Hat die Lehrerin meinen Sohn auf dem Kieker?

Lehrerin

Foto: pixabay

Mein Name ist Juliette, ich habe einen neunjährigen Sohn. Mein Sohn ist kein Engel, das weiß ich. Er hat oft Hummeln im Hintern, ist lieber draußen als im Klassenzimmer und hat definitiv auch nicht die schönste Heftführung.

Aber: Er ist auch ein richtig netter Kerl, mit vielen Freunden und Interessen. Die Lehrerin kann das aber alles nicht sehen. Ich finde, mein Sohn kriegt richtig viel Ärger, oft finde ich ihre Reaktionen auch überzogen. Mein Sohn berichtet mir dann, dass er das Gefühl hat, dass er bei dieser Lehrerin eh nur alles falsch machen kann, dass sie ständig genervt ist und er auch schnell der Sündenbock ist.

Ich hatte auch schon ein Gespräch mit ihr, da war sie „lammfromm“ und hat auch gesagt, es sei alles halb so wild, aber es hagelt Strafarbeiten und Nachsitz-Termine. Mich nervt das alles langsam und ich würde gerne mal wissen, was andere Mütter an meiner Stelle tun würden.


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8 comments

  1. Ich würde mich an die Schulsozialarbeit (falls vorhanden) oder den Elternbeirat wenden.
    Wichtig: du als Mutter hast ein Mitspracherecht! Zumindest hier in Ba-Wü dürfen Lehrer*innen keine Strafarbeiten bzw Nachsitzen anordnen, wenn die Eltern dagegen sind.
    Das ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Aber das Ausmaß der „Disziplinierunhsmaßnahmen“ finde ich auffällig. Und sie sind ja auch furchtlos, denn die Probleme sind ja nach wie vor da.

    Hier fehlt klar die Transparenz:
    Wie fällt dein Sohn auf?
    Was tut die Lehrerin, um deinen Sohn zu unterstützen?
    Welche Hilfen wurden hier schob probiert, z.B. Schulsozialarbeiz o.Ä?
    Bekommt die Lehrerin Kolleginnen Unterstützung, z.B. Austausch mit Kolleg*innen?
    Wie kommt dein Sohn sonst so klar in der Schule? Wieso gibt mit dieser Lehrerin so Probleme?
    Was sagen die anderen Eltern, was sind hier die Erfahrungen?

  2. Ich würde auch noch mal das Gespräch suchen um herauszufinden, in wie weit die Maßnahmen der Lehrerin denn ein gewünschtes Verhalten unterstützen, oder ob es einfach nur „Strafen“ sind die inhaltlich gar keinen Zusammenhang mit dem Verhalten haben. Wenn dir das Verhalten der Lehrerin ungerecht oder überzogen vorkommt würde ich auf jeden Fall anderes pädagogisches Personal mit einbeziehen. Betrifft das unerwünschte Verhalten z.B. nur den Unterricht der einen Lehrerin, oder wie gehen andere Lehrer damit um?

  3. Das ist wirklich keine schöne Situation!
    Das Gespräch hast du ja schon gesucht, da würde ich aber weiter am Ball bleiben und mit Fragen der Lehrerin zu verstehen geben, dass das so nicht in Ordnung ist .
    Zum Beispiel. „Was genau machen Sie denn, damit mein Sohn dieses Fehlverhalten in Ihrem Unterricht nicht mehr zeigt?“ „Wie können wir Eltern unterstützen, dass das Nacharbeiten minimiert wird?“ usw . Und: ich würde um einen Hospitationstag bitten, dass du mal einen Tag den Unterricht mit begleitest.
    Ich wünsche dir und deinem Sohn gute Nerven.

    1. Beim Hospitieren sieht man allerdings nie die Zustände, die normalerweise herrschen. Sowohl das Kind als auch die Lehrerin werden sich dann zusammenreißen und ein geschöntes Bild liefern. (Hatten wir mal mit einem JeKI-Geigenlehrer, der die Kinder in jeder Stunde aus vollem Halse anschrie. Zitat meiner Tochter, eines Nachmittags: „Heute war die Frau R. mit in der Geigenstunde, und da hat der Herr S. gar nicht gebrüllt!“)

  4. Ich würde ein Gespräch zu dritt mit Kind und Lehrerin suchen. Das Kind muss begreifen, welches Verhalten die Lehrerin erwartet und wofür es bestraft wird. Das Kind sollte außerdem die Möglichkeit haben, das eigene Verhalten zu reflektieren: Ist die Schule langweilig (weil die Themen nicht interessieren)? Fällt das Stillsitzen schwer? Welches Gefühl hinterlässt die Strafe? Was würde ihm helfen, sich klassenkonform zu verhalten?

    Das hilft dir selbst auch, die Situation einzuschätzen. Und du kannst der Lehrerin klarmachen: Es geht nicht um die Strafen an sich, sondern darum, dem Kind die Schule nicht zu verleiden.

  5. Nochmal das Gespräch suchen mit der Lehrerin und konkret fragen, in welchen Situationen, welches Verhalten erwartet wird.
    Möglichst auch mal über Klassenkameraden bzw. deren Eltern sich die Situationen offen beschreiben lassen (hat hier vieles aufgeklärt…)
    Vielleicht habt ihr ein/e Schulsozialarbeiter/in oder Vertrauenslehrer/in und diese miteinbeziehen!

    1. Mit den anderen Eltern und deren Kindern zu sprechen halte auch ich für einen guten Vorschlag. Wenn ein Kind wirklich ungerecht behandelt wird, dann merkt das meist die ganze Klasse. Ebenso allerdings, wenn das Kind selbst sich daneben benimmt (und zu Hause sein eigenes Fehlverhalten verschweigt oder beschönigt).

      1. Ja, auf jeden Fall mit den anderen Eltern und Kindern sprechen. Wir hatten mal die Situation, dass uns eine Lehrerin im Gespräch regelrecht angelogen hat und wir nur über andere Kinder erfahren haben, wie schlecht unser Kind behandelt wird.

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