Wow, Journalistin Tina Molin und PR-Expertin Susanne Schlösser haben es einfach getan, haben viel gerdet und sich dann gedacht: Let´s go!
Sie gründeten das Online-Magazin „Ow up!“, um den Frauenthemen Platz zu geben, die sie an anderen Stellen vermissen. Für mehr Flow, mehr Grow und mehr Power im eigenen weiblichen Leben.
Dieses Interview lohnt sich schon allein, um zu erfahren, was der Name „Ow up!“ bedeutet… Viel Spaß beim Lesen!
Ihr Lieben, hach, wir lieben ja, wenn sich Frauen zusammentun, um Großes zu schaffen. Ihr habt euch nun also klammheimlich (wir wussten wirklich von nichts!) zusammengetan und ein Jahr lang euer neues Magazin für Frauen „OW up!“ ins Leben gerufen. Um was geht es da genau, was wollt ihr damit bezwecken?
Unsere Kinder waren aus dem Gröbsten raus und unser Wunsch nach mehr Sinnhaftigkeit im Job und mehr Leichtigkeit im Leben wuchs.
Wir haben uns damals viel getroffen und geredet. Haben uns angefeuert und inspiriert, Strukturen zu hinterfragen, Belastendes aufzugeben und uns langsam ein Leben zu bauen, von dem wir keinen Urlaub mehr brauchen.
Diesen Transformationsprozess haben wir in den Medien, die wir lesen, nicht abgebildet gesehen. Auch die Themen, die uns wichtig sind, von Business, Love bis Green Life fehlten und auch Ansprachen wie „5 Schritte zur Bikinifigur“ stressten uns.
Daher dachten wir: Machen wir ein Magazin, das Frauen inspiriert und ihnen zu mehr Flow, mehr Grow und mehr Power verhilft. Wir glauben, dass jede Frau einzigartig und die Expertin für ihr Leben ist.
Daher erzählen wir Geschichten von unterschiedlichen Frauen und wie sie herausfordernde Situationen bewältigen. Damit ihre Erfahrung zum Wohle aller ist – die Leserin sich aber selbst entscheiden kann, was sie in ihr Leben übernimmt und was nicht zu ihr passt.
Wie kam es denn überhaupt zu der Idee, OW up! Zu gründen? Gab es da einen Punkt, der Auslöser war?
In unserem Freundinnenkreis sind derzeit alle auf der Suche: nach Sinn, nach einer Work-Life-Balance, mehr Kraft, mehr Leichtigkeit, mehr Frieden, mehr Gesundheit, mehr Geld, mehr Karriere, mehr Selbstbewusstsein, mehr Liebe, mehr Sex.
Jede ist auf ihrer eigenen Reise – so auch wir. Unser Magazine OW up! soll Frauen dabei unterstützen, jedoch weniger als ein Kompass oder Leitfaden, sondern viel mehr als ein Tool-Kasten, bei dem sie sich bedienen können.
Eure Rubriken sind zum Teil so herrlich frisch und neu gedacht, sie heißen „Green Life“, „Health“ und wooohooo „Happy Vagina“. Außerdem „Business“ (Textbeispiel: „Poor bitch getting rich – ich möchte bitte reich werden“), „Love“ (Textbeispiel: Rollentausch: Wenn der Partner zum Hausmann wird“), Wie kamt ihr drauf?
Die Frauen, die wir kennen, wissen bereits alles über Mode, Kosmetik und Diäten. Spaß beiseite: Wir sehen, dass Frauen derzeit andere Fragen haben, als welche Nagellackfarbe angesagt ist.
Wie schaffe ich es, für meine Rente vorzusorgen? Wie kriege ich das, was ich auf der Yogamatte kapiert habe, auch an meinem Arbeitsplatz gelebt? Was mache ich mit arroganten Kolleg*innen? Wie genieße ich das Leben mehr? Was hilft gegen Endometriose? Wie lebe ich nicht auf Kosten der Natur? Und wie geht Sex, von dem ich nicht genug kriegen kann?
Apropos Sex. In der Kategorie „Happy Vagina“ geht es unter anderem auch um schlüpfrige Themen wie „Die Sache mit der Analmassage“. Wollt ihr bewusst Themen ansprechen, die eben nicht am Esstisch mit der Verwandtschaft angesprochen werden können?
Für uns gehört eine erfüllte Sexualität zu einem erfüllten Leben dazu. Wir beobachten jedoch, dass bei Sex-Talks oft der Mann im Mittelpunkt steht: „5 Tipps für den perfekten Blowjob“. Und was ist mit der Frau? Was ist mit uns?
Wir wollen zeigen, was weiblicher Sex alles sein kann. Nicht umsonst haben Frauen mit der Klitoris ein Organ, das allein der Lust dient. Es wird Zeit, dass wir mehr darüber lesen, wie wir das lustvoll leben können.
Welche weiteren tollen Themen habt ihr in Planung? Oder welche sind auf der jetzigen Seite eure liebsten oder bereits die meist geklickten?
Der meist gelesene Artikel ist ein Betroffenenbericht über Endometriose. Wir waren erschrocken, wie viele unserer Freundinnen darunter leiden und wie lange ihre Ärzt*innen-Odyssee dauerte, bis es diagnostiziert wurde.
Auch unser Interview mit der modernen Schamanin Vera Griebert-Schröder über Alltagsrituale wird viel geklickt. Für uns ein Zeichen, wie selbstverständlich Spiritualität inzwischen geworden ist.
Wer sind eure ExpertInnen?
Jede Frau ist Expertin für ihr Leben. Wenn wir hören, was Frauen alles schaffen: Eltern pflegen, behinderte Kinder, Alleinversorgerin, Panikattacken oder Migräne.
Jede dieser Frauen hat ihren ganz eigenen Weg gefunden, mit der Herausforderung umzugehen – und meist auch etwas sehr Tolles dabei gelernt. Diese Geschichten wollen wir erzählen.
Würdet ihr euch als feministisches Magazin beschreiben?
Na, unbedingt. Pragmatisch, individuell und sehr weiblich.
Welche Ziele habt ihr mit dem Magazin?
Wir wollen Frauen inspirieren, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Denn alle wünschen sich mehr Flow, mehr Grow und mehr Power. Die Silben „ow“ in drei Worte bilden nicht nur unseren Namen: OW up!, sondern sind auch das Leitmotiv des Magazines.
Lustige Randnotiz: In Amerika steht ow up für overworked und underpaid. Was wohl die meisten von uns sind, sowohl im Job (Stichwort Gender Pay Gap) und bei der Care Arbeit sowieso.
Und was würdet ich Frauen – und insbesondere solchen, die Kinder haben, da wir ja hier ein Mütterblog sind – in der Rushhour ihres Lebens gern mit auf den Weg geben?
Sei der Orkan der Veränderung. Und jede Veränderung fängt bei Dir selbst an. Also: Was brauchst Du, damit es Dir gut geht? Gerade als Mütter wissen wir, wie sehr man sich am Mental Load, der eigenen Perfektion und den anti-familiären Arbeitsstrukturen aufreibt.
Uns hat es geholfen, immer mehr das zu tun, was uns guttut. Und uns dafür die notwendige Zeit zu geben, denn nachhaltige Veränderung klappt meist nicht von heute auf morgen.
Nach einem Jahr Job-Umbau klappte bei Tina endlich die 4-Tage-Woche, nach einem weiteren Jahr gibts zwei kinderfreie Abende und derzeit bauen wir unser gemeinsames Unternehmen auf.
Wir wollen immer mehr unsere eigenen Herrinnen sein, damit wir die Arbeit so machen können, dass wir davon keinen Urlaub brauchen.