meiner Kinder gerecht werden. Damit hat sich die Sache für ihn erledigt und nüchtern betrachtet hat er ja recht.
Vielleicht hilft es mal das Ganze von der sachlichen Seite aufzuschlüsseln. Ich wünsche der Autorin auf jeden Fall alles Gute und viel kraft für die kommende Zeit.
Mir wurde die Gebärmutter entfernt. Das war nötig und ich hatte auch kein Problem damit. Ich wollte keine Kinder mehr. Aber ich habe das Ganze trotz allem unterschätzt. Es macht einen himmelweiten Unterschied, ob man als Frau Kinder bekommen kann oder nicht. Wenn nicht, steht man auf der anderen Seite des Lebens. Ich habe damals lange gebraucht mich damit abzufinden. Es hilft etwas, die Dinge mit reiner Vernunft zu betrachten. 3 gesunde Kinder sind doch toll! Und wenn man dann nicht mehr die Jüngste ist….
Liebe Vera, Weiblichkeit heißt nicht nur weibliche Geschlechtsorgane. Eine Frau macht sehr viel mehr aus, als intakte Eileiter, arbeiten Sie an ihrer Vorstellung.
Nehmen Sie sich auch Zeit für sich, für Ihren Partner und versinken Sie nicht in der Annahme, dass nur wer gebärfähig ist, sich Frau nennen darf.
Da die Sterilisation nun einmal vorgenommen wurde und sie in einem Alter sind, in dem es bei Spätgebärenden gehäuft zu Behinderungen beim Kind kommen kann, ist es vielleicht klug noch einmal über die Refertilisation nachzudenken. Dieser Eingriff ist nicht immer von Erfolg gekrönt und zudem auch risikoreich.
Der Vorwurf an den Mann ist verständlich, jedoch nicht zielführend. Er hat Sie vielleicht nicht ganz so unterstützt, wie Sie es im Moment der Entscheidung und auch vorab gewünscht hätten. Allerdings ist auch er ein Mensch und darf Schwächen haben. Vor allem kann er nicht zu 100% wissen, was sie in welcher Situation möchten. Sprechen Sie miteinander, das wird Ihnen helfen. LG
Liebe Vera und andere Betroffene
Ich war nie in der selben Situation wie Du, aber vielleicht kann ich dir dennoch einen guten Rat geben.
Vor 15 Jahren wurden mir, wegen einer schweren Krebserkrankung, beide Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt. Und damit die Chance jemals Kinder zu bekommen. Ich war damals 26 Jahre alt.
Die physischen Schmerzen vergingen aber meine Seele schrie weiter.
Ich fühlte mich, genau wie du, plötzlich nicht mehr so richtig als Frau. Geholfen hat mir überraschenderweise ein Kurs im Bauchtanz.
Du musst dafür kein Talent haben, ich selber bin grottenschlecht darin, aber die Konzentration auf meinen Bauch, die Anmut der Bewegung, sovieles daran, hatte eine heilsame Wirkung.
Jahre später, wegen eines weiteren Schicksalsschlages, suchte ich eine Therapeutin auf und bereute, es nicht schon früher getan zu haben.
Auch dir, liebe Vera, möchte ich das ans Herz legen.
Du scheinst mir gefangen in einer Spirale aus Wut, Schmerz und Schuldzuweisung.
Darunter leidest aber nicht nur du selbst, sondern auch dein Mann und deine Kinder.
Lass nicht länger zu, dass diese schlimme Erfahrung dein Leben zerstört.
Ich wünsche dir, und deiner Familie viel Kraft
Hallo zusammen,
danke für den Beitrag. Jetzt kann ich das strenge Vorgehen in dem Kreißsaal, in dem ich arbeite besser nachvollziehen. Bei uns wird es so gehandhabt: Eine Sterilisation kann nur bei einem geplanten (= primären) Kaiserschnitt erfolgen. Bei einem Kaiserschnitt dessen Notwendigkeit sich erst im Geburtsverlauf ergibt (=sekundärer Kaiserschnitt) kann keine Sterilisation vorgenommen werden, auch nicht wenn die Frau dies wünscht. Egal, ob der Kaiserschnitt in Ruhe vorgenommen wird oder in einer Notsituation, es wird nicht gemacht. Das wiederum führt aber auch manchmal zu kritschen Nachfragen von den Frauen, warum das nicht möglich ist. Jetzt weiß ich wohl warum… damit es nicht zu Fällen kommt wie hier beschrieben.
Es ist ein schwieriger Fall, der hier beschrieben ist, der hoffentlich die Ausnahme bleibt. Natürlich ein persönliches Drama für die betroffene Mutter. Allerdings auch tatsächlich ein Dilemma für die Ärztin. Es liegt eine Notsituation vor, das Kind muss unter Zeitdruck geholt werden. Es liegt eine unterschriebene schriftliche Auklärung und Einwilligung der Patientin vor. Sie sagt zweimal „ja“ auf die Nachfrage, ob sie die Sterilisation möchte. Was soll die Ärztin machen? Hätte sie die Steri nicht durchgeführt (vielleicht, weil sie das zögern der Patientin ernst nimmt), wäre sie danach evtl in Teufels Küche gekommen, hätte sie sich doch über den (ausdrücklichen) Wunsch der Patientin hinweggesetzt.
Und weil die Nachfrage hier in den Kommentaren aufkam: Nein, es wird nicht bei jedem Kaiserschnitt eine Steri mit angeboten. Im Gegenteil, der Wunsch geht hierbei immer von der Frau aus.
Und ums Geld geht es sicher auch nicht. Das wird ja immer wieder unterstellt… auch bei der Kaiserschnittrate in deutschen Kliniken. Die Entscheidung am Kreißbett, ob ein Kaiserschnitt gemacht wird oder nicht, da spielt Geld keine Rolle. Und erst recht nicht bei der Sterilisation.
Liebe Grüße und nochmals herzlichen Dank an die Autorin. Ich wünsche dir von Herzen, dass es möglich wird diese Geschichte in deine Biographie zu integrieren und Frieden zu finden.
Lilu
Jeder geht mit belastenden Situationen anders um und jedem stehen seine Emotionen zu, dagegen steht es niemanden zu, darüber zu Urteilen.
Jedoch ist es unausweichlich, dass man ein Bild, eine Meinung zu etwas entwickelt…
So wie sich der Artikel liest, klingt ganz deutlich die Frustration mit, die Reue. Was jedoch auch mitklingt, ist, wie extrem verurtreilend die Vera ist und dass ihre Einstellung ihrem Mann gegenüber sehr sehr abweisend zu sein scheint, sehr viel von ihm abhängig macht und relativ unselbstständig ist, eigene Verantwortung zu übernehmen – in dieser Sache und warscheinlich auch in deren Ehe.
Ich verstehe ihre Gefühle,aber ich sehe auch eine bestimmte Einstellung, Haltung und ein Muster in der Art wie sie kommuniziert.
Es ist NICHT fair von ihr, sich ihrem Mann gegenüber so zu verhalten, ihn öffentlich wie den „Buhmann“ darzustellen-so wird die Ehe kaputt gehen, granatiert.
Sie ist damit auch nicht sich selbst fair gegenüber, um das verarbeiten zu können da sie nach einem „schuldigen“ sucht, den es aber nicht immer automatisch auch tatsächlich gibt, wenn etwas schief läuft.
Liebe Vera, ich wünsche dir, dass du die Hilfe bekommst, um das erlebte zu verarbeiten und lernen kannst, dir selbst zu verzeihen.
Ich wünsche dir einen guten (Paar) Therapeuten damit ihr wieder zueinander finden könnt und als drittes wünsch ich dir, dass dein Mann diesen Artikel niemals lesen muss, damit es überhaupt zu einer Therapie noch kommen kann, wenn du deine Ehe retten möchtest.
Alles Gute!
Liebe Vera, es tut mir leid, dass hier viele die Behutsamkeit missen lassen, die doch in der Blog-Einleitung gewünscht wurde. Anhand der wenigen gegebenen Informationen stellen hier viele eine Ferndiagnose deiner psychischen Verfassung und dem Zustand deiner Ehe, das finde ich unangemessen, irgendwie anmaßend. Du bist sicher nicht hier für die bissigen Kommentare, die den Umgang und deine Gedanken bezüglich dem, was du erlebt hast und wie es dir aktuell geht, kritisieren. Deswegen möchte ich dir nochmal ausdrücklich mein Mitgefühl aussprechen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Refertilisierung, vielleicht hast du den Kopf freier, kannst die Ehe mit deinem Mann nochmal aufarbeiten. Ganz viel Liebe! Lass dich von den negativen Kommentaren nicht unterkriegen!
Danke Sina, du bringst die Sache gut auf den Punkt. Bin vollkommen deiner Meinung und was man noch dazu sagen sollte:
Der Artikel verunsichert viele Frauen unnötig, die bereits eine Sterilisation hatten oder planen, indem der Eingriff als ultimative Strafe und Katastrophe hingestellt wird. Das ist sie nicht! Natürlich muss Frau sich ihrer Entscheidung sehr sicher sein, aber mit 38, nach dem dritten Kind und Risikoschwangerschaft wäre die Entscheidung rein rational absolut nachvollziehbar. Wenn Vera dennoch so schwer getroffen ist, sollte sie sich fragen ob die Gründe dafür nicht tiefer liegen, das bei aller Wertschätzung und Mitgefühl.
Ich habe genau das Gegenteil erlebt. Mein Sohn musste, auch im Februar 2020, ganz unerwartet und 5 Wochen zu früh per Notkaiserschnitt geholt werden. Als die Ärztin mir das verkündete, sagte ich, dass ich „bei der Gelegenheit“ gern direkt mit sterilisiert werden möchte. „Nein auf gar keinen Fall! Das ist jetzt viel zu kurzfristig! Das ist eine Entscheidung, die man gut überlegen und in aller Ruhe mit einem Arzt besprechen muss.“ Zack! Meine Einwände, dass ich das bei der Anmeldung zur Geburt (die wenn es sich der kleine Mann nicht anders überlegt hätte für die folgende Woche geplant war) auch so gesagt hätte: dass im Falle eines medizinisch notwendigen Kaiserschnittes das bitte direkt mit gemacht werden soll. Ich bin 33, habe zwei gesunde Kinder und eine schwere, unheilbare chronische Krankheit… Alles so erklärt. „Nein nein, das können wir trotzdem so spontan jetzt nicht machen!“ In der Situation war ich leider nicht in der Lage, nochmals deutlich gegen diese Ansage zu protestieren. So „musste“ ich mich ein Jahr später also nochmal, komplett auf eigene Kosten, unters Messer legen.
Alles Gute,
Sabrina
bezüglich der vorwürfe die die autorin ihrem mann macht:
habt ihr denn darüber gesprochen warum er die vasektomie verschoben oder abgesagt hat? hat er dich im op oder sonst wann wegen der sterilisation gedrängt? hätte es auch andere optionen gegeben wenn ihr beide für euch noch nicht 100%hinter euren eingriffen gestanden hättet?
ich finde es da echt schwierig dazu was zu sagen wenn man nicht genau weiß wie die kommunikation im Vorfelds dazu gelaufen ist. hatte er angst vor der op oder möchte er sich insgeheim doch die option auf noch ein kind offen halten oder gibt es einen anderen grund?
er hat sie verschoben, im grunde hätte die autorin im OP auch nein sagen können. die ärztin hat zweimal gefragt weil sie zweifel gemerkt hat. hatte der mann da gedrängt oder hat die frau zweimal ja gesagt? was wirft sie ihrem mann da jetzt eigentlich vor?
haben die bei der not op nur nach der sterilisation gefragt weil das zuvor bei beratungsgesprächen durch die autorin angesprochen wurde, und irgendwas hat sie doch auch unterschrieben?
oder wird sowas immer bei kaiserschnitten gefragt, auch bei spontanem kaiserschnitt? ich kenne mich da nicht aus…
gerade wenn man sich vorwürfe macht oder es einem nach so Geschehnissen schlecht geht finde ich es ganz wichtig zu reden und auch zu versuchen dem anderen ( natürlich von beiden seiten aus) heraus zu finden was jeden zu seinem tun bewegt hat.
ich glaube viele missverständnisse entstehen weil der andere meint zu wissen was der andere will. und dabei weiß man es gar nicht.
wir hatten so ähnlich dieses thema hier auch. ich möchte weder bei meinem mann noch bei mir eine sterilisation oder vasektomie. ich bin 33, er 37, wer weiß was in ein paar jahren sein wird? ob da vielleicht nicht doch nochmal ein wunsch nach einem kind kommt? oder wer weiß was uns allen zustößt….
ich habe mir die spirale setzten lassen. mein mann hätte auch schon eine vasektomie gemacht damit ich weder eine spirale noch pille noch sonst was nehmen müsste aber ich möchte uns diesen weg noch nicht „verbauen“. es ist aber sein körper und sein leben, genauso wie es mein körper und mein leben ist, er bestimmt da auch nicht drüber. also würde ich es ihm auch nie verbieten wenn er es doch machen wollen würde. genauso erwartet oder verlangt er auch nicht was ich einnehme oder an mir machen lasse. es sind schwierige entscheidungen und viel darüber reden ist nötig wenn es bedenken oder zweifel gibt. oder wenn die partner unterschiedliche dinge wollen ( noch ein kind ja oder nein).
aber keiner darf über den körper des anderen entscheiden.
und jemandem vorzuwerfen er hätte das nicht an sich machen lassen…. ich weiß nicht. die autorin ist wütend, zweifelt, aber nur den mann dafür verantwortlich machen denke ich ist auch nicht der richtige weg.
Irgendwie wird immer beim Thema Gründe auf andere geschoben…mein Mann, die Ärzte…statt zu den eigenen Fehlern zu stehen. Ja ich habe mist gebaut und bereue jedoch meine Entscheidung….
Anderen die Schuld zu geben ist ja viel viel leichter, nur es macht soviel Kaputt. Was denkst du was dein Mann nachdem denkt? Du entscheidest und er is der dumme und ja die Ärzte hätten na nach dem Eingriff sofort noch einen Eingriff machen können, da wär man aber von der Geburt gerädert…wieder andere Schuld… Es gibt für solch eine Frage keinen richtigen Zeitpunkt!
Liebe Vera, wie auch immer es für dich weitergeht, ich wünsche dir Kraft und liebe Menschen an deiner Seite!
Ich kann keine Erfahrung zum Thema Kaiserschnitt oder Sterilisation beitragen.
Aber die Erfahrung, auch bei viel Stress, mit drei Kindern und nicht gut laufender Ehe immer noch einen Kinderwunsch zu verspüren. Mein jüngstes Kind wurde Ende 2017 geboren. Ich war wirklich völlig ausgelastet, hab mich auch noch um die pflegebedürftigen Schwiegereltern gekümmert und trotzdem wurde die Frage, ob noch mal ein Baby kommen soll, lauter, je mehr das vorhandene Baby zum Kleinkind wurde.
Aber die Frage wurde auch wieder leiser. Als ich wieder mehr Zeit für mich hatte. Auch mal auftauchen konnte aus dem Stress und dem Eingebunden-Sein.
V.a. als ich nach dreieinhalb Jahren wieder mit 10 Stunden zu arbeiten anfing: da hat mein Beruf wieder dazu geführt, dass ich mich gebraucht und v.a. gesehen und gewertschätzt gefühlt habe.
Irgendwie wäre es immer noch schön, vier Kinder zu haben. Das ist auch eine ganz andere Dynamik. Aber der Wunsch ist nicht mehr da. Ich hätte auch Bedenken, meinen Kindern, die schon da sind, noch weniger gerecht zu werden. Außerdem fühle ich mich mit fast 42 zu alt, um noch ein Kind zu bekommen. (Was eine ganz persönliche Sichtweise ist!)
Leider hatte ich eine ähnliche Erfahrung, nur mit einem anderen Ende.
Drittes Kind, Risikoschwangerschaft, sollte auf jeden Fall das letzte Kind sein.
Unser kleiner ist jetzt 18 Monate alt, also auch zur Corona Zeit geboren.
Er kam 10 Wochen zu früh, per Notkaiserschnitt wegen einer Plazentaablösung.
Es war abzusehen und trotzdem haben wir beide nur sehr knapp überlebt.
Ich habe die Ärtze schon im Vorfeld immer wieder gebeten, mir im falle eines Notkaiserschnitts die Gebärmutter rauszunehmen (es gibt da Familienbedingte Gründe) oder mich wenigstens zu sterilisieren.
Mir wurde gesagt, das die Klinik dass in so einem Fall auf keinen Fall macht, nur bei geplanten Kaiserschnitten.
Die Geburt war schlimm und die Wochen danach noch schlimmer.
Mein Mann hat sich dann 4 Monate nach der Geburt sterilisieren lassen um mir das zu ersparen und ich bin ihm wirklich dankbar dafür, aber…… eine ganze Zeit danach hat er mir Vorwürfe gemacht. Dass er das nicht hätte durchmachen müssen, wenn ich dieses Kind hätte abtreiben lassen usw.
War auch nicht schön, aber die Schmerzen die er hatte eben auch nicht.
Es ist jetzt schon ein Weilchen her, wir haben das zusammen alles überstanden, haben 3 gesunde Kinder, alles gut.
Was ich damit sagen möchte…. vielleicht wäre es ohne Sterilisation jetzt auch nicht besser, so eine Geburt muss man erst mal verarbeiten und das kann sehr lange dauern.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.
Hi, ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert. Ich habe mit 28 während eines geplanten Kaiserschnitt nach kind Nr. 2, die Sterilisation vornehmen lassen. Ich habe es nicht bereut. Bis zu meiner Trennung. 2020 habe ich einen lieben Partner kennengelernt, der war sehr traurig, dass ich diesen Schritt gemacht hatte. Ab diesem Zeitpunkt habe ich es sehr bereut. Ich hätte mit diesem Mann so gern eine Familie gegründet und das, obwohl ich bereits jetzt in den Mitvierzigern bin. Aber nach so langer Zeit scheint es relativ ausgeschlossen zu sein, diesen Schritt zu revidieren. Deswegen kann ich alle hier verstehen, die an der Entscheidung, egal wie getroffen, irgendwann zweifeln. Man stellt kurioserweise seine Weiblichkeit in Frage. Mein damaliger Mann war damals von Kind Nr. 2 schon nicht so begeistert, daß hat innerlich auch sehr mit zu meiner Entscheidung geführt.
Bei aller Behutsamkeit, das Problem liegt hier nicht in der Sterilisation, sondern in der Ehe.
Sie haben welchen Artikel gelesen???
Nein auch in einer guten Ehe entscheidet jeder Partner frei für sich und kann die Gedanken des Anderen nicht lesen. Der Mann ( der ebenfalls in einer Ausnahmesituation war als werdender Vater mit Angst um Frau und Kind- NOTKAISERSCHNITT) hat keinerlei Schuld.
Liebes Blog Team, kann man bei sensiblen Themen wirklich nicht solche Troll- Kommentare löschen???DANKE
Wir sollten hier nicht streiten, das hilft der Betroffenen nicht. Interessant wie unterschiedlich man ein und denselben Artikel lesen kann. Folgende Sätze sagt die Betroffene selbst:
„,..leider habe auch ich mich etwas von meinem Mann gedrängt gefühlt.“
[auf die Frage macht du deinem Partner Vorwürfe) „Und ja meinem Mann massiv. Er hatte seinen Termin abgesagt, hat mich diesem Eingriff „ausgeliefert“.
„Und ich muss ehrlich sagen, ich weiß nicht, wie es unserer Ehe bis dahin geht.“
Ich hoffe für Vera sie kann mit dem Geschehenen gut abschließen, auf welche Weise auch immer.
Ich bereue meine Sterilisation auch… hab seitdem keine lust auf sex oder nähe zum Partner…
Ich Kämpfe noch heute, fast 25Jahre mit der falschen Entscheidung. Mein damaliger Partner drohte mich zu verlassen. Wir haben vier Kinder. Nach dem Eingriff hat er kurz danach die Koffer gepackt. Er hat eine neue Frau mit derer nochmal ein Kind bekam. Ich bin wieder verheiratet. Leider blieb unser Kinderwunsch unerfűllt. Wir haben grosses Glück mit unseren Kindern ein Mann liebt sie wie seine eigenen. Aber im Hinterkopf bleibt immer die Frage… Was wäre wenn? Als meine Tochter das erste Baby bekam war ich tief traurig. In der Zeit habe ich viel geweint. Vom Alter her hätte ich auch nochmal Mutter werden können. Aber zu spät. Meine eigene Schuld. Keine Frau sollte sich unter Druck setzen lassen. Eine Sterilisation sollte egal unter welchen Umständen erst nach einer gewissen Zeit durchgeführt werden. Damit alle wirklich in Ruhe diesen meist nicht mehr rűckgängigen Schritt sehr genau zu űberlegen.
Hallo, also ich habe mich nach der 2 Risiko Schwangerschaft sterilisieren lassen. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen warum man sich danach nicht mehr als Frau fühlt. Nur weil man nicht mehr gebären kann? Viele Frauen entscheiden sich gegen Kinder und fühlen sich doch auch als Frau. Ausserdem wenn es doch beim 3 Kind Risiken gab, warum beim 4 Kind alles Risiken? Was haben die 3 Kinder davon wenn ihrer Mama oder dem Geschwisterchen bei der Geburt etwas zustößt? Ich ergreift hier auch mal Partei für Männer, ja der Eingriff ist geringer aber Männer haben doch auch das Recht sich nicht mehr männlich zu fühlen wenn sie mit Platzpatronen schießen. Eine Frau ist bei der Schwangerschaft und der Geburt so extrem belastet das man sich doch 3 mal überlegen sollte Risiko, Mann bequatschen oder selber machen. Mein Partner war anfangs gegen meine Sterilisation aber nach dem wir den ganzen Mist ( ab dem 4 Monat 3-4 Arzt besuche pro Woche)während der Schwangerschaft hatten war es für ihn in Ordnung. Ich wollte das für mich und bin noch nicht mal auf die Idee gekommen ihn zu fragen ob er sich sterilisieren lässt. Ich bereue es überhaupt nicht. Im Gegenteil ich Genies mein Sexualleben, wir müssen uns keine Gedanken über Verhütung machen und ich muss keine dämlichen Hormone mehr in mich pumpen und ich hab danach keine angst mehrdas irgendwas passiert sein könnte. Jede Frau denkt und fühlt anders und hat auch das Recht dazu. Dies ist halt meine Meinung.
Ich wünsche Vera viel Kraft und mach Dir bitte keine Vorwürfe. Der Zeitpunkt der Entscheidung war da von den Ärzten miserabel gewählt. Ich habe zur ( spontanen) Entbindung meine Beleghebamme dabei gehabt und bin immer noch froh darüber mir das geleistet zu haben. Ich hätte mir vorher keine Vorstellung davon gemacht wie wenig eine Frau bei der Entbindung vom medizinischen Personal zählt/ für voll genommen wird. Hätte ich nicht meine Hebamme dabei gehabt wäre öfter über meinen Kopf hinweg anders entschieden worden. Ich hoffe es gibt einen Weg, die Sterilisation rückgängig zu machen!
Ich finde es interessant, dass bei Frauen in den 30ern mit mehreren Kindern, das Thema Sterilisation im Raum steht.
Ich wurde in meiner 3. Schwangerschaft auch von meiner Hebamme darauf aufmerksam gemacht, dass im Falle einer erneuten Sectio, dass gleich durchgeführt werden könnte. Das habe ich verneint.
Nachdem ich dann im April 2020 meine Tochter spontan, aber alleine entbinden musste, da aufgrund der Pandemie wirklich gar keiner in den Kreißsaal durfte, wurde ich kurz nach der Geburt gefragt, ob das jetzt mein letztes Kind sei. Während ich so in mitten der Hebammen und 2 Ärztinnen lag u meine Verletzungen versorgt wurden, unterhielten wir uns darüber, dass ich keine Sterilisation möchte, sondern dass nach 3 Schwangerschaften und Geburten jetzt mein Mann an der Reihe sei und wir irgendwann eine Vasektomi ins Auge fassen. Schließlich wäre das nur gerecht.
Daraufhin Taten sich die Ärztinnen erstaunt über diese Ansicht. Wir wären ja erst Ende 30 und wer weiß was noch kommt und das wäre ja ziemlich endgültig für den Mann.
Wenn man sich das überlegt: da liege ich nach 12h Wehen und einer komplizierten Geburt mitten in diesem Raum zwischen Frauen, die es für angebracht halten mich nach einer Sterilisation zu fragen, da ich ja nun schon 3 Kinder habe, aber wenn der Mann das vornehmen soll, ist das unangebracht, da er ja vielleicht nochmal… Falls was ist… Mit jemandem Anderes Kinder bekommen könnte?!
Was sagt das über die Rolle der Frau aus…
Was sagt das über unsere Gesellschaft aus….
Es wundert mich also gar nicht, dass solche Dinge passieren…
Leider ist die Emanzipation auch noch nicht im Kreißsaal angekommen…
Noch nicht mal unter den Ärztinnen…
janine, ja mich verwundert das auch. oder das männer das nie machen würde , also eine vasektomie. aber für die gleichen personen ist es völlig ok das frauen jahrzehntelang die pille nehmen oder die spirale tragen ( das tut beim einsetzten und raus nehmen auch verdammt weh! die armen männer die eine pp bekommen müssten ….) oder was auch immer machen müssen.
für meinen mann steht es absolut außer frage wenn wir beide definitiv keine kinder mehr wollen macht er eine vasektomie. und das finde ich vollkommen richtig so. ich habe vorher jahrelang die verhütung übernommen mit allem was dazu gehört und unsere beiden kinder geboren und gestillt etc. ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen sollte würde er sich dagegen wehren. das fände ich sehr egoistisch. aber- ich fände es sehr wichtig zu wissen warum er es nicht machen wollen würde. erst da könnte man ansetzen
Wahnsinn! Ich bin fassungslos.
Toll, dass du das schreibst – es ist so wichtig, solche Situationen zu thematisieren. Gerade das anmaßende und diskriminierende Verhalten von Frauen anderen Frauen gegenüber sieht man auch wieder an zahlreichen anderen Kommentaren auf diesen Artikel von Vera.
Ich verstehe das nicht. Warum meinen so viele Frauen „die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben“, wenn es um das persönliche Leid anderer Frauen geht!? Warum schenken wir uns nicht mehr Empathie und glauben einfach mal den Gefühlen, die eine andere Frau äußert!? Solange dies nicht geschieht und wir uns von Abend herab verurteilen und vermeintlich die Lösung jedweden Problems einer anderer Frau kennen, wird sich gesamtgesellschaftlich nichts ändern… TRAURIG!!!
Hallo Vera, ich kann deine Gefühle gut verstehen.
Ich hatte das Glück, einen Moment über die Frage nachzudenken, ob wir eine Sterilisation beim dritten Kaiserschnitt durchführen lassen sollen.Ich hatte in 6Jahren 3Kaiserschnitte.Unser 1.Kind hatte eine Zwerchfellhernie und musste per Kaiserschnitt geholt werden.Leider ist unsere Tochter nach 11Tagen verstorben.Unser Sohn wurde 16Monate später geboren und unser 2.Sohn musste dann auch per Kaiserschnitt geholt werden.Da kam bei der Frauenärztin zum ersten Mal die Frage auf, ob ich eine Sterilisation wünsche.
Ich habe mit meiner Hebamme gesprochen und sie sagte mir“Wenn du nur einen Hauch von Zweifel hast, dann mach es nicht“Sie hatte es nämlich auch bei sich machen lassen und hatte mit großen Ängsten zu kämpfen, dass dem Kind etwas passieren könnte.Ich hoffe du findest einen guten Weg zurück für dich und deine Ehe.Alles Gute.
Hilflosigkeit, das Gefühl von Ausgeliefert sein führt leicht zu einer traumatischen Erfahrung, die immer wieder neu betrauert werden will.
Mir hat bei solchen Situationen folgendes geholfen – radikale Akzeptanz dessen, was passiert ist. Kein hätte, hätte Fahrradkette.
Dazu braucht es auch noch Selbstliebe in Form von Vergebung statt Verurteilung, denn das macht den Schmerz größer und lässt einen im Opfersein erstarren und ich sehe keine anderen Optionen mehr.
Ich kann mich gut in deine seelische Not einfühlen. Ich habe inzwischen die Erkenntnis gewonnen, dass ich im Leben alles bekomme, was ich brauche. Ich stelle mir in schweren Situationen die Frage, wofür es gut sein kann und finde meist eine Antwort.
Auch dem Partner seine Angst vor einer OP verzeihen ist so wichtig. Damit eure Liebe nicht am stillen Vorwurf zerbricht.
Kontrollverlust ist wirklich eine ganz schlimme Erfahrung. Ob die seelische Verletzung durch eine erneute Operation und damit Situation mit Kontrollverlust geheilt werden kann, sei dahingestellt. Fakt ist, dass es ein Eingriff ist, bei dem Verletzung und Narben entstehen, von den Nebenwirkungen einer Narkose ganz zu Schweigen.
Ich glaube nicht, dass sich mit dem Gewaltakt OP wieder herstellen lässt, was du verloren hast. Ich glaube, dass Liebe, Trost und Vergebung eher heilen. Das allerdings braucht Zeit.
Ich wünsche dir, egal wofür du dich entscheidest alles erdenklich Gute.
Toller Beitrag!
Ich sehe das ähnlich.
Liebe Grüße und alles Gute
Simone
Liebe Vera,
so richtig kann hier natürlich keiner was sagen. Wir waren alle nicht dabei und können die Situation und die Hintergründe nicht wirklich einschätzen.
Aber es liest sich zumindest so, dass man (viele hier und ich auch) den Eindruck haben, dass es dir eigentlich gar nicht so sehr um die Sterilisation als solche geht. Es scheint um das Vertrauensverhältnis zu deinem Mann zu gehen, um die Erfahrungen während Geburt und Kaiserschnitt und um den Kontrollverlust und (vielleicht?) auch ein bisschen darum, etwas genau deshalb haben zu wollen, weil du es jetzt nicht mehr haben kannst.
Das mag aber alles nur Küchenpsychologie sein…
Ich stimme aber Sonja zu, dass du über eine weitere OP sehr, sehr gut nachdenken solltest. Ich würde sie nur machen lassen, wenn du wirklich sicher bist, noch ein weiteres Kind zu wollen.
Frau sein hängt an Vielem – aber sicher nicht am Kinderkriegen können. Vielleicht wäre es für dich ergiebiger, daran und an deiner Beziehung zu arbeiten (vielleicht auch therapeutisch) zu arbeiten als eine OP zu wiederholen.
Ich wünsche dir, dass du deinen Frieden finden kannst. Alles Gute!
Liebe Sonja
Mit deiner Antwort auf Veras Problem hast dabei mir etwas ausgelöst, dass mich zum weinen gebracht hat.
Ich hoffe, deine Worte erreichen Vera und helfen ihr.
Ich will nicht ausschweifen, aber es war so:
Ich dachte mein Leben lang, dass ich vor 45! Jahren mehr oder weniger von Freunden und Verwandten, Kollegen zu einer Abtreibung geraten wurde, da mein Mann in der 10. Schwangerschaftswoche mitteilte, dass er mich und unseren beiden Kindern verlassen würde. Zwei Wochen vorher hat er unseren Kindern: damals 9 und 7 verkündet, dass wir wieder ein Baby bekommen. Da seine neue Freundin eine Kollegin von mir Wahrspruch sich natürlich alles schnell rum.
Ich hatte nur 2 knappe Wochen zum Überlegen, um mich zu entscheiden… ich ließ mich so unter Druck setzen und trieb mein Baby schließlich ab. Bis heute denke ich jedes Jahr: Heute würdest du so oder so alt sein…
5 Jahre später heiratete ich meinen jetzigen Mann und seine 2 Söhne (damals 14 und 8).
Richtig schlimm wurden die Depressionen dann als mein großer Stiefsohn mit fast 17 Jahren tödlich verunglückte.
Ich machte mir vor, dass ich Schuld sei. Wer auch immer mich da bestraft, er bestraft mich dafür, dass ich mein Kind abgetrieben habe, dafür wurde mir ein anderes genommen.
Ich machte, bis heute, nur Andere verantwortlich, meinen ExMann und damalige Freundin sowieso, Freunde, Kollegen, selbst der Arzt, alle waren Schuld.
Keine Selbstliebe, ich bin schließlich Opfer.
Und ich steigerte mich immer mehr und immer mehr rein.
Nein, es war wohl letztendlich meine Entscheidung.
Ich danke dir für deine Worte, liebe Sonja und ich hoffe dass sie auch Vera helfen.
LG Petra
Ich hätte erst mal nach der automatischen Schreibberichtigung schauen sollen.
Sorry
Eine sensible und psychologisch gut nachvollziehbare Sicht auf die Dinge. Toll kommentiert!
Ich bin gerade entsetzt, dass es anscheinend gängige Praxis ist in so einer ausnahmesituation eine solche weitreichende und alles verändernde Entscheidung zu treffen. Bei der pda wird teilweise ein solches gewese gemacht, aber eine Sterilisation wird mal eben zwischen wehen und narkosemittel abgefragt. Das kann ich nicht verstehen. Es ist doch klar, dass die Frauen da nicht mit voller entscheidungskraft da sind und auch die Partner dazu, stehen doch meist etwas neben sich.
Es tut mir sehr leid, dass es Vera so widerfahren ist. Ich hoffe, dass sie für sich nd in ihrer ehe einen Weg finden kann, damit nicht nur der Körper sondern auch die Seele heilt.
Ja, absoluter Wahnsinn!!!
Ich wünsche Vera auch alles Gute!
Ich denke, die Klinik hat nicht sehr professionell gehandelt. Bei meiner letzten Schwangerschaft habe ich auch über eine Steri nachgedacht und mich in der Geburtsklinik dazu beraten lassen. Letztlich stand fest, dass ich das nur bei einem Kaiserschnitt machen würde. Ich musste eine handschriftliche Erklärung darüber abgeben. Ohne diese hätte die Klinik bei einem Notkaiserschnitt die Steri nicht durchgeführt, da frau in dieser Situation nicht geschäftsfähig ist und eine Zustimmung zur OP nicht rechtswirksam wäre. Ich denke, du solltest mit der Klinik sprechen und deutlich machen, dass sie dich auf deinem weiteren Weg unterstützen müssen – ggf auch finanziell. Denn der Fehler liegt eindeutig in der Klinik…
Nein, der Fehler liegt nicht bei der Klinik. Siehe Text: „war bei vielen Untersuchungen“, „eigentlich war klar..“, „Aufklärung unterschrieben“, „bei der Geburt zweimal gefragt“. Nicht mal die Autorin selbst gibt der Klinik bzw. der Ärztin Schuld.
Der letzte Satz bringt es doch leider auf den Punkt. Es geht doch in dem Beitrag in erster Linie darum, etwas zu wollen, was man nicht mehr haben kann. Loslassen ist das Stichwort… Denn Ärzte verfolgen doch nicht das Ziel, Frauen zu sterilisieren, bei denen in wenigen Minuten ein Notkaiserschnitt stattfinden soll, wenn im Vorfeld das Thema nicht schon umfassend besprochen und ein eindeutiger Wille dokumentiert wurde. Und wenn man sich dazu beraten lässt und etwas unterschreibt, dann sollte man vielleicht das Kleingedruckte lesen.
Unmöglich finde ich, dass die Frau ihrem Mann eine massive Mitschuld gibt. Er hat für sich und für seinen Körper entschieden, keine Vasektomie durchführen zu lassen. Dieses Recht hatte auch die Frau…
Diesen Kommentar finde ich sehr du…! Tut mir leid aber das kann ich nicht anders sagen! Null Empathie!
Eine Mutter kurz vorm Notkaiserschnitt ( Angst vor dem Eingriff, Angst ums Baby, schon unter Betäubungsmittel…) kriegt mal eben so einen Nebensatz hingeworfen?
Und zum offenbar mangelnden Textverständnis Luna, es geht eindeutig um den Kinderwunsch, nicht um Geld ( Textverständnis/ Lesekompetenz lernen Kinder schon in der Grundschule?)
Die Angst vorm Eingriff und ums Baby ist vollkommen klar und verständlich, aber gerade da würde man sich GEGEN einen weiteren Eingriff bei laufender OP (Steri) entscheiden, oder nicht? Ich versuche zu verstehen warum sie in diesem Moment trotzdem „ja“ gesagt hat. Von Geld redet sowieso weder die Autorin noch die Vorposterin, nur Sie, Silvia.
Ich finde schade, dass sie ihren Mann vorwirft, seinen Termin abzusagen, da sie denkt, es deswegen gelitten zu haben.
Aber hätte er sich nicht entscheiden dürfen, noch in letzter Minute abzusagen? Für sich, nicht für die Frau, sondern für sich? Er kann also nicht dafür, dass sie gefragt wurde, ob sie es machen will.
Das ist was ich nicht OK finde.
Und alles andere, das tut mir sehr leid dass sie erleben muss. Aber keine OP wird nun helfen, wenn die Ehe gerettet werden soll. Da muss sie nicht nur an sich, sondern auch der Mann muss mitwollen.