Lernlücken durch Corona: Braucht euer Kind mehr Schul-Hilfen als vorher?

Corona Aufholprogramm

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Ihr Lieben, es ist ein Wahnsinn, was in den letzten zwei Jahren in Sachen Schule und Bildung passiert ist. Einige Abschlussjahrgänge nahmen es mit Humor und machten den Satz „Die Schule war öfter dicht als wir“ zu ihrem Abschiedsmotto.

So lange Schulschließungen. Ein Homeschooling, das den Namen nicht verdiente. Überlastete Eltern, aber auch SchülerInnen. Auf nichts war mehr Verlass für unsere Kinder, außer auf den Lehrplan – denn der wurde durchgezogen, ganz egal, welche Rahmenbedingungen gegeben waren. Natürlich sind da Lücken entstanden!

Studie: Drei Viertel der Eltern unzufrieden mit Corona-Aufholprogrammen

Für die bundesweit repräsentative Studie im Auftrag des Studienkreises befragte das Forschungsinstitut forsa über 1000 Eltern schulpflichtiger Kinder. Und diese ergab nicht nur, dass rund die Hälfte aller Eltern Lernrückstände bei ihren Kindern vermutet, sondern drei Viertel der Eltern auch unzufrieden mit den sogenannten Corona-Aufholprogrammen sind.

Umfrage Coronalücken

Mit dem milliardenschweren Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ wollten Bund und Länder das Verpasste ausgleichen, bei den SchülerInnen scheint davon aber nach Angaben der Eltern bislang wenig angekommen zu sein. 74 Prozent von ihnen glauben jedenfalls, dass die derzeitigen politischen Maßnahmen nicht ausreichen, um die entstandenen Lernlücken bei ihren Kindern zu schließen.

Wie sieht das bei euren Kindern aus, wenn ihr mal ehrlich seid? Habt ihr da auch das Gefühl, dass da ein kleiner oder größerer Krater in die Bildung gerissen wurde, der längst nicht aufgeholt ist? Sind die Noten vielleicht sogar abgesackt, wie wir das in unserem Umfeld nun immer häufiger hören?

Trotz Corona: Den Kindern wird schulisch alles abverlangt

Die Krise hat nun mal einfach auch etwas mit unseren Kindern gemacht. Es wird nur bislang wenig Rücksicht darauf genommen, diesen Eindruck haben immer mehr Eltern. Je nach Schulfach vermuten zwischen 20 und 29 Prozent, dass die Rückstände groß oder sogar sehr groß sind. Und jetzt sind sie bereits im zweiten Halbjahr und die Noten sind wieder versetzungsrelevant. Da ist die Sorge natürlich groß, dass die Kinder bei den entstandenen Lücken nicht mehr gut genug mithalten können. Wer würde es ihnen auch verdenken?

Da nicht davon auszugehen ist, dass der Lehrplan angepasst und entschlackt wird, ist es wichtig – falls noch nicht geschehen – bald mit dem Aufholen zu beginnen, damit niemand abgehängt wird, damit die Chancenungleichheit, die durch die unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu Hause im Homeschooling entstanden sind, nicht noch größer wird.

Corona Förderprogramme

Dabei ist es gar nicht so leicht, sich im Dschungel der Programme zurechtzufinden, denn jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen. Länder wie Bayern etwa wollen Aufholmaßnahmen ausschließlich innerhalb der Schulen stemmen. Andere Bundesländer hingegen setzen auch auf außerschulische Bildungsanbieter.

In Mecklenburg-Vorpommern,Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen zum Beispiel. Dort können SchülerInnen für eine begrenzte Zeit Nachhilfeunterricht in Instituten wie dem Studienkreis besuchen – ganz unkompliziert per Bildungsgutschein. So werden die Schulen nicht zusätzlich zu ihren vielen ohnehin schon entstandenen Mehraufgaben belastet, zumal eh vielerorts Personalengpässe durch Quarantänen herrschen. Die Kooperationen entlasten die Schulen, in der ohnehin noch immer angespannte Pandemie-Lage zusätzliches Personal zu suchen oder umfangreiche Förderkurse in den Stundenplan einzubauen.

Pandemie: Sind bei euren Kindern Lernlücken entstanden?

Wir würden gern von euch wissen, wie das bei euch ist. Geht alles bei euren Kindern grad weiter wie vor der Pandemie oder brauchen sie etwas mehr Hilfe? Falls ja: Könnt ihr ihnen diese selbst anbieten oder gibt es OberstufenschülerInnen, StudentInnen, die sie regelmäßig unterstützen? Nutzt ihr schulische Programme zum Aufholen oder private Nachhilfe-Anbieter?

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4 comments

  1. Ich habe ein ruhigeres aber begabtes Kind. In seiner Schule geht er nicht unter, im Gegenteil er ist kommunikativer geworden, durchsetzungsfähiger. Das ist eher ein Entwicklungsschritt den Kinder machen müssen. Und vom Lernstoff her ist es unrealistisch davon auszugehen das Grundschüler das komplett selbstständig schaffen. Ich lasse mein Kind mehr und mehr selbstständig arbeiten aber natürlich klappt das noch nicht vollständig. Es sind ja auch immer mal komplett neue Themen dabei die dann erarbeitet werden müssen.

  2. Ich bin auch vor Corona schon der Ansicht gewesen, dass so „ganz normale Kinder“, ohne allzu großen Lernschwierigkeiten, aber auch nicht übermäßig begabt und talentiert, durchs Raster fallen. Der Fokus liegt auf den lernschwächeren Kindern, solchen die nicht oder nicht gut deutsch sprechen und die lernstarken und sehr begabten Kinder stechen natürlich auch raus. Meine etwas stilleren Kinder gehen gefühlt in diesem System unter. Wenn ich nicht hinterher bin, passiert gar nichts. Das war vor Corona schon so und ist während Corona nicht anders. Sofern es meine Zeit erlaubt, bin ich also an den Schulsachen der Kinder einigermaßen konstant dran.
    Im Grunde geht also alles so weiter wie vor der Pandemie und ich unterstütze die Kinder soweit möglich, ohne es zu übertreiben.

    1. Liebe/r Ulli,
      Wenn ich nicht hinterher bin…
      NEIN Kinder gehen zur Schule um das Sozialleben ( mit Unterstützung) SELBST zu lernen! Wie oben erwähnt auch mein Sohn ist ein Ruhiger und wird nie ein Schreihals werden. Bitte ruhig nicht mit schwach verwechseln. Und Kinder immer nur dafür stärken das sie SRLBST es lernen. Du vermittelst deinen “ nur normalen“( hallo???) Kindern, das sie das nicht können und du das eben für sie tun musst. Und jedes Kind ist besonders, gerade Eltern wissen das eigentlich.

  3. Hallo, ich habe zwei Mädchen, 2. Und 7. Klasse und bin alleinerziehend.

    Die Jüngere kann ich neben der Arbeit unterstützen, bei der Älteren ist das Schulpensum so immens, dass sie inzwischen versetzungsgefährdet ist und schulseitig wird da komplett auf mich verwiesen. Ich fühle mich allein gelassen. Und die Ältere war vor der Pandemie eine 1-Schülerin.

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