Ihr Lieben, heute stellen wir euch mamagehttanzen vor, denn ich erinnere mich noch, wie ich im ersten Jahr mit meinem ersten Kind zu einem Eltern-Kind-Kino-Vormittag ging. Das Licht im Saal ging nicht ganz aus, damit wir wickeln, stillen, schuckeln konnten und die Lautstärke war runtergeregelt, damit sich kein Baby oder Kleinkind erschreckt. Das gab es in Berlin und es hat mich glücklich gemacht. Weil ich mich plötzlich nicht mehr von der gesamten kulturellen Welt ausgeschlossen fühlte.
Schon damals dachte ich: Wow, warum gibt es nicht mehr davon? Mehr familienfreundliche Angebote für frischgebackene Mütter und Väter? Diese zwei Ladys hatten einen ähnlichen Gedanken. Wir dürfen vorstellen: Andrea und Anna.
Die beiden stellten irgendwann gemeinsam fest, wie sehr sie das Tanzen am Abend, Discokugeln und Partyatmosphäre vermissten. Aber es gab nichts, was für sie als Mütter von zum Teil noch gestillten Kindern machbar gewesen wäre. Also erfanden sie selbst etwas: mamagehttanzen. Das Konzept ist so simpel wie genial. Lest selbst:
Ihr Lieben, ihr seid beide Mütter von jeweils zwei Kleinkindern, mit ganz „normalen“ Jobs und ihr seid Freundinnen. Wann und wie habt ihr euch kennengelernt?
Wir haben uns über unsere Männer, die beruflich miteinander zu tun haben, kennengelernt und an einem typischen Sonntag – also wir sitzen alle zusammen in der Küche bei Andrea trinken Kaffee und unsere vier Kinder spielen mehr oder weniger friedlich miteinander – haben wir Ende letzten Jahres aus der Not heraus beschlossen, eine Veranstaltung zu machen.
Wenn man Mutter wird, ändert sich ja erstmal so ziemlich alles im Leben und irgendwann habt ihr angefangen, das Tanzen gehen sehr zu vermissen. Wie habt ihr das festgestellt?
Bei uns beiden gehörte Tanzen gehen und im Club sein irgendwie immer zu uns. Wir haben beide in der Gastro gejobbt, als wir noch jung und kinderlos waren und haben es geliebt! An besagtem Sonntag sitzen wir also da, quatschen und stellen fest, wie lange wir nicht mehr „richtig“ tanzen waren und wie sehr wir das Gefühl, das damit verbunden ist, vermissen und wir haben philosophiert, wann wir das wohl wieder machen können („wenn die Kinder alle abgestillt sind / wenn alle Kinder über 2 Jahre alt sind“ etc.). Wir haben uns Geschichten vom Feiern gehen erzählt und wurden beide richtig wehmütig.
Warum seid ihr dann nicht einfach tanzen gegangen?
Alle Clubveranstaltungen in unserer Umgebung starten leider nicht vor 23 Uhr und vor 1 Uhr nachts ist da nichts richtig los und das war mit unserem Familienalltag mit Baby/Kleinkind nicht gut vereinbar. Vor allem, weil wir am nächsten Tag ja einsatzbereit sein mussten und Andrea ihr Baby noch gestillt hat zu dem Zeitpunkt. Also haben wir angefangen zu googeln…
Ah, ok, daran erinnere ich mich auch noch. Deswegen fand ich Karneval immer so mütterfreundlich, weil es einfach tagsüber stattfand… Was habt ihr euch dann also stattdessen überlegt?
So haben wir dann beschlossen, wir machen es einfach selbst und veranstalten nun Partys, die mamagehttanzen, von 20 bis 23 Uhr. Also 180 Minuten ausgiebig tanzen mit den Freundinnen und feiern und was Leckeres trinken und sich frei fühlen. So wie früher halt. Nur komprimierter.
Ach, was! Und das läuft? Wie kamt ihr an die Leute? Wie ist die Stimmung vor Ort?
Wir haben als erstes einen Instagram-Account eröffnet und uns ein Logo überlegt. Dann sind wir damit an Clubs rangetreten und haben unsere Idee/Konzept vorstellt. Wir hatten das riesige Glück, dass sich der Live Club Barmen, der zum Haus der Jugend hier in Wuppertal gehört, direkt begeistert gezeigt hat und bereit war, das mit uns auszuprobieren.
Also haben wir einen Vorverkauf gestartet und ganz klassisch Plakate aufgehängt und Flyer verteilt. Wir haben dann all unseren Freundinnen Bescheid gesagt und gehofft, dass irgendwie mindestens 80 bis 100 Leute zusammen kommen. Im Endeffekt war die erste Veranstaltung schon fast ausverkauft und es waren 260 Menschen da und die WDR Lokalzeit hat sogar Live von unserer Party berichtet.
Die Stimmung war einfach so super! Wir erinnern uns, wie am Ende 260 Frauen da standen und geklatscht haben für sich selber und die Party – das war ein absoluter Gänsehautmoment!
Wer darf zu euren mamagehttanzen-Partys kommen?
Eingeladen, mit uns zu feiern, sind alle Menschen, ob Mama oder nicht und auch Männer dürften theoretisch kommen (bei der letzten Veranstaltung waren 290 Frauen und drei Männer und das darf gerne so bleiben ;))
Welche Rückmeldungen bekommt ihr?
Wir haben oft die Rückmeldung bekommen, dass genau das gefehlt hat! Viele Frauen haben uns zurückgemeldet, dass die Stimmung unter so vielen Frauen wunderbar ist. Alle machen sich Komplimente und viele sind das erste Mal wieder feiern gegangen ohne ihr Getränk zuzuhalten. Wir wurden sogar öfter von Frauen aus anderen Städten angeschrieben mit der Bitte auch in ihre Nähe zu kommen.
Wie geht es jetzt weiter mit eurer Veranstaltungsreihe?
Unsere Idee hat viel Anklang gefunden und die ersten beiden Veranstaltungen in Wuppertal waren super! Die zweite mamagehttanzen in Wuppertal war nach 40 Stunden ausverkauft. In Essen sind wir mittlerweile auch zu finden! Wir hoffen, die mamagehttanzen noch in viele weitere Städte bringen zu können.
Wann findet die nächste Party statt?
Die dritte mamagehttanzen in Wuppertal ist ein Muttertagsspecial mit 650 Frauen und war auch nach drei Tagen ausverkauft. Die beiden mamagehttanzen in Essen im Hotel Shanghai am 6. Mai und 17. Juni sind ebenfalls ausverkauft. Danach gibt es eine kurze Sommerpause und dann geht es auf jeden Fall weiter! Für nähere Infos lohnt es sich auf jeden Fall, unserem Instagram-Account zu folgen.
Was wünscht ihr euch für die nächsten Jahre?
Wir wünschen uns für die nächsten Jahre, dass die mamagehttanzen noch mehr Frauen begeistert und wir sie in noch mehr Städten realisieren können. Vor allem wünschen wir uns, dass es uns weiterhin genauso viel Spaß macht wie bisher!
5 comments
Genial. Bitte kommt nach München! Warum ist da nicht schon viel früher drauf gekommen!!:))
Mega. Bitte nach Köln kommen ;)))!
Wie cool! Das brauchen wir hier im Norden auch!
Das sehe ich auch so 🙂 Hamburg oder südliches SH 🙂
Ein ganz toller Artikel. Und an die beiden Initiatorinnen – toll, dass ihr das auf die Beine gestellt habt. Und ein wunderbares Beispiel, dass sich für viele mit der Geburt nicht alles um 180° dreht und alte Hobbies (wenn auch in anderer Form) weitergelebt werden dürfen.