Schlechtes Gewissen: Warum habe nur ich eins und mein Mann nie?

Gewissen

Ihr Lieben, mein Name ist Simone und ich habe vor 4 Monaten unser zweites Kind bekommen. Der ältere Bruder ist 5 Jahre alt. Unser zweites Kind ist ziemlich herausfordernd. Es weint viel und ich habe ihn wirklich sehr viel auf dem Arm oder in der Trage.

Der ältere Bruder muss daher oft Rücksicht nehmen und kommt – so finde ich- auch etwas kurz momentan. Manchmal schaffe ich es eben nicht, eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, weil der Kleine so brüllt – dann muss der Große eben ohne Geschichte ins Bett.

Früher haben wir auch gerne zusammen gepuzzelt oder Karten gespielt, das ist momentan auch selten möglich. Mir tut das wahnsinnig leid und ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen dem Großen gegenüber. Ich finde, ich habe gerade so wenig Zeit mit ihm.

Mein Mann kennt kein schlechtes Gewissen

Interessanterweise kennt mein Mann dieses Gefühl gar nicht. Er geht – wie immer – morgens um 8 Uhr aus dem Haus und kommt erst um 19 Uhr zurück. Wenn er Abendtermine hat, kommt er natürlich noch später. Er sieht die Kinder also echt wenig. Aber von ihm habe ich noch nie gehört, dass er ein schlechtes Gewissen hat oder die Quality-Time vermisst. Er zermartert sich nachts auch nie das Hirn, ob er wirklich am Samstag vormittag zum Sport gehen kann – wo das doch eigentlich Familienzeit ist.

Er hat auch nie ein schlechtes Gewissen, dass er schon wieder nicht in der Elternvertretung ist oder dass es wieder nur Nudeln mit Butter gab.

Ich frage mich: Ist das bei euch auch so? Oder bin ich da einfach extrem – und mein Mann „normal“? Ich freue mich über eure Erzählungen.



24 comments

  1. Bist du sicher, dass dein Mann wirklich der Vater der Kinder ist und nicht nur der Erzeuger? Von 8 bis 19 Uhr aus dem Haus, regelmäßig im Anschluss noch Termine und jeden Samstag Sport? So verhält sich kein Mann, der gerne Vater ist.
    Wir sind gerade mit unserem zweiten Baby schwanger, der erste ist zweieinhalb und mitten in der Autonomie Phase. Mein Mann hat alle Hebel in Bewegung gesetzt vom Außendienst innerhalb der Firma zu einer Stelle mit 100% Home Office zu wechseln, um mehr am Familienleben teilzuhaben, mehr Care Arbeit übernehmen und mich dadurch auch mal entlasten zu können. Zur Geburt bekommt er 20 Tage Vaterschaftsurlaub und nimmt seine zwei Monate Elternzeit. Ich bin übrigens in Teilzeit ebenfalls berufstätig, also keine SAHM. Wir kümmern uns beide um unser Kind und haben beide unsere Pflichten im Haushalt. SO sollte eine moderne Familie meiner Mutter nach funktionieren. 🤷‍♀️

    1. @maya: wie anmaßend und arrogant du schreibst. Schön für euch, dass dein Vertriebler jetzt im HomeOffice ist. Vielleicht ist der Mann aber eben in nem Job, wo das nicht so einfach geht? Hast Du schon mal davon gehört, dass ein Busfahrer oder Arzt, mit ganz viel Familiensinn jetzt aus dem HomeOffice arbeitet? Denk mal genauer nach. Dass Dein Mann„nur“ 2 Monate Elternzeit nimmt, spricht ja nun nicht wirklich für sein Engagement 😏. (könnte man jetzt hinzufügen, wenn man so argumentieren würde wie Du). Und wenn man sich jetzt vollständig auf deine Art zu kommentieren herunterlassen würde, dann könnte man auch anmerken, dass das mit dem Gefühl, dass sie beschreibt, nämlich, dem 2. Kind nicht gerecht werden zu können, du nicht annhähernd beurteilen kannst mit nur 1 Kind. Aber vielleicht kommst Du noch dahinter. Bus dahin: genieß es, dass dein Mann im Homeoffice ist und denk dran: im HomeOffice muss er auch arbeiten und kann nicht für Dich auf Abruf bereit stehen. Sonst ist er bald wieder unterwegs als Staubsaugervertreter.🫣

  2. PS.
    Wenn ich 2 ( oder mehr) Kinder habe, kann ich natürlich BEIDEN vorlesen, mit beiden Zeit verbringen bzw beiden gerecht werden. Das ist nur eine Frage der Planung, wie organisiert/ strukturiert bin ich bzw kann ich handeln. Sonst käme ja kein/e Alleinerziehende/r mit Kind/ern klar.

    1. Maya, warum schreibst du seine zwei Monate Elternzeit? Wenn beide Eltern, Elternzeit nehmen, bekommen sie für 14 Monate Elterngeld. Aber davon dürfen Männer auch 12 nehmen. Nur als kleine Anmerkung. 😉

      1. Ich habe 5 erwachsene Kinder, ich weiß daß ich ihnen meine ganze Liebe und Zeit gegeben habe. Trotzdem schleicht sich eure noch bei mir die Frage ein, waren die jeweils kleinen benachteiligt wenn ein neues Geschwisterchen kam.

        Das kann ja sein aber dann dürften wir ja nie mehrere Kinder bekommen.
        Unsere Kinder lernen durch ihre jüngeren Geschwister teilen, soziales Miteinander und ganz wichtig Emoathie

        Ich weiß daß mein schlechtes Gewissen aus meiner Kindheit stammt, es wurde mir an erzogen. Ich arbeite heute noch daran es loszulassen.
        Wenn du dein größeres Kind um dich hast und teilhaben läßt wenn du dich um dein kleines kümmerst, ist alles gut. Laß einfach mal beim Haushalt alle fünf gerade sein und lese statt dessen deinem größeren vor. Wem das nicht paßt braucht dich ja nicht besuchen.

        Grüßle Patty

      2. @Marie:
        Hi Marie, die Formulierung war so gewählt, weil sie bei uns zutrifft, sie war keinesfalls allgemein zu verstehen. 🙂

    2. Logisch, beiden Kindern vorlesen während das kleine jeden! Abend 2-3 h am Stück untröstlich brüllt ( über Monate). Das ist bestimmt auch richtig schön für das große Geschwisterkind.

      Silvia, Immer wenn ich Ihre Kommentare lese frage ich mich wieso sie alle hassen. Ihre Ansichten, Vermutungen sind übrigens fantastisch, sind sie sicher dass Sie nicht ein älter Mann sind, der Frauen generell hasst und Angst vor ihnen hat?
      Es ist egal wer, was oder worüber schreibt, bei Ihnen ist immer nur eine Person schuld ( häufig auch zu blöd, naiv etc. ) und das ist die Frau.

      Wenn Sie Ihren Hass weiterverbreiten wollen gehen Sie doch woanders hin! Auf diesem Blog sind doch eh alle zu blöd, zu naiv für Sie oder mindestens komplett alleine Schuld an ihrer Situation.

  3. Liebe Simone,
    fühl dich gedrückt. Manches was du schreibst, erinnert mich an die Zeit als unsere kleiner waren. Auch bei uns waren die Rollen klassisch verteilt – ganz bewusst!
    Aber so schön es ist, sich auf die Kids konzentrieren zu können, so anstrengend ist es eben oft auch…
    Ergänzend zu den schon geschriebenen Tipps, versuche dich bewusst von den äußeren Verpflichtungen frei zu machen, Kuchen backen, bei Festen helfen usw kannst du noch ganz lang. So jung sind deine beiden nur einmal…
    Ich habe für mich in besonders stressigen Zeiten ( ja es kommen wieder andere) Prioritäten gesetzt – a la Staubsaugen oder was „richtiges“ kochen?
    Und nimm deinen Mann bewusst mit ins Boot, sag ihm klar was dir Stress macht und sucht gemeinsame Lösungen.
    Enorm wichtig für mich und gleichzeitig schön für alle, waren und sind Mama Auszeiten und zwar regelmäßig!
    Egal ob, du Sport machen, einfach bummeln, Freunde treffen, einen Kurs oder was auch immer machen willst, mach es…du bist nicht nur Mama, sondern auch Mensch.
    Viel Kraft und Freude

  4. Ich bin ehrlich gesagt erschrocken darüber, wie viele Frauen offenbar noch im vorigen Jahrhundert leben? Hier wird relativiert und wegerklärt, warum der Versorger natürlich nicht mit in Haushalt und Familie engagiert sein kann. Und die FRAUEN selbst entschuldigen und zementiert dieses alte Rollenverhalten ??? In einer Partnerschaft auf Augenhöhe bespricht man alles miteinander und arbeitet zusammen, findet Lösungen. Das tut man optimalerweise schon vor der Geburt, damit man dann einen Plan hat. Aber wenn die „brave Mutti“ natürlich alles vom Mann fernhalten, ist das Ergebnis kein Wunder. ( selbst der selbständig Vollzeit arbeitende Papa kann 2 Abende die Woche das Kind versorgen, am Wochenende Kinderzeit haben…) Dein Mann hat kein schlechtes Gewissen, weil Du ihm vermittelt das dieses Familienleben ( von vor 70 Jahren) für Dich normal und in Ordnung ist. Da Du ihn ja offensichtlich nie darauf angesprochen hast oder ihr überhaupt mal drüber redet?

    1. Liebe Silvia, hast du einen anderen Artikel bzw andere Kommentare gelesen als ich? Mir ist nicht klar geworden, an welcher Stelle Frauen das beschriebene Verhalten des Vaters erklären, rechtfertigen oder relativieren. Auch geht aus dem Artikel nicht hervor, ob die Autorin bereits mit ihrem Partner über das Problem gesprochen hat.
      Ich habe den Eindruck, in deinem Kommentar schwingt sehr viel Interpretation mit, für die es wenig Grundlage gibt.

  5. Paar Gedanken dazu von nem Anfang 20-jährigen Erzieher ohne eigene Kinder (KEINE eigenen Erfahrungen!):
    Ich werd das Gefühl nicht los, dass viele Männer nur Papas werden, um ihren Frauen damit einen Gefallen zu tun. Das wird aber langfristig weder den Kindern, noch den Frauen gerecht.
    Als einziger Erzieher in einer Kita voller Erzieherinnen merk ich das dann, wenn mir die Kinder dann erzählen „mein Papa macht mir nie Frisuren. Mein Papa spielt auch nie mit mir. Immer nur Arbeit. :(“ ~echtes Zitat. Das sind dann die gleichen Kinder (meistens Mädels), die den ganzen Tag gar nicht von mir lassen wollen und nur ein semi-großes Interesse an den Erzieherinnen haben. Emanzipation funktioniert nur in beide Richtungen. Wenn Frauen richtigerweise auf dem Arbeitsmarkt eine größere Rolle spielen wollen als früher, müssen Männer bei der Kindererziehung und in der Hauswirtschaft eine größere Rolle spielen als früher.

    1. Luca
      Das sind sehr reife, ehrliche Gedanken. Aber hier wird nur den Männern die Schuld gegeben. Aber die Frauen sind hier nicht in der Lage, VORHER, ganz klar ihre Vorstellungen klar zu benennen, mit ihren Partnern offen zu sprechen und ihre Erwartungen klar zu formulieren. Der Mann im Artikel weiß garnichts davon und da liegt der Fehler. Partner sind nämlich keine Gedankenleser, Frauen müssen lernen mehr aus sich heraus zu kommen und trotz großer Verliebtheit nicht ihre Ansprüche/ Wünsche zu unterdrücken und sich zurück zu nehmen. Ind sich dann hinterher wundern, daß der Mann von Nichts weiß.

      1. Hallo!
        Dein Mann hat deswegen kein schlechtes Gewissen weil er weiß das du die Rolle der Kinderführsorge so engagiert übernimmst das er sich garnicht in der Schuld sieht dich in seiner Freizeit entlasten oder unterstützen zu müssen.
        Du solltest ihm klare Rituale „zuteilen“ z.B. den großen Abends ins Bett bringen damit du entlastet bist und er sich stärker eingebunden fühlt.
        Die Situation wie du sie beschreibst verselbständigt sich in vielen Familien sehr schnell und die Rollen verharren dann in dieser Starre.
        Mein Mann hat auch nur 2 Monate Elternzeit bei beiden Kindern genommen aber als ich wieder angefangen bin zu arbeiten habe ich darauf bestanden das er seine Arbeitszeit reduziert und auch 2 Nachmittage übernimmt. Das ist für alle ein riesen Durchbruch gewesen! Nur Mut!

  6. Ich kenne das Gefühl vom schlechten Gewissen dem ersten Kind gegenüber auch, da unsere Zweite auch ein ziemlich forderndes Baby war und dementsprechend weniger Kapazitäten für den Großen da waren. Mich hat immer etwas getröstet zu sehen wie groß die Geschwisterliebe ist und dass das Glück eine Schwester/einen Bruder im Leben zu haben das vorübergehende Zurückstecken auf jeden Fall überwiegt.

    Dass dein Mann anders empfindet liegt bestimmt auch daran, dass er die Situationen nicht wie du miterlebt. Z.B. Wenn ich unterwegs war und mein Mann danach erzählt hat, dass es Geweine beim Windelwechseln gab, fühlt sich das ganz ganz anders an als wenn ich das z. B. aus dem Wohnzimmer mit anhören muss.

    Bei uns ist es auch generell so, dass mein Mann sich nicht so viele (negative) Gedanken macht wie ich. Ich sehe das sogar als Stärke und er ist der liebevollste und unterstütztendste Mann und Papa, den ich mir vorstellen kann. Wir können über alles reden – das ist denke ich die wichtigste Voraussetzung.

  7. Ich denke ihr seid beide normal….. in eurem Sein…. Jeder hat andere Erwartungen nach Aussen, Ansprüche nach Innen, Bedürfnisse und Kapazitäten. für mich ist hier nicht die Frage nach “ normal “ oder nicht normal. Sondern eher wie ist die Kommunikation um die Bedürfnisse aller unter einen Hut zu bekommen.

  8. Ein Tipp von mir: versucht zu organisieren, dass dein Mann mindestens einen Monat besser aber mehrere Monate Elternzeit nimmt und du gehst wieder arbeiten. Mein Mann hat zum Ende der Elternzeit 3 Monate beim zweiten Kind übernommen und das hat uns allen so gut getan. Und bis dahin: klink dich hin und wieder mal aus. Gehe mal ne Stunde oder auch länger alleine spazieren am Wochenende und vereinbart vielleicht auch einen festen Termin an dem dein Mann am Wochenende 1-2 Stunden mit den Kindern einen kleinen Ausflug unternimmt und du machst es dir zu Hause gemütlich und machst nichts außer mal zur Ruhe zu kommen und an anderes außer Kinder und Hausarbeit zu denken. Wir haben das so gemacht und so habe ich das erste Jahr mit zweiten Baby gut überlebt.
    Immer wieder mal alleine für alles zuständig zu sein hat auch meinem Mann geholfen seinen Platz in unserer Familie zu finden und zu lernen zu sehen wo er sich einbringen sollte und muss.

  9. Hallo Simone, meine Große wird bald 6 und mein Kleiner ist im Februar 1 geworden, vom Abstand also ganz ähnlich. Wir sind in ähnlicher Situation, wobei wir uns immer besser arrangieren. Unsere Tochter hing schon immer sehr an mir und es war sehr schwer für sie, in der Schwangerschaft schon und dann nach der Geburt auf mich zu verzichten. Aber mein Mann war da und hat sich viel mitgekümmert, das hat auch ihrer Beziehung sehr geholfen. Und obwohl mein Mann relativ aufmerksam ist und auch von selbst oft erkennt, wann ich Hilfe brauche, habe ich für unsere Beziehung erkannt, dass ich ihm nichts vorwerfen kann, von dem er nichts weiß. Das heißt in diesem Zusammenhang, dass ich leider nicht davon ausgehen kann, dass mein Mann meine Nöte und die der Kinder sieht, wenn ich sie ihm nicht mitteile. Was du schilderst, finde ich bedauerlich, aber wenn dein Mann so viel Zeit außerhalb eurer Familie verbringt, hat er möglicherweise überhaupt keine Ahnung von den Sorgen und Nöten, die in seiner Abwesenheit und außerhalb seines Fokuses vorhanden sind oder auftreten können. Ich würde das Gespräch suchen, ihm ganz sachlich und ohne Vorwurf die Probleme schildern. Wenn er dann nicht agiert, ist es ihm offensichtlich egal und das ist ein ganz anderes Kapitel. LG und alles Gute

    1. Warum hast du ein schlechtes Gewissen und dein Mann keines? Weil, so liest es sich aus deinem kurzen Text, du zwar Mutter geworden bist, aber dein Mann nicht Vater. Dein Leben dreht sich ausschließlich um deine Kinder, das Leben deines Mannes nicht, es berührt sich nur manchmal. Sein Leben geht normal weiter aber das sollte nicht sein. IHR seid Eltern geworden und nicht nur du. Es ist toll, daß dein Mann am Wochenende seinen Sport ausüben kann, doch es ist nicht schön, das DU auf der Strecke bleibst. Du hast genauso Recht darauf Sport zu treiben, Freundinnen zu treffen, weg zu gehen etc. Dein Mann sollte sich an die neue Situation mit anpassen, sei es das du den Samstag frei bekommst und er sich komplett kümmert oder, in meinen Augen besser, das ihr komplett täuscht und du arbeiten gehst und er in Elternzeit. Wir leben nicht mehr in den 50ern wo die Frau alles rund um Haus und Familie gemanagt hat und der Mann nur erweiterter Hausgast war. Kinder sind nicht deine Verantwortung alleine, es ist die Verantwortung beider Elternteile.

  10. Es klingt so, als müsste dein Mann sehr dringend mehr Careatbeit übernehmen. Wieso liest er nicht mal die Gute-Nacht-Geschichte vor oder kümmert sich ums Baby während du den Großen ins Bett bringst.
    Nudeln mit Butter lieben doch die meisten Kinder- aber ohne Geschichte ins Bett ist für den Großen schon nicht so schön, da hätte ich auch ein schlechtes Gewissen. Vielleicht könnt ihr euren Alltag anders organisieren… Alles Gute!

  11. Dein Mann macht es sich bequem.Er lässt dich mit den Kindern allein und nimmt nicht richtig an eurem Leben teil. Er lässt dich die ganze Arbrit machen und denkt nur an sich.

  12. Hallo, wir haben 2 Kinder mit 2,5 Jahren Abstand und Deine Schilderungen kommen mir sehr bekannt vor. Der „Große“ war bei uns mitten in der Trotzphase, die Kleine doch eher ein High Need Baby und am Abend ohne Mann war es wirklich schwer! Tagsüber ging es mit uns 3 gut, aber am Abend, wenn die Kleine ihre Schreiphase hatte, war ich heilfroh, wenn mein Mann da war, damit er unseren Großen liebevoll ins Bett bringen konnte. Als die Kleine 3 Wochen alt war, hatte unser Großer so einen heftigen Infekt, baute von Tag zu Tag mehr ab. Wir waren mit ihm mehrfach beim Arzt, auch in der Notaufnahme, man schickte uns nach Hause. Ausgerechnet da musste mein Mann wieder arbeiten, gleich mit Dienstreise. Er hatte da so ein schlechtes Gewissen, dass er mich mit den Kindern vorher zu meinen Eltern brachte, tatsächlich musste unser Großer am nächsten Tag ins KKH, beide Großeltern waren zur Stelle, halfen unterstützen. Was ich sagen will, ab dem 2. Kind schafft man nicht mehr alles alleine, da muss der Mann mit ran! Meiner sieht auch vieles lockerer, wie ausreizen von Hortzeiten etc… aber eigentlich ist er voll dabei. Völlig die Augen geöffnet hat er zur Corona Zeit bekommen, er war plötzlich viel zu Hause, hat zu Hause gearbeitet, während ich weiter außer Haus war. Also lass ihm immer mal beide Kinder auch alleine übernehmen, schick den Großen zum Papa etc… er ist jetzt wirklich wichtig!

  13. Was ist schon normal oder nicht normal? Wichtiger ist doch doe Frage, ob es dir so gut geht oder nicht. Wie es klingt leider nicht, und ich zumindest kann das gut nachvollziehen! Bei uns hat ganz selbstverständlich mein Mann vorgelesen, wenn ich mich um das kleinste kümmern musste. Oder andersrum. Aber ich weiß auch, dass das nicht in allen Familien so ist.

    Was macht dein Mann denn, während du dich ums Baby kümmerst und der Große allein ins Bett muss?

    Es liest sich, als wenn du dich komplett allein um die Kinder kümmerst und dein Mann sich da gar nicht mit versntwortlich fühlt. Und eben deshalb kein “ schlechtes Gewissen“ hat. So wie du (hoffentlich!) kein schlechtes Gewissen hast, dass du zur Zeit keine Erwerbsarbeit leistest. Ich persönlich finde allerdings schon, dass dein Msnn sich ( bzw. du ihn) mehr in die Verantwortung nehmen könnte/sollte. Wie ihr Verantwortlichkeiten aufteilt liegt aber letztendlich nur an euch beiden – was habt ihr abgesprochen? Was habt ihr für, wohlmöglich unterschiedliche, unausgesprochene Erwartungen und Wünsche an einander und an euer Familienleben? Wie nehmt ihr euer Familienleben war? Was ist euch (jedem einzelnen) wichtig? Wo kann man was ändern, wo muss man was ändern, was ist jeder einzelne zu ändern bereit?

    Alles Gute!

    1. Wie viele andere hier bereits gesagt haben – du bist unglücklich mit der Situation und möchtest etwas ändern. Auch Mütter brauchen Auszeiten von ihren Kindern u und Kinder ihre Väter. Ich würde versuchen in Kommunikation mit deinem Partner zu gehen. Er hat bisher ein bequemes Leben an dem er nichts ändern musste, seit seine Kinder da sind. Das ist eigentlich für alle Beteiligten schade. Vielleicht hat er gar nicht bemerkt, dass du dir mehr Hilfe wünscht und brauchst.
      Meine Beziehung ist daran zerbrochen, auch wenn ich lange versucht habe, meine Perspektive mitzuteilen und im Sinne der Kinder versucht habe, ihren Vater zu motivieren, sich mehr einzubringen.
      Jetzt manage ich seit vier Jahren alles allein und bin sehr glücklich damit. Meine Kinder müssen immer wieder zurück stecken, weil ich mich nicht zerteilen kann. Aber sie werden größer und verstehen auch, dass nicht alles zu jeder Zeit geht. Ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem manchmal noch… Dennoch: ich kann nur für mich agieren und nicht ändern, was ihr Vater nicht leisten kann oder möchte.
      Ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg für dich findest.

  14. Liebe Simone, bei uns war es ähnlich. Das zweite Kind war als Baby herausfordernd und hat vor allem abends sehr viel geweint. Mein Großer war da zwei Jahre alt und musste viel zurückstecken. Mein Mann war auch erst spät zu Hause oder auf Dienstreise und auch am Wochenende nahm er sich oft Zeit alleine. Das schlechte Gewissen fängt glaube ich einfach später an, weil er ja nicht da ist und eben nur den kleinen Ausschnitt mitbekommt. Außerdem konnte (und kann) er das einfach viel besser beiseite schieben-steckt er ja nicht mittendrin sondern ist arbeiten und somit abgelenkt.
    Heute habe ich zwei Schulkinder und denke, dass sich das Selbstverständnis der (meistens Männer) ja nicht so gravierend ändert wie bei der Mutter. Bei uns war es, wie bei sehr vielen so, dass er halt nach zwei Wochen Urlaub seinen Alltag wieder aufgenommen hat. Während sich für mich und die Kinder eigentlich alles geändert hatte.
    Vermutlich solltest auch du dir deine Auszeiten nehmen und das schlechte Gewissen beiseite schieben. Auch wenn das schwer ist und geübt werden will 😊
    Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass ihr das Verständnis füreinander nicht verliert und euch bald zu viert zurecht geruckelt habt!

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