Eine Quereinsteigerin erzählt: Ich habe nur ein Schuljahr durchgehalten

Quereinsteiger

Foto: Pixabay

Ihr Lieben, nach den schlechten PISA-Ergebnissen hatten wir hier ja Berichte von Lehrerinnen und daraus entstand eine rege Diskussion auf unseren Kanälen. Einig waren sich alle, dass es viel zu wenig Personal gibt. Und immer, wenn über Personalnot gesprochen wird, fällt der Begriff Quereinsteiger – also Menschen, die kein Lehramt studiert haben, aber trotzdem in Klassen unterrichten. Ayla hat ein Jahr als Quereinsteigerin gearbeitet. Was sie dort erlebte und wie schnell sie an ihre Grenzen kam, erzählt sie hier.

Liebe Ayla, du hast ein Jahr lang als Quereinsteigerin in einer Schule gearbeitet. Was ist eigentlich dein Beruf und warum hast du diesen verlassen?

Ich habe zehn Jahre im Sales-Bereich einer internationalen Agentur für Sprachreisen gearbeitet; dort habe ich schweren Herzens gekündigt, da der Druck auf Mütter in Teilzeit erhöht wurde (so lange, bis alle gekündigt hatten).

Wie bist du auf die Idee gekommen, dass du gerne in einer Schule arbeiten würdest? Was hat dich daran gereizt?

Mir wurde immer gesagt, dass ich doch „so gut mit Kindern“ könne; meine Tochter war gerade in der 2. Klasse und ich hatte tatsächlich immer einen tollen Draht zu ihren vielen Freundinnen. Die Vorstellung, mit Kindern zu arbeiten, sie zu unterstützen und ihnen in ihrer Entwicklung zu helfen, etwas Orientierung zu bieten, ihnen einfach eine schöne Schulzeit zu geben – das hat mich bewogen.

Ich hatte auch großen Respekt und Angst vor den berüchtigten „Kindern von heute“ – aber ich wollte es wenigstens mal probieren. Und natürlich erschien mir die Aussicht auf Schulferien und vermeintlich kinderfreundliche Arbeitszeiten als eine Verbesserung zum Job in der freien Wirtschaft. Der Lehrermangel ist so eklatant, dass man mit einem abgeschlossenen Studium wirklich leicht als Quereinsteigerin reinkommt… 

Wie wird man als Quereinsteiger eigentlich auf den Unterricht vorbereitet?

Knapp 6 Stunden Online-Workshop am Laptop im Sommer – das war’s. Also eigentlich keine Vorbereitung. Die eigentliche schulbegleitende Ausbildung beginnt erst nach einem Jahr. Eine Woche vor Beginn des Schuljahres kommen alle Lehrkräfte zusammen und bereiten ihre Klassenzimmer vor, es gibt Konferenzen etc. 

Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass mir irgendjemand irgendwann schon erklären wird, was ich wann und wie unterrichten werde. Denn vor ein paar Wochen verkaufte ich noch Sprachreisen und sollte nun Klassenlehrerin einer 3. Klasse werden und vier Fächer unterrichten. Ich musste dann aber schnell erkennen – du wirst tatsächlich ins kalte Wasser geschmissen…  

Hattest du gar keine Unterstützung?

Offiziell hatte ich eine Mentorin, die in den ersten Wochen 1-2x wöchentlich mit im Klassenraum saß – eine ganz tolle pensionierte Lehrerin, die aber außer mir Mut zuzureden und Tipps zu geben auch nicht viel helfen konnte. Außerdem war mir noch eine Kollegin zugeteilt, die mich eine Stunde wöchentlich inhaltlich unterstützen sollte – ebenfalls eine ganz tolle Kollegin, die mir oft geholfen hat, aber leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und im Stress des Schulalltags, konnte auch diese eine Stunde kaum noch eingehalten werden. 

Ich konnte hier und da mal im Vorbeigehen meine brennendsten Fragen loswerden, habe aber das meiste zurückgehalten, weil alle um mich herum so gestresst waren. Alle Kolleg*innen rannten immer nur der Zeit hinterher, alle sind immer dabei, irgendein Feuer zu löschen, auf irgendeine Notfallsituation zu reagieren und bei allem irgendwie noch den Unterricht zu gestalten – letztendlich konnte ich verstehen, dass alle ihre eigene Suppe kochten und mir nur viel Glück wünschen konnten… Selbst die Kolleg’innen, die gern helfen wollten. Ich habe irgendwann einfach keine Lust mehr gehabt, ständig zu fragen und nur noch versucht, mein Ding zu machen und durchzukommen.

Wie und wo wurdest du schließlich eingesetzt?

An einer großen Grundschule in Berlin (kein Problembezirk), als Klassenlehrerin einer 3. Klasse, mit vier Unterrichtsfächern, auch in Parallelklassen. 

Wie war dein erster Unterrichtstag? Wie haben dich Lehrerkolleg*innen und Schüler*innen aufgenommen?

Die Kinder haben sich total gefreut, waren aufgeregt und neugierig und haben sich natürlich von ihrer allerbesten Seite gezeigt. Bei den Kolleg*innen gab es verschiedene Reaktionen. Natürlich wurde ich freundlich aufgenommen, es wurde Hilfe angeboten und gesagt, toll, dass du das machst und dich traust. 

Aber viele begegneten mir eher skeptisch, ich hörte einige Male „Na, viel Spaß/ Viel Glück/ Hoffentlich weißt du, worauf du dich da eingelassen hast/ Das kann man eigentlich gar nicht schaffen/ Das grenzt ja schon an Körperverletzung…“ 

Was war in deinem Alltag ganz anders als du es dir vorgestellt hast? 

Der wahnsinnige administrative Aufwand, vor allem für Klassenlehrer, den keiner außerhalb der Schule sieht: etliche Schulkonferenzen, Zusatztermine; Formulare, Anträge (bspw. Konferenzen/Termine für problematische SchülerInnen mit Familien, Jugendamt, Sozialpädagogen, Anträge für Sonderförderungen, Fragebögen für Psychologen und Ärzte). 

Im Unterricht: die permanenten Unterbrechungen und Störungen des Unterrichts; dass so viele Kinder verhaltensauffällig, gewaltbereit, desinteressiert und vollkommen ohne oder mit einem einfach falschen Lebenskompass in die Schule kommen; die Einsamkeit im Klassenraum; dass ich als Quereinsteigerin kaum Unterstützung bekam.  

Insgesamt also: Wann und wie macht man eigentlich einfach mal nur stinknormalen Unterricht und die ganze Vor- und Nachbereitung? Und jetzt komme ich zu den tollen Arbeitszeiten: In den vielen, vielen Überstunden abends, wenn die eigenen Kinder schon schlafen oder am Wochenende usw… 

Du hast gesagt, du hast dich im Klassenraum gefühlt wie eine Krake, die eigentlich 1000 Arme bräuchte. Wie meinst du das? Beschreib mal deinen Alltag dort. 

Klar ist es der Job eines Lehrers, den Unterricht auf die verschiedenen Fähigkeiten der Schüler*innen auszurichten. Das ist schon anspruchsvoll genug. Aber ich glaube, dass die Leistungsfähigkeiten und Leistungsbereitschaften der Schüler*innen mittlerweile so weit auseinanderklaffen, dass ein Lehrer das alles kaum noch zufriedenstellend bewältigen kann.

Und dann entsteht ganz schnell eine nicht hilfreiche Dynamik im Klassenzimmer – die einen kommen nicht mit und die anderen (wenigen) langweilen sich. Und diese Dynamik fördert dann die Probleme, die man ohnehin schon hat: Die Kinder sind unheimlich unruhig, können sich nur kurz konzentrieren, haben eigentlich kein Interesse am Unterrichtsstoff, lenken sich gegenseitig ab und interessieren sich vor allem für den nächsten Streit, damit wieder Action ist. 

Ich glaube auch, dass immer mehr Kinder aus schwierigen Familiensituationen kommen. Familien, in denen die Kinder keine schulische Unterstützung erhalten, Familien, die sich für das System Schule eigentlich gar nicht interessieren bzw. meinen, das Schulsystem müsse sich nach ihnen richten. Familien, die respektiert werden möchten, aber wenig Respekt für andere haben. Viele Kinder kennen kein empathisches Verhalten, sehen nur sich selbst – und auch die Eltern sehen schnell immer erst die Schuld bei anderen. 

Kannst du das noch konkreter beschreiben?

Es geht schon damit los, dass die Kinder übermüdet und hungrig in die Schule kommen. „Ich habe gestern ganz lange alleine Netflix geguckt, für Erwachsene“ oder „Ich habe ganz lang am Handy gezockt“. Die Kinder kommen zu spät, haben Hefte, Bücher vergessen oder gleich ganz verloren, huch, Stift fehlt, Ratzefummel auch, gefrühstückt wurde auch nicht, die Brotbox ist zuhause oder reicht nicht oder ist bäh, Hausaufgaben sind vergessen oder falsch oder ach, ich weiß auch nicht, jetzt erstmal 3 Mal im Unterricht aufs Klo, zum Mülleimer, in Ruhe alle Buntstifte anspitzen und ca. 5 Mal alles vom Tisch runterfallen lassen.

Dann mal melden und einfach etwas ganz anderes ansprechen oder erzählen. Oder einfach so reinrufen. Am liebsten, ich bin Erster, ich bin schon fertig, die anderen nicht. Gern auch den Nachbarn ablenken oder verpetzen.  Und dann die Pausen: In meiner 3. Klasse wurde regelmäßig getreten, geohrfeigt, Mittelfinger gezeigt, unsägliche Schimpfwörter benutzt, auf dem Handy Pornos und Gewaltvideos  angeguckt. Nach jeder Pause kamen die Kinder und beklagten sich, dass sie geschlagen oder beleidigt wurden. 

Ununterbrochen muss man entscheiden: Gehe ich darauf ein, muss ich den Streit, diese Gewalttat, die Beschimpfung schlichten und immer wieder, zum 1000. Mal, erklären, was ist Gewalt, was ist eine Beschimpfung, was sind Regeln, was macht uns zu Menschen und unterscheidet uns von Neandertalern…  Bis der Unterricht nach einer Pause überhaupt wieder losgehen kann, vergeht schon viel zu viel Unterrichtszeit. 

Was war noch schwierig?

Wir haben in vielen Klassen überwiegend Kinder mit Migrationshintergrund – auch das ist eine hohe Belastung im Unterricht und im Klassenalltag, über die man lieber nur hinter hervorgehaltener Hand sprechen sollte (ich habe selbst einen Migrationshintergrund). Aber die teilweise wirklich schlechten Sprachkenntnisse, große Bildungslücken und zunehmend auch die vielen kulturellen und religiösen Unterschiede, füllen einen einzigen Klassenraum mit immer mehr Problemen.

Man muss diskutieren, dass Mädchen gleichberechtigt sind, nicht geschlagen oder beschimpft werden dürfen, dass respektvolles Verhalten keine Einbahnstraße ist, man muss diskutieren, dass man Arbeitsblätter über Ostern macht, dass man Weihnachtslieder singt, dass manche Kinder nicht eklig sind, nur weil sie Gummibärchen mit Gelatine essen dürfen. Auch das führt dazu, dass gefühlt alle 5 Sekunden der Unterricht unterbrochen wird oder man ständig auf Konflikte und aufgebrachte Kinder eingehen muss. Als Lehrer „darf“ man in der ersten Reihe stehen und in die gesellschaftlichen Abgründe blicken. 

Wie hast du und deine Motivation sich innerhalb des Jahres verändert?

Das ging leider sehr schnell. Ich habe wirklich oft geweint und wollte mich ins Auto setzen und nie wieder kommen. Ich war den Kindern gegenüber immer ungeduldiger, genervter und musste oft an mich halten nicht zu explodieren. Ich war einfach nur unglaublich gestresst, oft verzweifelt, wütend und enttäuscht. Ich wollte den Kindern eine tolle Lehrerin sein, stattdessen kam ich mir oft wie ein inkompetentes Monster vor. 

Gab es denn auch schöne Momente?

Klar, die Kinder der Klasse sind mir auch ans Herz gewachsen, ich habe auch viel gelacht und wurde viel umarmt. Jedes Kind trägt etwas Liebenswertes, Besonderes und Kluges in sich und würde mir für jeden einzelnen wünschen, dass die Schulzeit ihnen hilft, ihre tollen Fähigkeiten zu entdecken. Auch habe ich viele großartige LehrerInnen kennengelernt, die mit Liebe und Leidenschaft jeden Tag in ihre Klassenräume gehen und alles für die Kinder geben – sie bräuchten viel mehr Anerkennung und Unterstützung und wollen sicherlich nie mehr den Satz hören „Aber du hast ja so viele Ferien…“

Wann hast du beschlossen: Das mach ich nicht mehr? Gabs da eine Situation oder war das ein Prozess?

Gleich in der ersten Woche wollte ich schon abbrechen. Und danach eigentlich jede Woche. Ich habe die fundamentalen Probleme des Schulsystems und meine begrenzten Fähigkeiten schnell kapiert und wusste, dafür braucht man ein wirklich gutes strukturiertes Handwerk, eine langjährige Ausbildung, ein wahnsinnig dickes Fell und vor allem unendlich viel Energie und Geduld. Mit Ende 40 musste ich einsehen – ich bin komplett überfordert. Für meine Schüler*innen habe ich das Schuljahr durchgehalten – das würde ich aber nicht nochmal machen… 

Es gab einige Schlüsselsituationen. Wenn man zum Beispiel von (männlichen) Schülern angerempelt, beworfen oder einfach nur herablassend behandelt wird. Wenn man Schüler bei einem Kampf trennen muss und dabei selbst vor Wut und Stress zu fest zupackt. Wenn man zum 100. Mal in einer Unterrichtsstunde um Ruhe bittet und einfach nicht zu den Kindern durchdringt und schon nach der ersten Stunde total durch ist… 

Was machst du heute beruflich und wie geht es dir?

Ich arbeite als Assistentin in einem Kommunikationsbüro, wo ich zum Glück geregelte Arbeitszeiten und ein für mich persönlich erträgliches Stresspensum habe.  

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39 comments

  1. Meine Eltern haben mir eine zeitlang auch Stellenangebote für Quereinsteiger geschickt. Mit meinem Master in Germanistik hätte ich laut ihnen gut als Deutschlehrerin arbeiten können, aber ich war da realistisch: als Lehrerin wäre ich auch überfordert gewesen. Wenn man Lehrer werden will, zieht man besser die richtige Ausbildung durch, inklusive aller Praktika. Der Sprung ins kalte Wasser ist in diesem Bereich kaum zu schaffen.

  2. Ich glaube, dass es wirklich schwierig ist, den Job ohne jede praktische Ausbildung zu machen. Ich bin selbst Lehrerin und finde den Job lernt man eigentlich erst im zweijährigen Referendariat. Das Wissen aus dem Studium bringt einen tatsächlich überhaupt nicht weiter. Aber auch nach dem Referendariat braucht es noch ein paar Jahre Berufserfahrung bis man wirklich sehr gut ist und auch das Gefühl hat, man hat alles im Griff. Es ist einfach ein sehr herausfordernder Job und man muss lernen und vor allem ausprobieren, was für einen selbst funktioniert. Um beim Beispiel Unterrichtsstörungen zu bleiben: Wenn ich merke, dass das ein Problem ist, rede ich mit Kollegen und frage, welche Methoden sie anwenden. Dann probiere ich das aus und stelle fest, was für mich funktioniert, aber auch, was Maßnahmen sind, hinter denen ich authentisch stehen kann, die zu mir und meinem Verständnis von Pädagogik passen. Der Job wird dann immer besser zu bewältigen, was nicht heißt, dass man nicht immer wieder vor neuen Problemen bzw. Herausforderungen steht. Aber man hat dann inzwischen ein Selbstbewusstsein als Lehrer entwickelt und weiß auch, dass man irgendeine Lösung finden wird. Außerdem kommen die Schwierigkeiten nicht mehr so nah an einen heran. Man fühlt sich dadurch nicht mehr so persönlich angegriffen. Abschließend: es ist ein wirklich schwieriger Job und es braucht einfach einige Zeit, bis man ihn gut meistern kann. Ich glaube schon, dass Quereinsteiger das schaffen können, aber halt nicht von heute auf morgen ohne vernünftige Unterstützung in Vollzeit.

  3. Tolle Beschreibung des heutigen Schulalltags! Selbst oder gerade an einem Gymnasium in einem sehr guten Wohnviertel geht es in der SEK. I, teils mit einer inhaltlich anderen Ausprägung, aber faktisch gleichen Belastung, sehr ähnlich zu. Da stehen dann weniger (kulturell) desinteressierte Eltern, sondern vielmehr solche, die ihre Kinder zu „starken“, empathielosen Egoist*innen mit allen zur Verfügung stehenden (finanziellen) Mitteln erziehen bzw. in jeglichem Verhalten unterstützen, dahinter.
    Lustigerweise wird das in der Oberstufe schlagartig anders, da nun etwas auf dem Spiel steht. Sanktionen jeglicher Art, aber vor allem in Form von Noten, etwas bedeuten und die Sorge, einen schlechten Abschluss zu erhalten, auf einmal einen für alle Beteiligten gewinnbringenden Unterricht zulassen/ermöglichen.

  4. So eine super Beschreibung meines Schulalltags als Lehrerin in einer Grundschule habe ich bisher noch nicht irgendwo gelesen. Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Und ich praktiziere diesen Beruf schon seit ca. 30 Jahren. Danke!

  5. Ayla hat den Alltag in der Schule ganz genau beschrieben, finde ich. Ich habe Lehramt studiert, Referendariat gemacht und trotzdem bin ich nach 16 Jahren an der Schule und den Kindern vorerst gescheitert. Viele hier meinen , eine gute Ausbildung hätte das verhindern können. Das kann ich nicht bestätigen. Wir haben grad im Referendariat unsere Seminarleiter *innen immer wieder gefragt: wie reagiert man auf Unterrichtsstörungen? Wir haben keine Antwort erhalten. Es wäre toll gewesen, mehrere Handlungsmöglichkeiten durch zu spielen. Und auch zu Üben.
    Letztlich hilft da nur jahrelange Erfahrung. Einige Tricks hatte ich dann erlernt. Das alles ist dennoch sehr anstrengend. Daher habe auch ich gekündigt.

  6. Ganz ehrlich, dass kann ja nur schief gehen. Ohne pädagogische Ausbildung, oder Studium einen Unterricht zu führen finde ich sehr schwierig. Manche Berufe sollte man schon gelernt haben.

    1. Hallo Silke,
      da hast du vollkommen Recht!Eine fundierte Ausbildung ist wichtig. Fachlich ist dies gegeben, jedoch ist es sehr schwer auf das pädagogische Arbeitsfeld adäquat vorzubereiten. Ich finde, dass es immer schwerer wird da richtig zu handeln, da leider sehr viele Eltern sofort mit Gegenwind reagieren. Wenn Eltern wieder an einem Strang mit den Lehrern ziehen würden, gäbe es viele der oben beschriebenen Probleme nicht. Mir fehlt der Respekt gegenüber den Lehrern. Das Vertrauen,dass diese es schon richtig machen ist meist nicht da. Fehlersuche deluxe nenn ich es mal. Es wird ALLES kritisch hinterfragt. Das zermürbt und kostet viel Kraft. Wie man darauf vorbereiten kann,weiß ich auch nicht.

    2. Ich muss leider widersprechen. Bei uns am Gymnasium hat eine Biologie begonnen als Quereinsteigerin. Ja, sie musste lernen, die Inhalte auf das Niveau der Schüler herunter zu brechen, aber sie hatte das Team der Bio-Lehrer an ihrer Seite und arbeitet nun das 6.Jahr bei uns. Bitte nicht verallgemeinern. Es kommt auch auf uns an, wenn wir Hilfe wollen.

  7. Das hat nix mit dumm zu tun. Wir haben an allen Schulformen so eklatanten Personalmangel, dass Quereinstieg überall gewünscht und gemacht wird. Die Quereinsteiger werden dort oft regelmäßig verheizt (mein Mann, promovierter Physiker hat das Ganze vor mittlerweile 11 Jahren als Lehrer für Mathe und Physik „probiert“); sie werden mit minimaler Unterstützung ins kalte Wasser geworfen, um ein nicht funktionierendes System am Laufen zu halten. Natürlich ist der Gedanke „ich will gerne was mit Kindern machen“ als Idee reichlich blauäugig und fehl am Platze, aber die Umsetzung läuft tatsächlich genauso.

  8. Ich finde es auch sehr erschreckend, dass in Berlin völlig fachfremde Personen einfach als Klassenlehrer eingesetzt werden und noch dazu 4 verschiedene Fächer unterrichten sollen. Was ich nur als Mutter mit Lehrer- Freunden so mitbekomme ist das in Sachsen anders, hier müssen alle noch neben der Tätigkeit in der Schule an der Uni Qualifikationen zum Unterrichten machen. Ganz ehrlich, so kann es doch in der Schule nichts werden, wenn man Quereinsteiger so alleine lässt! Die Autorin des Artikels hat es völlig richtig gemacht, dass sie gegangen ist! Leider sind von solch abenteuerlichen Entscheidungen der Behörden dann immer die Kinder die Leidtragenden!

    1. Ich habe ganze 4 Jahre durchgehalten. In dieser Zeit sind 4 Kolleginnen wegen Burn Out ausgeschieden. Das Schulsystem ist am Ende. Deswegen bin auch ich gegangen.

      1. Sehe ich auch so, dass System implodiert. Es fehlt an allem und die Kinder von heute sind a) ganz unterschiedlich und b) ganz anders erzogen als früher. Beides ist eigentlich toll!!
        Aber das System passt nicht zu so vielen verschiedenen Ansprüchen und ich hoffe eigentlich jeden Tag dass es einen großen Knall gibt und wir habt von vorne anfangen, mit viel mehr Geld für viel mehr Personal aus viel mehr Bereichen, so dass endlich jedes Kind die Förderung bekommt, die es braucht, um ein verantwortungsvoller Teil unserer Gesellschaft zu sein.

  9. Schön, so einen Bericht zu lesen. Das ist nämlich Alltag in den Schulen und daher bedarf es eines geschulten Personals, und das kann nicht immer mit den Problemen im Schulalltag richtig umgehen. Ich finde es gut, dass sie sich getraut hat und ihre Grenzen erkannt hat. Wir haben (an weiterführenden Schulen) mittlerweile das Problem, dass Kollegen durch Krankheit ausfallen und es keinen Ersatz gibt oder dass LiVs abbrechen, weil der Schulalltag einfach zu heftig ist. Die Arbeit übernehmen die übrigen Kollegen, mit Mehrarbeit. Das geht noch eine Weile gut, bis demnächst das System einfach zusammenbricht. Traurig, aber Realität. Dabei gibt es so viele gute Ansätze zur Reform. Nur interessiert das die Politiker nicht. Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung in HE ist ein gutes Beispiel.

  10. Ganz genau, Anne und Saskia der Einsatz von Quereinsteigern oder nicht fertig ausgebildeten Lehrern ist nicht selten und du kriegst das als Eltern auch gar nicht mit und kannst es dir auch nicht aussuchen..

  11. Nennt die Firmen, die Mütter rausmobben gern beim Namen. Dann ist schon mal bekannt, wo man sich nicht bewerben sollte. In Zeiten von Fachkräftemangel stehen die Chancen gut, dass an vielen Stellen drüber nachgedacht wird sich nicht unter Wert zu verkaufen und andere (nicht nur aber sie sind eine der großen Gruppen) nicht unter Wert zu behandeln und zu bezahlen.

  12. Meine Güte, was ist da nur in Berlin? Hier in NRW darf man selbst mit sehr hohem Studienabschluss und Erfahrung mit eigenen drei Kindern nicht ohne nachgeholtes Studium an der Grundschule unterrichten. Ich kann kaum glauben, dass Berlin Leute ohne Vorbereitung auf Grundschüler loslässt. Und so wie die Autorin die Schülerschaft beschreibt, kann ich kaum glauben, dass es sich nicht um ein Problemviertel handeln sollen… Also, ich denke, das sind extreme Erfahrungen in der Hauptstadt, in der ja bekanntlich vieles schlechter läuft als im Rest der Republik. Man kann das nicht verallgemeinern. Meine Kinder haben eine schöne Grundschulzeit mit qualifizierten, zugewandten Lehrkräften.

    1. Naja wir wohnen auch in Berlin und unsere Schule ist toll, gute Mischung, tolle Leitung und tolle Lehrer (auch einige Quereinsteiger, die aber eben gut begleitet werden und nicht als Klassenlehrer arbeiten). Die Kitafreundin meiner Tochter geht 1km weiter zur Schule und das ist einfach nur schrecklich (ihre Mutter unterrichtet selbst an der Schule). Extrem hoher fremdsprachiger Anteil, die Hälfte der Kinder war nie in der Kita usw. Es hängt einfach stark vom Einzugsgebiet ab, aber eben auch vom Kollegium.

      Dass hier Quereinsteiger nach 6 Stunden ohne weitere Begleitung als Klassenlehrer eingesetzt werden ist ein Skandal. Liegt aber doch vor allem an der Schulleitung. Das entscheidet ja nicht das Schulamt! Und warum gab es neben der Praxiszeit keine weitere Ausbildung in Pädagogischen Grundlagen? So kenne ich es von Freunden, die auch aus einer Marketingfirma an eine Grundschule als Quereinsteiger gegangen ist. Sie musste erst ein Jahr nebenbei studieren und durfte dann selbst unterrichten. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt.

    2. Da hast du Recht Nadja,
      selbst ich als Erzieherin und Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin dürfte nicht als Querinsteigerin in Grundschulen in NRW arbeiten.
      Vielleicht hätte Ayla so wie ich erst einmal ein paar Monate als Schulbegleiterin arbeiten sollen, um zu sehen wie der Schulalltag so abläuft und ob man sich das wirklich ohne pädagogische Ausbildung und Berufserfahrung in den Bereich antun möchte.
      Ich habe für mich schnell gemerkt, dass ich nur auf „freien“ Schulen unterrichten würde. Deshalb werde ich nun wohl einen dreijährigen dualen Master in Waldorfpädagogik belegen (dabei bin ich überhaupt nicht esoterisch/alternativ angehaucht) und dabei an einer Walddorfgrundschule oder Förderschule meinen praktischen Teil absolvieren.

      Mein Sohn der genauso wie ich Autist ist, wird nächstes Jahr aber erst einmal an einer Regelgrundschule eingeschult.

    3. Ich glaube sofort, dass das KEIN Problemviertel ist. Ich habe sofort meine 7. Klasse (Gymnasium im gut situierter Kleinstadt)in Ostwestfalen wiedererkannt!
      Es ist auch bei uns so und wird immer schlimmer. Die Kinder sind (fast) alle kleine Könige und Königinnen. Und wenn die Pubertät losgeht, kommt es noch schlimmer. Keiner hört zu, ständig Streit. Dann waren es immer die anderen und die Eltern sind 0% Hilfe. Es wird geklaut und zerstört, beleidigt und geboxt. Und das sind Ärztekinder und Unternehmerkinder…

    4. Liebe Nadja, da muss ich dich leider enttäuschen. Ich arbeite an einer Grundschule in der Bzrg Düsseldorf und bei uns hat eine Stewardess eine 1. Klasse übernommen und nach 3 Wochen hingeschmissen. Unser Sportlehrer hat einen Übungsleiterschein und gibt Schwimmkurse für die DLRG. Gelernt hat er Schlosser. Es gibt einen Unterschied zwischen Quer- und Seiteneinsteigern. Ich lache immer herzlich, wenn es heißt es wurden so und so viele „Lehrerstellen“ geschaffen bzw. besetzt.

    5. Ich unterrichte an einer Grundschule in NRW. Wir und auch die Nachbarschulen haben Quereinsteiger, die mit minimaler Vorbereitung ins kalte Wasser geworfen werden. Das ist kein Hauptstadtproblem.

  13. Ja, genau so ist es. Ich arbeite mit älteren Schülern, Klasse 7-10, an einer Oberschule mittlerweile im 10. Jahr. Und ich will nicht mehr. Noch fesselt mich das Beamtentum, aber nicht mehr lange.

  14. Ich frage mich ernsthaft, wie man glaubt, als Klassenlehrerin einer 3. Klasse ohne JEGLICHE Berufs- und Pädagogikerfahrung fungieren zu können???!! Ich bin schlicht sprachlos über soviel Naivität und Unkenntnis. Nein, ich bin keine Lehrerin, aber JEDEM ist bewusst, dass Lehrer FACHKRÄFTE sein MÜSSEN, denn lehren muss gelernt sein. Quereinsteiger dürfen hier lediglich als Ergänzung, niemals als Fachpersonal eingesetzt werden. Sie dürfen bei der Hausaufgaben Betreuung oder dem Mittagessen helfen oder AGs machen aber NIEMALS wäre es machbar, dass sie Klassenlehrer werden, ohne jegliche Berufserfahrung. Sorry, das hätte ich als Mutter eines Kindes niemals akzeptiert.
    Zudem traf sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die Corona Erstklässler. Mein Kind war in der 1. Klasse, als der 1. Lockdown begann. Diese Kinder habrn nie lernen können, sich selbst zu organisieren, sie weisen bis heute Defizite in der sprachlichen Kompetenz und Rechtschreibung auf, sie haben nie lernen lernen können, weil all das im homeschooling nicht erlernt werden konnte. Und da jetzt eine völlig unerfahrene fachfremde Person hinzustellen und zu sagen „Mach msl“ ist unverantwortlich und so naiv, dass es schon an Dummheit grenzt.

    1. Hallo Saskia,
      dass das alles andere als gut gelaufen ist, stimme ich sofort zu. Aber Dummheit ist ein Urteil, was besagt es ginge besser. Fachkräfte kann niemand aus dem Hut zaubern. Wie ginge es denn besser? Realistisch. Unter den Bedingungen, dass es an Geld und Menschen fehlt.
      Liebe Grüße
      Anne

      1. Indem sie eine Umschulung macht, die wirklich beinhaltet,, WIE man Kinder unterrichtet. Wissen über eine Materie ist weniger wichtig als Kompetenz im Bereich kindlicher Entwicklung, Pädagogik und WIE man Kindern wissen vermittelt. Eine völlig fachfremde Person, die absolut GAR KEINE Erfahrung mit dem Unterrichten von Kindern hat, als Klassenlehrerin einzusetzen ist nicht tragbar. Es geht nämlich nicht nur um Wissen sondern vor allem darum, WIE man Wissen an Kinder vermitteln kann.

        1. Das Problem in Brandenburg – und vermutlich auch in anderen Bundesländern – ist, dass du in den Unterricht gestellt wirst ohne, dass das Land dir die versprochene und in den Medien beschriebene „pädagogische Grundqualifizierung“ gibt. Diese „pgq“ soll man bekommen, bevor man Unterrichtstätigkeit aufnimmt, das wäre auch fair. Diesen zumindest Crash-Kurs bekommt man aber erst, wenn der erste befristete Vertrag verlängert wurde. Offenbar springen zu viele wieder ab und das Land möchte sich das Geld sparen, gleich am Anfang in jede/-n zu investieren. Du sollst in den Klassen dir in den ersten Wochen dein „Standing“ erarbeiten – unbedingt! – um Unterricht überhaupt abhalten zu können, jedoch ohne im Ansatz etwas von Pädagogik gehört zu haben. Dass dann viele wieder aussteigen, ist ja kein Wunder. Das ist reiner Selbstschutz dieser Menschen. Logik ist hier nicht vorhanden und Freiwillige, die sich trauen, werden nur verheizt. Es ist ein Skandal, über den niemand spricht.

          1. Das ist das interne Problem der Schule. Jede Schule hat ja andere Gründe, warum eine Lehrkraft ausfällt, jede Schule hat unterschiedlich viele Lehrer, demnach ist da keine ganzheitliche Lösung machbar sondern immer nur eine individuelle. Wenn gar keine Lwhrer zur Verfügung stehen, muss die Klasse aufgelöst und auf alle anderen Züge der Schule verteilt werden.

        2. So etwas gibt es nicht. Der Senat von Berlin nimmt Leute als Quereinsteiger, die einen Studienabschluss in einem Mangelfach haben, auf pädagogische Kenntnisse kommt es nicht an.

    2. Das habe ich auch gedacht. Es kann ja auch niemand als Quereinsteiger als Arzt arbeiten.
      Es ist schon bezeichnend, dass im Bereich der Bildung von Kindern von politischer Seite offenbar davon ausgegangen wird, dass eine qualifizierte Ausbildung Nebensache ist, solange nur irgendwie genug Kräfte da sind.

      Und zum Thema „Überstunden“: dass man als Lehrerin einen Teil seiner Arbeitszeit zu Hause (oder jedenfalls außerhalb der Schule) ableistet, ist Teil des Jobs. Das sind nicht notwendigerweise Überstunden.

      Mein Eindruck ist außerdem, dass viele Kinder (auch solche aus so genannten gutbürgerlichen Familien) zu Hause keine Halt gebenden Strukturen und keine Ruhe mehr erleben. In der Schule machen Sie dann Rambazamba.
      Ich weiß noch, dass es in meiner Grundschulzeit in den Achtzigern auf dem Land noch recht streng zuging. Nicht mit Schreien oder Härte, aber mit sehr klaren Ansagen und Konsequenzen für bestimmte Verhaltensweisen. Ganz ehrlich, das war sicher kein Nachteil für alle Beteiligten.

      1. Uns wurde früher auch noch Respekt vor den Lehrkräften vermittelt. Wenn ein Lehrer das Klassenzimmer betrat, mussten wir aufstehen und dem Lehrer einen guten Morgen wünschen. Das war dann gleichzeitig auch ein klarer Cut, der vermittelt hat, dass jetzt der Unterricht beginnt und die Zeit zum Ratschen und Rumlaufen vorbei ist. Vermeintlich kleine Gesten können viel bewirken.

        Auch ist mein Eindruck, dass Eltern früher viel eher die Aussagen und Meinungen von Lehrern respektiert haben.

    3. Tja Saskia, was wäre denn besser, die Klasse sich selbst überlassen? Die Alternative ist ja nicht, eine tolle ausgebildete Lehrerin zu bekommen. Die Alternative ist: keine Lehrerin. So ist leider die Realität. Es geht nur noch darum, dass irgendwer vor der Klasse steht. Dann Tür zu und wie die 3 Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Gut, dass Ayla drüber spricht. Und symptomatisch, dass sie hingeschmissen hat.

        1. Das ist eine denkbar schlechte Alternative. Die Klassen sind jetzt schon viel zu groß. Bei diesen coronageschädigten und psychisch angeknacksten Jahrgängen, die noch dazu viele Flüchtlinge mit geringen Deutschkenntnissen integrieren müssen, sind die üblichen 25-30 Schüler schon viel zu viel. Wenn dann da 35 oder 40 sitze, sind die nächsten Lehrer bald im burnout. So gesehen muss man über jede Quereinsteigerin froh sein, die die anderen Klassen kleiner hält.

        2. Das klingt etwas naiv. Ich habe zuletzt an einer Grundschule mit zwei 3. Klassen mit je ca 22 Schülern gearbeitet. Hätte es da für eine Klasse keinen Lehrer gegeben, wären in der anderen Klasse 44(!!!) Kinder gewesen. Da wäre der Unterricht dann mit Sicherheit wesentlich besser gewesen.

          Zu deinem Punkt „es ist ein internes Problem der Schule“ – (natürlich Bundesland abhängig), aber bei uns kann eine Schule natürlich bei den zuständigen Stellen (Schulamt, etc) angeben, dass diese und jene Lehrer benötigt werden, ob man diese dann auch bekommt, ist mittlerweile Glückssache. Wie soll die einzelne Schule da etwas machen? Da braucht es eine ganzheitliche Regelung.

    4. Hallo, ich beschäftige mich schon seit längerem mit der Problematik und muss immer wieder feststellen, dass versucht wird die Menschen (damit meine ich Lehrer wie Schüler) in ein System zu integrieren, was längst überholt ist. Die Ausbildung der Lehrer ist fern ab der Realität. Nach dem Studium wissen sie wie eine Unterrichtsstunde aufgebaut ist und können dies bestimmt wunderbar umsetzen, im Idealfall. Aber den gibt es schon lange nicht mehr. Vielleicht sollten wir nicht die Menschen an das System anpassen (und somit Kinder reglementieren und in ihrem Sein nicht wahrnehmen), sonder umgekehrt. Es gibt tolle Modell Schulen an denen kein Frontalunterricht mehr stattfindet. Die Kinder können in Lernateliers in dem Tempo lernen das für sie richtig ist und nicht jeder muss alles zur gleichen Zeit können. Auch der Umfang der Lehrpläne sollte überdacht werden. Es gibt viele tolle neue Ansätze die in der Allgemeinheit längst Gehör finden. Die breite Masse ist sich bereits einig, dass das System schon lange nicht mehr stimmt und es von Grund auf reformiert werden sollte.

      1. Hallo Ines, sind sie denn Praktikerin, also arbeiten in einer Schule, oder argumentieren Sie eher aus der Theorie heraus? In meinen Augen ist das schnell so dahingesagt, mit „Schule an die Menschen anpassen“, nicht frontal, Lernwerkstätten usw. Aber erstens ist das auch nicht für alle Schüler gewinnbringend, viele bringen gar nicht die inneren Ressourcen mit, selbstständig zu lernen, außerdem braucht man auch dafür viel Personal. Und Frontalunterricht ist nicht per se schlecht. So oder so brauchen wir mehr Personal und die Inklusion von Schülern gibt es nicht zum Nulltarif. Das ist ja der größte Witz überhaupt, da werden die Förderschulen aufgelöst zu einem Zeitpunkt des größten Lehrermangels und es wird so getan, als könnten diese Schüler, die sonst in kleinen Klassen von Sonderpädagogen betreut wurden, jetzt in diesen großen Klassen einfach mitlaufen. Ich erlebe es selbst mit, wie sie da einfach rumsitzen und entweder die Zeit absitzen, ohne irgendetwas zu lernen, oder anfangen zu randalieren. Das ist so bitter.

    5. Entschuldigung, aber wie hätten Sie als Mutter denn da Einfluss gehabt? Die Schulleitungen sind verzweifelt, weil der Markt an Fachpersonal leergefegt ist. Sie MÜSSEN Quereinsteiger einsetzen. Und wenn Ihnen Frau Müller als neue Lehrerin Ihres Kindes vorgestellt wird, erfahren Sie überhaupt nicht, dass sie Quereinsteigerin ist.

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