Party-Freundinnen: Morgens Schule, mittags Kids, ab und zu Ecstasy

Party-Freundinnen

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Ihr Lieben, Jana und Maren sind richtige Party-Freundinnen, sie waren immer gern auf Festivals unterwegs, Janas Kinder sind 12 und 7 und Marens 9 und 3. Seitdem Marens Jüngster „aus dem Gröbsten raus“ ist, gehen die beiden Mütter auch gern wieder in Clubs. Sie hören gern Techno und Hardstyle, sind darum jedes Jahr mindestens zweimal auf einmal Festival in den Niederlanden. Wie sich das mit der Familie vereinbaren lässt? Das erzählen die beiden hier.

Vielleicht als kurze Hintergrundinfo in eigener Sache: Unser Text Drogen nehmen als Mama: Nur noch in Ausnahmefällen schlug hohe Wellen, wir haben uns trotzdem entschieden, auch dieses Interview hier etwas zeitversetzt zu bringen, weil es auch das eben gibt. Weil auch das mitten aus der Lebensrealität unserer Leserinnen stammt und weil solch seltene Einblicke helfen, den eigenen Standpunkt zu festigen oder eben zu überdenken. Wir werten hier nicht, wir lassen Menschen zu Wort kommen. Das heißt nicht, dass wir irgendetwas verharmlosen wollen, sondern dass wir uns auch an Nischenthemen wagen, die sonst nicht so oft in der Öffentlichkeit beleuchtet werden.

Ihr Lieben, ihr seid beide 36, habt beide zwei Kinder und seid beide Lehrerinnen. Erzählt uns doch mal, wie ihr euch kennengelernt habt.

Unsere Familien kommen aus der gleichen Stadt. Wir sind damals in den gleichen Kindergarten gegangen. Seitdem sind wir durch Höhen und Tiefen gegangen und dennoch seit 33 Jahren unzertrennlich. Viele besondere Erlebnisse haben wir in unserem Leben gemeinsam geteilt und diese haben uns unheimlich zusammengeschweißt. Auch die Schul- und Studienzeit haben wir gemeinsam durchlebt.

Was macht eure Freundschaft besonders, was schätzt ihr an der jeweils anderen?

Unsere Freundschaft ist so besonders, da jede einfach alles von der jeweils anderen Person weiß. Das gegenseitige Vertrauen ist so groß, dass wir sicher sein können, dass unsere gefährlichen Geheimnisse auf Ewigkeit sicher verwahrt sind. Auch in heiklen Situationen unserer Kindheit, wie z.B. der Trennung unserer Eltern, waren wir uns immer schon eine Stütze und wir wussten, dass wir UNS auf jeden Fall immer haben werden. Auch in Zeiten, in denen wir eine größere räumliche Distanz sowie unterschiedliche Lebensphasen hatten, konnten wir uns immer aufeinander verlassen, wenn eine von uns ein Problem hatte.

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Ihr wart immer gern zusammen auf Festivals, wie können wir uns so ein Wochenende bei euch vorstellen?

Normalerweise suchen wir uns ein bis zwei (wenn möglich auch drei ;-)) Festivals im Jahr heraus. Gern würden wir auch öfter gehen, dies ist aber in dem Maße nicht mit dem Familienleben vereinbar. Neben den Festivals besuchen wir unregelmäßig Clubs oder andere kleine Veranstaltungen.

Für ein Festival buchen wir uns entweder ein Partybusticket oder fahren mit dem Zug und übernachten im Hotel. Wir sind nicht so die Camper 🙂 Wir treffen uns dann immer an dem Freitagabend und bereiten alles vor. Am Samstag früh morgens starten wir dann unsere Reise und ab 13 Uhr beginnt meist das Festival. Wir zelebrieren das Zurechtmachen, genießen die Zeit allein, ohne Verpflichtungen und Verantwortung, und stimmen uns mit ein wenig Koks und guter Musik ein.

Auf dem Festivalgelände erkunden wir zunächst alles und dann nehmen wir meist die erste Runde Ecstasy. Sobald es wirkt, sind wir wie in einem traumhaften Film und genießen es bis zur letzten Sekunde. Man ist so glückselig, beflügelt und voller Energie, dass man gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit verfliegt. Am nächsten Tag, wenn wir ausgeschlafen sind und ausgiebig gefrühstückt haben, geht es dann müde aber glücklich nach Hause.

Wie war das nach den Geburten für euch, als ihr sehr fremdbestimmt wart und solche Ausflüge nicht möglich waren?

Für die Zeit der Schwangerschaft und der Stillzeit, waren Festivals, Drogen und Alkohol natürlich gar kein Thema für uns, und das ist uns auch überhaupt nicht schwergefallen. Es war völlig klar, dass in dieser Zeit andere Prioritäten herrschten. Irgendwann kam dann das Bedürfnis wieder rauszukommen und tanzen zu gehen, Substanzen wurden aber bis zum Ende der Stillzeit nicht angerührt. Durch die unterschiedlichen Altersgruppen unsere Kinder haben wir somit viele feierfreie Jahre durchlebt. Und das war völlig okay.

Was war denn euer absolutes gemeinsames Party-Highlight jemals und warum?

Wir haben bereits mit 14 angefangen auf Zeltpartys zu gehen und entdeckten früh die Leidenschaft für elektronische Musik. Partyhighlights gab es viele, allerdings wurde durch unsere Erfahrung mit Drogen unser Horizont erweitert und unser Maßstab von Partyhighlights auf ein ganz neues Level angehoben. Wir haben ein besonderes Festival, dass uns immer im Kopf bleiben wird, da wir beide dort zum ersten Mal etwas genommen und dadurch ein wunderschönes und bewegendes Event erlebt haben.

Ihr greift als Party-Freundinnen also ab und an auch zu Drogen. Wie war denn dieser erste Trip genau und wie fühlte sich das an? Wie kam es dazu?

Unser erster gemeinsamer Höhenflug mit Anfang 20 war das absolute Partyhighlight – unbeschreiblich und überragend. Man erlebt eine ganz neue Welt, unsere Verbundenheit wurde vertieft und die Offenheit gegenüber anderen Menschen war überragend. Es ist ein starkes Gefühl von Liebe, Zuneigung und Nähe, die Musik und die Lichtershows nimmt man viel intensiver wahr und man ist einfach nur geflashed. Diese gemeinsamen Erlebnisse schweißen einen auf eine ganz besondere Art noch mehr zusammen.

Wie handhabt ihr das heute? Wie kommt ihr ran an den Stoff, was nehmt ihr da, was macht das mit euch und wieso last ihr euch auch heute noch ab und zu davon verführen?

Heute beschränken wir uns auf ein oder zwei Male pro Jahr, nehmen uns gemeinsam dafür ein Wochenende Zeit und sehen es als „Kurzurlaub für die Seele“. Wir haben die Substanzen bei unserem ersten Trip von guten Freunden bekommen, die diese selbst getestet haben. Niemals würden wir unbekannte Dinge zu uns nehmen. Uns ist schon klar, dass wir Eltern sind und eine große Verantwortung haben.

Trotzdem ist es für uns vereinbar, gute Eltern zu sein und ab und zu mal einen Drogentrip zu fühlen. Die Nebenwirkungen sind uns sehr bewusst. Daher achten wir sehr darauf, was, wie viel und wie oft wir etwas nehmen. Es klingt absurd, aber uns ist klar, dass wir eine große Verantwortung auch als Lehrerinnen haben. Aus den genannten Gründen würden wir es niemals dazu kommen lassen, abhängig zu werden.

Wissen eure Partner davon? Wie finden sie das?

Ja, da es nur noch so selten passiert, tolerieren unsere Partner die „ecstasiven“ Partys. Dennoch finden sie es nicht unbedingt gut. Sie halten uns allerdings an diesen Tagen den Rücken frei und übernehmen die Kinder und den Haushalt. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Lars und Maximilian. 😉

Wie geht es euch als Mütter nach solch exzessivem Feiern? Wie schafft ihr es zurück in den Alltag?

In den Alltag zurückzukommen ist für die ersten Tage wirklich nicht so einfach, allerdings hat dies auch viel mit der körperlichen Anstrengung (zwölfstündiges Durchtanzen und wenig Schlaf) zu tun. Richtige Depriphasen haben wir weniger, aber man merkt es an seiner Stimmung am zweiten Tag danach schon. Dennoch können die Kinder sowie der durchgeplante Alltag einen da gut rausholen. Man hat gar keine Zeit, schlecht drauf zu sein. Daher eben auch nur maximal zweimal pro Jahr.

Wie werdet ihr eure Kinder über Drogen aufklären, werdet ihr da auch ehrlich sein und von eigenen Erfahrungen berichten?

Darüber haben wir uns schon viele Gedanken gemacht und sind uns bis heute unschlüssig. Ein kleiner Vorteil ist, dass wir unseren Kindern direkt ansehen könnten, wenn diese etwas konsumieren. Wir selbst sind erst mit über 20 Jahren mit diesen Dingen in Berührung gekommen. Vorher war es für uns absolut tabu, denn wir hatten Angst davor und es war undenkbar.

Menschen, die diese Substanzen konsumierten, haben uns abgeschreckt. Wir klären unsere Kinder auf, wie gefährlich das ist und denken jetzt erst einmal, dass wir nichts von unseren Erfahrungen preisgeben würden. Vielleicht kommt es einmal zu einer Situation, dass es gut ist aus eigener Erfahrung zu berichten, um die Kinder „abzuschrecken“. Aber trotz unserer positiven Einstellung dazu, würden wir hoffen, dass unsere Kinder keine eigenen Erfahrungen damit sammeln.

Der Unterschied ist, dass wir schon erwachsen waren, als wir zum ersten Mal mit Drogen in Kontakt kamen. Wir waren schon gesettled, standen fest im Leben und waren nicht mehr so blauäugig und naiv wie mit z.B. 15 Jahren. Wir glauben schon (und sehen dies leider auch oft in unserem Berufsfeld), dass der Konsum in jungen Jahren sehr schädlich sein kann und sich leider auch immer stärker ausbreitet.

Leider ist es heutzutage sehr einfach, auch für Minderjährige, an Drogen zu kommen. Daher ist eine frühzeitige Aufklärung unserer Meinung nach schon sehr wichtig. Wir möchten an dieser Stelle noch betonen, dass wir Drogen weder verherrlichen noch schlechtreden wollen. Wie bei so vielen Dingen ist es die Dosis, die das Gift macht.

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49 comments

  1. Am meisten stößt mir bei diesem Artikel auf, dass sie quasi mit Steuergeldern illegale Substanzen erwerben und damit illegale Geschäfte unterstützen. Und dann haben sie als Lehrerinnen einen nicht unerheblichen Anteil an der Zukunft der ihnen anvertrauten oder soll ich lieber sagen, ausgelieferten Kinder, das passt nicht zusammen. Und noch viel schlimmer ist, dass sie die Unverfrorenheit besitzen dieses noch hier in einem offen im Internet zugänglichen Artikel zu verherrlichen! Und das hat für mich auch nichts mit dem Geschlecht zu tun, bei Lehrern wäre ich genauso allergisch!

  2. Spannend finde ich ja vor allem, dass gleich beide Partner da so tolerant sind ! Das ist schon sehr ungewöhnlich finde ich, dass da nicht mehr ins Gewissen geredet wird, und je älter man wird desto mehr sollte man auf seine Gesundheit achten. Aber ja klar Alkohol wird auch genügend getrunken hierzulande…ein sehr schwieriges Thema!

  3. Ich habe selbst zahlreiche Erfahrungen mit Drogen, kenne viele Biographien von Drogenkonsumenten im Bekanntenkreis und bin auch Familienvater. Inzwischen sind Drogen für mich nicht mehr so ein Thema, weil ich mich in dieser Hinsicht einfach „ausgetobt“ habe. Trotzdem kann ich es supergut verstehen, wenn diese beiden Frauen sich auch als Mütter noch eine substanzinduzierte Auszeit gönnen.
    Interessant finde ich, wie diesen beiden Frauen in den Kommentaren Verantwortungslosigkeit vorgeworfen wird. Klar betreiben die beiden ein Risikoverhalten.

    Jeder Drogenkonsum (auch Alkoholkonsum) ist ein Risikoverhalten.
    Doch würde man ihnen anderes Risikoverhalten auch so vorwerfen? Wenn sie beispielsweise erzählen würden, dass sie regelmäßig auf ihren Mountainbikes einen Abhang runterjagen, beim Alpinski ohne Protektoren und Helm mit mehr als Tempo 80 unterwegs sind oder sie zum Höhlentauchen fahren, kämen nicht solche Vorwürfe. Obwohl solche Risikosportarten mutmaßlich ein höheres Gefährdungspotential haben als gelegentliches Feiern auf MDMA.
    Hier offenbart sich für mich wieder einmal die irrationale Verteufelung von Rauschsubstanzen.
    Diese oft belehrend gemeinte Aussage „also ich brauche ja keine Drogen um Spaß zu haben“ finde ich fehl am Platze. Es braucht auch niemand Risikosportarten wie Reiten, Alpinski oder Tauchen zwingend um Spaß zu haben. Trotzdem würde ich doch niemandem der mir von seinem Tauchurlaub erzählt unter die Nase reiben „also ich kann auch ohne Tauchen Spaß haben“.

    Und ich halte es auch nicht für „scheinheilig“ Kinder und Jugendliche von Drogen fernzuhalten, während man als Erwachsener selbst gelegentlich Drogen konsumiert. Im Gegenteil: Mit den legalen Rauschmitteln handhabt es unser deutsches Gesetz doch genauso.
    Und es ist beispielsweise auch ok, wenn ein Elternpaar zusammen auf Swingerparties oder Erotikmessen geht, aber natürlich nimmt man dahin die Kinder nicht mit.

    Ganz banales Beispiel ist hier, dass ich mir an einem stressigen Bürotag gerne mal eine ganze Kanne starken Kaffee reinschütte und die meinen Kindern (so lange sie Kinder sind) natürlich nicht erlauben würde. Es gibt eben einfach eine Sphäre der Erwachsenen und zu dieser gehören auch Drogen.
    Wichtig finde ich, dass man Drogen nicht vor Kindern konsumiert, da Kinder tatsächlich die veränderten Bewusstseinszustände ihrer Eltern nicht einordnen können. Man hat ja auch nicht Sex vor den Augen der Kinder.
    Im Übrigen geht es vielen (insbesondere den erwachsenen und geistig reiferen) Drogenkonsumenten nicht darum völlig willenlos „weggeballert“ zu sein. Vielmehr können bestimmte Substanzen auch wertvolle und spannende Tore zum eigenen Unterbewusstsein sein und können dem verantwortungsvollen Konsumenten tatsächlich Erfahrungshorizonte öffnen. Nicht umsonst entdecken immer mehr beruflich erfolgreiche und bodenständige Menschen psychedelische Retreats für sich. Wer sich da als Interessierter mal einlesen will, dem kann ich das Buch „Psychedelika“ von Jascha Renner sehr empfehlen.

    P.S. Ich hatte den Kommentar versehentlich unter dem älteren Drogenartikel gesetzt und es erst zu spät gemerkt. Bitte löscht ggf. den anderen inhaltsgleichen Kommentar.

    1. @Flo: sehr guter und fundierter Kommentar, der Vergleich mit Risikosportarten gefällt mir. Finde diese übergroße Abwehr gegen „Drogen“ unverständlich und aber auch interessant. Wieso ist das so? Angst vor dem Unbekannten? Neid? Kontrollverlust (weil die was machen, was nicht ins Raster passt)? Grad Frauen gönnen Frauen oft nicht, was sie sich selbst versagen. Ich glaube nicht, dass die beiden schlechtere Mütter oder Lehrerinnen sind, ganz im Gegenteil.

      1. @Franzi:
        Finde ich psychologisch auch spannend woher diese vehemente Emotionalität bei diesem Thema kommt. Ich habe keinen Kontakt zu illegalen Drogen und konsumiere diese auch nicht (aus vielen Gründen, einer davon ist wie gesagt die Unterstützung organisierter Kriminalität damit. Aber auch eine gewisse Angst vor dem, was im eigenen Kopf vielleicht so unbekannt schlummern mag….nach dem Motto „die Geister, die ich rief“).
        Trotzdem möchte ich mich der Empörung nicht anschließen. Ein gewisser Grad an Sehnsucht nach Rausch liegt meiner Meinung nach in der Natur des Menschen, individuell unterschiedlich ausgeprägt.
        Auch das Vorbildargument zieht für mich nicht. Ich denke, Jugendliche akzeptieren im Gegenteil den kritischen Austausch mit Menschen mit Erfahrungswerten eher, als ein fundamentales Verteufeln.

    2. @Flo: finde ich einen sehr reflektierten Kommentar. Was das „gute“ und „böse“ Risikoverhalten angeht: sehe ich auch so. Selbst die Mutterschaft ist so gesehen ein Risikoverhalten. Man tut es aus dem Wunsch nach persönlichem Glück, aber sachlich und statistisch gehört Schwangerschaft und Entbindung (neben der eigenen Geburt) meines Wissens mit zu dem gefährlichsten, was Frau tun kann. Etwas überspitzt vielleicht, aber zeigt für meine Begriffe nochmal den Knackpunkt der moralischen Bewertung von Risikoverhalten.

      1. Ich handhabe es genauso und kenne viele weitere Mütter. Schön, zu sehen dass andere da auch eine gesunde Balance gefunden haben. Danke für den Artikel und toll, dass ihr so unkonventionelle Themen zur Sprache bringt.

    3. Ehrlicherweise finde ich diesen Trend in der Gesellschaft äußert gefährlich. Sich als gebildeter Mensch moralisch überlegen zu fühlen, weil man bewusstseinserweiternde Mittel konsumiert, finde ich mehr als bedenklich. ich halte das auch nicht für bodenständig, sondern( Selbstwert) instabil. Was aber jeder daheim macht, feel free. Eine Gesellschaft benötigt Normen und Werte, an denen sich gerade Heranwachsende orientieren können. Und wenn jeder alles sein kann, alles nehmen darf, verlieren sich meines Erachtens viele in diesen pluralen Strukturen. Dies erlebe in meinem Arbeitsalltag leider jeden Tag. Ich habe von 22 Schülern, 7 die nicht wissen, welches Geschlecht sie besitzen, einer der einen Fuchs sein will und zwei, die im Mangacomic leben. Davon möchten alle Betroffenen psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Ich akzeptiere das, werde als Lehrerin von den Schülern geachtet und ins Vertrauen gezogen, aber ich halte diesen Trend in der Gesellschaft für wahnsinnig gefährlich. Ich unterrichte nicht in einer Brennpunktschule, die Schüler sind auf dem Weg ihr Abitur zu machen, sind also ein guter Querschnitt der Gesellschaft. Wo soll es hinführen?

      1. Interessanter Kommentar und ich denke, Ihr Lehrer:innen seid sehr nah dran an den gesellschaftlichen Entwicklungen, die es in dem nächsten Jahrzehnten geben wird.
        Euren Stimmen sollten gut zugehört werden.

      2. Hallo Janine,

        das hätte ich so nie eingeschätzt. Das von dir beschriebene Phänomen mag sicher mal stärker, mal schwächer ausgeprägt sein, aber es klingt so ganz weit weg von einer Klasse, in der ich in ein paar Jahren meine Kids gesehen hätte 🙂 Ist dieser Pluralismus wirklich ein so charakteristischer Bestandteil der jungen Generation? Wäre das vielleicht mal einen StadtLandMama-Artikel wert?
        Lg Kerstin

    4. Hallo Flo,
      Jetzt musst du nur noch erzählen, dass dein eigener Drogenkonsum immer völlig risikolos, kontrolliert und ohne illegales Handeln abgelaufen ist……trotzdem finde ich es schön, dass du hier bist, denn es ist spannend zu hören was du zu sagen hast, auch wenn man nicht der gleichen Meinung ist.

      1. Warum sollte ich das erzählen?

        Im Gegenteil: Ich habe in meinem Kommentar bereits jeden Drogenkonsum (einschließlich Alkoholkonsum) als Risikoverhalten bezeichnet.

        Ich bin nur nicht der Auffassung, dass es erstrebenswert sei, immer ein möglichst risikoloses Leben zu führen. Und ich finde es absurd, wie hier in Bezug auf substanzbezogenes Risikoverhalten die Empörung hochkocht, während in Bezug auf sportbezogenes oder verkehrsbezogenes Risikoverhalten eine viel größere gesellschaftliche Akzeptanz herrscht.

    5. Hallo Flo,
      Der Vergleich mit Risikosportarten ist nur z.t gerechtfertigt. 1. Die Risikosportarten die du aufgezählt hast sind nicht illegal. 2. Risikosportarten unterstützen kein kriminelles Handel. Daher sehe ich schon einen ziemlich grossen Unterschied.

  4. Wow, der 2. Artikel jetzt, der Drogen verharmlost und als feel good Alternative darstellt. Was soll da der Mehrwert sein ? Leute, wenn es euch zuhause zu viel wird, nehmt halt Drogen ?!
    Ich bringe hier auch gern die Geschichten ein, die ich zuletzt in meinem beruflichen Umfeld gehört habe : junge Frau mit akutem Nierenversagen nach koksen, in der Folge Klinikaufenthalt mit Dialyse; junger Mann mit Riss in der Aorta, grade so gutgegangen, da Klinik der Maximalversorgung in nächster Nähe, wäre sonst jetzt tot. Beides stelle ich mir am Ende der Welt auf einer Festival Wiese lieber nicht vor.
    Junge Frau mit Hirnblutung nach crystal meth, aktuell in der Früh-Reha, muss man sehen, wie gut sie da rauskommt. Lernt aktuell wieder sprechen und gehen. Hat ein kleines Kind, das lebt aktuell bei den Großeltern. (Stand nicht im Artikel, die Kinder seien aus dem gröbsten raus, mit 3?! Ernsthaft ?!).
    Es stimmt einfach nicht, dass man Drogen im Griff haben kann. Das sind Einzelfälle, aber woher weiß man, ob man das nächste mal dazugehört ?!
    Ich bin absolut für Auszeiten vom Elternsein, auch gern öfter als 2mal im Jahr, aber dafür Drogen zu nehmen, halte ich für die falsche Wahl.

    1. DANKE. Unsere Erfahrung als Ärzte entspricht exakt den hier geschilderten Fällen. Da ist dann der Vergleich mit dem Konsum einer ganzen Kanne Kaffee an Dummheit kaum noch zu überbieten.

    2. Die Aussage „Es stimmt einfach nicht, dass man Drogen im Griff haben kann“ ist in dieser Pauschalität einfach falsch.

      Es hängt nämlich von der Substanz ab, ob man den Umgang damit im Griff haben kann. Es gibt Substanzen, die so hochgradig suchterzeugend sind, dass man den Umgang mit ihnen nicht im Griff haben kann. Hierzu könnte man z.B. Heroin, Crack und Meth zählen. Kokain halte ich wegen des hohen Suchtfaktors auch für extrem bedenklich.

      Wenn man lediglich 3 Mal im Jahr Substanzen wie MDMA, Keta oder Psilocybin konsumiert, dann kann man das sehr wohl im Griff haben und es gibt Tausende beruflich erfolgreiche und voll im Leben stehende Menschen, bei denen es funktioniert.

      Vielleicht sollte man mal generell davon wegkommen Drogen in solchen Diskussionen alle in einen Topf zu werfen und stattdessen substanzbezogen diskutieren, ob diese oder jene Substanz ok oder aber zu gefährlich ist.

      1. Naja, im Artikel war explizit die Rede von Koks, und darauf habe ich mich bezogen. Den Fall mit dem crystal meth habe ich dazu genommen, weil es sich dabei um eine Mutter mit kleinem Kind handelt.
        Mir ging es gar nicht um das Suchtverhalten, sondern darum, was Koks im menschlichen Körper anrichten kann. Kann, nicht muss.
        Und nochmal, man kann, so wie es aktuell im Gesundheitswesen aussieht, nicht (mehr) davon ausgehen , jederzeit und überall, schnell und adäquat medizinisch versorgt zu werden, leider. Wie gesagt, dass der junge Mann seine Aortendissektion überlebt hat, grenzt quasi an ein Wunder. Da kamen sehr viele, sehr gut gelaufene Dinge zusammen. Das ist aber bei weitem nicht immer so.
        Ziemlich schräg finde ich außerdem den Hinweis, dass „beruflich sehr erfolgreiche“ Menschen Drogen nehmen. Heisst genau was? Dass diese studiert/promoviert/habilitiert haben? Viele Leute unter sich haben? Viel Geld verdienen? Wieviel ist viel ?!
        Und wo ist da der Zusammenhang? Die sind erfolgreich, obwohl sie Drogen nehmen/weil sie Drogen nehmen/ haben es sich aufgrund des Erfolgs verdient/ haben Kontakte und das nötige Kleingeld…und wo fängt das dann an? Sind Lehrerinnen erfolgreich genug, dass sie sich mal Drogen gönnen dürfen oder ist hier das Mutter (Eltern) sein ein ausreichend geltend großer Stressfaktor?!? Wer möchte sich denn anmaßen, das zu beurteilen.
        Und wäre es dann nicht vielleicht besser/gesünder, weniger beruflich erfolgreich zu sein, weniger Stress als Eltern zu haben (andere coping Strategien zu entwickeln ), so dass man keine Drogen braucht, um runterzukommen…nur mal so als Gedankenspiel.
        Und seinem Unterbewusstsein könnte man auch in einer Psychotherapie nahe kommen, wenn man es denn möchte.
        Zusammengefasst sind das in meinen Augen einfach Ausreden, um Drogenkonsum zu rechtfertigen.
        Und dass die Abwehr umso größer wird, je mehr die Risiken aufgezeigt werden, ist für mich auch keine Überraschung.

        1. @julia. Ich stimme Dir in vielen Punkten zu (weniger Stress wäre schöner usw…). Aber, auch als Gedankenspiel: kann der Konsum gewisser Substanzen nicht wirklich auch gewinnbringend und bewusstseinserweiternd sein? Warum stößt das auf so große Abwehr? Das ist so ein weites Feld, viel zu viel für einen kleinen Kommentar, aber nicht ohne Grund spielen solche Substanzen schon immer eine Rolle: spirituelle Erfahrung, Berührung mit anderen Welten und Zuständen, Geselligkeit, bei weitem nicht nur Leistungssteigerung. Kinder und Jugendliche sind neugierig und brauchen aufrichtige Informationen, keine schlecht begründeten Verbote. Es ist ja auch nicht zu erklären, warum Saufen und Rauchen erlaubt ist, andere Sachen aber nicht. Und: je mehr Verbote, desto mehr Kriminaltät.

        2. Ich brauche keine „Ausreden“ um Drogenkonsum zu „rechtfertigen“. Ausreden und Rechtfertigungen bräuchte ich ja nur, wenn ich irgendwelche Schuldgefühle für meinen früheren Konsum hätte. Ich bereue meinen früheren Konsum aber nicht und daher gibt es für mich auch nichts zu rechtfertigen.

          Und klar könnte man seinem Unterbewusstsein auch in einer Psychotherapie näherkommen, statt es in psychedelischen Sessions zu erforschen. Man kann den Berg auch gemütlich runterspazieren und muss ihn nicht Downhill auf einem Mountainbike runterbrettern. Letzteres ist definitiv riskanter, macht aber auch mehr Spaß.

          Die beruflich erfolgreichen Drogenkonsumenten, die ich kennenlernen durfte, habe ich deshalb erwähnt, weil in unserer Gesellschaft nunmal leider das Vorurteil existiert, dass Drogenkonsum einen geradezu zwingend zum „Versager“ stempeln und in die Verelendung führen würde. Diesem Vorurteil wollte ich meine eigene Lebenserfahrung entgegenhalten.

          Du hast die Formulierung „im Griff haben“ verwendet und in unserer Gesellschaft ist die berufliche Komponente nunmal ein wichtiger Indikator, ob jemand sein Leben im Griff hat.

          Als beruflich erfolgreich in diesem Sinne würde ich übrigens jeden Menschen bezeichnen, der eine dem eigenen Intellekt angemessene berufliche Tätigkeit über einen längeren Zeitraum ausübt und darin gute Leistungen erbringt.

          Wenn Du fragst, ob es nicht besser oder gesünder wäre, andere Copingstrategien für beruflichen Stress zu entwickeln oder einfach mal kürzer zu treten, denke ich dass das schon sein kann. Mein Ziel war es aber nie, die Art von Leben zu führen, die Du als „gesund“ oder „achtsam“ bezeichnen würdest. Wir sind da verschieden und aus meiner Sicht ist das auch so lange kein Problem, so lange Du Dich nicht moralisch über mich stellen willst, weil ich in meinem Leben andere Erfahrungen machen wollte als Du.

  5. Hallo zusammen, der Artikel löst auch in mir gemischte Gefühle aus.
    Auf der einen Seite denke ich :leben und leben lassen“. Sollen sie ihr Leben so genießen, wie sie es für richtig halten.
    Auf der einen Seite bin ich selbst verbeamtete Lehrerin und denke solches sind Gründe, die Verbeamtung für Lehrer abzuschaffen. Denn früher war der Beruf mit einem höchsten Maß an Ehrbewusstsein und Hoheitlichkeit verbunden und u.a. gibt es aus diesem Grund das Beamtentum bei Lehrern noch. Grundsätzlich darf aber jeder daheim machen, was er möchte, aber durch diese staatstragende Aufgabe finde ich, darf nicht jeder in die Öffentlichkeit tragen, was und wie er es möchte. Dafür werden wir sehr gut bezahlt und haben viele Privilegien. Was wollen die beiden mit diesem Artikel erreichen: sagen, dass sie dem Spießertum überlegen sind, dass es kontrollierten Konsum gibt?

    Ich halte daher diesen Artikel eher für bedenklich. Mir fällt dazu auch folgende Geschichte ein:
    Ich bin Vertrauenslehrerin bei uns an der Schule. Eine sehr leistungsorientierte und jahrgangsbeste Schülerin ist kurz vor den Abiprüfungen mal zusammengebrochen. Sie hatte das Gefühl, sie ist eine Blenderin, da sie die ganze Oberstufenzeit die Klausuren immer auf Speed geschrieben hat(hat niemand bemerkt).
    Sie bemerkte nur dass sie im Alltag immer mehr davon brauchte und davon nicht mehr loskam.
    Die Schülerin kam aus einem Bildungshaushalt. Auf meine Frage, wie ihre Eltern darauf reagieren würden, sagte sie, sie können mir gar nichts. Die feiern seit Jahrzehnten auf Drogen, denken aber wir Kinder kriegen nix mit. Dabei wissen wir(ihre Geschwister und sie)dies seit Jahren.
    d.h.kontrollierte Konsum kann in einer Generation vllt funktionieren. In der nächsten sieht es dann schon wieder ganz anders aus. Die Schülerin ist am Tag nach ihrem Abiball in die Entzugsklinik gegangen.
    Ich wünsche den beiden Autorinnen dennoch alles Gute für ihre Zukunft. Jede Familie hat ihre Baustellen.

    1. @Janine: durch den Konsum ist sogar ihre Verbeamtung in Gefahr.
      Es gibt ein paar Berufe und Straftaten, wo das Privatleben in das Berufsleben hineinstrahlt. Ein Polizeibeamter darf sich z.B. in seinem Privatleben nicht verfassungsfeindlich äußern, Anwälte dürfen keine schweren Straftaten begehen und in diesem Fall dürfen Lehrerinnen keinen laschen Umgang mit harten Drogen pflegen, denn sie anschließend vermutlich auch bei ihren Schülern verharmlosen. Kommt das raus, sind die beiden ihren Job, ihre Verbeamtung und ihre Pensionsansprüche los. Das ist ihnen wohl nicht klar.

  6. Ui, habe ich da bisher was verpasst…? Ein „Kurzurlaub für die Seele“ klingt in diesem Forum für mehr oder weniger gestresste Mütter schon verlockend, und ein Abend mit „Glück und Energie“-Garantie sowieso. Nachteilig scheint der Drogenkonsum ja hauptsächlich für Minderjährige zu sein, nicht für deren gesettelte Eltern. Ignorieren wir halt die jährlich für unsere Schulkinder stattfindenden „Keine Macht den Drogen“ Veranstaltungen und ziehen uns völlig wertungsfrei diesen Werbetext von zwei Lehrerinnen mal aus der anderen Perspektive rein.

    1. Zwei erwachsene Frauen mit Kindern “ gönnen“ sich zwei bis dreimal im Jahr Drogen. Das kann man finden wie man will. Tatsache ist aber, dass es ganz klar eine ilegale Handlung ist, was dann gerne vergessen geht, abgesehen davon, dass man nie genau wissen kann, was man eigentlich konsumiert. Nun gut, sie sind Erwachsen und haben das Recht zutun und zu lassen was sie wollen.Und ihren eigenen Kindern über Drogen zu vermitteln was sie wollen.
      Ich finde es nicht gut, aber sie haben das Recht zu tun was sie wollen.

      Tatsächlich finde ich es aber äussert schwierig, dass sie Leherinnen sind. Diese Haltung passt für mich einfach nicht zu einer Lehrperson, die eine Vorbildfunktion haben sollte. Wie wollen sie das Thema Drogen den Schulkindern vermitteln ? Mit dieser Haltung, wie sie hier im Text vermitteln ? Da hätte ich, dann aber als Mutter eines Schulkindes, was evt. bei ihnen im Unterricht ist, schon sehr grosse Mühe.

      1. Also mir ist es lieber, wenn meine Kinder das Thema Drogen von zwei Lehrerinnen vermittelt bekommen, die damit eigene Erfahrungen haben, als wenn meine Kinder diesen „Anti-Drogen-Unterricht“ bekommen, den ich damals bekommen habe.

        Mein damaliger Lehrer hatte seinen Unterricht auf so eine Abschreckungsbroschüre vom Weißen Ring aus den 80er Jahren aufgebaut und hatte selbst vom Thema keine Ahnung, außer dass Drogen natürlich absolut „bösepfuiteufel“ sind und niemand sowas jemals nehmen sollte. Dann hat er uns ein paar „Keine Macht den Drogen“-Sticker verteilt und das war unser „Aufklärungsunterricht“.

        Das hat wirklich keiner von den Schülern auch nur ansatzweise ernstgenommen.

      2. ich habe lange über den Artikel nachgedacht und denke dass grundsätzlich jeder tun und lassen kann was er möchte. Ich habe allerdings ein Problem damit dass zwei Erwachsene Frauen die Einnahme von Koks und Extasy darstellen als ob das eigentlich ganz Cool wäre. Der Konsum von Drogen ist bei uns illegal. Dazu sind die beiden Lehrerinnen, somit auch noch Menschen mit Vorbildfunktion. Ich weiß nicht, für mich passt dass nicht zusammen.

    2. Und während die regelmäßigen Trips keine, aber auch wirklich keinerlei negative Auswirkungen auf irgendwas oder irgendwen haben, wollen sie das Gleiche nicht für ihre Kinder später. Hä?!

  7. „Wir wollen Drogen weder verherrlichen noch schlechteren“… Puhhh…
    Gasanzünder schwierig. Und ich denke keinesfalls, dass das Alter eine Rolle spielt, ob man in eine Abhängigkeit gerät oder nicht.
    Ist bei Alkohol ja auch so, dass viele Erwachsene erst mit „höherem“ Alter in die Sucht verfallen.
    Da ich selbst im nahen Verwandtschaftskreis die Folgen von früher und auch später Abhängigkeit kenne, geht das für mich gar nicht.
    Allerdings muss ich dazu sagen: auch und vor allem das Thema Alkohol wird extrem verharmlost und da sind viele Eltern wohl nicht nur ein bis zwei Partys im Jahr ein schlechtes Vorbild

  8. Sorry, aber was sind das denn bitte für Ansprüche an die Mütter? Sollen sich immer unter Kontrolle haben und am besten einen Heiligenschein um den Kopf? Ich habe nie Drogen genommen und habe es auch nicht vor, es ist aber Fakt, dass Drogenkonsum (und auch Substanzmissbrauch) weit verbreitet ist. Warum „darf“ keine Mutter unter den gelegentlichen Konsumenten dabei sein? Ja, auch Mütter und Frauen dürfen mal die Sau rauslassen! Das persönliche Risiko für solche Entscheidungen darf ein erwachsener Mensch selbst abschätzen. Im städtischen Straßenverkehr ohne Helm zu fahren, ist auch gefährlich, und? Gibt es einen Aufschrei, wenn ein Familienvater auf seinem Rennrad- ohne Helm – zum Bäcker fährt? Oder mit Kumpels am Wochenende kifft? Wieviel Exzess wird einer Mutter zugestanden? Ich plädiere keineswegs für Drogenkonsum, aber ich empfinde die hier in den Kommentaren geäußerten Erwartungen als einen sehr starren Korsett.

    1. Zwei erwachsene Frauen mit Kindern “ gönnen“ sich zwei bis dreimal im Jahr Drogen. Das kann man finden wie man will. Tatsache ist aber, dass es ganz klar eine ilegale Handlung ist, was dann gerne vergessen geht, abgesehen davon, dass man nie genau wissen kann, was man eigentlich konsumiert. Nun gut, sie sind Erwachsen und haben das Recht zutun und zu lassen was sie wollen.Und ihren eigenen Kindern über Drogen zu vermitteln was sie wollen.
      Ich finde es nicht gut, aber sie haben das Recht zu tun was sie wollen.

      Tatsächlich finde ich es aber äussert schwierig, dass sie Leherinnen sind. Diese Haltung passt für mich einfach nicht zu einer Lehrperson, die eine Vorbildfunktion haben sollte. Wie wollen sie das Thema Drogen den Schulkindern vermitteln ? Mit dieser Haltung, wie sie hier im Text vermitteln ? Da hätte ich, dann aber als Mutter eines Schulkindes, was evt. bei ihnen im Unterricht ist, schon sehr grosse Mühe.

  9. Puuh. Schon wieder so ein Artikel. Hier an dieser Stelle. Zwei Beamtinnen, die ihren „Horizont erweitern“ wollen. Die „positiven Erfahrungen“, die sie selbst mit Drogen machen, dann aber sicherheitshalber lieber doch ihren eigenen Kindern nicht wünschen würden. Die keinesfalls verharmlosen wollen und Aufklärung sehr wichtig finden. Die überzeugt davon sind, ihren eigenen Kindern „direkt ansehen“ zu können, wenn diese einmal Drogen konsumieren würden, sich selbst aber für so clever halten, dass andere dasselbe Verhalten bei ihnen niemals bemerken könnten. Ich persönlich empfinde Menschen, die Wasser predigen und selbst Wein trinken, nicht sehr überzeugend. Und als Beamtin wegen Besitz und Konsum von illegalen Drogen potentiell die eigenen Pensionsansprüche zu riskieren,
    empfinde ich im Hinblick auf den Horizont auch nicht als besonders weitsichtig.

  10. Bei mir haben alle Kampagnen und die Mahnungen meiner Eltern gewirkt: Ich hatte als Kind und Jugendliche, sogar noch zu Studienzeiten Angst vor Drogen, so dass ich es nie aus mir ausprobiert habe. Heute lebe ich in einem weitgehend drogenfreien (Alkohol leider ein anderes Thema) Freundeskreis… und frage mich nach dem Artikel ernsthaft, ob ich nicht was verpasst habe…? Klingt verlockend, was die Freundinnen hier schreiben? Alles sicher und kontrolliert? Aber halt illegal und allein das hält mich davon ab. Abgesehen davon wüsste gar nicht, wo ich Drogen herbekommen könnte und das ist auch gut so.

    Für meine Kinder wünsche ich mir ehrlich gesagt, dass sie später mal in „meiner“ drogenfreien Parallelwelt leben. Ich weiß nicht, ob ich es sofort merken würde, wenn’s anders käme. Darin liegt meiner Meinung nach auch der einzige echte Vorteil, wie Jana&Maren beschreiben, dass sie es bei den eigenen Kids sofort merken würden.

    Beim Rest denke ich mir für die beiden: leben und leben lassen, sie scheinens wirklich im Griff zu haben und über das fehlende Problembewusstsein maße ich mir kein Urteil an.

    Wirklich ungünstig finde ich jedoch die Position dieses Artikels direkt nach dem Teenie-Text. Der Zusammenhang stößt mir auf, „Teenies und Drogen“ sind nochmal ein ganz anderes Thema.
    Vielleicht findet sich hier eine Mutter eines Drogen konsumierenden Kindes, die ein Interview geben würde?

    1. Für mich stellt sich die Frage, was die Kinder über ihre Mütter denken würden, wenn sie von dem Konsum wüssten. Wenn ein Kind über das Verhalten seiner Mutter womöglich die Annahme entwickelt, „ Meine Mutter muss regelmäßig raus und Drogen nehmen, damit sie den Alltag aushält“ finde ich das durchaus problematisch.

      1. @Mona: Mütter die nichts tun, um den Alltag zu schaffen, finde ich für Kinder sehr viel problematischer. Überall wird über mental load „gejammert“ und fehlende „Me time“ beklagt, jede zweite Mutter steht gefühlt kurz vorm Burnout oder zumindest knietief im Blut der Märtyrermutterschaft. Aber wehe Mütter verlassen den Pfad der Tugend und haben auch noch Spaß dabei!

      2. @P
        Du hast nichts verpasst. Ich habe in meiner Jugend viele passive Erfahrungen mit Drogen gemacht, sprich ich war anwesend als andere in meinem Umfeld Drogen konsumiert haben.
        Da war alles mögliche dabei, von Marihuana, Koks, Amphetamin, Ectasy.
        KEINE dieser Erfahrungen war für MICH als Anwesende positiv. Marihuana meine Erfahrungen u.a.: alle Depri, Deprimukke, teils in einer heruntergekommenden Bude sitzen, die Bong geht rum und irgendwann kommt der (Groß-)Dealer um noch mehr zu verkaufen. Anschließend schnell nach Hause, weil man sich mit der Menge nicht erwischen lassen will. Schnell noch an jemand anderen etwas verticken und dann war der Tag gelaufen. Eigentlich wollten wir etwas schönes an dem Tag unternehmen.
        Erfahrungen mit den anderen von mir genannten Drogen: Freunde, die so sehr danach gieren, dass die Party ein Reinfall ist, weil sie nicht genug Geld dabei haben. Ergo werden alle Freunde abgepumpt, bis man das entsprechende Geld zusammen hat. Ohne Drogen feiern ging nicht.
        Auf dem Disko-Klo wurde sich dann die Linie reingezogen.

        Mitschüler auf Marihuana: haben allesamt das Gymnasium abbrechen müssen. Wie soll man das auch schaffen, wenn man unbedingt vor der Matheklausur noch einen Kopf rauchen muss? Vom Gymnasium ging es bis auf die Hauptschule runter.
        Manche haben sich noch wieder gefangen und das Abi ein paar Jahre später auf dem 2. Bildungweg nachgeholt, aber einfach war das mit Sicherheit nicht (Abendschule 18-22 Uhr macht keinen Spaß).
        Ich könnte noch mehr erzählen. Für das Umfeld sind solche Leute jedenfalls wahnsinnig anstrengend und nervig.
        Die beiden haben Glück gehabt, dass sie bisher nicht vergewaltigt oder ausgeraubt wurden. Sie wären leichte Opfer für jeden, der nichts gutes im Schilde führt.

  11. Schwierig. Wenn eh schon klar ist, dass das Interview zurecht kritisiert werden wird, da es illegale Substanzen verharmlost (die Dosis macht das Gift? Schwachsinn!!), warum bringt ihr es dann überhaupt? Weil dann in den Kommentaren was geht? Die Verharmlosung von Ecxtasy hat nirgendwo etwas verloren. Sorry, bin hier bissl voreingenommen, da ein guter Freund auf Grund dieser Droge seit Jahren mit Psychosen zu kämpfen hat. Nehmt doch bitte ein wenig Rücksicht und macht keine Werbung für Drogen.

  12. puhh…schwierig. Ich glaube, ich würde es anders beurteilen wenn die beiden nicht selber Kinder hätten und Lehrerinnen wären. Sie sind als Lehrerinnen ganz klar nah an den Kindern und Jugendlichen und somit in einer Vorbildrolle. Die beiden sagen „die Dosis macht das Gift“. Für mich bleibt Gift das was es ist :Gift. Das impliziert auch: Gefahr für alle, die ihre „Dosis“ nicht kennen. Seine „Dosis“ lernt man aber meistens durch Ausprobieren kennen,und indem man eine Grenze überschreitet, um zu wissen was zuviel ist. Sie gehen neben den Drogen weitere Risiken ein. Sie nehmen Drogen, die mit unbekannte Substanzen gepunscht sind. Sie kaufen Drogen von Unbekannten. Sie gehen dabei auch das Risiko ein, dass die Pillen ggf. höher dosiert sind als sie das erwarten. Sie gehen auch das Risiko ein, dass sie mit anderen Drogen/Substanzen in Kontakt kommen, ohne es zu wissen. Sie begeben sich dadurch auch in Gefahr, sie sind zugedröht z.B. für sexualisierte Gewalt oder dass sie KO Tropfen bekommen etc.
    Der Konsum ist ihnen so wichtig, dass die dafür das Risiko eingehen, strafrechtlich belangt zu werden, das ist in Bezug auf ihren Beamtenstatus nicht ganz unheikel.

    Ich finde es toll, dass die beiden sich Auszeiten nehmen, dass sie Zeit zusammen verbringen. Und dass sie Partner haben, die ihnen in diesen Momenten den Rücken frei halten.
    Aber ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wieso sie Drogen konsumieren. Sind die Drogen so notwendig, um Spaß zu haben?

  13. An Dämlichkeit kaum zu überbieten. „Die Dosis macht, dass es ein Gift ist“? Und wie erklären die selbsternannten Pharmakologie-Expertinnen dann das auftreten aktiver Psychosen nach einmaligem Kiffen bei Jugendlichen???
    Ergo: Aus meiner Sicht eine Katastrophe als Eltern (heuchlerisches Abraten von Drogen, dem Nachwuchs gegenüber, und wo ist generell die Vorbildfunktion?) – und solche Lehrerinnen wünscht man seinem Kind auch nicht.
    Und grundsätzlich finde ich auch, dass man nicht jeder indiskutablen Geisteshaltung ein Forum bieten muss, nur weil sie irgendwo existiert.

    1. @Gast: ob die kommentierenden Eltern den gleichen hohen Ansprüche hinsichtlich Vorbildfunktion auch selbst gerecht werden?
      Nie „ein Gläschen zuviel“ am Steuer, keine Schummelei bei der Steuererklärung, die Putzhilfe nicht schwarz bezahlen, nie eine Geschwindigkeitsübertretung im Strassenverkehr…..

      1. „Richtige Depriphasen haben wir weniger, aber man merkt es an seiner Stimmung am zweiten Tag danach schon. Dennoch können die Kinder sowie der durchgeplante Alltag einen da gut rausholen. Man hat gar keine Zeit, schlecht drauf zu sein. Daher eben auch nur maximal zweimal pro Jahr.“

        Also die Kinder holen die Mütter aus der nicht vorhandenen Depriphase wieder raus? Wir sind uns wohl alle einig, dass Kinder das 1. merken und 2. das nicht ihre Aufgabe ist.

        Es ist auch keine Zeit schlecht drauf zu sein. „Daher“ nur zweimal pro Jahr. Wieso „daher“, wenn doch alles so super und folgenlos für das Familienleben ist?

        Was fehlt denn den Frauen, dass sie die große Entspannung und Spaß nur mit Drogen finden können? Und wieso stehen die Inhaberinnen von Stadt-Land-Mama momentan so darauf, drogenkonsumierende Mütter zur Sprache kommen zu lassen? Immerhin ist es der zweite Artikel, der so verharmlosend rüberkommt. Von „Jede Mutter hat das Recht auf Entspannung und auf kinderfreie Zeiten“ ist das doch etwas entfernt. Vor lauter gutgemeinter Toleranz können wir doch nicht alle Grenzen über Bord werfen (und Drogen gehören füf mich definitiv dazu).

  14. Ehrlich gesagt krampft es in mir etwas, wenn ich den Text lese. Ich kann die Leichtigkeit verstehen, wenn man mal raus ist aus der Familienverantwortung und auch den Spaß, den man mit Freundinnen hat, wenn ich jedoch Koks und Ecstasy lese und dann weiß, dass die beiden Schreiberinnen Lehrerinnen sind, die womöglich mit dieser Einstellung täglich vor meinen Kindern stehen und Anforderungen an diese haben, dann bekomme ich ein mulmiges Gefühl! Ich finde in gewissen Berufen gehört ein Privatleben dazu, welches die Gesetze achtet und nicht wissentlich über diese geht. Dazu gehört auch der Beruf Lehrerin! Wenn ich Lehrende meiner Kind auf nem Trip treffen würde (wenn ich es erkennen könnte), dann läge mir auf jeden Fall ein Gespräch mit der Schulleitung nahe! Ich selber arbeite auch in einer Branche, in der private Verfehlungen Auswirkungen auf mein Berufsleben haben und kann damit umgehen, die beiden Autorinnen jedoch offensichtlich nicht. Ich finde sie sehr verantwortungslos.

  15. Hallo,
    ich kenne das Gefühl von Ecstasy, habe als Jugendliche selbst welche genommen und ich muss ehrlich gestehen dass das meine besten Zeiten waren. Raus aus dem Alltag, meine Kindheit und Jugend war sehr schwer. Diese Freiheit, Kraft und das Glück das ich dabei gefühlt habe war unbeschreiblich und ich denke auch oft daran und überlege mit meinen Partner ob wir uns ein Wochenende gönnen, trauen uns aber nicht, vielleicht wenn die Kinder älter sind und wir nur mehr für uns sind.
    Bis dahin begnüge ich mich mit meinen Fotoalbum aus dieser berauschenden Zeit.

    1. @Mona: die beiden sprechen die meisten kritischen Punkte doch selbst an und ordnen diese auch entsprechend hinterfragend ein. Dass Menschen, die Drogen konsumieren für sich persönlich ein positives Fazit ziehen liegt doch auf der Hand. Alles andere wäre naiv zu glauben. Ich würde es bei den beiden eher positiv bewerten, dass der Drogenkonsum stark ritualisiert und weit außerhalb ihres Alltags stattfindet (ganz im Gegensatz zum gesellschaftlich etablierten regelmäßigen Alkoholkonsum). Halte das, zumindest in diesem Fall, für eine offenbar wirksame Suchtprävention.
      Was merkwürdigerweise beim Konsum illegaler Drogen nie kritisch angemerkt wird ist, dass man auf jeden Fall durch den Kauf als Endverbraucher Dealer, organisierte Kriminalität und alles an Gewalt und Verbrechen was da dranhängt unterstützt.
      Die wenigsten werden sich ihr Ecstasy im häuslichen Thermomix kochen oder den Mohn im heimischen Ziergarten anbauen.

      1. Den Hinweis auf die Unterstützung der organisierten Kriminalität durch den eigenen Konsum finde ich exzellent!
        Ich merke, dass auch mich dieser Aspekt sehr abstößt.
        Ich habe insgesamt auch mehr Bauchschmerzen bei dem Text als keine, da die Drogen-Erfahrungen so sehr positiv beschrieben werden. Mit über 40 und einem sehr schönen Leben wanke ich aktuell überhaupt nicht, irgendwie durch Drogen mehr fröhliche Momente im Leben zu haben. Aber ich frage mich, ob mein Ich mit Ende 20 und ziemlich unhappy/zweifelnd im Leben nicht davon auf die Idee gebracht worden wäre, das mal auszuprobieren. Und ob ich es dann so kontrolliert gehandhabt hätte wie die 2 Freundinnen hier!? Ich weiß es nicht und bin froh drüber. Hoffentlich wird niemand in diesem Forum durch eine aktuell schwierige Lebensphase neugierig darauf, diese extremen Hochs zu erfahren, von denen hier geschwärmt wird bzw. die hier beschrieben werden.
        Da tut es echt zwicken bei mir, im Bauch.

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