Schulabschluss: Warum feiern wir nicht alle Schüler*innen gleich?

Schulabschluss

Foto: Pixabay

Mein Name ist Jeany und ich schreibe euch, weil mich gerade das Thema Schulabschluss bewegt. Überall werden gerade Abibälle gefeiert, was natürlich toll ist. Aber ich frage mich: „Warum feiern wir eigentlich nicht jeden Abschluss so freudig?“

Meine Große geht auf die Gesamtschule, da fällt es mir jedes Jahr aufs Neue auf. Der Abschluss der Hauptschüler wird kaum gefeiert, die mittlere Reife etwas mehr, die Abiturienten riesig. Was ich allerdings am Traurigsten finde, die Kinder mit Förderschulabschluss bekommen gar keinen Rahmen. Ist das Inklusion?

Gestern Abend saß ich mit meiner Großen noch lange zusammen und wir haben genau darüber geredet. Die Enttäuschung über das „wenige Befeiern“ ihrer Leistungen kennen viele ihrer Freunde und Bekannten. Viele von ihnen schämen sich dafür, kein Abi geschafft zu haben.

Dabei brauchen wir ja nicht nur Kinder, die studieren gehen. Wenn wir doch so dringend Handwerker brauchen, warum feiern wir nicht ihre Zukunft? Warum müssen sich Jugendliche für ihren Abschluss schämen? Jeder hat doch in seiner Schulzeit im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Bestes gegeben und das sollte gefeiert werden – egal was das Endergebnis war.

Welcher Schulabschluss ist mehr wert?

Dass Abiturienten groß gefeiert waren, das war schon immer so. Meine Große sagt, die anderen Jugendlichen hätten sich schon damit abgefunden, dass ihr Abschluss wohl weniger wert sei. Das tut mit als Mutter weh.

Ich glaube, ein Grund für das Nicht-Feiern ist auch, dass ein großer Teil von den Haupt- und Realschülern gar nicht die finanzielle Möglichkeit für so ein riesen Fest hat. Da muss eigentlich eine ganz neue Herangehensweise ran, damit echte Gleichberechtigung funktionieren kann. Ich finde: Alle Schüler haben am Ende ihrer Schulzeit Beachtung und Wertschätzung verdient. Wie seht ihr das?

Abi

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31 comments

  1. Hallo zusammen,
    ich habe selbst eine Realschule abgeschlossen. Wir hatten eine offizielle Verabschiedung und sind abends mit Freunden feiern gegangen. Das fanden wir absolut gut, haben da aber auch kein Riesenereignis daraus gemacht – die meisten gingen danach auf eine weiterführende Schule oder haben eine Ausbildung vor Ort gemacht, die Freundschaften blieben, für keinen war es also ein Abschied.
    Die Realschule hat uns auch nicht sonderlich angestrengt, so dass wir super erleichtert wären. Und „das beste gegeben“ ist relativ – so richtig „gelernt“ mit Fleiss, Frust und Anstrengung habe ich an der Realschule zu keiner Zeit. Und meine Freunde auch nicht.

    Das sehe ich bei meinem Sohn heute auf dem Gymnasium anders: die Schule ist anstrengender, die Kinder sind mehr Jahre zusammen, sind drei Jahre älter und viele gehen woanders hin nach dem Abschluss. Das finde ich schon ein Grund zur größeren Feier. Dass die jungen Menschen mit 19 selbst und mehr organisiert bekommen als mit 16 ist ja schon geschrieben worden.

    Ich glaube, das große Problem heute ist, dass sich heute alle miteinander vergleichen und sehen, was andere haben und plötzliche Bedürfnisse haben, die gar nicht da waren.
    Sich als Opfer des Systems zu sehen, finde ich falsche Lebenseinstellung.

    Entweder selbst große Feier machen oder eben bei sich bleiben und mit einer kleineren Feier glücklich sein. Spass hängt nicht von der Hallengröße ab und Wertschätzung der Eltern ist doch eh am wichtigsten.

  2. Ich arbeite an einem großen beruflichen Schulzentrum und wir haben die letzten 6 Wochen in 5 Schulformen rund 450 Prüflinge gehabt von der mittleren Reife, Fachhochschulreife, Berufsschulabschluss, Abitur alles dabei. Nun noch 5 Abschlussfeiern, für jede Schulform eine. Wir als Schule geben jedem Abschluss den gleichen Rahmen (Aufstuhlung, Rede vom Chef, kleines Unterhaltungsprogramm, feierliche Zeugnisübergabe) und für uns ist auch jeder Abschluss in seiner Art und Weise wichtig. Aber trotzdem ist der Abiball immer der Abschluss, der heraussticht. Hier stehen oft Eltern dahinter, die dem Abitur eine wichtige Bedeutung beimessen und diese Einstellung auch an ihre Kinder weitergeben, die Schüler organisieren sehr viel selbst, auch weil sie es können (geschäftsfähig) und sie möchten für ihren vermeintlich, letzten Schulabschluss ein besonderes Fest haben (Stadthalle buchen, Catering buchen, Unterhaltungsprogramm durchführen, Karten gestalten, drucken und verkaufen, bei uns noch im Rahmen von 20,00 €). Außerdem haben nicht alle Schüler im Wirtschaftsgymnasium bis kurz vor Schluss Prüfungen und können sich dann diesem Thema widmen. Diese Orga könnten wir als Lehrer für so viele Schulformen neben den schriftlichen und mündlichen Prüfungen, die häufig bis einen Tag vor der Feier noch laufen, gar nicht leisten. Aber wir hatten auch schon in Schulformen richtig schöne Feiern, besonders wenn sich einzelne Schülergruppen richtig reingehängt haben und ein Kollege oder Eltern Lust hatten, etwas zu unterstützen

  3. Ich habe noch kein Kind in dem betreffenden Alter. Aber: In der kostenlosen Zeitung meiner Region sehe ich Jahr für Jahr Gruppenfotos von festlich gekleideten Real- und auch Hauptschülern von Schulen hier aus der Gegend. Ob die alle eine Feier machen, weiß ich nicht, aber zumindest scheint es anlässlich des Abschlusses irgendeinen festlichen Rahmen mit schicker Kleidung etc. zu geben.

  4. An unserer Schule (Gesamtschule) wird JEDER Abschluss gefeiert.
    Bei der Zeugnisausgabefeier kommt jeder Absolvent auf die Bühne, auch solche mit bloßem Abgangszeugnis, und es gibt ein schönes Programm. Ziemlich feierlich, mit Eltern und Vertretern der Stadt, etc.
    Abends ist dann der Ball. Auch wieder für alle Absolventen! Mit Eltern, etc.
    Es geht also. Und wenn dann jemand nach dem Abschluss bei uns noch das Abitur schafft, dann darf der auch gerne doppelt feiern. Machen die Berufsschulabsolventen ja auch.

  5. Ich habe 2003 meinen Realschulabschluss gemacht und wir haben das richtig gefeiert, mit allem drum und dran.
    Hängt wohl eher von der Schule ab, würde ich sagen.
    2006 gab es dann einen Abiball, das war auch schön, obwohl mit 2003 wesentlich besser gefallen hat.

  6. Also, eine feierliche Zeugnisübergabe mit Blumengabe, Rahmenprogramm etc. fand an meiner eigenen und den Schulen meiner Kinder immer für alle statt, die einen Abschluss erreicht hatten. Eine veritable Feier mussten die Betreffenden allerdings selbst organisieren, wenn sie eine wollten. Auch wir selbst damals (Abi 1988), und auch die Klassen der Blindenschule, an der meine Mutter früher unterrichtet hat. Das hat auch versicherungstechnische Gründe.

    Diese Feste fallen natürlich unterschiedlich aus. Je nachdem, wie alt die Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen sind und wie groß die betreffende Gruppe. Mit 16 Jahren, nur eingeschränkt geschäftsfähig, organisiert und feiert man natürlich anders als mit 18/19. In Begleitung der Eltern und mit 22 Uhr als Limit entsteht eine „lahmere“ Stimmung als wenn man die halbe Nacht unter sich ist, und für 20 Leute eines Förderschuljahrgangs mietet man auch beim Abi keinen so großen Festsaal mit DJ, Tanzfläche usw. wie für den Abijahrgang einer Standard-Regelschule. Logisch.

    Aber irgendwie Abschied feiern geht doch eigentlich immer? Oder werden die Kids bei euch aktiv entmutigt? Oder gar konkret am Feiern gehindert? Im Ernst, ich bin gerade etwas baff ob deiner Schilderung, Jeany.

  7. Abiball haben wir Schüler selbst organisiert und erwirtschaftet-die Karten kosteten 10 bis 20 Euro. Für die Abifahrt wurde ab Klasse 9 jeden Monat 10 Euro gesammelt. So konnten alle mitfahren. Das geht auch bei Realschulabschlüssen…

  8. Stimme den Vorrednerinnen zu. Auch wir haben unseren Abiball selbst organisiert. Die Realschulen in der Nähe, die ich kenne, machen auch Abschlussfeste mit schick anziehen und feierlicher Zeugnisübergabe. Es fängt ja auch im Kleinen an. Fangst selbst an, was zu ändern. Gratuliert selbst anderen Haupt- und Realschülern und ihren Familien zum Abschluss. Feiert es innerhalb der Familie gleichwertig. Meine Oma hat es sehr fair geregelt fand ich. Jedem der 5 Enkelkinder hat sie den Schulranzen finanziert und zum Abschluss hat jeder von uns das gleiche Geldgeschenk bekommen, egal ob Realschulabschluss oder Abi.

  9. Warum feiern wir nicht alle Schüler gleich? Ganz simpel gesagt vielleicht, weil einfach nicht jeder Schulabschluss „gleich“ ist?
    Das Abitur erfordert eine höhere Denk- oder Arbeitsleistung als die Mittlere Reife. Das meine ich überhaupt nicht abwertend, sondern sehe das ganz sachlich.

    1. Sina, es liest sich aber leider abwertend. Zumal ja auch die Voraussetzungen unterschiedlich sind. Manche*r musste sich für einen Haupt- oder Realschulabschluss wesentlich mehr anstrengend als andere für ihr Abitur. Und damit ist das dann eigentlich die größere Leistung.

      1. Das ist mir schon klar. Aber auch für den gleichen Abschluss müssen sich die Jugendlichen unterschiedlich anstrengen und werden doch „gleich“ gefeiert. Die Begründung zieht also gar nicht.
        Wieso liest es sich denn abwertend? Es ist doch eine Tatsache: Das Abitur zu erlangen dauert länger und erfordert die Bewältigung schwierigerer intellektueller Aufgaben als die Mittlere Reife.
        Ich war mal bei der offiziellen Verleihung dabei als mein Bruder seine Meisterprüfung gemacht hat. Im Handwerk würde niemand bestreiten, dass der Meister einen „besseren“ oder „schwierigeren“ oder „höherwertigen“ Abschluss hat als der Geselle. Nur im schulischen Bereich wird so getan als wären alle gleich und als wäre alles gleich gut.

  10. Abiturienten sind eben in der Regel älter, selbstständiger und können daher mehr in Eigenregie organisieren. Schulen organisieren normalerweise die Zeugnisübergabe, für den Rest sind dann eben Schüler und Eltern in der Verantwortung. Es steht jedem frei, sich zu engagieren.

    1. Du hast ja im ersten Post von ‚höherer Denk- oder Arbeitsleistung‘ beim Abitur geschrieben. Das finde ich etwas zu allgemein formuliert. Ich denke zB an meine Cousine. Sie musste sich für ihren Hauptschulabschluss ganz sicher wesentlich mehr kognitiv anstrengen und arbeiten als ich für mein Abi. Und sie hat sicher auch mehr Arbeitsstunden dafür am Schreibtisch gesessen als ich, auch wenn es bei mir mehr Jahre waren. Einfach weil unsere Voraussetzungen unterschiedlich sind. Und in dem Artikel geht es ja gerade darum, dass eben nicht so getan wird, als ob alle Abschlüsse gleich waren und alles gleich ‚gut‘ wäre. Wobei ich mich auch, wie einige hier, frage, was denn ‚gut‘ sein soll.
      Natürlich ist es auch beim Abi so, dass einige sich mehr und andere weniger anstrengen müssen. Aber dafür werden ja trotzdem alle gefeiert. Ich denke es wurden hier schon viele richtige Faktoren genannt, warum so unterschiedlich gefeiert wird, Abiturienten sind älter, können mehr Geld erwirtschaften für den Abiball usw. Wenn es dabei tatsächlich um die ‚Wertigkeit‘ des Abschlusses ginge fände ich das wirklich traurig.

  11. Ich habe meinen Realschulabschluss gar nicht gefeiert, ich weiß aber das der Rest der Klasse irgendwas gemietet hatte. Ich fand das total unlogisch, der Unterricht war lächerlich anspruchslos gewesen, ich wusste auch nicht was es da zu feiern gab, ich würde ja nach den Ferien in die Oberstufe gehen. Meine Eltern war auch nicht bei der Zeugnisverleihung bei.

    Beim Abi ging es mir sehr ähnlich – der Unterricht war lächerlich anspruchslos gewesen und es war auch keine Leistung von mir gewesen. Weil ich 1,0 geschrieben hatte und die Presse davon ein Foto wollte, habe ich notgedrungen meine Eltern zur Zeugnisverleihung mitnehmen müssen. Dass sie mir aber irgendwie gratuliert haben oder so, da kann ich mich nicht dran erinnern. Ich weiß auch gar nicht, ob ihnen das bewusst war, sie haben beide „nur“ einen Hauptschulabschluss und haben dann halt danach gearbeitet.

    Gleichzeitig hatte ich aber Klassenkameraden, die schon ein Jahr vor dem Abschluss dauerbesoffen waren, weil sie sich so feiern mussten, gerade die Älteren in unserer Stufe. Da ist ja doch ein Unterschied zwischen 14/15 Jahren beim Realschulabschluss und 17/18/19 Jahren beim Abitur bzgl. Ferienjobs, Loslösung der Eltern, Alkoholkonsum, eigenständiger Organisation und Selbstverantwortung. Dass 19-jährige mehr organisiert bekommen als 15-jährige, ist logisch.

    Und in der Schule selbst ist der feierliche Rahmen genau der gleiche.

  12. Wer organisiert denn den Abiball? Normalerweise die Absolventen, ggf. mit etwas Unterstützung der Eltern. Es steht den Haupt- und Sekundarschulabgängern doch frei ebenfalls eine Abschlussfeier zu organisieren. Warum tun sie das denn nicht? Seitens der Schule kenne ich nur, dass die Zeugnisausgabe organisiert wird. Mehr nicht…

    1. Eine Veranstaltung dieser Art macht nur Sinn, wenn die Eltern etc. auch Interesse daran sowie die finanziellen Möglichkeiten haben. Neben dem finanziellen Aspekt (s.u.) zeigt es sich doch bereits in der Grundschule, welche Eltern bei Festen etc. unterstützen bzw. Interesse daran sowie Zeit und Geld dafür haben. Sicherlich hat es auch etwas mit Tradition und Wertschätzung innerhalb der Gesellschaft.

    2. Ich würde aber schon sagen, dass der Beginn der Abiturprüfungen auch von Zeitungen aufgegriffen wird, und die Prüfungsfragen mit „hätten Sie das gewusst“ in der Presse Erwähnung finden. Liegt vielleicht daran, dass die Journalisten häufig auch Abi haben? Ist aber natürlich nicht fair.

  13. Die persönlichen „finanziellen Möglichkeiten“ das Abi überhaupt zu bekommen, habe ich mir erarbeitet, in dem ich in den Ferien und 2 Nachmittage in der Woche Leiterplatten im Akkord gebrochen habe bis die Finger geblutet haben. Für die Abifahrt hat es trotzdem nicht gereicht.
    Abizeitung, Abiball etc haben wir als Klassenstufe erarbeitet – Kuchenverkauf, Weihnachtsmarkt, etc.
    Unsere Schule hat ’nur‘ die Halle für die Zeugnisübergabe und den Schulchor organisiert – eine recht glanzlose Veranstaltung. Alles anderen waren wir selbst!
    Die Realschüler haben im Nachbarort mind. genauso gefeiert, wilder und nicht so „pseudoschick“. Stichwort: Selbstorganisation!

  14. Hallo,
    wenn ich das so lese, hoffe ich, dass das nicht überall so ist. Aber manches geht natürlich mit 15-16 noch nicht so wie mit 18. Das Geld für die Abibälle und Ähnliches wird ja meistens von den Abiturient:innen mit Aktionen erwirtschaftet bzw. Fördervereine schießen vielleicht etwas zu, das stünde ja auch den Schüler:innen anderer Schulformen frei. Die Abizeitung wird über Werbeanzeigen finanziert. Dass da Manches in anderen Schulformen nicht so angegangen wird, liegt vielleicht auch wiederum am Alter und den mangelnden Traditionen. Hier müssten ja dann wieder Erwachsene was machen, das braucht es auf dem Gymnasium erstmal nicht. Da ja viele Schüler:innen anderer Schulformen noch weitere Abschlüsse machen, die man feiern könnte, ist es dann vielleicht nicht ganz so schlimm. Wenn jemand die 10. auf dem Gymi schafft oder mit Abschluss der 12. die Fachhochschulreife gibts ja auch keinen Aufriss.
    Was die Gratuliererei betrifft. Ich würde nie den Eltern meine Glückwünsche zum Abitur ihrer Kinder aussprechen. Wenn ich weiß, dass jemand einen Schulabschluss geschafft hat, dann gratuliere ich der Person direkt. 😉

    1. Na, das stimmt so aber in NRW nicht. Die Abizeitung kostet jedes Jahr zwischen 15-20€ und das war auch schon bei meinem Abschluss im Jahr 2000 so. Der Abiball wird nicht nur erwirtschaftet. Das würde niemals reichen. Karten kosten zwischen 50-80€, je nachdem, was die Stufe als Location wählt.

      1. Wortklauberei… wenn man die Zeitung und dden Abiball so teuer macht, dann wird es eben so erwirtschaftet. Meinst Du das interessiert hier im Detail? Wichtig ist hier nur, dass niemand hergeht und einfach aus irgendeiner öffentlichen Kasse dafür Geld gibt.

          1. Herrje, stell Dir vor: Da ich selbst Abitur habe und mein Mann Lehrer an einem Gymnasium ist, kann ich Dich hiermit beruhigen: der Abiball ist eine finanzielle Gemeinschaftsleistung. Mein Kleid hat damals 40.- DM gekostet und den Schampus für die Nacht im Schulhaus hab ich selbst bezahlt. So ungerecht Bildungschancen sein mögen, feiern können sie alle. 😉

        1. Vielleicht mal über den Tellerrand schauen und nicht nur von sich selbst auf andere schließen? 😉
          Ich bin auch Lehrerin an einem Gymnasium und arbeite durch mehrere Oberstufenprojekte kooperativ mit den verschiedensten Schulformen ( Förderschulen etc. ) in einer deutschen Großstadt zusammen.😉

          1. OK, Du hast recht, es ist ein schlimmes drängendes Problem und unerhört… und irgendwie, ich hab noch nicht verstanden wie, aber es ist auf jeden Fall etwas, was jemanden zum Opfer macht.
            Man könnte sich aus selbst ermächtigen und sagen, ah so funktioniert das!Diese Erkenntnis könnte man als Anstoss zur Selbsthilfe nehmen. Aber wofür, wenn es doch so viel mehr rockt, dem ominösen System die Schuld zu geben und man eine Chance sich entgehen lassen könnte, bocklose Kommentare zu schreiben. Mal ganz zu schweigen von der großartigen Gelegenheit, sich mal wieder total empören zu können und eine vermeintliche Marginalisierung aufdecken zu können. …
            Wo war ich nur mit meinen Gedanken??? Wie unsensibel von mir. Es tut mir leid. Manche Menschen haben Eltern… und die bezahlen Dinge… das ist schlimm. Du hast recht.

          2. Oh weh, oh weh! Woher die Wut? Oder ist es Angst vor dem Begriff „Opfer“? Tja, so ist die Realität – viele Kinder und Jugendliche haben keine Eltern, die Zeit und Lust haben, sich hier verbal die Köpfe einzuschlagen. Ich auch nicht!

    2. Mir sind beim Lesen ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen. Ich kann mich auch daran erinnern, dass meine Freundin zum Abschluss ihrer Ausbildung auch einen (Fach-)Abiball hatte. Und ansonsten ist es vermutlich auch von den Schulen abhängig. Soviel ich weiß, gibt es hier in der Realschule auch ein Abschlussfest. Aber bei einer Gesamtschule kann ich es mir schwer vorstellen, jeden Abschluss zu feiern. Und wie Du schon schriebst, der Abiball wird zu einem Großteil über bei anderen Aktionen erwirtschaftet Geld finanziert. Das ist mit 15/16 wohl deutlich schwieriger.
      Und zum Gratulieren: Wir fanden es letzte Woche auch etwas befremdlich als sich einige Eltern gegenseitig zum Abitur der Kinder beglückwünschten…

      1. Das stimmt, das ist in den letzten 20, 30 Jahren ziemlich ausgeufert. Bei meiner Tochter waren pro Schüler 180 Euro als Festbeitrag fällig, und obendrein mussten wir die Eintrittskarten für jedes Familienmitglied noch extra kaufen. Was die gekostet haben, weiß ich nicht mehr — ich hab’s wahrscheinlich schnell verdrängt. 😀 Dazu kam dann noch das Geld aus diversen Verkaufsaktionen und dem Erlös der Abizeitung. Es war am Ende eine mittlere fünfstellige Summe, die da fällig wurde.

        Wer sich als Elternteil quer und die Protzerei in Frage stellt, steht natürlich sofort als Spaßverderber, Geizkragen und Querulant da. Macht also keiner, weil sich das eigene Kind sonst schief anschauen lassen müsste.

        Ich habe allerdings bei einer Freundin meiner Tochter, die sowieso ein ziemlich schwieriges Leben hatte, „hintenrum“ die Sozialarbeiterin der Schule informiert, dass die Eltern dieser jungen Frau sich zu zahlen weigerten und die Schülerin nun sogar Blutplasma spenden ging, um das Geld unauffällig eben doch überweisen zu können. Allerdings habe ich auch darum gebeten, mich nicht wissen zu lassen, ob, von wem und wie der jungen Frau ggf. geholfen würde. Ich weiß also nicht, wie die Sache ausgegangen ist. Hoffe aber, dass der Förderverein das irgendwie geregelt hat.

        Aber das soll nicht heißen, dass es nicht auch anders ginge, wenn man denn wollte. Ohne Pomp und Pseudoluxus, wie ich es bei der 10. Klasse meines Sohnes erlebt habe, die in der kleinen Festhalle einer sehr hübschen Schrebergartenanlage all die Klassenkameraden gefeiert und verabschiedet hat, die nach der 10. Klasse lieber eine Ausbildung machen wollten.

      2. @Stephanie und @Isabelle
        Ich werde meinen Freundinnen zum jedem Abschluss Ihrer Kinder gratulieren. Weil Eltern mit Ihren Kindern mitfiebern, mitleiden, sie unterstützen und ja auch mal Nachhilfe geben und bezahlen. So wie wir schwimmen beigebracht haben, Kuchen backen, Fahrrad repariere, etc…

        Ja, jede Ausbildung eines Kindes ist Investition in seine Zukunft.

        Ein Abschluss einer großen wichtigen Lebensphase ist für mich ein Grund zu Gratulation.

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