Mobbing in der Schule: Meine Tochter wollte sich deshalb das Leben nehmen

Mobbing

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Ihr Lieben, das Thema Mobbing beschäftigt uns hier im Blog immer wieder. Wir finden es so wichtig, den Betroffenen zuzuhören, zu sensibilisieren und aufzuklären. Ina hat sich an uns gewandt, weil ihre Tochter seit einigen Monaten gemobbt wird und die ganze Familie sich von der Schule sehr im Stich gelassen gefühlt hat. Uns hat sie nun die ganze Geschichte erzählt. Alles Liebe und Gute für euch, liebe Ina.

Liebe Ina, heute geht es um deine 15-jährige Tochter, die schlimmes Mobbing erfahren musste. Erzähl mal, wann das Mobbing angefangen hat.

Erstmal vielen Dank, dass ihr meine/unsere Erfahrung an die Öffentlichkeit bringt. Bei meiner Tochter begann das aktuelle Mobbing im Juni 2023, ca. einen Monat vor den Sommerferien. Es ging vom Freundeskreis und der ehemaligen Klasse meiner Tochter aus. Es hieß, meine Tochter hätte ein Gerücht verbreitet – was sie allerdings nicht getan hatte. Niemand glaubte ihr, es schraubte sich völlig hoch. Sie wurde beschimpft, beleidigt, bedrängt, ihr wurden schlimme Prügel angedroht.

Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass etwas nicht mit deiner Tochter nicht stimmt.

Wir haben zum Glück ein sehr vertrauensvolles Verhältnis in unserer Familie, sie hat uns zügig davon erzählt. Wir haben versucht, ihr durch Gespräche die Angst zu nehmen, aber das hat nicht funktioniert. Es waren zu viele Kinder, die für sie eine Bedrohung darstellten und die Bedrohung war zu massiv.

Unsere Tochter ging nicht mehr alleine aus dem Haus, aus Angst, sie könnte den Mädchen begegnen, die sie bedrohen. Sie nahm ab, zog sich zurück, hatte permanent Kopfschmerzen und Bauchschmerzen und begann sich selbst zu verletzen.

Was habt ihr Eltern unternommen? Habt ihr die Schule oder die Lehrer eingeschaltet? Oder die Eltern der anderen Kinder kontaktiert?

Wir haben uns direkt professionelle Hilfe bei einer Beratungsstelle gesucht. Die konnten meiner Tochter auch insofern helfen, dass sie einen „Non-Suizid“-Pakt mit ihr geschlossen haben, um sicherzugehen, dass sie sich nichts antut. Meine Tochter wollte nicht, dass wir die Schule einschalten, denn in der Vergangenheit gab es schlechte Erfahrungen, weil alle Lehrer einfach weggeschaut haben und die Situation nicht ernst nahmen.

Ihr habt die Schule aber dann doch irgendwann informiert…

Ja, als letztendlich die akute Gefahrenlage eintraf und meine Tochter ganz konkrete Suizidpläne hatte, gab ich der Schule Bescheid und bekam umgehend einen Anruf des neuen Schulleiters. Mit ihm und der neuen Klassenleitung hatten wir dann ein Gespräch, in dem wir auch die Namen der Schülerinnen nannten, von denen wir wussten, dass sie beteiligt waren.

Die neue Lehrerin meinte, dass das ja vor ihrer Zeit passiert sei und sie es deshalb nun nicht thematisieren könne. Generell haben wir keine Unterstützung erfahren, wir fehlten uns absolut alleingelassen in dieser absoluten Alptraumsituation.

Erzähl mal, wie deine Tochter sich durch die Mobbing-Erfahrungen verändert hat? 

Sie leidet. Sie war mal ein lebenslustiges, fröhliches Mädchen. Sie ist 15 Jahre alt und sollte ihr Leben genießen. Jetzt aber traut sich noch nicht mal alleine vor die Tür. Sie hat das Vertrauen in Schule, Lehrer, gleichaltrige Mitschüler komplett verloren und wenn wir auch nur in die Nähe der Schule kommen, bekommt sie heftige Panikattacken. Es tut so weh, sie so leiden zu sehen.

Kannst du über den Tag sprechen, an dem deine Tochter Suizidabsichten geäußert hat?

Sie hat sich in der Vergangenheit schon öfter selbst verletzt. Ihr Berater bei einer Hilfsstelle schloss einen „Non -Suizid“-Pakt mit ihr und wir hatten an dem Tag, an dem der Pakt auslief, einen Termin mit ihm. Dort hat sie mir gegenüber geäußert, dass sie sich lieber umbringt als nach den Sommerferien wieder in die Schule zu gehen. Sie hat auch ein konkretes Datum und die Art des Suizids genannt. Da war für uns klar, dass sie zu ihrer eigenen Sicherheit erstmal in eine Klinik muss.

Wie ging es dann weiter?

Ich habe sofort in der zuständigen Kinder- und Jugendpsychiatrie angerufen und unsere Tochter wurde noch am gleichen Tag in die Clearing Station gebracht. Sie war fast den ganzen Monat dort, um stabilisiert zu werden. Dort wurde auch festgestellt, dass allein das Mobbing in der Schule der Auslöser der Suizidgedanken ist. Wir haben ein stabiles und liebevolles Familienleben und dann ist es natürlich extrem hart, wenn wir als „Anker“ nicht mehr genügen.

Haben die anderen Kinder und die Schule das mitbekommen und gab es darauf eine Reaktion?

Von den anderen Kindern kam keinerlei Reaktion, von der Schule auch nicht. Ich habe im letzten Monat von einigen ähnlichen Fällen im Zusammenhang genau dieser Schule gehört und meine Tochter ist kein Einzelfall, was traurig und erschreckend ist.

Wie ist der aktuelle Stand heute?

Meine Tochter besucht momentan eine teilstationäre Tagesklinik. Mit 15 ist sie noch schulpflichtig, aber an einem Schulbesuch ist noch nicht zu denken. Die Lehrerin hat meiner Tochter in einer Email geschrieben, dass sie es begrüßen würde, wenn meine Tochter vor den Herbstferien versucht, die Schule zu besuchen, da die Situation ja „viel unspektakulärer“ sei als sie sich das vorstellt. Diese Aussage hat mir gezeigt, dass wir ziemlich alleine dastehen.

Wir wissen nicht, wie lange sie die Tagesklinik besuchen wird und wie es danach weitergeht. Wichtig ist einzig und alleine die mentale und körperliche Gesundheit meiner Tochter. Das hat Priorität.

Was möchtest du zum Thema Mobbing unbedingt noch sagen?

Ich finde es erschreckend, wie „alltäglich“ es geworden ist, andere zu mobben. Und ich frage mich schon, warum als einzige Antwort immer kommt, dann solle meine Tochter halt die Schule wechseln. Warum soll meine Tochter, die hier das Opfer ist, gehen und ihr gewohntes Umfeld verlassen?

Wo sind die Konsequenzen für die, die mobben? Warum dürfen sie bleiben? Es kann doch nicht sein, dass so etwas ohne jegliche Strafe und Konsequenz geduldet und heruntergespielt wird. Meine Tochter wird sehr lange brauchen, um wieder in ein normales Leben zurück zu finden und wir werden alles tun um ihr zu helfen.

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15 comments

  1. Danke für den Mut, diese Geschichte zu teilen!

    Ich finde mit der zunehmenden, radikalisierten Egoismusverbreitung in unserer Gesellschaft erhält auch das Mobbing (mal wieder) einen deutlichen Schub. Es gibt ewig viele Aufhänger von Mobbing, ich möchte da definitiv nicht einen alleinig herausstellen, aber ich glaube das ist einfach einer der aktuellsten Aufhänger.
    Wie oft ich es jetzt auch schon außerhalb der Schulhöfe mitbekommen habe, dass ERWACHSENE Menschen andere in der Öffentlichkeit herunterputzen oder fertig machen, wegen ihrem Aussehen, ihrer Kleidung oder dem Magel an Geld. Das wird den Kindern so vorgelebt und die wenden es dann an.

    Grade das Beispiel in dem Text hier spiegelt diese Erfahrung gut wider. Das Mobbing findet statt, weil dem Mädchen vorgeworfen wird, selbst etwas getan zu haben, was man Mobbing zuordnen kann (Gerücht verbreiten). Das wiederum „rechtfertigt“ dann das eigene Mobbing. Der Mobber bestätigt sich selber und scheint somit moralisch auf einer Stufe zu sein.
    Dass dann Lehrer der Situation nicht gewachsen sind, erinnert mich auch an meine Erfahrungen früher in der Schule. Da hieß es dann beim Lehrer immer „stell dich nicht so an“ oder „niemand mag Petzen“!

    Alles in allem finde ich es klasse, wenn die Bindung zwischen Eltern und Kidn so gut ist, dass man offen über seine Probleme reden kann. Ich finde wir müssen als Gesellschaft einen riesigen Wandel vornehmen, um das Problem des Mobbings anzupacken. Leider ist es da mMn nicht mehr mit „Anti-Mobbing-Kursen“ o.ä. getan.

  2. In manchen Fällen kann auch der hier beschriebene Ansatz funktionieren, die mobbenden Kinder mit ins Boot zu holen: https://www.derstandard.at/story/3000000189903/die-anti-mobbing-methode-no-blame-approach-macht-den-boesewicht-zum-helfer?utm_source=pocket-newtab-de-de

    Das setzt allerdings die Bereitschaft der Schule voraus, sich entsprechend einzubringen. Es geht wahrscheinlich auch nur, wenn das Thema vorher noch nicht mit den mobbenden Kindern besprochen wurde. Als erste Option finde ich den Ansatz aber gut. Eskalieren kann man dann gegebenenfalls anschließend immer noch (siehe die Ausführungen von Flo zu den vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten).

  3. Solche Berichte machen mich fassungslos und traurig. Ich habe noch kein Kind im Schulalter und entsprechend keine eigenen Erfahrungen mit der Thematik. Beim Lesen. Solcher Berichte entsteht für mich jedoch immer der Eindruck, dass die Schulen als Akteure in Mobbingsituationen sich letzten Endes überwiegend passiv und hilflos verhalten. Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass es so häufig für Täter*innen keine Konsequenzen gibt? Wir reden hier von massiver psychischer und häufig auch körperlicher Gewalt auf Seiten der Täter. Wir reden von vormals psychisch gesunden Kindern und Jugendlichen auf Seiten der Opfer, deren Entwicklung durch die Mobbing-Erfahrungen einen völlig anderen Verlauf nimmt. Für die betroffenen Familien ist das einfach nur bitter.

  4. Liebe Ina,
    auch wir haben hier ähnliches erlebt.
    Es ist einfach nur furchtbar und ich denke es ist nicht nachzuvollziehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Kinder, die mitten im Leben stehen und grundlos durch irgendwelche Kinder aus diesem Leben gerissen werden.
    „Wo sind die Konsequenzen für die, die mobben? Warum dürfen sie bleiben? Es kann doch nicht sein, dass so etwas ohne jegliche Strafe und Konsequenz geduldet und heruntergespielt wird.“ Das frage ich mich auch. Einen Satz habe ich mir gemerkt: Mobbing liegt NIEMALS am Opfer. Leider hilft dieses Wissen nicht wirklich weiter.
    Bei uns gab es seitens der Schule schon Verständnis und Hilfe, aber wirklich auskennen tun sich nur wenige. Und trotz aller Bemühungen, das mobbende Kind wird theoretisch belohnt, solange nicht nachhaltige Strafen folgen. Das Mobbing ist ja auch nicht nicht nur einmal (so wie die etwaige Strafe).
    Mich wurmt das so sehr. Und man kann einfach nur hilflos zusehen.
    Ich wünsche euch und eurer Tochter alles Gute! ♥️

  5. Liebe Ina, ich arbeite in der stationären Jugendhilfe mit integrierter interner Beschulung im Therapeutenteam. Viele Kinder, die bei uns sind, haben Geschichten mit dem Hintergrund deiner Tochter. Es ist toll, dass ihr als Familie zusammenhaltet und dass ihr so ein wertvoller Anker für sie sein konntet. Das ist nicht selbstverständlich und ich kann mir aus der Sicht einer Mutter von zwei Töchtern kaum ausmalen, durch welche Hölle ihr gegangen sein müsst und was ihr an Stärke noch benötigen werdet.
    Was wir im Therapeutenteam immer zum Thema Mobbing sagen, möchte ich gerne teilen: Mobbing entsteht und hält sich nur dort, wo das System es unterstützt. Solange eure Schule (Lehrende sowie SchulleiterIn etc.) nicht einschreitet, wird es nicht enden, da das System „eure Schule“ mobbingfreundliche Strukturen hat, die mobbing quasi unterstützen – vielleicht sogar erst möglich machen. Wir empfehlen tatsächlich das, was Flo auch sagte: Strafanzeigen stellen, TäterInnen anzeigen. Wir leben in einem Rechtsstaat und wir dürfen den Jugendlichen (Opfern UND Tätern) und auch Erwachsenen auch zeigen, was Rechtsstaatlichkeit bedeutet. Deine Tochter hat nicht darum gebeten, Opfer zu sein. Ihr dürft sie jederzeit schützen und rechtswirksame Schritte einleiten. Zusätzlich möchte ich anmerken, dass es kein „Versagen“ oder dergleichen wäre, vom Ort des Mobbings zu weichen, sondern im Gegenteil von großer Stärke zeugen kann: aus dem System gehen, die Strukturen nicht weiter unterstützen und sich selbst und seine Grenzen wahren. Die persönliche Menschenwürde auch für sich wahren, den Selbstwert sehen und wahren. Nur weil etwas gewohnt ist, ist es auch gut für einen ist. Man nimmt sich mit Pech die Chance auf Heilung&Wachstum, wenn man in dem System verbleibt.
    Ich wünsche euch alles erdenklich Gute. Bea

  6. Mein 10 jähriger Sohn hat sich innerhalb der ersten acht Wochen auf der weiterführenden Schule stark verändert. Er war nur noch am weinen, oft untröstlich. Er würde immer geärgert werden. Erst dachte ich, das ruckelt sich wieder ein bis es zu einem Vorfall kam, den ich selber recherchiert habe um herauszufinden was tatsächlich vorgefallen ist. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, daß Kinder solche Dinge tatsächlich sagen. Nachdem ich mit viel Glück Zeugen gefunden habe für Sätze wie „Bring dich endlich um“, „die Welt wäre besser ohne dich“ habe ich die Notbremse gezogen und ihn sofort beurlaubt. Ich habe der Schule deutlich gemacht, dass er solange nicht zurück kommen wird bis ein klärendes Gespräch stattgefunden hat. Ich wurde auf die Schulpflicht aufmerksam gemacht!
    Die beteiligten Jungen haben alles bestritten und nur durch die Zeugen bin ich weitergekommen. Wir wollten, daß er die Schule wechselt, da wir uns nicht unterstützt gefühlt haben von der Schule. Es vielen Sätze von der Lehrerin wie“ er ist selber schuld, er weint ja immer wie ein Mädchen“. Unser Sohn wollte bleiben! Mittlerweile ist er in der siebten Klasse. Ich bin weiterhin aufmerksam und schnell getriggert, wenn er etwas negatives berichtet.

  7. Deiner Tochter zuliebe solltet ihr einen Schulwechsel vornehmen. Auf dem Prinzip zu beharren hilft hier niemandem. Aber ich bin auch erstaunt, wieso keine Polizei, Anwalt, Jugendamt eingeschaltet wurden? So schont ihr selbst die Täter.

  8. Wenn die Schule nicht helfen will, dann gäbe es auch die Möglichkeit die Polizei einzuschalten.

    Beleidigung und Bedrohung sind Straftaten. Ich gehe davon aus, dass die Täterinnen auch etwa im Alter Deiner Tochter sein dürften. Das heißt, dass sie strafmündig nach dem Jugendstrafrecht sind. Ich würde daher gegen alle Täterinnen oder zumindest gegen die Haupttäterinnen Strafanzeige (wichtig: Auch Strafantrag!) stellen.

    Außerdem würde ich einen Anwalt einschalten, um zivilrechtlich Unterlassungsverfügungen gegen die entsprechenden Mädchen zu erwirken. Denn gegen Beleidigung und Bedrohung hat man auch einen Unterlassungsanspruch.

    Ggf. bekommt man auch eine gerichtliche einstweilige Verfügung, die es den Mädchen bei empfindlichen Strafen verbietet, Deiner Tochter auf dem Heimweg nachzustellen oder sie privat zu kontaktieren.

    Meist macht es Eindruck, wenn hart zurückgeschossen wird. Und gerade wenn man auch den zivilrechtlichen Weg geht, kann man der Gegenseite damit ganz erhebliche Kosten verursachen. Dann überlegen die es sich in Zukunft zweimal.

    1. Was Flo sagt!
      Solche Menschen (und deren Eltern wenn sie davon wissen) haben scheinbar keine Empathie und lernen es erst, wenn es ihnen wehtut. Und sei es nur im Geldbeutel.

  9. Mein Sohn (11) wurde nach einem KL-Wechsel da er freiwillig wdhl.hat massiv gemobbt. In Büsche geschubst,lügen erzählt er würde Po..$schauen,mit Fußbälle abgeworfen 1x sogar so sehr das der Abdruck 2 Tage sichtbar war.
    Ich habe öfters das Gespräch mit der Klassenlehrerin gesucht auch mit dem Direktor.Als ich eines Tages angerufen wurde das er wohl ein Magen Darm Infekt hat und er sich in die Hose gemacht hätte und dies nicht stimmte und mir in der Schule niemand sagen konnte von wem der Anruf kam …obwohl die Nummer von der Schule war, habe ich das Jugendamt eingeschaltet das zu 100 % hinter mir stand und das Oberschulamt informiert(da kam nicht wirklich eine resonanz). Ich nahm auch immer Beistand von der Jugendhilfe mit zu Gespräche.
    Im März diesen Jahres hat mein Sohn sich das 1.Mal gewehrt in dem er einen von den 5 Jungs am Kragen gepackt hat gg.die Wand gedrückt hat und ihm Prügel angedroht hat da dieser Junge mir und seinem Vater den Tod wünschte.
    Ab da ging dann der nächste Horror los. Mein Sohn war zuvor 4 Schuljahre nicht ein einziges Mal negativ aufgefallen,ausser das die Noten schlechter wurden und er die Mitarbeit anfing zu verweigern.Ich wurde alle 2-3 Wochen einbestellt wg.seiner schlechten Mitarbeit usw. Als eine neue Direktorinund eine neue Schulsozialarbeiterin kam hatte ich ein bisschen Hoffnung aber Pustekuchen die Direktorin verurteilte mich und sagte mir ich solle Prioritäten setzen entweder ich erziehe meine Kinder oder ich solle arbeiten (alleinerz. In TZ 25 std.als Chefassistentin) die neue Schulsoz.arbeiterin versuchte zwar uns zu unterstützen in dem sie versuchte zu vermitteln wurde dann jedoch „zurück gepfiffen “ sonst würde sie ihren neuen Job los sein.lt.eig Aussage.
    Als mein Sohn dann auch anfing Suizid gedanken zu äußern schickte ich ihn nicht mehr in die Schule und bekam auch keine Atteste mehr vom Ki.A. Da er der Meinung war man müsse da halt durch für die restlichen 3 Monate….Ich schickte ihn trotzdem nicht mehr habe jetzt zwar ein Bußgeld von fast 1200€ an der Backe aber mein Sohn geht mittlerweile auf eine Förderschule ist dort super angekommen und wird auch angenommen von den Lehrern und Schülern.Das Schulamt hat eine Ausnahme gemacht und ihn ohne Überprüfungsantrag angenommen das wurde im neuen Schuljahr nachgeholt.
    Dies ist erstmal eine Übergangslösung da er in der Therapie die er macht wg.der Krebserkrankung seines Papas und Tod meines Partners auch auf seinen IQ getreten wurde und in manchen Bereichen sogar 128 hatte.

  10. Hallo Ina,

    Ich kann echt nicht verstehen, dass es immer noch Lehrer (und Schulleitungen) gibt, die bei sowas wegschauen. Ich dachte echt, es wäre mittlerweile völlig normal, sich da zu kümmern, sobald man es mitbekommt. Ich bin auch Lehrerin und spreche dann immer mit allen Beteiligten und dann bessert sich die Situation in der Regel auch schnell. Im Grunde denke ich auch, dass die Mobber die Konsequenz tragen sollten, aber wenn die Situation an der Schule so unschön ist, Dinge unter den Teppich gekehrt werden, vielleicht ist dann ein Neustart für deine Tochter doch einfach besser?

  11. Liebe Ina,

    Dein Beitrag hat mich sehr berührt. Auch ich bin in meiner Schulzeit, mit ca. 13 ganz übel von meiner Klasse gemobbt worden. Es begann plötzlich und ohne erkennbaren Grund und war die Hölle. Körperlich wurde es zum Glück nicht aber das psychische hat mich echt mürbe gemacht. Abends ins Bett mit Angst morgens zur Schule mit Angst.

    Zum Glück hatten auch meine Eltern immer ein offenes Ohr für mich. Die Schule haben wir nicht eingeschaltet, ich glaube das lag auch daran, dass das Thema Mobbing damals noch nicht so bekannt war.

    Am Ende ist es bei mir „gut“ ausgegangen. Das Mobbing hörte auf, es kam zur Aussprache und auch da hieß es man wüsste nicht genau warum, ich hätte wohl irgendwas gesagt… danach war für mich Ruhe. Ich erinnere mich aber, dass sie es bei andern auch versucht haben. Ich denke das war damals ein „Trend“.

    Das ganze ist nun schon mehr als 20 Jahre her aber vergessen kann man sowas nicht. Rückblickend bin ich stolz darauf es gemeistert zu haben und nicht die Schule gewechselt zu haben. Ich werde aber auch nie vergessen wie ich mich damals gefühlt habe und hoffe dass meine Mädels sowas nie erleben müssen. Niemand sollte sowas erleben müssen.

    Ich wünsche deiner Tochter und euch, dass ihr diese schlimme Zeit meistert und dass sie das ganze gut übersteht und nicht den Glauben an das gute im Menschen verliert❤️

  12. Liebe Ina,
    ich denke das wichtigste ist immer das es allen Familienmitgliedern gut geht.
    Als unsere Tochter nicht mehr in die Kita wollte und wir mit Gesprächen nicht geschafft haben etwas zu ändern, haben wir die Kita gewechselt. Wir haben damals so gut wie nur negative Kommentare zu hören bekommen, da muss sie durch sonst wird sie später nie irgendetwas durchhalten, sie muss sich da durchsetzen und so weiter. Meinem Kind geht es jetzt so viel besser, es war natürlich Kita, ich habe sie immer mit nach Hause genommen wenn sie nicht dableiben wollte obwohl das privat dann auch echt schwierig war. Für uns war es der richtige Schritt, ich denke wir müssen unsere Kinder vor Menschen die ihnen schaden schützen. Das sind nicht nur die Kinder die sie mobben sondern auch die Erwachsene die nicht angemessen handeln.
    Vielleicht sehr ihr an unserem Beispiel egal ob ihr wechselt oder nicht ihr werdet nie alle Menschen in eurer Umgebung zufrieden stellen und darum geht es auch nicht.
    Liebe Grüße Yvonne

  13. Liebe Ina,
    lass deine Tochter Schule wechseln.
    Natürlich hast du Recht, dass die Täter gehen sollen, nur wird das wie von dir beschrieben, nicht geschehen.
    Es ist ungerecht! Nur wenn sich das Umfeld nicht ändern lässt, müsst ihr es als Eltern ändern.
    Alles Liebe

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