Ihr Lieben, manchmal sagt uns unser Bauchgefühl doch sehr schnell, womit wir uns wohlfühlen und womit eben nicht. Bei unserer Leserin Saskia, die als Erzieherin arbeitet, war das auch so, als sie in einer neuen Einrichtung anfing. Sie durfte ihren Sohn in der Nebengruppe anmelden, hatte aber von Anfang an ein mulmiges Gefühl bei der Kinderbetreuung dort. Es gab wenig Transparenz und der Umgang war streng und wenig bedürfnisorientiert. Hier erzählt sie davon.
„Unsere Geschichte beginnt damit, dass ich als Erzieherin ab Feststellen meiner Schwangerschaft direkt in ein Beschäftigungsverbot rutschte. Geschehen ist dies zweimal, da mir die notwendigen Antikörper zum Schutz des ungeborenen Kindes im Mutterleib fehlen und ich durch meinen Beruf ein erhöhtes Risiko habe, mit gefährlichen Erregern in Kontakt zu kommen.
Beides Mal war ich dankbar für diesen Schutz, aber zugleich auch besorgt, in diesem anspruchsvollen Beruf den Anschluss zu verpassen. So wuchs in mir bei beiden Kindern der Wunsch, sehr schnell wieder in den Job einzusteigen. Ich bin gerne Erzieherin. Es ist mir ein Anliegen, dass unser Beruf an Ansehen und Vertrauen gewinnt. Dazu benötigt es belastbare, kompetente und sehr empathische Menschen und dazu zähle ich mich und viele meiner Kolleginnen. Leider aber längst nicht alle – wie meine Familie und ich selbst erleben mussten.
Neuer Teilzeitjob in der Kita meines Sohnes
Ich war dankbar für die Chance, eineinhalb Jahre nach Geburt meines zweiten Kindes, wieder in Teilzeit in einer neuen Einrichtung einsteigen zu können. Doch damit begann auch unser Leidensweg. Mein jüngster Sohn durfte die angrenzende Gruppe besuchen (Kita-Platz-Mangel sei Dank…) und so starteten wir gemeinsam guter Dinge.
Leider merkte ich schon nach kurzer Zeit, dass die menschliche Haltung und pädagogische Ausrichtung absolut nicht meinem Verständnis eines Miteinanders auf Augenhöhe und der Begleitung der uns anvertrauten Kindern entsprach.
Konflikte, die ich mit großen Bauchschmerzen beobachtete
Ich tröstete mich lange damit, dass mein Sohn gut damit zurechtkam und es keine Klagen anderer Eltern gab. Als Kollegin ist es ohnehin schwieriger, nicht allzu kritisch zu sein und Vertrauen in die Fachkräfte zu fassen. So begann ich, an mir selbst zu zweifeln. Ich reflektierte mich und mein Handeln, suchte das Gespräch mit Kollegen, Leitung und ehemaligen Kollegen, deren Meinung ich sehr schätze.
Es gab immer wieder Konflikte und Situationen, die ich als Fachkraft und Mama mit großen Bauchschmerzen beobachtete. Vor allem ruhige, zurückhaltende und sensible Kinder wurden regelmäßig und in einer Ausprägung „erzogen“, die für mich schwer aufzuhalten war – immer mit Blick auf mein eigenes Kind, der mit seiner extrovertierten Art in der Gunst der Erzieherinnen stand und somit den verbalen und emotionalen Ausfällen des Personals entkam.
Die Arbeit in diesem Kindergarten tat mir nicht gut
Ich selbst begann mich zu verändern. Ich wurde gereizt, war dauerhaft angespannt und entwickelte auch körperliche Symptome (verstärkte Migräne, Magen-Darm-Symptome), die mir deutlich zeigten, dass es mir nicht gut ging. Der Zweifel an mir selbst wuchs: Wurde mir von einigen Kollegen doch gespiegelt, dass ich das Problem sei und nicht ins Team passe. Andere schätzten meine Art und erhofften sich ein Gegengewicht zu jahrelang gewachsenen Strukturen und dem rauen Umgangston.
Noch innerhalb der Probezeit entschloss ich mich, die Stelle zu wechseln und kommunizierte dies ganz offen. Meine Bemühungen, eine Veränderung zu bewirken, gingen auf Kosten meiner Gesundheit. Empathiefähigkeit macht uns erst zu guten Erzieherinnen, macht uns gleichzeitig aber auch sehr verletzlich.
Wenigstens meinem Sohn ging es gut, oder?!
Ich war besorgt, tröstete mich aber mit meinen Beobachtungen, dass es wenigstens meinem Sohn gut ginge. Im Herzen wusste ich aber, dass das reiner Selbstschutz war. Eine andere Einrichtung war leider keine Option! Die Unterstützung der Großeltern im Rücken und die Reduzierung der Betreuungstage auf ein Mindestmaß, beließen wir unser Kind in dieser Einrichtung und ich unterschrieb für mich als Erzieherin den Vertrag in einer anderen.
Ein Schlüsselerlebnis gab dann den Ausschlag: Noch während meiner Beschäftigung wurde ich Zeugin einer Situation, die mich zum erneuten Handeln zwang. In diesem Fall machte ich zum Schutz eines Kindes Meldung bei Leitung und Träger. Die psychische und physische Übergriffigkeit einer Kollegin einem Kind gegenüber machte das notwendig. Im Hinterkopf mein eigenes Kind, welches ebenfalls in dieser Gruppe betreut wurde und gegebenenfalls darunter zu leiden hätte.
Kinder brauchen eine sichere Umgebung
Der Schutz der uns anvertrauten Kinder hat aber immer Vorrang. Eine sichere Umgebung ist ausschlaggebend für eine gesunde Entwicklung. Wir wollen glückliche Kinder! Selbstbewusste, empathische und wissbegierige Menschen, die für sich und ihre Werte einstehen. In dieser Einrichtung war das nicht gegeben.
Ich wurde kurze Zeit nach Meldung aus der Kindertageseinrichtung früher versetzt in meine neue Arbeitsstelle. Der Vorfall wurde nach mehrmaliger Rückfrage beim Träger aufgearbeitet und das Leben ging weiter. Für meinen Sohn änderte sich dagegen einiges. Inzwischen einige Monate älter, standen ihm dennoch vier Monate in Obhut meiner Exkolleginnen bevor. Wir hatten zwischenzeitlich eine Sondergenehmigung erreicht, die einen früheren Wechsel in den Kindergarten des Geschwisters ermöglichte.
Schlafstörungen und Wutanfälle
Wir konnten beobachten, wie er sich veränderte. Schlafstörungen, starke Emotionalität und gleichzeitig eine neue, starke Ablehnung gegenüber den Kita-Besuchen. Alpträume und Wutanfälle mir gegenüber wurden zur Regel. Gleichzeitig suchte unser Kind verstärkt Nähe.
Wir gaben so viel Sicherheit und Liebe, wie wir konnten. Leider war es nicht genug, um das auszugleichen, was er erlebte. Verlustängste und sehr viel Wut galt es auszuhalten und aufzufangen. Als Familie und für mich als Mama, die sich mit Vorwürfen quälte, ihr Kind aufgrund von Betreuungsplatzmangels dieser Situation aussetzen zu müssen. Und gleichzeitig die Gewissheit, dass viele andere Eltern ihr Kind dem unwissentlich aussetzen.
Den Eltern sollte möglichst wenig Einblick gegeben werden
Durch die Corona-Pandemie wurde eingeführt, dass die Kinder allesamt an der Eingangstür abgegeben und wieder abgeholt werden. Nach wie vor wird das so gehandhabt – man wolle den Eltern generell möglichst wenig Einblick gewähren. Nachfragen, wie es den Kindern den Tag über ergangen ist, wurden generell mit: „Gut, alles in Ordnung!“ oder „Sie hat eben ein bisschen gebockt, aber das haben wir in den Griff bekommen!“ oder ähnlichen Äußerungen beantwortet.
Einblick bedeutet Schutz und Kontrolle. Wir alle müssen lernen, den Erzieherinnen unserer Kinder zu vertrauen. Das ist wichtig und elementar für eine Erziehungspartnerschaft, die die beste Bildung, Erziehung und Betreuung im Rahmen von Kindertageseinrichtungen ermöglicht. Wird dieser Einblick verwehrt, können wir unsere Kinder bei Bedarf aber nicht schützen.
Professionell arbeitende Einrichtungen sorgen für Transparenz
Daher gibt es eine Sache, die ich anderen Eltern mit auf den Weg geben möchte: Eine professionell arbeitende Einrichtung sorgt für Transparenz. Nachfragen von Eltern sind nicht nervig, sondern Teil unseres Berufs. Wir beantworten gerne Fragen zum Alltag der Kinder, die wir tagsüber betreuen. Nehmt ihr das anders wahr, dann werdet hellhörig!
Uns ist bewusst, dass man seine eigene Haltung gegenüber seinen Kindern nur schwer verstecken kann. Wir gaben uns große Mühe, einen professionellen Umgang mit den Betreuungskräften unseres Kindes zu pflegen. Dies wurde uns stark erschwert, durch offene Ablehnung mir gegenüber und den fachlichen Differenzen, die vorausgegangen waren. Das Bringen und Abholen wurde, wenn möglich, von anderen Personen als mir gemacht. Wir wollten unser Kind nicht täglich diesem negativen Setting aussetzen.
Neue Kinderbetreuung: Endlich weg aus dieser Kita
Trotzdem haben wir die Tage gezählt, bis es vorbei war. Wirklich vorbei ist es zwar nach wie vor nicht, aber es heilt. Dieses Jahr hat Narben hinterlassen. Bei unserem Sohn, bei mir als Mama, Erzieherin und Person. Ich werde noch einige Zeit brauchen, diese Erfahrung hinter mir zu lassen. Geholfen haben mir der Austausch mit Kolleginnen, die „rote Kelle“ meiner Hausärztin und die Erfahrung, die ich im letzten Jahr machen durfte: Unsere Kinder gehen in einen Kindergarten, in dem sie sicher und empathisch begleitet werden. Trotz Personalmangels und großer Kinderzahlen ist dies möglich!
Unser Kind hat sich nach und nach wieder zu dem gefühlsstarken Kind verwandelt, das wir kennen. Es erlebt Emotionen – positive und negative und weiß am Ende des Tages, dass es sicher und geborgen wachsen kann, weil es sich in seinem Alltag nicht fürchten muss.
Mutter-Kind-Kur, neuer Job, neue Kita
Und ich? Ich freue mich auf die verordnete Mutter-Kind-Kur, die auch die letzten Heilungsprozesse anstoßen wird. Danach kehre ich in ein Arbeitsumfeld zurück, indem jeder Mensch wertgeschätzt wird. Kinder und Erwachsene jeden Alters und Geschlechts sind willkommen – genau so, wie sie sind.
Familien fühlen sich wohl, Fachkräfte gehen diesen entscheidenden Schritt extra, weil sie für ihren Beruf brennen und eine Leitung und Träger sorgen für Entlastung und Unterstützung, wann immer es möglich ist. Die Mehrheit der Kindertagesstätten und Kollegen arbeitet so – gemeinsam müssen wir sensibel für die Ausnahmen sein. Zum Schutz unserer Kinder!“
21 comments
Hallo alle zusammen,
ich arbeitete über 20 Jahren als Erzieherin in Berlin. Dort haben wir im Team bedürfnisorientiert gearbeitet. Auf Grund des Wohnortwechsels nach Brandenburg habe ich mir eine Kita in der Nähe gesucht. Schon nach kurzer Zeit beobachtete ich, dass Kinder vor den Türen stehen mussten. Ich fand heraus, dass sie beim Essen gelacht oder geredet hatten. Ich bat darauf hin, die Leiterin, diese Maßnahme zu unterbinden. Ich erntete Ausgrenzung und Mobbing. Ich beobachtete, wie die Kinder beim Schlafen und Essen fixiert wurden, zum Essen, Schlafen und zum Toilettengang gezwungen wurden. Auch das sprach ich bei der Leiterin an. Die Kinder mussten in der Kälte stehen und frieren, ihre Bitten in’s Haus gehen zu dürfen, wurden ignoriert. Die Liste ist lang. Ich kann gar nicht alles aufzählen. Ich erhielt eine Einladung in die Gemeinde und erfuhr dort, dass ich in eine andere Kita versetzt werden soll. Ich sprach dort die Situation in der Kita an. Die Leiterin ist mit der Pädagogischen Fachberaterin der Gemeinde befreundet und hat die Versetzung von mir sogar noch unterstützt. Ich wurde als Störenfried empfunden. Die Kita gilt als Vorzeigekita und viele Eltern und die Gemeinde möchten die Situation nicht wahr haben. Was soll ich jetzt noch machen? Das System ist gegen mich.
So unklar und nebulös, wie einige es hier offenbar empfinden, scheint mir der Beitrag nicht zu sein. Es ist verständlich, dass über manche Dinge nicht im einzelnen gesprochen wird. ZumSchutz aller beteiligten. Dass das eigene Kind vorerst in der Einrichtung blieb, hing wohl damit zusammen, dass kein anderer Platz verfügbar war und die Probleme eher ruhige Kinder betrafen. Es ist ja auch so, wenn man lange in einer schwierigen Situation bleibt, an sich selbst zweifelt und gespiegelt bekommt, man wäre selbst das Problem, dann ist Abgrenzung wirklich schwer.
Was mich aber wirklich schockiert, ist die rt nd Weise, wie hier manche miteinander (oder gegeneinander?) texten. Wir sind doch alle erwachsen. Also sollten wir uns auch so verhalten. Seid mal nett zueinander!
Leider habe ich als Erzieherin auch solche Situationen erlebt, in vielen Kitas. Wenn man dann für die Kinder spricht und für sie eintritt, ist man als neue Kollegin unten durch und das Arbeiten wird zur Hölle. Es wird unterstellt das man gegen das Konzept arbeitet, man hat die gesamte Belegschaft gegen sich. Diese Erfahrungen und der Druck haben mich psychisch und physisch krank gemacht, heute kann und will ich nicht mehr als Erzieherin arbeiten. Man kann sich kaum vorstellen das es solche Kita-Situationen in der heutigen, aufgeklärten Gesellschaft noch gibt. Zum Glück sind meine Kinder in eine Kita gegangen, bei der ich ein gutes Gefühl hatte und wo sich meine Kinder wohl gefühlt haben.
Ich habe zu 100% die selben Erfahrungen gemacht. Die Qualität der Kitas hat massiv abgenommen. Mein Jüngster geht daher in keine mehr. Wenn es geht, zuhause lassen. Ich arbeite garantiert nicht in einer Kita mit anderen Kindern, während mein eigenes leiden muss. Die Priorität sollte schon auf der Erziehung der eigenen Kinder liegen. Und dann auch noch die Kita wegen Unstimmingkeiten verlassen und das Kind dort zurück lassen. Naiv. Wie sollte das je gut gehen?
Der Text möchte meiner Meinung nach uns Eltern darin bestärken, rechtzeitig auf unser Bauchgefühl zu hören, wenn wir denken, dass mit der Betreuung unserer Kinder etwas schief läuft. Damit es eben nicht zu (weiteren) psychischen und physischen Übergriffen kommen kann.
Ich kann dem nur voll und ganz zustimmen. Mein Kind war in einer Kita für U3, in der die Kinder psychisch und physisch misshandelt wurden. Zum Glück wurde Anzeige erstattet, es ging durch die Presse, die misshandelnden Erzieherinnen kamen vor Gericht. Ich musste im Gerichtssaal sitzen und mir anhören, was meinem Kind in dieser Kita angetan wurde. Das ist der Horror pur…
@ Lilu: Es ist toll für jede, wenn sie solche Erfahrungen nicht machen muss, aber bitte unterstellt anderen nicht, sie würden überreagieren!!!
Sehr schade das man nicht zusammenhalten kann. Unsere Tochter mochte ihre neue Kitagruppe nicht, sie hat von der U3 Gruppe zu den Großen gewechselt. Sehr schnell wollte sie nicht mehr dort bleiben, ständig war sie zu Hause, wenn sie nicht da bleiben wollte hat die Erzieherin auch gemeint ich würde sie dalassen und ist in die Gruppe gelaufen, meine Tochter hat sich an mir fest geklammert ich habe sie mit nach Hause genommen. Die alkeinige Schuld wurde mir als Mutter gegeben, nicht nur von der Kita auch von anderen Müttern dabei gab es schon sehr unschöne Vorfälle mit anderen Kindern. Gespräche haben nichts geholfen, wir haben zum Glück sehr schnell einen neuen Kitaplatz gefunden. Mein Sohn geht weiterhin in die Kita in der vorher auch meine Tochter war, in eine andere Gruppe trotzdem gab es ein Vorfall mit der alten Gruppenleitung meiner Tochter (kann ich hier nicht näher ausführen), wieder viele Gespräche mit Fachberatung und wieder haben uns die anderen Eltern nicht unterstützt, sie haben nichts gemacht anstatt sämtliche Vorfälle auch dem Jugendamt gegenüber nochmals zur Sprache bringen. Wir haben uns dadurch gekämpft, gefühlt alleine, die Erzieherin hat jetzt die Einrichtung gewechselt, Hinterher kam eine Mutter auf mich zu, jetzt kann sie ja so weiter machen in einer anderen Kita meine Antwort darauf, hättet ihr uns unterstützt wäre es vielleicht anders.
Hört auf euer Bauchgefühl wenn es euren Kinder nicht gutgeht in der Kita und unterstützt euch gegenseitig und es gibt viele tolle Erzieher auch sie brauchen unsere Unterstützung als Eltern.
Hi zusammen,
ich kann mein Glück kaum fassen. Ich habe drei Kinder und zusammengefasst drei Geburten mit 5 Hebammen, 3 verschiedene Krippen, 2 verschiedene Kindergärtengruppen und mittlerweile 5 Klassenlehrerinnen erlebt. Mit Ausnahme einer Lehrerin haben alle meine Kinder liebevoll und zugewandt, wenn man so will „bindungsorientiert“ erzogen (hups… habe ich grade „erzogen“ gesagt?). Wie ist das möglich, ist doch das Land voller übergrifflicher Hebammen, Erzieherinnen mit Herzen aus Stein und Lehrmethoden, die die Individualität und Grandiosität der Kinder einfach nicht sehen wollen?
Selbst die eine Lehrerin, die nicht so nach meinem Geschmack war, wäre kein Grund gewesen Beschwerde einzureichen.
Nachdenkliche Grüße
Lilu
Hi Lilu,
das ist erfreulich für Dich und Deine Kinder, aber ich glaube wirklich, dass es da (regional) sehr große Unterschiede gibt. Und wenn man selbst gute Erfahrungen gemacht hat, heißt das nicht unweigerlich, dass die anderen lügen oder zu empfindlich sind. Ich habe an drei unterschiedlichen Orten in Deutschland gelebt und meine Kinder in Kitas, Hort und Schule gehabt, und der Umgang war sehr unterschiedlich. Und wenn man schon Einrichtungen mit sehr zugewandtem und liebevollen Personal hatte, und dann in einer Einrichtung ein herrischer Ton vorherrscht und Kinder nur funktionieren und leise sein sollen, empfindet man das natürlich schon als Rückschritt. Aber solche Veränderungen zu einer kindorientierten Erziehung (ich habe auch nichts gegen das Wort) brauchen Zeit, den Willen und positive Vorbilder.
Liebe Franzi, wo und wie waren denn die regionalen Unterschiede? würde mich ehrlich interessieren?
liebe Grüße Daniela
Hi Dani,
In Hessen fand ich den Umgang sehr nett, in Brandenburg dagegen sehr altbacken und autoritär. In Berlin so dazwischen, da waren es „alte“ Ost-Erzieherinnen, die sehr strukturiert und gut waren, tendenziell eher streng. Was nicht schlecht sein muss! Wichtig ist die positive und wohlwollende Haltung dem Kind gegenüber. Das sind aber meine persönlichen Erfahrungen und steht nicht für ganz Hessen oder ganz Brandenburg!!
Liebe Lilu, wann hattest Du denn Deine 3 Kinder in Betreuung? War das vor Einführung der Corona- Maßnahmen oder jetzt auch danach. Denn ich habe wirklich das Gefühl, dass die Nerven seit der Corona- Zeit deutlich dünner geworden sind in den Betreuungseinrichtungen. Mein Großer hatte den Großteil seiner Zeit in pädagogischen Einrichtungen vor Corona, das war ein ganz anderes Gefühl. Meine Kleine besucht jetzt noch genau die gleichen Einrichtungen und leider hat sich sehr viel verändert, auch die Kinder. Die letzten Jahre sind an keinem spurlos vorbei gegangen. Es ist auch leider sehr oft eine diffuse Angst zu spüren… warum auch immer. Ich denke das Misstrauen vor dem Virus, die gesamten Maßnahmen, die ja sinnvoll waren, haben viel in uns Menschen verändert. Man kann auch gar nicht so schnell umschalten von Abstand, Händewaschen und Maske auf Nähe, Spaß und fröhlichem Beisammensein. Meine Tochter z. B. geht im freien Hort lieber bei jedem Wetter raus, weil sie sich da sicherer fühlt. Und wenn man ehrlich ist, der erste Kino Rauch ohne Maske war einem selbst ja auch ganz komisch, oder? Wie soll es da erst den ErzieherInnen gehen? Das ist kein Vorwurf von mir, nur eine Beobachtung. Wir sollten uns allen als Gesellschaft ganz viel verzeihen und vor allem reden, reden, reden! Und genau das meinte die Autorin sicherlich, die Transparenz auch den Eltern gegenüber ist wichtig, Kommunikation ist wichtig!
Hi,
meine Kinder sind 10, 8 und 3 – waren also vor, während und nach Corona im Kindergarten. Ach…. mich nervt einfach dieses bashing und Misstrauen gegenüber Hebammen, Erzieherinnen und Lehrerinnen. Als neu-Mama kann man leicht das Gefühl bekommen man müsse alles kontrollieren, genau hinschauen, skeptisch nachfragen. Die meisten Menschen sind doch gut ausgebildet und machen ihren Beruf gerne und mit Kompetenz. Natürlich gibt es schwarze Schafe, aber dieses Schüren von Argwohn gefällt mir nicht. Als wären wir Forum-Mamis die einzigen, die beim Kurs im bindungsorientierter Erziehung gut aufgepasst hätten. Dieses bubble-Gefühl, das wir es irgendwie besser wüssten, gefällt mir nicht so. Vielleicht bin ich dem ganzen auch langsam entwachsen.
Sollte ich merken, dass mein Kind in einer Einrichtung definitiv nicht gut betreut wird, würde ich die Einrichtung wechseln oder das Kind, gerade im Krippenalter, wieder zuhause betreuen. Koste es was es wolle – einen extra Kredit oder meine psychische Gesundheit, da habe ich klar meine Prioritäten.
Ich verstehe Deine Sicht, ich bin auch lieber offen und gebe gerne einen Vertrauensvorschuss. Doch bei meinen Kindern bin ich schon sensibel und schaue auch genau hin. Wie gesagt, wer nichts zu verbergen hat, der lebt auch Transparenz. Im sächsischen Bildungsplan ist die Zusammenarbeit mit den Eltern direkt gesetzlich festgehalten. Und wenn einem aber eine pädagogische Fachkraft beständig aus dem Weg geht. Vereinbarte Elterngesprächstermine kurzfristig absagt und mein Kind für Dinge beschuldigt, die es nicht getan hat, dann ist bei mir auch Schluss mit lustig, dann gehe ich den Dienstweg. Bis jetzt hatte ich auch 11 Jahre lang ausschließlich positive Erfahrungen gemacht, was eben nicht heißt, dass es für immer so bleibt. Und dass ist kein Bashing des pädagogischen Personals! Das ist meine Fürsorgepflicht als Mutter.
Hallo, ich vermute mal, die Autorin wollte es nicht genauer schreiben, damit man keine Rückschlüsse auf sie oder die Einrichtung ziehen kann. Ansonsten echt schlimm, was da in Kitas passiert. Und ein guter Anstoß in dem Artikel, dass es nicht normal ist, wenn die Eltern so abgeschirmt werden, auch nicht unter dem Vorwand von Hygienemaßnahmen! Ich habe 2 Kinder und mit ihnen in einigen Einrichtungen Erfahrungen gemacht und kann es nur bestätigen, Transparenz ist wichtig, wer nichts zu verbergen hat, lebt diese Transparenz auch! Ich bestehe da als Mutter auch drauf, auch Gespräche mit uns Eltern gehören dazu. Wir haben jetzt gerade auch erst eine sehr unschöne Erfahrung im Schulhort mit der Bezugserzieherin gemacht. Ich habe dann ein Gespräch über ihre Vorgesetzte eingefordert.
Ich habe den Beitrag nicht ganz verstanden und so sind viele Fragenzeichen im Kopf entstanden. So erging es mir wie die anderen. Worauf will der Beitrag uns hinweisen? Was will der uns damit sagen? Naja.
Furchtbar! Da fällt der Meute nichts Besseres ein, als nach einem reißerischen Artikel auf Bildzeitungsniveau, möglichst mit entsprechenden Bildern (?), zu schreien!? Aber das sind solche “ Mütter“, die durch bequemes Wegschauen sowas mit ermöglichen zu Lasten des Kindes. (Liebe “ Damenwelt“, wer psychisch und physisch nicht übersetzen kann, googelt doch bitte! Gilt auch für übergriffig und Gewalt. )
Von wem reden Sie eigentlich, Silvia? Die einzige , die hier eine reißerische Wortwahl verwendet, sind jawohl Sie. Scheint ein guter Ort zu sein, um Frust rauszukübeln. Wirklich furchtbar.
Das klingt schrecklich. Ich kann mich etwas reinversetzen, was die Autorin meint, weil in unserer örtlichen Kita auch oft ein recht ruppiger Ton den kleinen Kindern gegenüber herrscht, ein sehr autoritäres Verhalten der Erzieherinnen und oft auch ein merkwürdiges Bild von Kindern, die sich unterordnen sollen.Das hat mich auch oft unzufrieden gemacht. Zum Glück gab es Ausnahmen, nicht alle waren so, manche brachten auch frischen Wind rein und ein positives und liebevolleres Bild vom Umgang mit Kindern. Das war dann etwas versöhnlicher.
Beim Lesen ging es mir aber etwas wie Sina: man erfährt nichts Essentielles, es ist ein Geschwafel um den heissen Brei herum. Warum nicht mal ein konkretes Beispiel, was passiert ist, wie mit schüchternen Kindern umgegangen wurde? Und es waren doch sicher nicht alle Erzieherinnen so, wie wurde mit Abweichlern umgegangen? So klingt es nach einer Sekte. Und irgendwie traurig, dann einfach zu gehen, und die anvertrauten Kinder im Stich zu lassen, die einem doch angeblich so wichtig sind. Hat sie sich dafür eingesetzt, dass es besser wird? Und nicht nur ihr eigenes Kind „gerettet“?
Es tut mir leid, aber das ist ein richtig schlecht geschriebener Beitrag auf eurem Blog, Lisa&Katharina.
Eine Erzieherin ist mit der Einrichtung, in der sie arbeitet und in der ihr Kind ist, sehr unzufrieden. Das ist das Einzige, was klar ist. Der Bericht ist extrem vage, in Teilen sogar wirr und als Leser versteht man überhaupt nicht, was genau in dieser Kita passiert. Daher kann auch nicht nachvollzogen werden, welche Form der Nachfrage oder Kritik angebracht wurde…
Es bleibt auch unklar, warum es keine Option ist, das Kind woanders hinzubringen…warum geht es dem Kind erst noch total gut in der Einrichtung und warum hat es dann doch krasse körperliche Symptome?
Es bleibt ein riesiges Fragezeichen und die große Frage, warum ihr so einen merkwürdigen Text bringt???
So ging es mir beim Lesen auch. Ich verstehe gar nicht genau, worum es jetzt geht, außer, dass die Erzieherinnen irgendwie schlechte Arbeit machen. Was genau sie darunter versteht, wird nicht klar.
Schreibt Sie doch ganz klar: psychische und physische Gewalt und ein rauher Umgangston gegenüber sensiblen Kindern. Was versteht man daran jetzt nicht?
Der Text trifft zu 100 % das was ich mit meinem Kind erlebt habe in der Kita.
Es traten auch die von Dir beschriebenen Symptome auf und zusätzlich noch Bettnässen. Erst als ich meinen Sohn aus der Einrichtung genommen habe, besserten sich die Symptome.
Warum man das Kind nicht vorher rausnimmt? Weil es verdammt schwer ist einen neuen Platz zu finden und einen Guten erst recht!!! Ich musste meinen Sohn daher drei Monate daheim betreuen.
In den Einrichtungen ist es leider nicht immer so wie sich dass viele Mamas verblümt vorstellen. Personalmangel, Platzmangel, Mobbig unter Kollegen führt zu ausgebrannten und psychisch angeschlagenen Erzieherinnen. Es gibt riesige Unterschiede in den Einrichtungen und ich würde o.g. Symptome immer erst nehmen. Leider schauen viel zu viele Mamas weg, reden sich alles schön.
Der Text sagt vor allem:“ Schaut genau hin, wem ihr Eure Kinder anvertraut!“
Danke für diesen tollen Text der auf Missstände in Kitas aufmerksam macht. Kinder haben keine Lobby und ich finde es toll und mutig von Dir, dass Du für dieses eine schwer betroffene Kind und letztendlich für dein Eigenes eingestanden bist.