Ihr Lieben, wie lang manche auf ein eigenes Kind warten, bekommt man nicht immer mit. „Wir schauen den Menschen nur vor die Stirn“, heißt es doch. Unsere Leserin jedenfalls hat eine lange Odyssee hinter sich. Und auch wenn es neulich fast geklappt hätte mit dem Nachwuchs, steht sie mit ihrem Partner nach wie vor kinderlos da. Also nicht ganz, denn immerhin ist sie die beste Patentante der Welt… aber der Traum vom eigenen Kind hat sich noch immer nicht erfüllt. Hier erzählt sie von den vielen Steinen, die ihr als möglicher Pflegefamilie in den Weg gelegt werden.
Kinderwunsch: Jetzt ein Pflegekind?
„Und plötzlich war der Tag gekommen, an dem es hieß, es gäbe möglicherweise ein Kind für uns, ein kleines Mädchen, zweieinhalb Jahre alt. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet. Zu lange hatten wir auf diesen Anruf gewartet, über zwei Jahre im Schwebezustand lagen hinter uns. Vor lauter Aufregung vergaß ich, weitere Details zu erfragen. Sollten wir nach Jahren des Kinderwunsches nun etwa doch noch Eltern werden – durch ein Pflegekind?
Mein Mann erzählt mir noch immer gern, dass ich kurz nach unserem Kennenlernen gesagt hätte: Ich will nicht heiraten und keine Kinder. Naja, was soll ich sagen: Vor sieben Jahren haben wir geheiratet und ich hätte nie gedacht, dass ich mal sagen würde, dass das einer der schönsten Tage meines Lebens war. Das mit dem Schwangerwerden gestaltete sich schwieriger. Wir versuchten zwei künstliche Befruchtungen, danach hatte ich genug von all den Hormongaben und psychischen Ups und Downs. Wir brauchten eine Pause, gingen ins Ausland, überlegten, was alles sonst noch geht und entschieden uns irgendwann, dass ein Pflegekind für uns der richtige Weg sein könnte.
Von der „Bewerbung“ um ein Pflegekind
Wir wendeten uns an einen freien Träger, um uns um ein Pflegekind zu „bewerben“. Und ja, tatsächlich fühlt sich das so ein bisschen an wie eine Bewerbung, der Prozess dauerte rund acht Monate und du wirst als Mensch und Paar wirklich quasi komplett durchleuchtet. Das fühlt sich echt schräg an, auch wenn es natürlich seine Berechtigung hat. Wir wollen ja auch, dass es den vermittelten Kindern und uns gut geht miteinander! Um beim ersten Hausbesuch gut dazustehen, schickte ich meinen Mann extra mit dem Hund spazieren, weil der bei fremdem Besuch manchmal laut bellt…
Wir wurden zusammen interviewt und auch zu Einzelgesprächen geladen, wir sollten unsere Lebensgeschichte aufschreiben und hatten etliche Dokumente auszufüllen. Am merkwürdigsten fühlten wir uns, als wir angeben sollten, welches Alter das Kind haben sollte, welche Geschlecht, ob wir auch eines mit Behinderung oder Missbrauchserfahrung und so weiter nehmen würden. Es gibt da tatsächlich eine Liste und man muss schon sehr ehrlich zu sich und einander sein, was man tragen kann und will und was nicht.
Wir gaben an, dass wir am liebsten ein Mädchen zwischen zwei und vier Jahren bei uns aufnehmen würden. Und dass wir uns verschiedene „Extraausstattungen“ wie das fetale Alkoholsyndrom (FAS; wenn die Mutter in der Schwangerschaft getrunken hat) nicht zutrauen würden. Waren wir damit am Ende zu wählerisch? Das fragten wir uns jedenfalls, als es dann monatelang nicht zu einer Vermittlung kam. Wir immer wieder auf den einen Anruf warteten.
Keine Ermutigungen im gesamten Prozess
Hinzu kam, dass wir während des gesamten Prozesses nicht wirklich ermutigt wurden. Wir sollten keine Dankbarkeit vom Kind erwarten, alle Kinder haben einen Rucksack dabei – es gibt einen eigenen Pflegefamilien-Sprech – und es wäre ganz anders als mit eigenen Kindern, weil man sich in Pflegekindern nicht selbst wiedererkennt und, und, und . Ja, ich verstehe, dass man das Thema nicht romantisieren sollte, aber ein wenig Lust auf die Aufgabe, sollte man den potentiellen Eltern auch machen. Trotzdem standen wir zu unserem Wunsch: Wir wollten ein Kind bei uns aufnehmen und ihm ein besseres Leben ermöglichen.
Als dann die finale Unterschrift unter dem Verfahren gesetzt war, passierte – gar nichts. Wir warteten. Ein Dreivierteljahr. Ohne Anruf. Also meldeten wir uns nochmal. „Naja, das kann schon dauern, aber irgendwann kommt der Anruf. Leben sie ihr Leben einfach ganz normal weiter“, hieß es. Einfach gesagt, aber gedanklich hat man schon mal ein Kinderzimmer eingerichtet, fragt sich bei Reise-Buchungen, ob das wohl noch klappen wird. Man versprach uns, dass wir auf jeden Fall Eltern werden würden. So viele Pflegefamilie gäbe es nicht. Und wir glaubten daran und blieben geduldig. Dann kam Corona und es passierte weiterhin – nichts. Wir haben momentan gar keine Vermittlungen, hieß es.
Endlich! Der ersehnte Anruf
Anfang 2021, als ich nichtsahnend im Homeoffice saß, kam der ersehnte Anruf. Mein Mann war grad verreist, ich war allein. „Kommen Sie nächste Woche zu uns, dann erzählen wir ihnen mehr über das Mädchen“, hieß es vom Träger. Und so setzten wir uns in der Woche drauf zusammen. Das Problem war nur: Die Damen, die uns nun gegenübersaßen, hatten das Kind noch nie gesehen. Sie kannten es selbst nicht und konnten uns somit auch vieles nicht erzählen. Wir erfuhren aber, dass das Mädchen noch etliche Geschwister hatte, die fast alle FAS aufwiesen. Auch die Mutter hatte FAS. In der Schwangerschaft sei sie aber eng betreut worden, zu allen Kontrollen gegangen, so dass dieses Mädchen gesund zur Welt gekommen sei.
Seit einem halben Jahr sei sie auch schon raus aus der Ursprungsfamilie und bei einer Kurzzeitpflege untergekommen. Die Kleine sei sehr aufgeschlossen und aktiv und habe sich in der Zeit super entwickelt. Aber wir sollten erstmal alles sacken lassen und überlegen, ob wir weitermachen wollen. Denn tatsächlich wird immer wieder betont, dass man auch „nein“ sagen kann und soll, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt.
Ein Mädchen mit einer Vorgeschichte
Nichts an all den Erzählungen konnte uns abschrecken. Auch nicht, dass das Mädchen wohl schon in der Kinder-Psychiatrie gewesen sei wegen Regulationsschwierigkeiten. Wir wollten sie kennenlernen! Nach dem Termin mit den Sachbearbeiterinnen stand aber zuerst noch ein Termin mit dem Jugendamt an. Wieder vergingen drei sehr lange Wochen. Man kann sich vielleicht vorstellen, was in dieser Zeit für Emotionen in einem abgehen. Hatten wir uns das alles gut überlegt? Waren wir vielleicht doch schon zu alt für so eine Umstellung? Was, wenn die Kleine uns nicht mag? Was, wenn wir sie nicht mögen? Wo bekommen wir im Lockdown die Sachen her, die wir brauchen. Wann sagen wir es unseren Eltern? Wir hatten nur den engsten Freunden davon erzählt, weil wir nicht ständigen Nachfragen ausgesetzt sein wollten…
Immerhin, eine der Jugendamts-Damen, die wir dann trafen, kannte das Kind jedenfalls. Als sie von ihr erzählte, hatte ich den Eindruck, sie war sogar ein bisschen verliebt in sie, so begeistert sprach sie von ihr. Die Kleine würde einfach jeden um den Finger wickeln, sagte sie. Es war toll auch mal etwas so positives zu hören.
Wollten wir es mit diesem Kind versuchen?
Und dann sollten wir nochmal eine Nacht darüber schlafen und überlegen, ob wir wirklich weitermachen wollten. Natürlich wollten wir. Aber das Kind durften wir noch immer nicht sehen. Zunächst sollten wir die leibliche Mutter kennenlernen. Nicht einmal ein Foto der Kleinen kannten wir bis dahin. Ich war wahnsinnig aufgeregt vor diesem Treffen. Die Mutter kam erst nicht, was die Spannung nochmal hochtrieb. Sie war viel zu spät. Meinem Mann sagten die begleitenden Jugendamtsmitarbeiterinnen, er solle der Mutter ein Taschentuch reichen, falls sie weinen müsse. Die Mutter war ruhig und eher ein wenig schüchtern und redete sehr liebevoll über ihre Tochter, aber auch so, als wäre es nicht ihr eigenes Kind. Nach diesem Treffen war weiterhin klar, wir wollten weitermachen. Und endlich: nach sechs oder sieben Wochen sollte es soweit sein. Tag X. Wir würden das Mädchen kennenlernen.
Wir sollten zu einem Spielplatz kommen. Wir fuhren mit dem Rad los. Es war ein sonniger Tag. Und da saß die Kleine in einem Buggy.
Mein allererster Gedanke war: Oh shit. Da stimmt irgendwas nicht. Mein Mann sah das anders, er sagte: „Wow, genau, wie du sie dir vorgestellt hast. Blond und süß.“ Mich erreichten diese Worte nicht. Meine Erwartungen waren riesig gewesen. Und der ganze, lange Prozess der letzten Wochen war daran nicht unschuldig.
Und dann stehst du vor einem Kind und denkst: Krass, die zieht demnächst vielleicht bei uns ein. Ich hatte gehofft, dass es Liebe auf den ersten Blick sei. Meine größte Angst war, dass der Funke nicht überspringt. Naja, man soll sich seinen Ängsten stellen. Vielleicht brauchte ich einfach mehr Zeit.
„Sie nahm meine Hand auf dem Spielplatz“
Sie nahm meine Hand auf dem Spielplatz, wir spielten, kletterten, schaukelten zusammen. Sie konnte kaum sprechen. Ihre Motorik war auffällig. Sie war ein süßes Mädchen, aber man sah ihr die Vernachlässigung der letzten Jahre deutlich an. Und irgendwie war da noch mehr, das sagte mir mein Bauchgefühl. Nach anderthalb Stunden trennten wir uns wieder, ich war unglaublich ausgelaugt. Und dann sagte unsere Betreuerin: „Es wäre jetzt komisch, nichts zu sagen, ich hab das Mädchen ja selbst heute zum ersten Mal gesehen, aber so wie es aussieht, könnte sie doch FAS haben.“ War es das, was mein erstes Gefühl mir zugerufen hatte? Zu Hause war ich fix und fertig und hab erstmal nur noch geweint.
Wir hatten so lang gewartet. Wir konnten doch jetzt nicht Nein sagen. Oder doch? Es musste doch schließlich für uns alle passen. Und hatten wir nicht direkt im ersten Fragebogen angekreuzt, dass wir uns ein Kind mit FAS nicht zutrauen? Wie konnte es dazu kommen, dass sie uns nun dieses Kind vorstellten, bei dem so offensichtlich etwas nicht stimmte? Hatte ich zu oft nachgefragt und sie wollten uns jetzt einfach ein Kind geben? Oder hatten sie es selbst wirklich nicht bemerkt? Ich hatte so viele Fragen im Kopf. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
Liebe auf den ersten Blick? Nein
Liebe auf den ersten Blick? Mir doch egal. Hätte ich darauf bestanden, hätte ich meinen Mann nicht geheiratet. Und heute sind wir seit über zehn Jahren glücklich miteinander und in dem ganzen Wahnsinn ist er immer wieder der Fels in der Brandung. Also, wir wollten ein weiteres Treffen. Und das zweite Treffen war so viel besser. Die Kleine zeigte uns ihr Spielzeug, wir malten zusammen. Und vor allem: meine Erwartungen waren runtergefahren auf ein realistisches Ausmaß. Und trotzdem konnte ich auch nach diesem Treffen nicht klar „Ja“ sagen. Das Kind war mehr als körperlich-seelisch vernachlässigt. Wir waren so unsicher. Recherchierten tagelang zu FAS, den verschiedenen Abstufungen, Selbsthilfegruppen, redeten miteinander, mit unseren engsten Freunden und Freundinnen.
Wir machten uns Selbstvorwürfe. Wir fanden uns egoistisch. Aber sollten wir ein Kind aus Mitleid aufnehmen? Obwohl wir ein Kind mit FAS von Anfang an ausgeschlossen hatten? Würden wir bei einer Absage jemals die Chance bekommen, doch noch Eltern zu werden? Es war eine schlimme Zeit, wir fühlten uns furchtbar.
Ich fragte nach einem dritten Treffen. Und da stellte unsere Betreuerin, die richtige Frage. Was ich denn noch bräuchte, für eine finale Entscheidung. Was könnte das dritte Treffen bringen, um die Entscheidung zu fällen. Ich sagte: Gewissheit. Bei meinem Mann und mir ist irgendwie immer alles gut geworden. Ich habe Angst, dass wir uns nur zu wenig zutrauen. Und plötzlich war sie ganz klar. „Nach allem was ich weiß, sage ich ihnen, dieses Kind hat ein fetales Alkoholsyndrom. Das wird nicht gut, es ist gut so wie es ist. Aber sie müssen damit leben. Die Kleine wird wahnsinnig viel Hilfe und Unterstützung brauchen. Sie wird vielleicht nie richtig sprechen können und sie werden viel aufgeben müssen, auch beruflich.“ Hätte sie das Mädchen vor uns schon mal gesehen, sie hätte es uns aufgrund unserer Vorgespräche sehr wahrscheinlich nicht vorgestellt.
Am Ende nur noch Tränen
Und da wusste ich es. Aber ich konnte nichts mehr sagen. Ich habe geweint und meinen Mann angerufen. Am Abend haben wir gemeinsam beschlossen, abzusagen. Er musste das tun. Ich konnte nicht mehr.
Die Absage ist ein paar Wochen her und heute geht es uns – gut. Wir haben uns beide seitdem keine Vorwürfe gemacht. Keine Reue. Und das zeigt mir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Wir denken noch oft an sie und hoffen, dass sie das richtige zu Hause gefunden hat. Ich bin unserer Betreuerin wahnsinnig dankbar dafür, dass sie uns so ehrlich zur Seite gestanden hat. Aber wie der ganze Prozess geregelt ist, da ist der Wurm drin. Warum dauert es Wochen, bis man das Kind treffen darf? Warum hatte unsere Betreuerin aber keine Zeit, das Kind einmal vorab zu treffen? Wenn wirklich so wenige Langzeit-Pflegeeltern gebraucht werden, warum wird das nicht von Anfang an gesagt? Wieso wird nur ein Kind aus der nächsten Umgebung vermittelt?
Wir sind – vorerst – weiter auf der Warteliste. Aber wir wissen beide, dass wir diesen Schwebezustand wohl in naher Zukunft beenden werden. Und ich habe beschlossen, einfach die beste Patentante der Welt zu werden. Mein jüngstes Patenkind hatte inmitten des emotionalen Wahnsinns ohnehin beschlossen, dass erste mal alleine bei mir zu übernachten und seitdem verbringen wir viel Zeit miteinander.
27 comments
Dieser Artikel berührt mich zutiefst und erinnert mich an viele Paare, die ich in meiner Arbeit begleitet habe. Der Prozess, ein Pflegekind aufzunehmen, ist emotional und herausfordernd. Das Warten auf den ersehnten Anruf kann Jahre dauern und ist oft von Unsicherheit geprägt. Es ist wichtig, dass potenzielle Pflegeeltern gut informiert und unterstützt werden. Jede Entscheidung sollte im besten Interesse des Kindes getroffen werden. Danke für diesen ehrlichen Einblick in die Realität vieler Pflegefamilien.
Ich fand den Artikel sehr bewegend und traurig, weil ich selbst in einer ähnlichen Situation war. Mein Mann und ich haben uns nach mehreren erfolglosen Versuchen, schwanger zu werden, für eine Pflegekind-Bewerbung entschieden. Wir haben uns sehr gefreut, als wir die Nachricht bekamen, dass wir ein 3-jähriges Mädchen aufnehmen könnten. Wir haben alles vorbereitet, um sie willkommen zu heißen. Aber einen Tag vor dem geplanten Termin wurde uns mitgeteilt, dass das Mädchen doch bei ihrer leiblichen Mutter bleiben würde. Wir waren am Boden zerstört und wütend. Wir haben uns so sehr ein Kind gewünscht und wurden so enttäuscht.
Ich bin zweifache Pflegemutter uns nahm zuerst einen 6,5 j.Jungen und 4 Jahre später ein 4.5j Mädchen auf.
Man wird generell gefragt, welches Alter, welches Geschlecht man sich wünscht oder ob mit oder ohne Behinderung!
Ich wollte eigentlich keinen Jungen haben. verliebte mich aber Hals über Kopf in ihm!
Auch schloss ich eine FASD Behinderung AUSDRÜCKLICH aus. Andere Behinderungen wären ok gewesen.
BEIDE Kinder haben FASD. wissentlich vom Jugendamt unterschlagen!
Die Kinder sind seit 14. bzw 10 Jahren bei mir und ich bin schlicht und ergreifend fix und fertig. Beide stehlen, lügen, sind wütend und aggressiv, zerstören Möbel und sonstiges und und und…
Kinder mit FASD muss man sich gut überlegen, Ich wusste lange nicht, dass meine beiden FAS haben und würde bewusst nie ein Kind mit dieser Behinderung aufnehmen!
Dass die o.g. Familie ein etwas älteres Kind aufnehmen möchte, finde ich klasse: Babys werden immer vermittelt, die älteren bleiben sitzen!!
Ich bin nach dem lesen des Artikels hin und hergerissen. Zum Einen tun mir die beiden sehr leid, ich glaube ein unerfüllter Kinderwunsch ist schon mit eines der härteren Schicksale die einen ereilen können.
Zum anderen frage ich mich doch, wenn man ein Kind möchte, warum dann nur ein Mädchen im Alter von 2-4??? Was genau die beiden mit dem Alter verbinden sei mal dahingestellt, als Nicht-Eltern hat man ja vorher so seine Vorstellungen von jeder Altersstufe (ging mir genauso…)
Aber nur ein Mädchen? Ernsthaft? Das klingt mir wie beim Einkaufen. Habe ich wirklich Hunger? Dann nehme ich jedes Brötchen was ich kriegen kann. Ist der Hunger vielleicht doch nicht so groß, nehme ich nur das Vollkornbrötchen ohne Körner und gehe vielleicht ohne nach Hause, wenn es nur noch Weißmehlsemmeln gibt. Dann war der Hunger wohl doch nicht so vorherrschend…
Es gibt schon viele gute Kommentare unter dem Artikel in denen es so ähnlich steht, eigentlich sollte man sich doch die Frage stellen, was man für die Kinder tun kann und nicht was das Kind für einen selber tun könnte. Und das ein Pflegekind immer ein Päckchen mitbringt ist doch ohne Frage, oder?
Ich stecke nicht in dem Thema drin, aber stelle mir doch die Frage wenn die beiden ein gesundes Kind wollten, warum sie sich nicht als Adoptiveltern beworben haben? Oder ist das das gleiche?
Wir haben ein siebenjähriges Kind mit ADHS Symptomatik aufgenommen, Das ist jetzt zwanzig Jahre her. Man informierte uns vorher nicht über die ADHS Problematik des Jungen, es lag keine Diagnose vor. Unser Pflegesohn war auch noch Zwillingskind, Seine leibliche Schwester verblieb in der leiblichen Familie.Er hatte sehr häufig die Pflegestelle gewechselt und war in seiner Entwicklung sehr zurück. Er benötigte sehr viel Unterstützung und Lebenshilfe. In seiner Pubertät brach unsere mühsam aufgebaute Familie auseinander, er zog in ein Kinderheim, meinte dort mehr Freiheiten zu
haben, was natürlich nicht der Fall war. Zurück blieben wir Pflegeeltern, die von heute auf morgen wieder kinderlos waren, da er unser einziger Sohn war. Das habe ich als sehr belastend empfunden, fast als eine Täuschung. Vielleicht wäre es leichter gewesen, diese Erfahrung nicht durchlebt zu haben.
Ja, richtig blöd gelaufen, kann mir vorstellen, dass das eine Achterbahnfahrt der Gefühle ist. Eins war mir aber neu: kann man echt das Geschlecht wählen? Das finde ich ehrlich gesagt sehr seltsam..
Es ist aller Ehren wert, wenn man sich dieser Aufgabe, Pflegeeltern zu sein stellen möchte. Aber es ist wirklich eine Aufgabe und das fängt schon damit an, diese Ungewissheit aushalten zu müssen. Auch bei uns ist es völlig anders gelaufen. Aber das ist auch von Fall zu Fall verschieden. Ich bin jetzt Pflegemutter, habe davor aber schon jahrelang in der Jugendhilfe gearbeitet. Wenn der Vermittlungsprozess lange dauert, kann das auch bedeuten, dass alle versuchen, ihre Aufgabe gut zu machen und das ist ja keine schlechte Sache. Bevor ein Kind in eine Pflegefamilie einziehen kann, sind viele Personen beteiligt. Jeder muss sich ein Bild machen, überlegen und mit dem Nächsten in Kontakt treten. Das dauert einfach. Bei uns musste es sehr schnell gehen, zum Glück wurde es dann auch gut. Dann möchte ich noch etwas anderes anmerken. Wie sich ein Kind entwickeln wird, ist immer ungewiss, auch bei den eigenen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pflegekind auch genetisch ein Päckchen hat, ist immer größer. Und es ist gut, seine eigenen Grenzen zu kennen und danach zu handeln. Aber diese Ungewissheit kann man nicht vollständig auflösen.
Naja, ein Kind wird doch nicht einfach so aus der Familie genommen. Ein „heiles“ Pflegekind gibt es einfach nicht. Und nur Mädchen zwischen 2 und 4 finde ich auch sehr eingegrenzt. Warum keinen Jungen? Warum kein kleineres Kind?
Insgesamt Hut ab vor allen, die das machen. Ich hätte wahrscheinlich nicht die Geduld, aber es ist so wichtig, dass die Kinder ein gutes zu Hause bekommen.
Viele Grüße
Hi! Bei uns lebt seit 3 Monaten ein inzwischen 7 Monate altes Mädchen in Dauerpflege. Und bei uns ging alles unheimlich schnell. Im März 2021 waren wir mit allen Vorbereitungen, Kursen und Formularen fertig. 2 Monate später erfuhren wir, dass es ein Mädchen gibt, dass zu uns nach 7 Jahren unerfülltem Kinderwunsch (einen Sohn bekamen wir durch ICSI 2013) und 9 weiteren Kinderwunschbehandlungen ziehen könnte, aber von behinderten Eltern, was wir auch eigentlich nicht wollten. Nach einem Tag trafen wir die Eltern, am nächsten Tag bereits das Kind und nach insgesamt 16 Tagen zog sie bei uns ein. Und es ist als würde sie schon immer dazu gehören. Und die Frau vom Pflegekinderdienst ist grandios, sehr empathisch und hat definitiv auch sie richtigen Fragen gestellt. Wir sind ihr unheimlich dankbar, dass sie uns so gut begleitet. Aber ich denke es steht und fällt oft mit den Leuten vom Jugendamt. Ich wünsche euch das beste und hoffe sehr für euch, dass DAS Kind den Weg zu euch findet, dem ihr ein neues Zuhause geben könnt. Danke für deinen ausführlichen Bericht!!!
Ich möchte jetzt nicht wartend klingen aber auch bei einer „normalen“ Schwangerschaft und Geburt können so viele unvorgesehene Sachen auftreten und es gibt dabei auch keine Garantie für ein gesundes Kind und eine Lehrbuch mäßige Entwicklung des Kindes (selbst nicht bei gesunder Lebensweise)
Kinder kriegen / haben ist eine Abenteuerreise
Und was ich noch hinzufügen möchte: ja, auch ich habe mir alles rosa rot und Liebe auf den ersten Blick ausgemalt. Ich war am Tag des Kennenlernens völlig fertig und hatte jede Menge Zweifel. Das Kind roch fremd und ich war nicht wirklich von ihr eingenommen. Doch mir halfen die Treffen darauf, das Mädchen kennenzulernen, ihren Geruch (Waschmittel der Kurzzeitpflege) und den Gedanken an ein Zusammenleben. Es hat gedauert, aber inzwischen ist sie für uns nicht mehr wegzudenken.
Ich habe mich in so vielen wiedergefunden, was du geschrieben hast. Danke nochmal!!!
Ich weiß nicht warum ich hier schreibe.Ich bin keine Pflegetochter, ich bin Pflegeschwester, die leibliche Tochter. Ich war 3 als meine Langzeitschwester mit FASD eingezogen ist und bin mittlerweile 23. Ich hatte viele Geschwister im Laufe der Zeit, durch Kurztpflegen und auch jetzt zum Zeitpunkt. Ich habe sogar meine Ausbildung für sie gemacht. Ich arbeite also mit meiner Mum zusammen. Ich habe Glaube ich nochmal eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Ein Pflegekind, ist eine Liebe auf Zeit. Es kann jeder Zeit gehen, die Bedürfnisse sind riesig und ja ich hatte auch rein theoretisch “ gesunde“, Geschwister und auch deren Päckchen war nicht ohne. Missbrauch, psychosen, Autismus, körperliche und seelische Verletzung sind für mich mein allerliebsten Geschwister. Ich habe kein Problem damit, weil ich es nicht anders kenne und wenn ich dann so
einen Text lese. Ja es war dich richtige Entscheidung keins zu Nehmen und das Jugendamt und die Herkunftseltern haben bei beidem keine Schuld. Das was sie suchen…das kann ihnen da keiner geben. Pflegemutter sollte man werden weil man Menschen lieben kann und wenn man versteht das eigene Persönlichkeiten sind die sich selber gehören. Man sollte keine Vorurteile vor den Herkunftseltern haben. Keiner wacht auf und denkt, so heute quäle ich mein Kind. Zudem sollte man Bedenken, das das ihr Kind ist. Das heißt sie tragen ihre Attribute in sich. Für diese Arbeit sind wenige Menschen wirklich geeignet. Man liebt also fast schon auf Knopfdruck und musst loslassen wenn es soweit ist. Ich hatte 5 Jahre einen Bruder und dann hatte es seine Mum endlich geschafft und konnte ihn wieder zu sich nehmen. Es war hart aber richtig.
Was ich ihn diesen Text gelesen habe. Das waren berechtigte Gedanken, ja berechtigte fragen und gefühlt die Richtige Entscheidung am Schluss.
Dies ist eine Arbeit und kein Wunschkonzert. Man hat einen erzieherischen, therapeutischen und betreuer Auftrag zugleich, muss sich von sowas wie Urlaub verabschieden, man kriegt von vielen seiten Steine in den Weg gelegt und Gesellschaft wird man sehr schnell ausgestoßen Aufgrund dieser “ furchtbaren“ Kinder. Ich finde es Furchtbar zu erwarten das ein Kind dankbar sein sollte wenn es aus seiner gewohnten Gegend gerissen wurde. Dann ist es erleichternd, wenn es nicht an einem Komplett Fremden Ort sind.
Ich liebe diese Arbeit. Ich bin in sie hineingewachsen, für sie Ergotherapeutin geworden und werde sie weiterführen, weil ich weiß für wenn ich es tue. Nicht für mich. Sondern für Die Kinder und den Herkunftseltern, die jede Unterstützung verdient haben. Und das gibt mir im Umkehrschluss unendlich viel.
Lieber keine Kinder als mit diesen Forderungen.
Ich möchte hier niemanden angreifen und hoffe auch das ich es nicht getan habe.
Hallo,
vielen lieben Dank, dass du eure Erfahrungen so offen mit uns teilst.
Gerne möchte ich aber an diese Stelle ein paar Fragen in den Raum werfen, die auf gar keinen Fall als Vorwürfe gemeint sind. Deshalb versuche ich diese vorsichtig zu formulieren, trotzdessen enthalten diese sehr ernstgemeinte Kritik von mir.
Mir fehlt selber vieles an Wissen über Pflegefamilien sowie die Agenturen dazu. Doch ich habe einiges an Erfahrung mit sogenannten „Problemfamilien“. Ich selber stamme auch nicht all zu einfachen Verhältnissen und habe daher früh angefangen mich wo es nur geht ehrenamtlich für Sozialbenachteiligte einzusetzten.
Ich habe nicht das Recht darüber zu urteilen was für euch richtig ist und was ihr aushalten könnt. Doch jedes Mal wenn ich den Satz gelesen habe „Habe ich zu viele Ansprüche?“ entfleuchte mir gedanklich ein Ja!
Keine Mutter gibt ihr Kind leichtfertig ab. Dahinter stehen immer sehr dramatisch Geschichten. Somit viel Arbeit und vor allem Liebe, Ruhe und Zeit für die neuen Eltern, wenn dieses kleine Wesen in die Familie kommt. Ohne Hintergrundgeschichte geraten diese Kinder wahrscheinlich eher seltener überhaupt in die Notwendigkeit eine „neue“ Familie zu benötigen.
Weshalb sollte auch einer gesunden Mutter das Kind abgesprochen bekommen oder diese ihr Kind selbst abgeben? Es werden jungen, hilfesuchenden Müttern ausreichend Hilfestellungen geboten, wenn diese benötigt werden. Sollte eine Mutter in finanzielle Notlage geraten, so gibt es Gott sei Dank ausreichend Unterstützung. Privatinsolvenz, Jobcenter, Bilduns- und Teilhabe, Tafel und so weiter. Sollte die Mutter psychologische Hilfe benötigten, wird diesen meistens auch schnell geholfen. Selbst wenn die Gespräche dann erstmal Übergangsweise von der Diakonie, Caritas oder ähnliches durchgeführt werden.
Ansonsten gibt aus noch viele weitere Hilfestellungen vom Jugendamt wie Haushaltshilfen, regelmäßige Hausbesuche und vieles weiteres. Sollte es also so weit kommen, dass es wirklich keine andere Möglichkeit gibt als das Kind aus der Familie zu nehmen, dann sind die Probleme wirklich sehr ernst.
Diese Kinder müssen ernsthaften Gefahren ausgesetzt worden sein. Alkohol- und Drogenmissbrauch, sexuelle Übergriffe, Vernachlässigung, massiver psychische und körperliche Misshandlung.
Sehr hart gesagt, aber frei raus werden quasi fast alle vermittelten Kinder einen Schaden haben.
Kind die ihren „Schaden“ besser verstecken können oder einfacher damit umgehen zu können, bleiben meisten in den Familien und laufen weiter nebenher. Diese sind da schließlich auch unauffällig und es besteht nur bedingt Handlungsbedarf.
Dabei ist eine körperliche sowie geistige Behinderung noch etwas was sich noch händeln lässt. Es bedeutet eine deutliche Mehrarbeit, die aber relativ vorrausschaubar ist und dementsprechend planbar, in den Alltag sich einbauen lässt. Es ist aufgrund seiner lebenslangen Einschränkungen nicht weniger liebenswert als jedes andere Kind.
Nun, wie läuft es dann wenn ihr ein Kind bekommt welches zunächst euren Vorstellungen entspricht und erst mit der Zeit die Probleme deutlicher werden?
Gerne kann ich mich persönlich da als Beispiel nennen. Ich war ein bildhübsches, blondes, blauäugiges, stilles Kind, welches einfach das Pech hatte von einer Minderjährigen in eine gewaltige, alkoholiker Familie aufgewachsen zu sein. Etwas sehr ruhig gegenüber Fremden und im Kindergarten, aber sonst unauffällig.
Erst später mit Anfang sechs wurde ich zu zu Ärzten und Psychologen geschickt. Es stellte sich nur heraus, dass ich Hochbegabt sei und schlecht höre. Welch eine Erleichterung für meine Eltern.
Doch dann ging es los. Regelmäßige Selbstmordversuche ab der Grundschule, täglich Nachts schreiend und schweißgebadet wachgeworden. In einem Augenblick war alles okay und im wiederum Nächsten versuchte ich mein Leben zu beenden, indem ich auf der Autobahn aus dem fahrenden Auto versuchte zu klettern.
20 Jahre lang psychologische Betreuung hat es mittlerweile benötigt, um zu verstehen weshalb ich zeitweise wie ausgewechselt bin: Dissoziation Identitätsstörung. Während ich im Alltag ein normaler unauffälliger Mensch bin, versucht ein Teil von mir, der mein Trauma im Baby bzw Kleinkindalter erlebt hat, sich regelmäßig selbst zu zerstören.
Während meiner Zeit in Kinder- und Jugendpsychiatrien habe ich einige Menschen wie mich kennengelernt. Sie wurden bereits früh aus den Familie genommen oder waren stets sehr unauffällig gewesen. Doch irgendwann brach das frühe Trauma raus, welches, weil es so früh zugefügt wurde, nicht in Wort gefasst werden konnte.
Ich lernte super nette Kinder kennen, die sich selber nicht erklären konnten weshalb sie mit dem Messer auf ihren Pflegevater losgegangen waren. Oder die sich an ihrem gleichartigen Übernachtungsbesuch vergangen hat, so wie es ihm immer angetan wurde.
Diese Kinder und Menschen sind genauso liebenswert wie welche mit Behinderungen oder auch welche die als ganz normal gelten. Doch sie sind unberechenbarer. Sie haben gelernt mit ihren Vernachlässigung umzugehen, in dem sie ihr Trauma von sich abspalten oder sich ein stark wirkendes Äusseres zu schaffen. Innen drinnen steckt ein hochtraumatisiertes Kleinkind, welches sich selber und seiner Umwelt unbewusst unglaublich schaden kann.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Überforderung noch viel größer ist, wenn die Herausforderungen nicht planbar sind, alles zu Anfang so gut erscheint und es unberechenbar ist.
Ganz liebe Grüße,
Julie
Hallo Julie,
hab ganz vielen Dank für deinen Kommentar und deine Offenheit darin.
LG Anne
Ganz ehrlich. Ich kann die Selbstbewertung der Person im Prozess nicht nachvollziehen.
Auf mich persönlich wirkt es so: Wer immer nur sich selbst sehen kann, der ist für die Aufwachsbegleitung von Kindern nicht geeignet.
Für mich hört es sich so an, als dürfe das“potentielle Kind“ nicht so sein und nicht so und so auch nicht und es darf nicht zu anstrengend sein, auf jeden Fall süß und niedlich, nicht behindert, putzig und weiblich, eine lebendige Puppe. Kinder sind aber keine Puppen.
Was stellt man sich denn vor warum die Kinder in Dauerpflege gehen? Weil die Eltern, die bisher immer vollwertige Biokost jeden Tag frisch zubereitet haben, getragen und langzeitgestillt, mit Bioschurwolle bekleidet und nach gewaltfreier Kommunikation begleitet, plötzlich morgens aufwachen und sagen „heute ist ein guter Tag um mein Kind an eine Familie zu verschenken, die keine leiblichen Kinder bekommen kann“?
Fuck Nein. Die Kinder sind misshandelt, meist ab Geburt. Es liegen Behinderungen vor bei den Eltern, bei den Kindern, es gab Drogenmissbrauch oder gibt ihn, schwere psychische Erkrankungen…in dem Alter gehen Kinder nicht in Dauerpflege weil eine alleinerziehende Mutter kurz mal ein klein wenig überfordert ist mit ihren ansonsten blitzgescheiten, hoch pflegeleichten und super unkomplizierten Kindern.
Das ist echt hart, wie es für euch gelaufen ist und sehr traurig für das Kind, weil der Verein an der falschen Stelle nach Pflegeeltern gesucht hat.
Wir hatten sowohl für unser Adoptivkind, als auch für unser Pflegekind viele Dinge ausgeschlossen. Uns wurden vom Jugendamt auch andere Kinder der Akte nach vorgestellt, aber es ist immer ok ‚Nein‘ zu sagen. Man muss das als Familie stemmen können und es muss passen.
Wir haben das grosse Glück unsere Pflegetochter jetzt auch adoptieren zu können.
Beide Kinder sind sehr klein zu uns gekommen.
Ob unsere Kinder gesund sind-wir wissen es nicht. Ihre Rucksäcke haben sie, aber wir sind optimistisch, dass wir als Familie immer irgendeinen Weg finden werden- wie auch immer der aussieht.
Wenn es bei euch möglich ist, würde ich mich auch direkt ans Jugendamt wenden. Wir haben mit unserem sehr gute Erfahrungen gemacht. Außerdem kennen die normalerweise die Kinder.
Die vom Jugendamt haben uns gewarnt, wieviele Leute bei einem Pflegekind beteiligt sind (leibliche Eltern, sozialer Dienst, Vormund, Jugendamt, Bereitschaftspflege..). Damit muss man auch zurecht kommen, was ich am Anfang echt schwierig fand.
Ob ein kleiner Mensch euch erwählt oder ob euer Weg ein anderer ist, ich wünsche euch auf jeden Fall viel Freude dabei!
Oh je, welch eine emotionale Achterbahnfahrt! Ich möchte euch sagen, dass ich die Entscheidung, das Kind unter diesen Voraussetzungen nicht annehmen zu können, sehr mutig und auch richtig von euch. Zu oft müssen Pflegekinder ihre neuen Familien wieder verlassen, weil die Pflegeeltern dann doch mit dem „großen Rucksack“ der Kids überfordert sind. Und das ist in keinem Fall im Sinne des Kindes! Ihr habt an dieser Stelle also auch einfach sehr verantwortungsvoll gehandelt, was den größten Respekt verdient.
Unverständnis habe ich aber gegenüber die Vermittlungsstelle. Ein Kind, das aus einer „FAS-Familie“ kommt, wo sämtliche Geschwister betroffen sind und wo das Kind sogar in der Psychiatrie war (!) wird als „gut entwickelt“ bezeichnet? Da klingeln bei mir ehrlicherweise gleich alle Alarmglocken. Ich finde es an dieser Stelle einfach nur unfair, den potentiellen Pflegeeltern Hoffnungen zu machen. Da wird mit Gefühlen gespielt. Immer wieder lese ich, dass Kinder mit FAS vielen Familien „untergeschoben“ werden, bei der Vermittlung wird das FAS klein geredet oder gar komplett verheimlicht. Das ist ein absolutes Unding! Pflegeeltern haben das Recht darauf zu erfahren, was im viel besagten Rucksack des Kindes alles drin steckt. Alles andere ist sowohl den Pflegeeltern als auch den Pflegekindern absolut ungerecht.
Eure Geschichte bewegt mich sehr! Ich kann so gut nachfühlen wie es ist, so lange auf sein Wunsch-Kind zu warten. Finde es auch ganz schlimm das man hier so viel „auswählen“ kann. Warum darf es nicht freier sein, so wie wenn man ein Baby bekommt, man weiß ja nicht ob man ein Mädchen oder ein Junge bekommt, ob das Kind gesund ist usw. Ich verstehe das, wenn man es sich aussuchen kann, kein Kind möchte das z.B. FAS hat. Aber ist es nicht die Frage, was könnt Ihr für ein Kind tun und nicht anders herum, was kann das Kind für unsere Familie tun?
Ihr seit zu zweit, traut euch mehr zu! Ihr könnt euch abwechseltn, mit dem Kind arbeiten usw.
Als dreifach-Mama kann ich euch sagen, Ihr wachst mit euren Aufgaben. Traut euch ein Kind zu, das eure Hilfe braucht! Ein Kind mit Rucksack, das wird euer Leben zwar auf den Kopf stellen, aber Ihr selbst lernt so viel über euch selbst.
Zu meine drei Kindern habe ich immer Pflegekinder in kurzzeit. Vielleicht wäre das auch was für euch? Vielleicht merkt Ihr hier, das z.B. ein Junge mit 12 auch was für euch und euer Leben wäre. Ich weiß das wir nichts von den KInder erwarten können, sie gehen irgendwann Ihren Weg und was bleibt ist die Errinerung das da jemand war in Ihrer Kindheit, der sie geliebt hat. Mehr erwarte ich persönlich nicht von meine Kindern und Pflegekindern.
Es ist auch nicht so wie in einer Partnerschaft, dass man sich sofort in ein Kind verliebt, das Kind ist fremd, geboren von fremden Menschen. Die Liebe wächst von Jahr zu Jahr und die Bindung wird ebenfalls von Jahr zu Jahr stärker. Die Kinder können uns auch enttäuschen, aber durch die Liebe, die sich entwickelt, können wir auch verzeihen. Wir haben keine Pflegekinder mehr, es sind durch die Jahre unsere Kinder geworden.
Gut das sie sich über Fasd informiert haben. Da es viele verschiedene Fascetten der Behinderung gibt, lassen ie das Kind vor Vermittlung diagnostizieren. Ein Kind mit FASD zu betreuen und versorgen bedeutet ein Lebenslang 24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr volle Konzentration und Einsatz. Nebenbei Arzt und Therapeuten Termine, Förderschule oder Regelschule mit vielen Gesprächen und Schwierigkeiten im Sozialen Umgang mit Mitmenschen, denn Regel und Strukturen werden vergessen, ausgeprägtes Suchtverhalten oder -veranlagung, uvm. die Liste ist individuell und immer eine große Herausforderung für die Ersatzfamilie. Bleiben Sie bei Ihren Vorstellungen, denn jede Entscheidung hat einen Einfluss auf das eigene Leben.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ich bin 5 Mal Pflegemutter,mein erstes Pflegekind ist jetzt 20 Jahre, das jüngste ist 13 Jahre. Die Kinder haben alle eine Vergangenheit. Sie haben alle Probleme, das eine durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft, das andere durch Schwerstmisshandlung, die nächsten beiden wegen einer geistigen Behinderung und der kleinste wegen Drogenkonsum in der Schwangerschaft. Wir lieben sie alle und die Liebe macht stark. Wir erwarten keine Dankbarkeit von den Kindern, sie bekommen das was jedes Kind haben sollte. Sicherheit!! Das perfekte Kind gibt es nicht. Selbst bei eigenen Kindern kann es sein, dass sie ganz anderst werden, als man möchte. Ein Kind bleibt, wo sich sein Herz wohl fühlt. Ich denke wir haben die Kinder nicht ausgesucht, sondern die Kinder uns. Traut euch, es lohnt sich
Nun ja… Adoptiv- oder Pflegekinder sind alleine durch die Bindungsabbrüche im Leben eigentlich immer traumatisiert und meist auch mit anderen Einschränkungen belastet. Das mag nicht romantisch sein, aber selbst wenn keine offensichtlichen Behinderungen vorliegen (wobei sich FAS ja oft auch erst im Laufe der Zeit diagnostizieren lässt), gehört es zur ganzen Wahrheit, dass diese Kinder sehr viel Unterstützung benötigen und auch viele persönliche Einschränkungen der annehmenden Eltern. Es ist falsch zu glauben mit „Liebe und einem guten Zuhause“ sei alles gut. Viele Traumata lassen sich nicht heilen, es bedarf vieler Therapien und noch mehr Geduld und dennoch bleibt es problematisch.
Ich weiß, dass das oft im Bewerbungsprozess nicht kommuniziert wird und dass von vielen Bewerbern, wenn man es sagt, der Vorwurf kommt, man würde sie entmutigen anstatt zu ermutigen, aber niemand hat etwas davon, wenn man meint „alles würde gut“ werden. Das kann es schon, aber die Wege sind andere, meist anstrengendere und nicht immer kommt man an das gewünschte Ziel.
Ein angenommenes Kind ist kein leibliches Kind, es ist ein GANZ anderer Weg.
Das sind meine Erfahrungen aus vielen Jahren Austausch mit Adoptiv- und Pflegeeltern und mit eigenem Adoptivkind, das vor über 13 Jahren in unsere Familie kam. Es gibt viele Eltern, die sich nach Jahren mit dem angenommenen Kind gewünscht hätten, man hätte sie realistisch aufgeklärt und damit meine ich nicht über vorliegende Behinderungen und Einschränkungen, die können ja noch „obendrauf“ kommen.
Daher ganz klar meine Aussage: Wer nicht bereit ist, sich einzuschränken, zu kämpfen und sich vom heiteren Traum „Tanzen über eine Sommerwiese“ verabschieden kann, ist mit einem angenommenen Kind eher nicht auf dem richtigen Weg. Das heißt nicht, dass diese Kinder nicht toll sind und viel Freude bereiten, aber sie fordern meist sehr, sehr viel mehr als nicht-traumatisierte Kinder.
Nur ein einziges persönliches Beispiel: Mein Kind war bis zur 7. Klasse aufgrund der Traumatisierung nicht in der Lage alleine zur Schule zu gehen. Ich musste den Schulweg mitgehen, jeden Tag, jeden. Es bedurfte vieler Übungen, auch therapeutischer Unterstützung usw., um das zu schaffen und wir sind über diesen grandiosen Erfolg mehr als glücklich. Wer die Zeit nicht hat, wer sich nicht den schrägen Blicken und Kommentaren aussetzen will („Also das Kind ist ja nun wahrlich alt genug, um…“), wer nicht bereit ist, das Kind gegen Lehrer, Erzieher usw. immer zu verteidigen, anzunehmen, dass es häufig aufgrund der Traumatsierung nicht altersgerecht entwickelt ist und bereit ist JEDEN Entwicklungsfortschritt hart zu erkämpfen, der sollte kein Kind annehmen. Und nur zur Info: Unser Kind hatte keine Schädigungen mit Alkohol, Drogen usw, es ist „nur“ tramatisiert, was aber so nie angesprochen wurde. Blond und süß, ja, das war (und ist ;-)) es auch, aber mit Päckchen. Dazu muss man bereit sein als Eltern.
Was für ein berührender Artikel!
Wir bewerben uns auch für ein Pflegekind und wägen ab, was wir leisten können und was nicht, um unseren eigenen Kindern (3) noch gerecht zu werden.
Dem Wohl des Pflegekindes ist nicht gedient, wenn die Pflegeeltern nachher total überfordert sind.
Gleichzeitig ist mir aber auch klar, dass Kinder immer später aus ihren Familien genommen werden und daher ihr Rucksack größer ist. Da muss es wirklich um den Dienst am Kind gehen und vielleicht ist ein Pflegeverhältnis nicht immer die Lösung um einen unerfüllten Kinderwunsch zu stillen;so verständlich und tragisch er sein mag.
Ich wünsche der Autorin viel Kraft und alles Liebe.
Ich würde diese Mama soo gerne drücken,und ihr sage das dieser Prozess auch ganz anders verlaufen kann.Solche Eltern werden beim richtigen Träger dringend gebraucht.
Wir haben ein wundervolles Pflegekind und einen wahnsinnig guten Träger.
Schade das es so gelaufen ist.
Der Inhalt dieses Beitrages spricht mir aus der Seele. Bei uns ist es auch so. Über 2 Jahre stehen wir schon auf der Liste. Wahrscheinlich haben wir auch zu viele Dinge ausgeschlossen und es gibt zu viele Crystalkinder oder das FAS? Keine Ahnung. Wir haben noch etwas Geduld. Aber wie lange wir noch warten wollen, wird sich zeigen.
Dieser Artikel hat mich unglaublich berührt, der Schmerz und die Sehnsucht ist zwischen den Artikeln spürbar.
Ich würde dich gerne einfach Mal in den Arm nehmen!
Ich habe selber einen sehr langen Bewerbungsprozess bei einem privaten Träger gemeinsam mit meinem Mann hinter mir. Wir werden bald Pflegeeltern – allerdings nicht nur von einem Kind, vielmehr von sieben Kindern, denn wir gründen eine Kinderdorffamilie.
Unser Träger bekommt unglaublich viele Anfragen vom Jugendamt, schlussendlich können nur wenige angenommen werden.
Ich glaube es wäre für euch wichtig, noch einmal in euch zu gehen, und euch zu fragen, ob ihr bei euren Angaben noch Raum für Ergänzung habt z.B. das Alter des Kindes, Offenheit für Junge und Mädchen etc.
Es gibt in Deutschland viele Kinder die einen Platz in einer Familie dringend brauchen, auch weil die Kinder in den Kinderheimen keine stabile Bindungsangebote bekommen. Die Betreuer wechseln im Schichtdienst (3-4x pro Tag). Es sind immer wieder neue Bezugspersonen gerade für kleine Kinder wird immer nach einem Platz in einer Familie gesucht.
Ich selbst sehe es kritisch, wenn Eltern Pflegekindern aufnehmen möchten, weil sich ihr eigener Kinderwunsch nicht erfüllt hat. Ich finde das Engagement und der Wunsch, einem Kind mit schwieriger Vergangenheit ein Zuhause zu bieten, großartig.
Allerdings sehe ich hier die Gefahr, dass diese Hoffnungen oft enttäuscht werden.
Pflegekinder sind „Ü-Ei“-Kinder. Das bedeutet, dass das Jugendamt in den wenigsten Fällen wirklich weiß was in den Familien passiert ist, viele Informationen kommen tröpfchenweise- wenn überhaupt.
Das bedeutet, selbst wenn im Fragebogen z.B. viele Auffälligkeiten ausgeschlossen werden z.B. aggressives Verhalten, Regulationsstörungen (ADHS etc.), Einnässen und Einkoten usw. können diese Auffälligkeiten trotzdem immer noch wenn die Kinder größer werden auftreten.
Oft wird erst Jahre später zufällig bekannt, dass ein Kind schwer missbraucht würde – und dann? Was wenn die Pflegeeltern diese explizit ausgeschlossen haben?
Darüber hinaus müssen Pflegeeltern dazu bereit sein, den Kontakt zu den leiblichen Eltern zu pflegen. Wie häufig der Umgang umgesetzt werden muss, bei manchen Kinder z.B. zweimal pro Monat, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Für die Kinder ist es schwer, oft sitzen sie zwischen den Stühlen. Viele Pflegekinder lieben ihre Eltern sehr, häufig werden diese auf ein Podest gestellt.
Nicht alle Eltern sind kooperativ, viele versuchen über die Kinder Einfluss zu nehmen, üben Druck aus oder versuchen die Kompetenz der Pflegeeltern zu diskreditieren.
Gerade weil die wenigsten Eltern eine sozialpädagogische Ausbildung haben, ist hier dringend eine enge Begleitungen durch das Jugendamt nötig – das findet oft kaum statt, da dem Jugendamt die Ressourcen fehlen.
Des Weiteren müssen Pflegeeltern immer damit rechnen, dass das Kind eines Tage in die Familie zurückgeführt werden kann. Je „unauffälliger“ die Lebensgeschichte der Kinder, desto wahrscheinlicher. Das ist leider auch etwas, was die Pflegeeltern als quälend erleben, diese Ungewissheit.
Trotz allem, trotz der Sorgen und Schwierigkeiten, kann das Leben mit Pflegekindern absolut erfüllend und glücklich sein! Ich möchte dich hier nicht entmutigen, auch wenn es hart klingt.
Aber schlussendlich sind die Kinder die Leidtragenden, die von einer Stelle zur Anderen gereicht werden hier ein Beispiel aus meiner Praxis.
Kind A. wird mit vier Monaten in Obhut genommen, die Mutter hat es im Mutter-Kind-Heim zurückgelassen.
Kind A. kommt in eine Bereitschaftspflegefamilie. Die Mutter hat einen neuen Partner und klagt auf Rückführung des Kindes. Der Prozess zieht sich über zwei Jahre, es werden Gutachten eingeholt.
Schlussendlich wird entschieden, dass das Kind nicht zu den leiblichen Eltern zurückgeführt wird. Kind A. kommt in eine Pflegefamilie, die Mutter darf das Kind zwei Mal im Monat sehen.
Das Kind erlebt nach der Trennung von der Mutter und der Trennung von den Bereitschaftspflegeeltern den zweiten Beziehungsabbruch, zum zweiten Mal verliert das Kind seine engsten Bezugspersonen.
Kind A. entwickelt sich gut in der Pflegefamilie. Allerdings fallen den Pflegeeltern die Besuchskontakte schwer, weil A. danach viele Verhaltensauffälligkeiten zeigt
Mit den Monaten wird klar, dass A. in Ihrer Entwicklung verzögert ist. Diese Verzögerung zeigt sich insbesondere im Bereich der sprachlichen und kognitiven Entwicklung.
Die Pflegeeltern suchen den Kontakt zum Kinderarzt und werden an eine Fachstelle überwiesen.
Kind A. besucht mittlerweile den Kindergarten. Hier wird immer mehr auffällig, dass A. in Ihrer Entwicklung weit zurück liegt. A. bekommt Ergo- und Logopädischen Therapie.
A. reagiert ob wütend und aggressiv, wenn sie realisiert, dass sie mit den anderen Kindern in ihrer Gruppe „nicht mithalten“ kann. Die Eltern müssen immer wieder zu Gesprächen in den Kindergarten. Der Kindergarten empfiehlt eine integrative Einrichtung, damit A. besser gefördert werden kann.
Nach vielen Untersuchungen wird eine leichte geistige Behinderung diagnostiziert. Den Eltern wird immer wieder gesagt, sie müssten Geduld haben und abwarten, wie sich A. in den kommenden Jahren entwickelt und wie A. durch die verschiedenen Therapien und der Besuch eines integrativen Kindergartens gefördert werden kann.
Die Pflegeeltern sind verzweifelt. Die Therapien nehmen Einfluss auf den Alltag, die Pflegmutter wird, wenn überhaupt, viel länger ihre Stunden reduzieren müssen. Die vielen Termine können nur in Teilzeit bewältigt werden. Darüber hinaus haben sie doch eine geistige Beeinträchtigung von Vorneherein ausgeschlossen.
Sie haben ihr Pflegekind A. ins Herz geschlossen A. sagt Mama und Papa und sie sind eng zusammengewachsen.
Allerdings reagiert A. auf Belastungen und Überforderungen im Alltag immer häufiger aggressiv. Sie zeigt wenig Ausdauer und Konzentration. Die Kinderärzte sagen das A. noch zu jung für eine genauere Diagnostik ist.
Die Beziehung der Pflegeeltern ist belastet, viel dreht sich im Alltag um A. und ihre Bedürfnisse.
Die Belastungen nehmen zu und die Pflegeeltern entschließen sich, dass sie A. nicht länger betreuen können, auch wenn sie das Kind sehr ins Herz geschlossen haben uns diese Entscheidung sehr schmerzt.
A. erlebt hiermit den dritten Beziehungsabbruch. Das Jugendamt gibt sich große Mühe einen geeigneten Platz in für A. zu finden.
Oft kommen Kinder wie A. dann zu uns ins Kinderdorf, wird sind die 4. Station und machen das vierte Bindungsangebot.
Leider haben nahezu alle Pflegekinder ihre Geschichte, ihr Schicksal erlebt. Die „leichten“ Falle werden häufig in den Familie betreut und landen nie im Pflegesystem.
Viele Kinder sind auch durch die vielen Wechsel und den Verlust von Bezugspersonen traumatisiert. Hier müssen die Verfahren dringend beschleunigt werden. Darüber hinaus muss viel sorgfältiger geprüft werden, ob einem Pflegekind eine Rückführung überhaupt zugemutet werden kann. Insbesondere dann, wenn das Kind seit Jahren in der Pflegefamilie lebt und sich dort gut entwickelt und glücklich ist.
Die Elternrechte sind in Deutschland sehr stark.
Ich wünsche euch alles Liebe und Gute auf eurem Weg! Wendet euch doch stattdessen einmal an euer örtliches Jugendamt!
Ich finde es absolut verständlich, sich ein Kind mit FAS nicht zuzutrauen. Das ist so ziemlich die schwerste Beeinträchtigung, die ich mir bei einem Pflegekind vorstellen kann. Vor allem ab der Pubertät. Selbst für „Profis“ ist das eine extreme Herausforderung. Gar nicht zu vergleichen etwa mit einem Kind mit Trisomie, selektivem Mutismus o.ä. Diese beiden Behinderungen wären für mich viel eher vorstellbar. Etwas irritiert war ich allerdings davon, dass die Pflegeeltern nur Mädchen nehmen würden.