Seit einem Jahr allein: Mein Mann betrog mich mit meiner besten Freundin

Mann

Foto: pixabay

Ihr Lieben, wir haben auf unserer FB-Seite einen Aufruf gemacht, für wen es gerade die ersten Sommerferien nach einer Trennung sind – und wie die Sommerferien dann aufgeteilt sind. Jessi hat uns geschrieben, ihr Mann hat sie vor einem Jahr mit ihrer besten Freundin betrogen. Bei uns erzählt sie nun ihre Geschichte.

Liebe Jessi, du bist seit einem Jahr vom Vater deines Kindes getrennt. Wie lange warst du mit deinem Mann zusammen und wie würdest du eure Beziehung beschreiben?

Wir waren fast 14 Jahre ein Paar, es fehlten wirklich nur noch 1 Monat und 15 Tage, dann hätten wir die 14 Jahre geschafft. Am Anfang war die Beziehung einfach nur toll, wir hatten wirklich eine innige Partnerschaft. Unser Kind (geboren 2011) war ein absolutes Wunschkind.

Doch mit der Geburt veränderte es sich. Der Kleine schlief nie durch, war alle zwei Stunden wach – das war sehr anstrengend. Mein Partner unterstützte mich da schon recht wenig. Er sagte, er habe ein Burnout, also wuppte ich alles alleine. Ich ging Vollzeit arbeiten, kümmerte mich um Haushalt und Kind.

Heute denke ich: Ich war so dumm, naiv und habe mich komplett für ihn aufgeopfert, denn ich habe wirklich alles gemacht für ihn. Damals dachte ich: Wenn man jemanden liebt, dann macht man eben alles für den anderen…

Warum ist eure Beziehung dann schließlich vor einem Jahr gescheitert?

Unsere Beziehung ist tatsächlich daran gescheitert, weil er mich mit einer guten Freundin von mir mehrfach betrogen hat. Er hat mich immer wieder angelogen, hat Ausreden erfunden, um zu ihr zu fahren.

Ich hatte eine Ahnung und habe beide angefleht, mir die Wahrheit zu sagen, aber keiner von beiden tat es. Ich wusste irgendwann gar nicht mehr wohin mit mir, ich war so verzweifelt und traurig.

Unser Kind hat die beiden dann erwischt und stand dann vor mir und erzählte mir, was der Papa gemacht hatte. Da beschloss ich, die Beziehung zu beenden und habe ein paar Tage später das Wohnungsschloss ausgetauscht.

Wie ist die Situation seitdem?

Nachdem er nicht mehr in die Wohnung kam, ist er tatsächlich zu seiner Freundin gezogen. Wir alle leben noch im gleichen Ort, keine zwei Kilometer voneinander entfernt. 

Er hat sein Kind dann am Anfang gar nicht gesehen und später dann einmal die Woche angerufen. Alle 2 Wochen war er mit unserem Kind, wenn’s hoch kommt, eine Stunde unterwegs. Das war alles irgendwie Murks und seit gut 2,5 Monaten möchte unser Kind keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. 

Sagt dein Kind, warum es nicht mehr zum Papa will?

Na klar, unser Kind möchte nicht zu seinem Vater, weil er ja nun mit meiner ehemaligen besten Freundin zusammen lebt. Unser Kind macht seinen Vater und auch die neue Partnerin dafür verantwortlich, das wir so sehr gelitten haben. Unser Kind sagt auch zu mir: Wir haben ohne Papa schon so viel geschafft und das Leben ist viel schöner geworden. 

Wie geht der Vater damit um? 

Er ist traurig darüber, aber strengt sich nicht an, um ein besseres Verhältnis zu bekommen. Seiner Meinung nach ist das Ganze ja jetzt schon ein Jahr her und das Kind bekommt keine Rücksichtnahme mehr. Im schlimmsten Falle geht er vors Familiengericht, um sein Recht durchzusetzen. 

Ich will betonen, dass ich den Umgang nie unterbunden oder gar verboten habe. Ich habe dem Vater angeboten, dass er sein Kind auch unter der Woche mal besuchen könne. Aber darauf wurde nie eingegangen. 

Wie verbringt ihr nun die Ferien? Ihr könnt die Zeit ja nicht 50/50 aufteilen…

Nein, das ist nicht möglich. Wir verbringen die Ferienzeit nun einfach gemeinsam mit Urlaub an der See und zu Hause. Es ist eine schöne Zeit. 

Wie erlebst du diese Ferien im Vergleich zu den Ferien, als ihr noch zusammen gelebt habt?

Diese Ferien waren entspannter, dennoch hat mir persönlich etwas gefehlt. Aber finanziell habe ich gemerkt, dass ich nur noch für zwei und nicht für drei zahle. Wir konnten auch mal hier oder dort Souvenirs kaufen, mal essen gehen oder einen schönen Tag im Freizeitpark verbringen, da nun einfach mehr Geld da war.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde: Welchen Urlaub würdest du gerne mal machen?

Bisher waren wir noch nie weiter weg als an der Ostsee. Daher würde ich sooooo gerne mal auf den Malediven Urlaub machen, in einer Hütte am Strand mit All inclusive-Service. Einfach mal die Seele baumeln lassen, mich um nichts kümmern müssen und nur die Zeit mit meinem Kind genießen können.

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2 comments

  1. Was für ein Lauch! Ohne Worte. Ich wünsche der Autorin, dass sie und ihr Kind sich gut von der Enttäuschung erholen können. Immerhin fällt schon mal ein Stressfaktor weg und finanziell stehen sie auch besser da.

  2. Puh, ich drücke dich unbekannterweise! Ich habe zwar eine ganz andere Geschichte, kann aber auch ein Lied vom „überforderten“ Familienvater singen. Alles war dem Ex-Mann zu viel, bspw. arbeiten gehen und danach dem Familienalltag passiv (!) beiwohnen oder das Kind, was schlecht schlief, so viel Unordnung verursachte und so gar nicht nach der Uhr funktionieren wollte. Als ich irgendwann Vollzeit arbeitete, mich allein um das Kind kümmerte und mir noch regelmäßig anhören durfte wie sehr der Familienalltag den Vater stresst, habe ich aus reinem Selbstschutz die Reißleine gezogen und mich getrennt. Einen regelmäßigen Kontakt zwischen dem Kind und dem Vater gibt es zum Glück, aber dieser beschränkt sich auf eher kurze Spielverabredungen – auch in den Ferien. Es tut mir für mein Kind leid, dass andere Kommunikations- und Begegnungsformen nicht mehr in das Leben des Vaters passen. Auf dem Bolzplatz oder im Schwimmbad spielt das Kind nun mit anderen Menschen, nie mit seinem Vater, wie viele andere Kinder.

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