Sex in der Ehe: Wie oft schlaft ihr mit euren Partnern?

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Ihr Lieben, mein Name ist Simone und ich habe eine Frage zum Thema Sex. Ich bin seit 12 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben zwei Kinder (7 und 5 Jahre alt), wir sind beide berufstätig – unser Alltag ist also ganz schön dicht und voll.

Mein Mann und ich verstehen uns sehr gut, streiten fast nie, vertrauen uns, können uns total aufeinander verlassen. Ich finde ihn auch attraktiv und gut aussehend. Dennoch haben wir „nur“ alle zwei bis drei Wochen Sex. Der Sex ist immer schön, man kennt sich eben gut und weiß auch, was der andere mag.

Neulich war ich mit Freundinnen ein Wochenende lang Wellness machen. An einem Abend haben wir ganz schön viel Wein getrunken und plötzlich kam das Thema Sex auf den Tisch. Ich war echt verwundert, wie groß die Bandbreite ist. Von „praktisch nie“ bis „zwei mal die Woche“ war alles dabei.

Wieviel Sex braucht es?

Ich habe meinen Mann zu Hause gefragt, ob er eigentlich gerne öfter Sex hätte und da sagte er, dass er natürlich nicht NEIN zu mehr Sex sagen würde. Für mich war es bisher total ok so wie es war – doch ich komme ins Grübeln und frage mich: Wieviel Sex ist eigentlich normal? Oder gibt es überhaupt „normal“? Können Ehen auch funktionieren, in denen es kaum noch Sex gibt? Sind Ehen, in denen es viel Sex gibt, besser?

Ich weiß, das Thema ist etwas heikel, aber ich würde mich über Austausch freuen.


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11 comments

  1. Ui, spannend, die Bandbreite (und Häufigkeit)!
    Wir hatten vor den Kindern 2-3x die Woche Sex, immer spontan. Mit dem ersten Kind immer noch sehr oft nach der ersten intensiven Babyzeit, auch sehr spontan, wir haben oft gescherzt, dass „Schatz, das Kind schläft!“ unser neues Vorspiel ist 😉 Dann ist mein Mann arbeitsbedingt im Burnout gelandet und Sex wurde seltener und unbefriedigender. Als dann das zweite Kind und der neue Job fast zeitgleich kamen, war Sex erstmal Mangelware, viel Stress, Streit, unglaublicher Schlafmangel macht auch wirklich keine Lust … Wobei wir in unserer Verzweiflung auch schon sehr kreativ waren, Sexting bei der Einschlafbegleitung, um in Stimmung zu bleiben und nicht selber auch gleich einzuschlafen 😉 …
    Seit der Kleine endlich halbwegs verlässlich schläft, planen wir fix einmal die Woche Zeit für erotische Zweisamkeit. Ich bin da sehr dahinter, war in unserer Beziehung immer die mit dem größeren sexuellen Hunger 😉 Öfter wäre auch schön, ist grad eher nicht drin, seltener führt dann wirklich schon dazu, dass ich unentspannt werde. (Obwohl ich mich auch regelmäßig selbst befriedige.)
    Eins noch: Die Qualität unseres Sexuallebens ist übrigens im Laufe der Zeit sogar massiv angestiegen – vor allem, seit mein Mann mich noch vor der Penetration beim Vorspiel zum Kommen bringt und ich daher tatsächlich fast jedes Mal einen Orgasmus habe. Das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit, ich rechne es ihm hoch an und hoffe, dass mehr Männer diese Angewohnheit übernehmen! Es ist zeitintensiver, ja, aber sooooo viel wert … Denn, ganz ehrlich: Wie viele (weibliche) Orgasmen sind in diesen Aufzählungen dabei? Ich hoffe, mehr, als meine Erfahrungen mich vermuten lassen! (Orgasmen müssen bei Sex natürlich nicht immer die Hauptrolle spielen. Sie sollten nur durchaus vorkommen dürfen.)

  2. Ergänzend zu vielen schönen persönlichen Antworten hier ein Studienergebnis: Das Wohlbefinden von Paaren war bei einmal Sex pro Woche am ausgeprägtesten, häufiger steigerte die Zufriedenheit nicht, weniger lies diese signifikant sinken (https://doi.org/10.1177/1948550615616462).
    Außerdem lässt sich vielleicht der persönliche Horizint öffnen: Heißt Sex ausschließlich Penetration? Ist es nicht auch „einfach nur“ mal Küssen und Petting? Ist eine Idee bei anfänglicher Lustlosigkeit, keine so große mentale Hürde und eine schöne, für manche auch schmerzfrei Alternative. Viel Freude. 🙂

  3. Spannend wie groß die Bandbreite bei diesem Thema ist! Interessant und befremdlich zugleich finde ich den Vorschlag sich zum Sex fest zu verabreden. Befremdlich deshalb, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass beide dann auf Knopfdruck „funktionieren“. Interessant deshalb, weil man sich so sicherlich viel öfter intim näher kommt, als wenn man (so wie wir) immer auf den „idealen“ Moment wartet…Also, ich komme zu dem Fazit: Ich werde mit meinem Mann einen Termin machen! Allerdings nicht täglich! Das wäre mir definitiv zu anstrengend 😉

  4. Und jetzt auch einmal eine männliche Antwort 😉

    wir sind beide schon ein etwas älteres Semester (ich 71 und meine liebe Frau 63). Zur Zeit stehen wir ein bisschen unter Druck, weil wir 550 km von unserem jetzigen Heim ein neues Haus bauen. Klar, das belastet. Hinzukommt, dass ich nach wie vor selbstständig aktiv bin.

    Nichtsdestotrotz bin ich schon immer der Meinung gewesen, dass die Stress-Ausrede eigentlich nicht zählen darf und man sich darüber hinweg setzen muss.

    Und jetzt zu dem, was ihr tatsächlich lesen wollt: wir haben und genießen fast täglich unseren Sex. Er fällt eigentlich nur dann aus, wenn etwas wirklich unangenehm und belastend ist, das dazwischenkommt oder wir auf Reisen sind und deshalb etwas weniger Zeit haben. Aber in letzterem Fall holen wir das immer wieder nach.

    1. Ich finde auch, dass „fehlende Zeit“ eigentlich kein Argument ist, sondern nur synonym für“nicht wollen“ steht. Ich meine, gerade, wenn man als Liebespaar gut eingespielt ist, braucht man für Sex doch nicht länger als für’s Lesen und Kommentieren eines Blogartikels? (Länger ist natürlich schöner….)

  5. Wir sind mittlerweile über 20 Jahre zusammen und haben 3 Kinder (zwischen 8 und 13 Jahren) und arbeite beide 35 Stunden, haben auch noch sportliche Hobbies. Für mich ist Sex ein wichtiger Bestandteil einer Liebesbeziehung, daher priorisieren wir das. Als die Kinder kleiner waren hieß es dann, sich bewusst Abende einzuplanen oder mal alle Kinder zu Großeltern bringen. Natürlich waren wir oft müde, aber der Spaß kommt mit dem Machen, wobei wir in der Zeit eher effizient als kreativ waren, da waren es ca 3-5 im Monat. Mittlerweile sind alle Kinder in der Schule und ich fühle mich wieder viel mehr als Frau, wir flirten viel mehr, machen mehr zwischendurch rum, unternehmen mehr gemeinsam, der Sex ist wieder richtig aufgeblüht und wir sind kreativer und genießen wieder mehr und längeren Sex, aber auch mal Quickies, wenn die Kinder in ihren Zimmern hocken, ca 3-4 Mal die Woche.

  6. Ein wahnsinnig spannendes Thema! Ich habe mich gerade beinahe an meinem Kaffee verschluckt- beim Lesen der Häufigkeitsangaben. In meiner Ehe (die nun zu Ende bzw. geschieden wird) war Sex als Gesprächsthema ein Elefant im Porzellanladen, oft präsent, aber vieles blieb unausgesprochen. Ich habe mich zeitlang fast geschämt ein halbwegs erfülltes Sex-Eheleben gewollt zu haben. Wenn ich nun darüber lese, dass durchaus beide(!) nach so vielen Jahren Beziehung noch Interesse an Sex haben können und auch Möglichkeiten dafür gesucht werden (wie bspw. die Mittagspause) bin ich einfach nur baff. Und sprachlos und irgendwie auch begeistert über den Einfallsreichtum. Im Kita-Alter gab es etwa 2-3 mal im Jahr Sex (nur:( und irgendwann gar keinen mehr. Im Nachhinein bin ich traurig darüber die gute fitte Zeit verpasst zu haben, nun klopfen die menopausalen Beschwerden bei mir an.

  7. Ich glaube auch das die Bandbreite groß ist. Dass sich Bedürfnisse in unterschiedliche Richtungen entwickeln können halte ich auch für normal, allerdings ist eine gute Kommunikation und in Kontakt bleiben für emminent wichtig. Automatisch davon auszugehen, dass es für den anderen schon ok ist „zu darben“ oder „es sich halt durch die Rippen zu schwitzen“ kann in bösen Überraschungen enden, zumal, wenn man den Partner/die Partnerin als sinnenfreudigen Menschen mit stark ausgeprägten sexuellen Bedürfnissen kennengelernt hat. Da ist viel Offenheit, Vertrauen, Kompromissfähigkeit und vielleicht sogar der Abschied von konventionellen Vorstellungen nötig.
    Im Freundeskreis höre ich schon Stimmen wie, da muss er halt durch, ist doch normal, dass ich als Mama keine Lust mehr habe, (und ausserdem hab ich ja jetzt alles was ich wollte: Ehering, Haus, Kind, Hund…)….aber gleichzeitig Klagen, dass man sich nicht mehr als Frau und Partnerin wahrgenommen fühlt. Gibt es bestimmt auch umgekehrt, aber häufiger höre ich es von Frauen. Wie auch immer, reden, ohne Druck, hilft. Normalität ist nicht die Lösung, die gibt es nämlich nicht. Sondern zwei Menschen, mit individuellen Bedürfnissen, die man optimalerweise auf Augenhöhe mit Toleranz und Respekt auf einen Nenner bringt. Gemeinsam.

    1. Vor unserem 3. Kind haben wir 1x pro Woche miteinander geschlafen und diesen Termin wöchentlich fest geplant. Jetzt mit Stillkind und ohne normalen weiblichen Zyklus empfinde ich weder Lust noch Energie, ab 22 Uhr noch sich aufzuraffen (wenn die Kinder endlich alle schlafen). Mein Mann hat allerdings ein großes Verlangen, er hatte schon schon immer wesentlich mehr Lust als ich, was in unserer 17-jährigen Beziehung leider schon immer ein schwieriges Thema war. Ich habe nur zu Eisprungzeiten Lust, was in der Stillzeit halt ausbleibt. Momentan schlafen wir etwa alle 10 Tage miteinander. Ich mache es aber nur ihm zuliebe. Ich habe selbst gar nichts davon. Fühle mich mit meiner gering ausgeprägten Lust leider nicht normal. Aber es tut gut zu lesen, dass andere auch nicht ständig übereinander herfallen 😉

  8. Ein sehr persönliches Thema, auf das ich gern persönlich antworte. Bei meinen Freund*innen, mit denen ich über ihr Sex-Leben spreche, gibt es hier ebenso unterschiedliche Antworten wie in deinem Freundeskreis. Wichtig ist es wohl vor allem, das beide Partner mit dem wie es ist (zumindest meistens) zufrieden sind. Das beide komplett gleich „schwingen“ ist bestimmt eher selten.
    Für mich ist Sex wichtig. Mein Mann und ich sind in einer monogamen Partnerschaft, seit 13 Jahren verheiratet, seit 16 Jahre ein Paar. Wir haben zwei Töchter (8 und 12 Jahre alt). Im Durchschnitt schlafen wir denke ich 6-10 mal im Monat miteinander, im Urlaub oft häufiger, in (beruflich) stressigen Zeiten oder wenn die Winter-Erkältungs-Magen-Darm-Welle durchrollt seltener.

    Eine Freundin sagte mal zu mir, dass sie meinen Blick auf Sex sehr pragmatisch fände. Tatsächlich ist es so, dass ich es vorplane, wann wir Zeit füreinander und auch für Sex haben. Wenn der Kalender in der Woche voll ist, wir beide viel abends unterwegs, sehe ich zu, dass wir z.B. bei einer gemeinsamen Mittagspause (wir arbeiten immer mal wieder auch von zu Hause) oder am morgen, wenn die Kinder aus dem Haus sind, Zeit für Sex haben. Natürlich schlafen wir auch mal spontan miteinander, in unserem Familien- Arbeits-Alltag ist das aber eher die Ausnahme als die Regel. Ich schlafe auch mit meinem Mann, wenn ich mal nicht so große Lust habe. Die Erfahrung ist, dass der Spaß beim Machen kommt. Das kann z.B. sein, wenn er besonders große Lust hat und ich ihm so eine Freude mache aber auch, wenn ich glaube, dass es mir jetzt gut tuen würde – zum Beispiel um zu Entspannen, einen Orgasmus zu haben. Es kommt aber auch vor, dass der eine Lust hat aber der andere nicht und wir dann keinen Sex haben.
    Ich finde Sex muss nicht immer bombastisch sein. Er kann auch mal einfach „ganz gut“ sein. Toll ist es natürlich, wenn es zwischendurch immer wieder diese besonderen Momente gibt, in denen man ineinander und aneinander aufgeht. Ich bin glücklich, dass mein Mann und ich das auch in unserer langen Partnerschaft immer wieder erleben, wir Neues ausprobieren und zusammen weiterentwickeln. Wir sind jetzt beide Mitte 40. Heißt: Auch unsere Körper verändern sich auch, ich fühle bei mir erste Anzeichen der Meno-Pause. Daher vermute ich, dass sich auch unser Sexleben weiter verändern wird. Ich hoffe, dass wir noch sehr lange regelmäßig gern miteinander schlafen.

  9. Momentan alle paar Monate mal – Hausbau, zwei kleine Kinder und die Arbeit zerren ganz schön an den Kräften. Meistens fallen wir todmüde ins Bett, nachdem abends auf der Couch nur noch etwas Fernsehen oder lesen drin war.
    Momentan sind wir mitten im Umzug, die Kinder sind bei den Großeltern und eigentlich hatten ich uns vorgenommen, die Zeit zu nutzen, um auch etwas ungestörte Zweisamkeit zu haben. Doch dann liegst du nach einem langen Umzugstag mit Ausräumen, Kistenschleppen usw. im Bett und denkst dir: „Jetzt noch was starten? Ach ne, ich bin kaputt, müde und möchte nur noch schlafen.
    So lange wir noch Lust aufeinander haben und uns lieben, halte ich unsere Ehe nicht für schlecht. Die Kinder werden größer und besser schlafen und weniger Begleitung brauchen. Auch der Hausbau ist irgendwann vorbei. Dann werden auch wieder Zeiten kommen, in denen wir mehr Zeit für Sex haben.
    Alle zwei bis drei Wochen halte ich nach 12 Jahren Beziehung übrigens für gut. Die meisten werden nach so langer Zeit wohl weniger Sex haben. Der Alltag ist eben da und mit kleinen Kindern und den sonstigen Verpflichtungen hat man nicht mehr diese Unbekümmertheit von früher, als man nur zu zweit war und das Leben gefühlt etwas „leichter“.

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