Ich heiße Finja und ich möchte euch einmal einen Einblick in meinen Corona-Alltag mit 3 kleinen Kindern geben ( Hilda 9 Monate, Paul 2,5 Jahre und Jonas 5 Jahre).
Ich bin 34 Jahre alt und befinde mich derzeit in Elternzeit. Mein Mann Olli ist in Vollzeit berufstätig und verlässt früh morgens das Haus.
Ich schlafe bei meinem mittleren Sohn. Ich werde vom Babyphone geweckt, das mein Mann beim Gehen vor die Zimmertür gestellt hat. Ich versuche leise aufzustehen, und schleiche ins obere Stockwerk, um Hilda aus dem Bett zu nehmen.
Natürlich ist ein 9 Monate altes Kind nicht leise, wenn es die Mutter erspäht. Ich werde lautstark und freudestrahlend begrüßt, deshalb wacht kurz darauf Paul auf. Er ist stinkesauer darüber, dass Mama nicht mehr neben ihm liegt. Er meckert darüber so sehr, dass auch Jonas schläfrig aus seinem Zimmer kommt. Der wiederum ist nun traurig, dass er nicht der Erste war, der wachgeworden ist.
In Unterhose, Top und zotteligen Haaren stehe ich in der Küche und mache mir mit Baby auf dem Arm einen Kaffee. Absetzen ist gerade nicht drin, bei Hilda kommen die Zähne.
Die Kinder wollen fernsehen. Ich bin müde und sage ja. Nachdem geklärt ist, ob zuerst ein Bagger auf der Baustelle angeschaut wird oder doch lieber einen Folge Ninjago, ist mein Kaffee fertig. Ich setze mich auf den Fußboden. Sofas und Stühle werden absolut überbewertet und so trinke ich meinen ersten Schluck Kaffee, in der Hoffnung, auch diesen Tag gut rumzubekommen.
Der Blick auf die Uhr: Es ist 7.15 Uhr.
Der zweite Schluck Kaffee. Dann die Frage der Jungs nach Frühstück. Einer möchte Müsli, der andere Brot. Ich mache das Essen fertig, inzwischen steckt sich das Baby alle, wirklich alle Krümel auf dem Boden in den Mund.
Das Brot ist geschmiert. Tränenausbruch bei Paul. Ich habe fälschlicherweise das Brot zusammengeklappt. Schokoaufstrich und Frischkäse fügen sich harmonisch zusammen. Aber halt! Genau SO soll es ja nicht sein! Bei dem hektischen Versuch, die totale Verschmelzung aufzuhalten, immer wieder die Schritte und Blicke zu Hilda.
Frühstück ist geschafft. Fernsehgucken beendet. Hilda weint. Nun muss eine Flasche her. Die Windel könnte auch neu gemacht werden.
Paul hingegen zieht sich die Windel selber aus und möchte auch keine Neue umgewickelt bekommen. Er ist ja schließlich schon ein großer Junge.
Jetzt soll geknetet werden. Stellt sich die Frage: Erst Knete holen oder erst die Windel und die Flasche? Erst Knete. Aber wohin damit? Auf dem Fußboden geht nicht, Hilda isst ja alles. Also ab auf das Sofa mit Unterlage und Knete, egal, dass das eigentlich nicht erlaubt ist. Die Jungs kneten und ich gehe ich die Küche, um eine Flasche zu machen,
Aus dem Augenwinkel sehe ich Paul aufstehen und innehalten. Eine Pipipfütze ist entstanden. Der Weg zum Töpfchen war wohl zu weit. Ich lege also Hilda auf den Teppich. Suche einen Lappen und flitze zum Pipisee. Während ich wische, höre ich es in der Küche rascheln. Hilda hat den Papiermüll entdeckt. Also mit Pipilappen schnell Hilda geschnappt. Pipilappen entsorgen und sichergehen, dass Hilda nichts verschluckt hat. Zeitgleich bekommt Jonas eine Knetkrise, es läuft einfach nicht so, wie er will.
Der Blick auf die Uhr: Es ist 10 Uhr.
Mein Kind ist nicht am Papier erstickt, die Knetkrise überwunden und Paul saß auf dem Töpfchen.
Mein Herz rast. Mir ist unfassbar warm. Ich steh im Wohnzimmer und führe die Diskussion, ob man jetzt schon Süßigkeiten essen darf.
Es ist 11 Uhr. Jonas Freund Hanno aus unserer Coronagemeinschaft kommt zu uns. Sie verschwinden oben im Kinderzimmer. Kurze Zeit später wird auch dort nach Legobauhilfe verlangt. Also Treppe rauf, Treppe runter mit Hilda auf dem Arm.
Fast 13 Uhr. Essen machen. Wir sitzen alle am Tisch. Die Kinder sind guter Laune. Alle reden lustig durcheinander. Während ich Hildas Brei zubereite, hat sie sich, schon am Tisch sitzend, die Gabel von rechts und mit Pech das Glas von links geschnappt. Mit viel Liebe und Hingabe versucht Paul Hilda etwas Essen abzugeben. Natürlich viel zu große Stücke. Jetzt heißt es Ruhe bewahren, Pauls Bemühungen wertschätzen, aber auch Hilda vor einer viel zu großen Nudel retten.
Zwischen den lustigen „Kacka-pups-Gesprächen“ der Großen höre ich die Waschmaschine im Keller und den Geschirrspüler im Rücken piepen. Ich ignoriere es einfach, denn wann soll ich das bitte noch machen?
Das Essen ist beendet. Die Großen gehen spielen und Hilda macht Mittagsschlaf. Weil Paul bei seinem Bruder und dessen Freund nicht so richtig mitspielen kann, nehme ich mir jetzt die Zeit nur für ihn. Ich schmeiße mich also zu ihm auf den Fußboden, aber Paul ist nicht so richtig zufrieden mit mir: ich stelle die Autos immer falsch hin, baue an den falschen Orten falsche Sachen und sage auch nie das Richtige.
14.30 Uhr. Hilda ist wieder wach. Die Kinder müssen jetzt an die Luft. Die Großen wollen auf Tempo Strecke fahren, Paul wiederum schmeißt bei jedem Käfer und jeder Blume das Laufrad auf den Boden und geht auf Entdeckungstour. Hilda will eigentlich auch nicht mehr im Kinderwagen sitzen, sondern lieber krabbeln….
Hatte ich schon erwähnt, dass gerade unsere Hausfassade renoviert wird? Das Haus eingerahmt von Gerüsten, die Fenster sind quasi blickdicht zugeklebt. Gutes Timing.
16 Uhr. Wir sind alle gemeinsam draußen gewesen und heil wieder zu Hause angekommen. Ich bin total erschöpft.
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meine Kinder über alles. Aber unterschiedliche Altersstufen bedeutet auch unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden….
Ich kann den Satz: „Wie gut, dass du noch in Elternzeit bist!“ nicht mehr hören. Ähhhhh…ja. Habe ich es deshalb einfacher? Nein!
Genau so sehr hasse ich den Satz: „Du hast es dir mit 3 Kindern ja selber so ausgesucht.“ Ja, aber unter anderen Voraussetzungen als sie derzeit gegeben sind. In einem System, wo ich mit jedem Kind das erste Lebensjahr intensiv bis 14 Uhr allein zu Hause verbringe, meine 2 Großen gut untergebracht sind und ich mich auf einen gemeinsamen Nachmittag mit ihnen freue. Wenn es System Kita und Schule nicht geben würde, hätte ich vielleicht keine 3 Kinder und sicherlich nicht in solch geringem Altersabstand bekommen.
Jeder Tag ist eine Herausforderung. Und ich träume mich manchmal in die Zukunft, wenn ich wieder arbeiten werde. Einfach mal raus. Allein mit dem Auto oder dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Einfach mal anderen Stress erleben. Allein einen Kaffee trinken. In der Mittagspause ins Brot beißen…
Für mich klatscht abends keiner. Es wird höchstens noch geschimpft, weil jetzt Zähne geputzt werden soll.
Es ist 20.30 Uhr. Ich sitze auf dem Sofa und trinke ein Glas Wein. Mein Mann und ich unterhalten uns noch ein wenig, dann schlafe ich auf dem Sofa ein.
Irgendwann schleppe ich mich ins Kinderzimmer und schlafe dort. Bis das Babyphone sich meldet. Ich mache vorsichtig die Augen auf. Paul liegt neben mir.
Es beginnt ein neuer Tag…
21 comments
Ich fühle mit dir…
Meine Jungs sind (4 Monate, 2 und 5 Jahre) sind alle zu hause.
Nebenbei haben wir noch einen Hund und der Haushalt will auch irgendwie erledigt werden.
Ein bisschen Auszeit für Mama ist da nicht drin!
Ich werde auch häufig belächelt, da ich ja in Elternzeit bin und „zum Glück“ nicht arbeiten gehen muss…
Ich hatte mir die Elternzeit meines letzten Kindes auch anders vorgestellt und vermisse ein bisschen Extra Zeit nur für den kleinsten!
Liebe Finja,
halte durch! Kleine Kinder begleiten ist wirklich wunderschön und oft einfach super anstrengend – auch schon in normalen Zeiten. Corona sei wie ein Brennglas, heißt es oft, und verstärke schon vorhandene Tendenzen. Entsprechend gibt es auch jetzt herzzerreißend schöne Momente, aber auch die Anstrengung überwältigt einen und fühlt sich endlos an. Wie du empfinde ich auch das Erfüllen der verschiedenen Bedürfnisse als besonders herausfordernd (8 Monate alte Zwillinge & ein fast Dreijähriger). Dank des Großen weiß ich, dass es mit der Zeit wirklich besser wird und nicht nur anders. Schließlich kann man die Kinder viel besser und länger abgeben, je größer sie werden. Aber genau das funktioniert nun in Corona-Zeiten nicht mehr. Es ist also völlig verständlich, dass damit auch Eltern, die zuhause arbeiten, an ihre Grenzen kommen können und nicht permanent gedanklich die Sektkorken knallen lassen.
Ganz viel Kraft! Wir stehen das durch!
Ich bin gerade auch in Elternzeit und bin darüber sehr froh und kommuniziere das auch an mein Umfeld. Sonst käme zu den ganzen Unwägbarkeiten auch noch der Stress hinsichtlich der Abstimmung mit Arbeitgeber und Ehemann dazu. Ich bin aber schon oft sauer, dass ich dadurch automatisch die Betreuung unserer 4 Kinder übernehmen muss. Und ich habe auch oft das Gefühl, dass die Kleinste (4 Monate) am meisten zurückstecken muss – vorallem im Vergleich zu ihren Geschwistern als die in diesem Alter waren.
Und ich hätte ohne das tolle Betreuungssystem hier auch nich so viele Kinder, weil mich mehr ausmacht als meine Mutterrolle.
Genau so isses bei uns auch! Drei Kinder (3, 5, und 8 Monate). Echt ganz schön anstrengend, vor allem dieses ganze Essenkochen und, dass es so ganz ohne Hausarbeit auch nicht funktioniert….
Liebe Finja, ich fühle auch so mit dir! Dein Beitrag hat mich ein paar Jahre zurück versetzt, als unsere Kinder noch klein waren. Da gab es Tage, an denen ich mir morgens schon gewünscht habe, dass doch bitte endlich wieder Abend sein möge.
Ich kann leider nicht viel beitragen, was dich aufmuntert, außer dass es mit der Zeit besser wird!!! Unsere drei Kinder sind zwischen 7 und 11 und wir haben tatsächlich eine ziemlich entspannte Coronazeit. Ich gehöre zu denen, die es sogar genießen… kein frühes Aufstehen, kein Zeitdruck, keine Termine, keine Hobbys… und die Kinder spielen total viel miteinander. Das ist in meinen Augen einer der großen Vorteile des geringen Alterabstands! Deshalb würde ich rückblickend alles wieder ganz genauso machen, auch wenn einige Phasen mega anstrengend waren. Halte durch, es lohnt sich!!!
Hier mit 5 Monaten, 2,5 und 5,5 exactly the Same. Seit 8 Wochen (die Kinder waren davor natürlich noch ne Woche krankheitsbedingt nicht in der Kita 🤪) und ich habe Glück, bin in Elternzeit, kann meine Kinder ganz intensiv genießen. Bin die, die bei allen Lockerungen in der Kita als letztes berücksichtigt wird. Mein Mann hat Home Office und springt auch mal ein. Eigentlich muss er gerade viel leisten um noch eine Vertragsverlängerung zu kriegen. Ich habe jeden Tag ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, den Kindern gegenüber weil immer eins irgendwie frustriert ist, fühle mich als versagerin, weil ich es ohne Kita nicht hinbekomme und die ganze Zeit jammere. Und mir dreht sich einfach nur der Kopf und ich weiß oft nicht wo oben und unten ist…
Liebe Finja, ich habe 2 Kinder und es ist echt heftig im Moment. Ich finde, dass die Kinder bei den ganzen Lockerungen untergehen. Der Betreuungsvertrag vom Vorkindergarten wurde uns letzte Woche gekündigt, weil sie wohl nicht mehr damit rechnen, dass es bis zu den Sommerferien möglich wird die Kleinen aufzunehmen. Ich wohne in einem Neubaugebiet. Zwei Häuser weiter gibt es einen Spielplatz, der wieder offen hat. Einerseits schön, anderseits ist es sehr voll und die Eltern sollen Bitte auf 1,5m Abstand achten. Das ist bei den Kleinen schwierig. Ende Mai werden Freizeitparks öffnen. Ich bin mal gespannt, wie da Abstand gehalten werden soll. Ich verstehe es einfach nicht, warum Freizeiteinrichtungen öffnen dürfen und Kindergärten so zögerlich. Mir bringen die Lockerungen mit zwei Kindern nicht viel. Es ist frustrierend und heute ist wieder ein Tag an dem ich ständig auf die Uhr schaue, weil ich den „Feierabend“ herbeisehne.
Liebe Finja,
ich fühle mit dir! Meine 3 haben ebenfalls einen Abstand von jeweils 2 Jahren und dementsprechend ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Während das Vorschulkind unbedingt Neues lernen möchte klaut der knapp 2jährige die Stifte vom Maltisch und verschönert den Boden. Ich warte nur darauf, dass es mal die Wand ist. Die „Mittlere“ wurstelt sich so durch und verursacht mir ein permanent schlechtes Gewissen, weil ich mir bewusst bin, dass sie viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Die beiden Großen waren vor Corona schon sehr selbständig und konnten sich auch mal eine Weile allein oder miteinander beschäftigen. Das haben sie leider die letzten Wochen verlernt. Oder sie weigern sich, das nachmittags zu tun weil sie ja schon morgens, wenn ich arbeiten muss, ohne Mama spielen müssen. Wer weiß. Es ist jetzt einfach genug! Ich wohne in BaWü und habe den Verdacht, dass die Landesregierung absichtlich Zeit schindet. Es wird zwar eine Ausweitung der Notbetreuung versprochen aber wir werden weder darüber informiert, wann das ganze wie stattfinden soll. Dürfen meine Kinder vielleicht nächste Woche schon wieder tageweiße in den Kindergarten? Oder müssen wir bis Ende Juni warten, weil erst eine Woche lang die Kinder mit Sprachförderbedarf, dann eine Woche lang die mit „schwierigen“ Familienverhältnissen, etc pp eingewöhnt werden? Entgegen der Behauptung in den Medien, dass Vorschlukinder bevorzugt behandelt werden würden, war die Aussage unserer Kindergartenleitung: Vorschulkinder haben die niedrigste Priorität und dürfen erst als letzte wieder in den Kindergarten. Wen überhaupt. In 3 Monaten gehen die Sommerferien übrigens wie geplant los. Ich fühle mich schlicht verarscht!
Klar, findet immer jeder seine eigene Situation an anstrengendsten-aber ich finde, du hast echt recht! Alle schönen Beschäftigungsmöglichkeiten (basteln, backen, malen, Lego, Bügelperlen, Brettspiele..) scheitern, wenn man ein unter 2-jähriges hat…bei mir zumindest! Ich kann dem Vierjährigen nicht mal ein Buch vorlesen…und das ist echt nervig! Und langweilig! Und man hat ständig das schlecht Gefühlt, jemandem nicht gerecht zu werden! Ich mache morgens und abends ein klein wenig Home Office, das ist eher Erholung als Arbeit!
Ich drück dich, Finja, und finde, du darfst mal ordentlich jammern und alles sch…finden!
Danke für diese Zeilen, die mir so bekannt vorkommen. Ich habe Glück, mein jüngster Spross ist erst einen Monat alt und dementsprechend gut zu händeln. Die Großen machen meist echt super mit, aber viel zu oft habe ich das Gefühl, mich zerreißen zu müssen…
Sehr ähnlich läuft es, bzw. wird es in nächster Zeit bei uns laufen. Ich habe am 03.05. entbunden und wir sind nun zu fünft. Ab nächster Woche muss mein Mann wieder vollzeit arbeiten und ich bin mit den Kindern (K1: 3 1/2, K2: fast 2 und K3: 1 Woche alt) von 7.30-20Uhr alleine zu Hause. Normalerweise sind die beiden Großen auch betreut, aber weder der Kindergarten, noch die Tagesmutter werden meine Jungs in den nächsten Wochen betreuen – laut jetzigem Stand.
Hinzu kommt noch, dass sich Kind 2 vor ein paar Tagen den Arm gebrochen hat und einige Dinge mit Gips nun noch komplizierter sind als sie mit einem lebhaften Kleinkind eh schon sind.
Auch wir leben zur Zeit auf einer Baustelle, da wir erst Ende Februar ins Eigenheim gezogen sind und seit dem der Baustellenplan durch Corona kaum noch so läuft wie er geplant war.
Zum Glück habe ich Nachbarn und Freunde die sich bereits angeboten haben Essen für uns zu kochen – großartig!! Und ich habe in den letzten Jahren gelernt genau solche Hilfen auch anzunehmen.
Ich hoffe es wird alles halbwegs klappen mit den Kindern, sobald mein Mann wieder arbeiten ist. Glücklicherweise haben wir einen Garten in dem die Großen gerne spielen und Laufrad fahren können. Und zum Glück ging es mir bereits nach der Entbindung schon wieder sehr gut.
Die Kraft für den Alltag hole ich mir, wenn ich mir meine 3 Kinder anschaue, sie beim Spielen beobachte und ich gemeinsame Zeit mit ihnen verbringe. Klar ist das anstrengend und ich würde mir durchaus etwas Entlastung wünschen… Aber die Situation ist zur Zeit leider so. Wir versuchen das Beste draus zu machen, fahren alles mit Halbgas und beschränken uns aufs Wesentliche.
Auch allen anderen Familien und Mamas wünsche ich ganz viel Kraft für die Zeit die uns noch bevor steht und für das was wir schon geschafft haben, sollten wir uns kräftig auf die Schulter klopfen.
Liebe Finja, ich kann dich so gut verstehen. Bin auch gerade in Elternzeit (Tochter 7 Monate, Sohn 2 Jahre) und jeder beglückwünscht mich dazu, dass ich genau jetzt in Elternzeit bin. Meine Freundinnen ohne Kinder machen seit Corona „endlich mal, was ich schon immer tun wollte“, nur wir Muttis können nicht plötzlich ein neues Hobby beginnen, intensiv Sport machen, endlich mal Faulenzen etc. Und wenn dann noch jemand sagt „für mich ist Corona ein bisschen wie Urlaub“…Meine Kinder sind beide Wunschkinder, auch der recht geringe Altersunterschied war in unserem Sinne…aber das plötzlich die Betreuung wegfällt, die Omas nicht mehr regelmäßig zur Unterstützung kommen können und ich als Selbstständige gerade überhaupt keine Aufträge habe und somit nicht wirklich aus dem Haus komme, damit haben wir natürlich nicht gerechnet…allen Mamas da draußen viel Durchhaltevermögen!
Du sprichst mir so aus der Seele!
Leider kommen in der jetzigen Situation alle 3 Kids bei uns zu kurz. Und auch ein größerer Abstand (10J, 4J und 9 Monate) macht es nicht leichter. Dann heißt es Homeschooling neben Beschäftigung für den Mittleren und Aufpassen auf das Kleine!
Ich drücke allen Mamas die Daumen, dass auch in der Politik mal ankommt, dass es so nicht weitergehen kann und das die Kindergärten zumindest tageweise aufmachen.
Lieben Dank für den Beitrag. Voll aus dem Leben gegriffen und so viele von uns werden sich genau darin wiederfinden. Und jaaaaa, das ist verdammt Kräfte zehrend und anstrengend und das 24/7/365. Und jaaaa, all die kleinen Momente und Augenblicke, wo zauberhaftes passiert, entspannen und entlasten – für eben diesen Moment und Augenblick. Die große Kunst besteht letztlich, wie wir alle wissen, darin, den berühmten Ausgleich zu schaffen – Zeit für sich selbst für was auch immer. Ich hoffe, den hast du, liebe Finja, an den meisten der vielen anderen Tage gefunden. Und ich denke du kannst es wertschätzen, dass du gerade in dieser Zeit in Elternzeit bist. Schließlich hättest du sonst deine Arbeit in irgendeiner Form noch on top. Wir alle sind an unseren Limits angelangt, egal mit wie vielen Kindern, welchen Alters, ob und wie viel Arbeit … Jede/r kämpft für sich, Tag für Tag, so gut es geht. Gemeinsam sind wir stark, und ein Ende ist zum Glück für uns erst einmal in Sicht… Bleibt so gesund es geht!
Liebe Finja, ich finde, dass du wirklich viel leistest. Anderseits finde ich die Aussage krass, dass du nur drei Kinder unter der Voraussetzung bekommen hast, dass es Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen gibt, die dich bis 14 Uhr entlasten, damit du Zeit für das jeweils jüngste Kind hast.
Wenn viele Eltern so denken wie du und nur unter diesen Voraussetzungen mehrere Kinder bekommen, dann verstehe ich, dass viele Mütter das Ende der großen Ferien herbeisehnen und in den Ferien an ihre Grenzen kommen.
Mein Vorschlag im Hinblick auf die Familienplanung wäre, auch den Vater mehr einzubeziehen und sich familiär so aufzustellen/zu organisieren, dass man nicht auf so stark „externe Betreuung“ angewiesen ist.
Mein Mann und ich haben familiär und partnerschaftlich so geplant, dass wir uns gegenseitig unterstützen und entlasten und die Schließungen der Einrichtungen uns nicht an unsere Grenzen brachte. Und das beinhaltet auch Verzicht (monetär, freizeittechnisch und vorübergehen auch karrieretechnisch).
Ich wünsche dir auch diese Unterstützung und viel Kraft bis zur Öffnung der Einrichtungen. Liebe Grüße, Brida
@Brida
Ist das nicht ein bißchen kurz gedacht das es nur an den fehlenden Betreuungsplatz liegt. Wir haben auch drei Kinder mit kleinem Abstand, so gewünscht und gewollt, alle haben einen Betreuungsplatz wo sie alle gerne hingehen.
Wir bzw ich habe meine Arbeitszeiten mal so gewählt das sie auf die Kinder abgestimmt sind, aber es ist auch zu normalen Zeiten schon anstrengend. Mein Mann tut was er kann zuhause, aber er ist Selbstständig und da sind die Prioritäten klar verteilt… Arbeitet er wenig, bleibt für uns wenig! Dazu ist die Arbeit „Saison/ Wetter-Abhängig“, d.h. im Sommer bin ich mehr alleine mit den Kids als im Winter, das wäre aber auch so wenn er angestellt wäre. Nicht jede Familie kann sich Job bedingt so aufstellen das beide ihre Arbeitszeit reduzieren können. Nur weil die Verfasserin des Textes nicht explizit daraufhinweist heißt das doch nicht das sie von ihrem Mann keine Unterstützung bekommt!?
Mich bringen die Sommerferien nicht an den Rand des Zusammenbruchs, wir leben in den Tag hinein und gucken was kommt… Schwimmbad, Garten, Ausflug wozu wir Lust haben kaum was davon war in den letzten Wochen möhlixh, aber die Situation jetzt nach 8 Wochen ist eine andere… Das Großkind soll/muß Aufgaben für die Schule erledigen, das Fast-Vorschulkind will Aufgaben vom Vorschulblock machen und das Fast-Kindergartenkind will auch Aufgaben haben, alles gleichzeitig natürlich, alle wollen am liebsten meine ungeteilte Aufmerksamkeit… Freunde seit 8 Wochen nicht gesehen, wenn nur von weitem. Auf Garten, Wald und Mutti haben sie keinen Bock mehr, es wird immer schwieriger alle drei unter einen Hut zu bekommen obwohl sie sehr viel Rücksicht auf einander nehmen. Das sind keine Ferien nur weil man ausschlafen kann. Wir merken die Isolation mittlerweile deutlich, die Kinder müssen viel mehr aufgefangen werden als noch vor 4 Wochen. Ich merke auch das ich einfach viel erschöpfter bin als noch vor ein paar Wochen. Mich zermürbt das ich nicht weiß wie lange wir das so durchhalten müssen, das jeder Tag gleich ist, das ich überlegen muß ob ich meinen Job aufzugebe damit mein jüngstes Kind einen schönen Start in den Kindergarten hat, weil ich auf 3!Tage Betreuug in 14Tagen angewiesen bin, das der Mittlere wahrscheinlich nicht so ein tolles letztes Kindergartenjahr haben wird wie seine große Schwester, das die Große weiterhin mit mir für die Schule lernen muß obwohl deutlich wird wie sehr sie die Umgebung Schule und den Klassenverband zum Lernen braucht… Und dazu das nagende Gefühl mal wieder keinem gerecht geworden zu sein, das sie mal wieder viel zu viel Medien konsumiert haben weil ich einfach müde war… Ja mir fehlt auch mal Zeit für mich oder einfach mal was am Stück ohne Unterbrechung zu erledigen!
hallo brida, natürlich sollte man nicht nur kinder bekommen weil es ja kitas gibt. aber wir menschen sind doch nicht dafür gemacht das eine mutter allein tagein tagaus alle kidnern alleine betreut. und der vater arbeiten geht. wir brauchen es , dieses dorf. und da das in diesem land hier halt nunmal mittlerweile meistens die kita und schule sind, weil viele nicht mehr in der nähe der familie wohnen oder es andere gründe gibt das nicht die herkunfstfamilie dieses dorf ist. es ist doch ganz normal das eine person auch hilfe braucht bei der betreuung der kinder. ich brauche keine kita da wir hilfe durch die großeltern haben und mein mann arbeitszeit technisch auch ab ca 15/16 uhr da ist, aber wäre das nicht so wäre ich auch auf kita und krippe angewiesen….
Liebe Finja,
ich kann Deinen Beitrag sehr gut nachfühlen, denn ich bin auch gerade (noch) in Elternzeit und bin mit vier Kindern zu Hause. Mein Mann arbeitet jedoch nicht täglich, sodass ich mir ab und an Zeit freischaufeln kann. Aber solche Tage, wie Du sie beschreibst, kenne ich sehr gut und es ist wahnsinnig anstrengend. Am meisten lähmt mich dabei das Gefühl, dass die Tage immer und immer gleich sind und am nächsten Morgen alles wieder von vorne losgeht…Ich wünsche Dir viel Kraft und uns allen, dass sich bald etwas ändert, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie das sinn- und verantwortungsvoll gehen kann…
Alles Liebe, Simone
Hier ist es ganz ähnlich, die Kinder sind 5, 2 und 6 Monate und ich bin seit kurz nach der letzten Geburt alleinerziehend. Ich hatte mir das auch anders vorgestellt, wobei ich es tatsächlich gerade als Glück empfinde, dass ich gerade in Elternzeit bin. So ist zwar alles chaotisch und drunter und drüber, aber es wäre tatsächlich schlimmer, wenn ich jetzt arbeiten müsste. Außerdem hab ich noch kein Schulkind und so können wir in den Tag reinleben, ohne home office oder homeschooling. Angst macht mir die Fragilität dieses ganzen Systems, was, wenn ein Kind oder ich krank werden oder uns verletzen?
Ich wünsche euch allen alles Gute und dass wir gut durch diese Zeit kommen.
danke. mir geht es schon mit „nur“ zwei kindern so. wobei wir bisher auch kaum kita haben aber zumindest ich hilfe wenn ich zb einkaufen oder zum arzt muss oder die kinder mal ne halbe stunde rüber zu oma und opa können. mich macht es je nach stimmung echt wütend oder ich kann nur müde lachen wenn welche die keine ahnung davon haben was e bedeutet die kinder zuhause zu betreuen, einfach nicht easy ist und man nebenher noch home office oder einen perfekten haushalt suppen könnte…. ich schaffe hier nur richtig kochen oder putzen wenn mein mann nachmittags die kinder betreut….
Danke für die bildreiche Schilderung! Du sprichst mir aus der Seele, auch wenn die drei hier 3, 6, 9 Jahre alt sind…
Das Ding mit der Elternzeit ist ein Nonsens Argument, dass nur Menschen ohne Vorstellung äußern können: man hat sie, weil min.ein Kind sehr klein ist. Egal wie, ob Elternzeit oder „nebenher“ arbeitend, Kinderbetreuung ohne Unterstützung von außen ist fordernd!
Du machst das toll! Halt die Ohren steif!