Ihr Lieben, es ist ein Spagat grad mal wieder. Die Inzidenzen steigen, wir möchten unsere Kinder schützen, möchten nicht überbesorgt sein und ihnen natürlich auch noch ein paar Dinge gönnen. Andererseits wollen wir dieses Virus aber auch einfach nicht haben, keine Quarantäne für alle riskieren. Das fordert manchmal Entscheidungen, die superschweirig sind. Unserer Leserin geht es grad genau so. Sie schreibt:
„Hallo, ihr alle! Mich besorgt gerade das Thema „Klassenfahrt bei Inzidenz 300“. Das Gesundheitsamt hat gestern der Klassenfahrt unserer Tochter (Klasse 4) zugestimmt. Die Lehrerkonferenz sieht auch keinen Grund zur Verschiebung des geplanten Trips.
50 ungeimpfte Kinder auf Reisen
Es gab im Vorhinein leider keine Abfrage der Eltern. Also werden nun wohl 50 ungeimpfte Kinder auf Reisen gehen. Schicken wir unsere Tochter nicht mit, sind wir nicht nur die „blöden Eltern“, sondern nehmen ihr eine wichtige Erfahrung, die ja dann auch nicht nachgeholt werden kann, wenn alle anderen schon unterwegs waren. Aber so richtig wohl ist uns bei dem Gedanken an die Infektionsrisiken eben auch nicht.
Wir würdet ihr vorgehen? Was würdet ihr tun? Was sagt euer Bauchgefühl bei dem Gedanken daran?„
15 comments
Unsere Kinder hatten auch gerade beide ihre Klassenfahrten in Kl 4 und Kl 6. Es war für beide ein absolutes Highlight ihrer Schulzeit, das wir ihnen nie genommen hätten.
Die Gruppen sind homogen und keiner geht nachmittags noch kurz zum Fußballtraining/ Oma Besuch/ Einkaufen, wir empfanden es als deutlich sicherer als den Alltag daheim.
Einige Eltern hatten vorgeschlagen ob die Kinder auf dem Zimmer nicht mit FFP2 Masken schlafen könnten.
Das fand ich echt eine Frechheit den Kindern gegenüber. Entweder mitschicken oder den Mut haben, zu sagen, wir wollen es nicht, und das eigene Kind daheim lassen.
Wir hatten übrigens vor 2 Jahren eine Klassenfahrt in Klasse 4 mit drei Klassen, wo fast alle Kinder Noro Virus bekamen und über Nacht abgeholt werden mussten von Sylt, was dann nur über Dänemark erreichbar ist. Das war deutlich anstrengender für alle Beteiligten.
Man kann nicht jedes Risiko für die Kinder vorhersehen und ihnen deshalb alle Erfahrungen und Möglichkeiten vorenthalten. Selbst in Pandemiezeiten.
Ich würde mein Kind schweren Herzens daheim lassen und es nur noch mit FFP2Maske zur Schule schicken. Es ist eine Katastrophe, was momentan in D und Ö passiert. Mehrere Kinder mit Covid auf der Intensiv, Triage bei den Erwachsenen, das Pflegepersonal am Ende der Kräfte.Allein deshalb muss jetzt jede einzelne Infektion vermieden werden, um die Infektionskette zu unterbrechen. Die Durchseuchung der Kinder mit diesem Virus, dessen Langzeitfolgen man nicht kennt, ist mE ein Verbrechen. Und die Familien werden von der Politik im Stich gelassen, sodass wir aeltern nur noch die Wahl haben zwischen Infektion der Kinder oder Isolation. Es ist zum Heulen.
Die Aerosole beim Schlafen in einem gemeinsamen Zimmer darf man nicht unterschätzen. Deshalb ist das Ansteckrisiko deutlich höher als Zuhause.
Ich verstehe dich, und hätte auch ein mulmiges Gefühl, wenn mein Kind mitfährt.
Viele Grüße Cornelia
Die Aerosole im Bus oder im Schlafzimmer bei einer Klassenfahrt sind nicht gefährlicher als die Aerosole im Schulbus oder im Klassenraum in dem sich die Kinder sonst stundenlang aufhalten.
Im Gegenteil: Bei einer Klassenfahrt bleibt die Klasse wenigstens weitestgehend unter sich, während beim normalen Unterricht die Kinder sonst auch noch zu ihren Hobbys gehen, die Öffis benutzen etc.
Das Risiko auf einer Klassenfahrt dürfte somit geringer sein, als das Risiko bei normalem Unterricht.
Das hatten wir vorige Woche. 3 6ste Klassen auf gemeinsamer Klassenfahrt. Es kam wie es kommen musste: Viele Infektionen, auch die Lehrer sind infiziert und fallen jetzt 2 Wochen aus. Wir hatten zu dem Zeitpunkt übrigens Inzidenzen um die 500. Ob es das jetzt wert war darf jeder für sich entscheiden.
Meine persönliche Meinung:Wahrscheinlich bekommen alle ungeimpften den Virus sowieso irgendwann diesen Winter, denn es scheint kein Gegensteuern aus der Politik zu geben. Also finden wir uns damit ab, das einige Ungeimpfte auf der Strecke bleiben werden.
Hallo Miteinander, der Sohn meiner Schwester (fünfte Klasse) war Anfang November auf Klassenfahrt. Als sie zurück gekommen sind wurde ein Kind positiv getestet, mittlerweile sind nur noch zehn Kinder in der Klasse (von 28) ich denke, wenn sich ein Kind auf Klassenfahrt infiziert ist die Wahrscheinlichkeit echt hoch die anderen anzustecken.
Ich würde sie aber trotzdem schicken. Die Chance auf Klassenfahrt zu gehen hat man auch einfach zu selten…
Ich denke auch die entscheidende Frage ist: bleiben sie eher in der geschlossenen Gruppe oder haben sie viele weitere Kontakte, z.Bsp. in öffentlichen Verkehrsmitteln? Wenn letzteres nicht der Falls ist, sehe ich kein Problem – jedenfalls kein größeres, als wenn sie zu Hause bleiben. Sie sind auch so mit 25 Kindern in der Klasse. Von denen einige noch mit 25 anderen Kindern im Schulbus sitzen und zum Turnen gehen oder andere Hobbys. Daher schätze ich die Infektionsgefahr auch nicht größer ein als zu Hause.
Ich würde denken, dass die ansteckungsgefahr eher geringer auf Klassenfahrt ist als zu Hause, weil es sich um eine geschlossene Gruppe handelt und keines der Kinder seine Geschwister in anderen Schulen, seine Im Zweifel ungeimpften Eltern, seine Freunde im Sportverein etc. Sieht. Vorausgesetzt natürlich, dass sie nicht an Massenveranstaltungen teilnehmen.
Ich würde mein Kind mitfahren lassen.
Ich finde man sollte über das Angebot der Klassenfahrt froh sein. Corona gehört leider ein Stück zum Alltag. Es wird die nächsten Jahre nicht verschwinden. Kinder können sich in der Schule oder bei Hobbys genauso anstecken.
Ich denke auch, dass die Ansteckungsgefahr nicht höher ist als zu Hause. Auch zu Hause sind die Kinder mehrere Stunden zusammen in einem Klassenzimmer. Corona wird uns mindestens die nächsten Jahre noch verfolgen und wir sollten den Kindern nicht die Wichtigen Erfahrungen nehmen.
Hallo!
Unser Sohn war mit seiner 4. Klasse im Oktober im Schullandheim.
Unser Gefühl war auch etwas mulmig.
Aber: es ist nichts passiert außer einer aufgeschlagenen Lippe.
Die Kinder waren übernächtigt, 3cm größer geworden und wir unfassbar stolz auf sie.
Wir wollten unserem Sohn diese Erfahrung nicht nehmen.
(In Bayern werden die Kinder zwei mal in der Woche pcr getestet.)
Grüße
Ich würde sie auf jeden Fall mitfahren lassen. Wenn sie regulär zur Schule geht, ist die Ansteckungsgefahr meines Erachtens mindestens so groß, wenn nicht sogar größer, als auf Klassenfahrt.
Wurde das Thema innerhalb der Elternschaft angesprochen? Vielleicht haben mehrere Eltern ein schlechtes Gefühl dabei und man kann gemeinsam nochmal auf den KlassenlehrerIn zugehen. Grundsätzlich kann ich dich sehr gu verstehen und ich hätte auch ein mulmiges Bauchgefühl in dieser Situation. Ein paar Dinge würde ich bei der Entscheidung einbeziehen: Wie ist die Inzidenz in der Zielregion? Wird mit dem Bus in einer geschlossenen Gruppe gereist oder mit dem Zug? Ist es eine Jugendherberge im Wald o.ä. und besteht die Fahrt aus vielen Abenteuern in der Natur an der frischen Luft oder sind viele Aktivitäten mit Kontakt zu „Fremden“ (Freizeitpark, Stadtbesuche o.ä.) geplant?
Vielleicht gibt es dir ein paar Denkanstöße 🙂