Paartherapie-Ausbildung: In 1 Jahr zum sinnstiftenden Job

Paartherapie-Ausbildung

Nora Esser. Foto: Jochen Nies

Ihr Lieben, ich hab ja selbst gemerkt, wie gut es mir tat, mich in den letzten zwei Jahren nochmal ordentlich weiterzubilden, darum bin ich immer ganz aufmerksam, wenn ich von Ausbildungen oder Fortbildungen höre, die neben dem eigentlichen Alltag zu absolvieren sind, wo also Vereinbarkeit auch für Menschen mit Kindern möglich ist: Bei der Paartherapie-Ausbildung, die wir euch heute vorstellen, ist genau das drin!

Ich kenne sooo viele Frauen, die sich mit Ü40 nochmal nach einer neuen Herausforderung sehnen oder nochmal ergänzend was Neues ausprobieren oder sich komplett umorientieren möchten: Vielleicht ist genau diese Ausbildung ja was für euch (ich jedenfalls kam direkt ins Grübeln, ob ich nicht auch direkt mit loslegen sollte im Herbst ;-))

Wir haben jedenfalls mit Nora Esser, der Leitung des Instituts für integrative Paartherapie (IFIP) in Köln gesprochen und und mal angehört, welche Inhalte in der einjährigen Ausbildung vermittelt werden, was es kostet und wer sich angesprochen fühlen darf. Solltet ihr selbst Lust drauf bekommen, haben wir hier für alle neuen AusbildungsteilnehmerInnen noch einen Rabattcode.

Mit dem Code StadtLandMama bekommt ihr bis Oktober 2024 insgesamt 10 Prozent Ermäßigung auf den Ausbildungspreis. Diesen Code gebt ihr einfach im Freitext bei der Anmeldung über paartherapieausbildung.de an und dieser wird dann bei der Rechnung berücksichtigt. 

people 2561053 1280

Liebe Nora, du berätst Paare, die nicht weiter wissen und lotst sie durch Krisen, wie bist du zu diesem Job gekommen? 

Mich hat die Komplexität und Individualität zwischenmenschlicher Beziehungen schon immer fasziniert. Bereits als Kind wurde ich oft als „Observer“ beschrieben – mich fesselte schon früh die Welt um mich herum, vor allem die Emotion und Kommunikation von Menschen zu verstehen. Während meiner Ausbildung zur Psychotherapeutin habe ich mit Begeisterung begonnen, nebenberuflich paartherapeutisch zu arbeiten. 

Ein Jahr nach meinem Ausbildungsabschluss und als klassische Psychotherapeutin in einer Praxis mit Einzelpatienten hat mir schnell etwas gefehlt. Mit Paaren gemeinsam deren Dynamik anzuschauen, zielorientiert, empathisch und gleichzeitig handfest an Veränderung zu arbeiten ist wahnsinnig bereichernd. Als meine damalige Chefin und Mentorin mir das aktuelle Jobangebot machte, war der Weg zurück in einen Beruf mit paartherapeutischem Fokus eine sehr leichte Entscheidung für mich.

Kannst du uns sagen, wo aktuell gefühlt die meisten Krisen bei Paaren liegen? 

Über die Jahre haben Paare mit unterschiedlichster Thematik, Altersstufen und Beziehungsdynamiken auf Praxissofas vor mir gesessen. Die Corona Pandemie hat in vielen Partnerschaften bereits bestehende Schwierigkeiten deutlich verstärkt. Generell würde ich sagen, dass es im Paartherapiesetting einige Hauptcluster gibt, die einen guten ersten Überblick verschaffen. 

Dazu gehören eskalierende Streitigkeiten, Fremdverlieben und Affären, Veränderung durch neue Lebensabschnitte wie z.B. erstes Kind, pubertierende Kinder, Umzug, Jobwechsel oder -verlust, Empty Nest Syndrom oder auch Renteneintritt. Und zu guter Letzt: Paare, die auf dem Praxissofa sitzen wie auf zwei weit entfernten Eisschollen.

Als Therapeut ist sofort spürbar, dass die Liebe dieses Paares eingeschlafen scheint. Emotionale sowie körperliche Nähe und Bindung sind irgendwo auf dem Weg verloren gegangen. Das Paar wirkt ratlos und resigniert bis hin zu verzweifelt und hilflos. 

Hast du ein paar super leicht umzusetzende Tipps und Tricks, um eine vielleicht kurzfristig eingeschlafene Liebe wieder aufzupeppen?

Mit dieser Frage kommen tatsächlich ganz viele Paare in die Praxis. Die kurze Antwort darauf ist: Klärung vor Veränderung. Egal, was der Grund für ihr Kommen ist, viele Paare wünschen sich ein konkretes Rezept, das sie abarbeiten können, um wahnsinnig schnell Veränderung und damit auch Verbesserung der Beziehung zu erwirken. So einfach ist es in den meisten Fällen leider nicht. 

Das Schöne am schematherapeutischen Ansatz ist jedoch, dass sehr klar, handfest und damit auch konkret und effizient gearbeitet werden kann. 

Der häufigste Grund für kurzfristig oder auch langfristig eingeschlafene Liebe ist in irgendeiner Form Vermeidung. Diese Vermeidung bezieht sich häufig auf Konflikte selbst und allgemein auf unangenehme Gefühle (z.B. Schuld, Scham, Hilflosigkeit, Angst), die wir lieber nicht spüren wollen. Das Tragische daran ist: Wir vermeiden, um vermeintlich die Bindung zu unserem Partner zu sichern und über kurz oder lang passiert genau das Gegenteil. Wir verfallen nämlich in Gewohnheit mit vordergründiger Harmonie, aber damit entsteht immer mehr Distanz und damit immer weniger Bindungsgefühl – die Liebe fällt in einen Dornröschenschlaf. 

Bis wir verstehen, dass weder Prince Charming, noch eine glückliche Fügung von außen uns wieder hinaus helfen kann, sondern wir selbst aktiv werden dürfen. Im Prozess arbeiten wir gemeinsam an konkreten Kompetenzen und zu Anfang direkt an der Basis: Selbstaufmerksamkeit (was fühle ich, denke ich, wie verhalte ich mich in getriggerten Situationen automatisch, sprich, was ist mein Anteil an der dysfunktionalen Dynamik und wir kann ich das meinem Partner wertschätzend und zugewandt mitteilen?).

Damit ist nicht nur der Boden geschaffen für gute Emotionsregulation, emotionale Nähe, sich gesehen fühlen und damit Voraussetzung für eine sichere und nicht einschlafende Beziehung. Auch ist damit der Grundstein geschaffen, gemeinsam und individuell zu erarbeiten, wie jeder Partner aus automatischen Mustern wie zum Beispiel Vermeidung ausbrechen kann. So kann gemeinsam gegen die Dynamik statt gegeneinander gearbeitet werden. 

Du leitest mittlerweile das IFIP, das Institut für integrative Paartherapie. Gib uns doch mal ein paar kurze Einblicke, wofür das Institut steht.

clipboard 5391969 1280

Die meisten Ausbildungsinstitute für Paartherapie haben einen systemischen Therapieansatz. Wir dagegen arbeiten ganz bewusst mit dem schematherapeutischen Schwerpunkt und dafür gibt es zwei gute Gründe. 

Erstens bietet die Schematherapie die Kombination, Probleme emotionsfokussiert an der Wurzel und in der Tiefe der Dynamik anzupacken und gleichzeitig ganz konkret und effizient an Veränderungen in der Gegenwart und der aktuellen Beziehung zu arbeiten. Zweitens haben wir es in der Paartherapie häufig mit Persönlichkeitsakzentuierung oder auch -störungen zu tun und genau dafür wurde die Schematherapie entwickelt. 

Folgenden Ansatz vermitteln wir dabei den Teilnehmenden: Anfangs mit der Paardynamik gegenseitiger emotionaler Trigger und Bewältigungsverhalten anzusetzen und dann zügig einen Schritt tiefer einzusteigen. Das bedeutet, früher gelernte, automatische emotionale Reaktionen hilfreich regulieren zu lernen, um Wunden aus alten Beziehungen wirklich heilen zu können und nicht mehr unbewusst oder auch bewusst in gegenwärtige Beziehungen und Partnerschaften zu tragen. Gleichzeitig vermitteln wir Kompetenzstärkung von o.g. Selbstaufmerksamkeit oder auch Selbstmitgefühl.

Integrativ ist das Institut deswegen, weil wir neben dem schematherapeutischen Fokus auch angrenzende Verfahren wie Emotionsfokussierte Therapie, Acceptance and Commitment Therapie, und Klärungsorientierte Psychotherapie mit einfließen lassen. 

Wir legen extrem großen Wert darauf, dass alle unsere Ausbildungsteilnehmer schon während und auch nach der Paartherapie Ausbildung qualitativ hochwertige Arbeit leisten können. Das gewährleisten wir durch Effizienz und hohe Praxisrelevanz in allen Seminaren. Begleitend arbeiten wir mit vielen Fallbeispielen, Rollenspielen, Übungen, gezielten Arbeitsmaterialien und fachlichen Exkurse zu Themen wie Sexualtherapie, Kindeswohlgefährdung, Selbstfürsorge für Therapeuten.

Durch die Möglichkeit wöchentlicher und auch kurzfristiger Fallbesprechungen während und nach der Ausbildung ermöglichen wir den Teilnehmenden flexible und zeitnahe Unterstützung in anspruchsvollen Therapiesituationen und bieten gleichzeitig eine Plattform zur Vernetzung untereinander. 

Nun bietet ihr ja eine Paartherapie-Ausbildung an, wer darf sich bei euch anmelden, welche Voraussetzungen braucht es – persönlich und vom Lebenslauf her?

Wir bieten zwei verschiedene Ausbildungsgänge an, einen für PsychologInnen und ÄrztInnen und den anderen für QuereinsteigerInnen. PsychologInnen können sich mit einem Bachelorabschluss bewerben, ÄrztInnen nach bestandener Prüfung des zweiten Studienabschnittes und QuereinsteigerInnen mit einem Master- oder Diplomabschluss in einem beliebigen Studienfach oder auch als Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Psychotherapie. 

Wir setzen nicht voraus, dass bereits einzel- oder paartherapeutisch gearbeitet wurde. Aus Erfahrung wissen wir, dass beide Ausbildungsgänge einen Querschnitt an Erfahrungen im therapeutischen Setting mitbringen. Es gibt sowohl absolute Neulinge, als auch bereits therapierende oder beratend tätige Teilnehmer, wie auch erfahrene Kollegen und Kolleginnen, die jedoch in ihrem Arbeitsalltag handfeste Methoden im Paarsetting vertiefen möchten.

Wie lang dauert die Ausbildung und lässt sie sich im Zweifel mit Kindern, Familie und/oder anderem Job vereinbaren? 

Die Ausbildung am IFIP dauert neun Monate für PsychologInnen und ÄrztInnen, elf Monate für Quereinsteiger – hier kommen noch zwei Seminare für psychologisches Basiswissen dazu. 

Die Ausbildung findet im Onlineformat und ausschließlich an Wochenenden statt mit Ausnahme eines einzigen Präsenztermins in Köln, weshalb sich viele Teilnehmer in der Vergangenheit genau dafür entschieden haben: hohe Flexibilität neben dem vollgepackten Alltagsleben mit Job, Familie und häufig auch Kindern.

Wie kann ich nach der Ausbildung arbeiten? Fest angestelllt, frei mit eigener Praxis?

Nach der Paartherapieausbildung ist es möglich, festangestellt, aber auch selbstständig in eigener Praxis zu arbeiten. Bei entsprechender Eignung bieten wir Teilnehmenden aus beiden Ausbildungsgängen an, in einer unserer deutschlandweiten Partnerpraxen angestellt oder auf Honorarbasis zu arbeiten. 

Viele angehende PaartherapeutInnen würden sich gerne nach Abschluss der Ausbildung selbstständig machen. Hier bieten wir die Möglichkeit eines Vertiefungsseminars zum Thema „Praxisgründung und Kundengewinnung“ an. Die Motivation unserer Auszubildenden ist selbstbestimmt, kreativ, flexibel und sinnstiftend arbeiten zu können, wobei wir gerne während und nach der Ausbildung unterstützend zur Seite stehen.

Welche Kosten kommen auf mich zu und gibt es auch Stipendien oder Finanzierungsmöglichkeiten?

Die Ausbildung für PsychologInnen und ÄrztInnen kostet 3700€, die Ausbildung für Quereinsteiger aufgrund der zwei zusätzlichen Seminare 4600 €. Es gibt auch die Möglichkeit, einzelne Seminare zu belegen, diese kosten jeweils 460€. 

Eine Finanzierungsmöglichkeit oder Stipendien gibt es aktuell leider nicht. Allerdings wird es bald die Akkreditierung der Ausbildung geben, wodurch PsychotherapeutInnen und ÄrztInnen Fortbildungspunkte erhalten. Über solche und andere Möglichkeiten informieren wir regelmäßig über unseren Newsletter.

Wer sind die DozentInnen? Und wächst da eine Gemeinschaft unter den Auszubildenden heran?

Alle DozentenInnen am Institut sind PsychologInnen oder psychologische PsychotherapeutInnen mit langjähriger einzel- und paartherapeutischer Erfahrung. Während und nach der Ausbildung gibt es die Möglichkeit an wöchentlichen Fallbesprechungen teilzunehmen, um eigene Klienten und Fragen im Behandlungsprozess im professionellen Rahmen zu diskutieren. 

Viele Teilnehmer der Ausbildung und auch Alumni nutzen dieses Format, sowie den Austausch in der deutschlandweiten Community, um sich individuell zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bei unserem jährlichen Sommerfest freuen wir uns, aktuelle und ehemalige Gesichter wieder zu sehen, und so noch für eine Weile stiller Beobachter und Begleiter im Berufsleben unserer PaartherapeutInnen zu sein.

Was gibt es dir selbst, Menschen in herausfordernden Situationen Hilfen an die Hand zu geben? 

Ich denke, jeder von uns kennt es, im Leben auf Herausforderungen und Krisen zu stoßen und sich dabei Unterstützung zu wünschen. Menschen sind Beziehungswesen, zumindest die allermeisten von uns. Klienten in genau diesem Themenbereich von Bindung und Beziehung zu begleiten und zu unterstützen, ist für mich so sinnstiftend, wie ich mir keine andere Arbeit vorstelle.

Es gibt natürlich, wie in jedem Job, Tage die wahnsinnig anstrengend sein können. Aber auch an diesen Tagen gehe ich mit einem Gefühl innerer Erfüllung nach Hause. Und das vor allem, weil mir unglaublich großes Vertrauen entgegengebracht wird und ich Menschen mit ganz konkreter Hilfe dabei unterstützen kann mutig auf sich selbst zu schauen und im besten Fall glücklicher zu werden – egal ob in erfüllender Beziehung oder ohne oder mit jemand anderem. 

Warum glaubst du, könnte so eine Ausbildung und anschließend so eine Aufgabe erfüllend für jemanden sein, der/die vielleicht grad im aktuellen Job nicht ganz so zufrieden ist? 

In der Vergangenheit hatten wir viele Teilnehmer, die sich vor dem Ausbildungsstart irgendwann auf ihrem Bürostuhl oder in der Küche inmitten von Care-Arbeit um sich selbst gedreht haben und sich jeden Abend gefragt haben “Was genau mache ich hier eigentlich?“. Egal ob Burnout oder Boreout, unser Job macht in den meisten Fällen für viele Jahre einen Großteil unseres Lebens aus und es lohnt sich nicht, es so weit kommen zu lassen. Im Beruf keinen tieferen Sinn zu sehen oder Erfüllung zu finden bedeutet für ganz viele Menschen, langfristig immer unglücklicher zu werden. 

Es ist für mich ein Privileg, die Entwicklung genau dieser Teilnehmenden über die Ausbildung zu sehen. Wie sie im Prozess immer mehr aufblühen, begeistert und motiviert sind, eine klare therapeutische Haltung zu entwickeln und zu leben. Wie die AusbildungsteilnehmerInnen vollgepackt mit fundiertem Wissen und konkreten Methoden neugierig, mutig und mit Freude an ihren neuen Arbeitsalltag denken.

615e513797cd49ffa0258f4ef5e0ee6f

Du magst vielleicht auch

10 comments

  1. Finde das hochgradig unseriös, das innerhalb von 9 bzw 11 Monaten online durchzuballern und damit zu werben, dann direkt eine Paartherapie anbieten zu können, die auch noch zu den komplexesten Beratungssettings gehört. Finde das sowohl den Paaren als auch den Quereinsteigern gegenüber nicht fair

    1. Liebe Laura, wichtig ist hier den Unterschied zu kennen, dass Paartherapie keine Psychotherapie ist und diese auch nicht ersetzen kann. Man darf sich tatsächlich auch ohne einen Uniabschluss in Psychologie oder Erfahrung mit therapeutischer Arbeit „Paartherapeut“ nennen und viele paartherapeutische Beratungsstellen stellen Psychologen direkt nach dem Studium ein, ohne eine weitere Ausbildung.

      Unsere Ausbildung ist vom Umgang her sehr ähnlich zu anderen Paartherapieausbildungen. Die Arbeit als Paartherapeut und daher auch unsere Ausbildung ist intensiv und fundiert, weshalb wir aber weder denken, dass eine solche Ausbildung zwei Jahre oder mehr dauern sollte, aber auch nicht nur zwei Wochenenden. Gerade weil die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, finden wir es verantwortungsvoll und wichtig, dass unsere Teilnehmer sich für eine qualitativ hochwertige und wirklich unterstützende Ausbildung entscheiden, bei der sie währenddessen und vor allem auch danach begleitet werden.

      1. Das klingt ja alles ganz gut, und auch schon besser als der ursprüngliche bezahlte Werbeartikel.
        Allerdings finde ich den Ansatz gezielt Kundschaft aus dem Bereich burned out und bored out anzusprechen immernoch unprofessionell bis unseriös. Da habe ich schon ganz deutlich den Eindruck dass es weniger darum geht, geeignete Menschen für die Ausbildung und Paartherapie für andere zu finden, als darum, Frauen anzusprechen, die sich Selbstfindung, Midlifecrisis etc. halt was kosten lassen. Auch ein Geschäftsmodell.

  2. Klingt für mich als wäre die Ausbildung für die Quereinsteiger selbst eine therapeutische Maßnahme, Stichwort Zitat „Burnout und Boreout“.
    Weiß nicht, ob ich bei denen in die Paartherapie gehen wollte, ohne vorausgehende therapeutische/psychologische Grundausbildung. Als Weierbildung für Menschen vom Fach sicher fruchtbar.

    1. Das habe ich beim Lesen auch gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zwei Seminarbausteine ein medizinisches oder psychologisches Studium ersetzen. Es klingt für mich, als könnte sich quasi jeder Paartherapeut nennen.

      1. @tamara: Wahrscheinlich ist es genau so. Viele Berufsbezeichnungen sind nicht geschützt. Bis vor wenigen Jahren durfte sich zum Beispiel jeder Hundetrainer nennen, ob er davon etwas verstand oder nicht. Das birgt jedoch erhebliche Risiken für Mensch und Tier, nur deshalb hat der Gesetzgeber dies inzwischen unterbunden.
        Umgekehrt geht der Gesetzgeber bei den „Paartherapeuten“ vermutlich davon aus, dass hier selbst bei mangelnder Fachkompetenz des Beraters keine größeren Schäden bei den Kunden zu erwarten sind.

      2. Liebe Tamara, selbstverständlich können 2 Wochenendseminare kein Psychologiestudium ersetzen. Die Teilnehmer erhalten hier lediglich in sehr komprimierter Form das Wissen, was die dringend für die folgenden Ausbildungswochenende brauchen. Und ja, leider hast du recht: JEDER kann sich Paartherapeut nennen. Daran können wir nichts ändern, aber wir können unseren Teilnehmern das relevante Wissen vermitteln, damit sie verantwortungsvoll in diesem Job agieren können und die Teilnehmer haben nach der Ausbildung ihr Leben lang die Möglichkeit sich am Institut weiter begleiten zu lassen, wenn es mal schwierig wird, durch Supervision und Fallbesprechungen.

        1. Ich kann hier einfach nur die Augen rollen. Das klingt für mich vergleichbar mit: ich hab Ihnen nur die Bombe und nen Zünder gegeben. ich konnte doch nicht ahnen, was sie damit anstellen. …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert