Hallo liebes Stadt, Land, Mama Team, erstmal großen Respekt und großes Lob – ich finde eure Seite bombastisch und total toll und super informativ. Aber dürfte ich auch einmal einen Themenvorschlag zu Teilzeitjobs für Mütter äußern?
Startet doch mal einen Aufruf, wie viele Mamis Probleme haben, eine neue Anstellung in Teilzeit zu finden.
Große Probleme, Teilzeitjobs für Mütter zu finden
Kurz zu meiner Person, ich bin 36 Jahre jung und habe zwei kleine Kinder im Alter von 3 und 2 Jahren. So weit so gut – nach unserem Hauskauf musste ich nun meine Anstellung aufgeben, weil die Anfahrt mit 85 Kilometern (einfache Strecke) jeden Tag einfach zu weit für eine 50-Prozent-Stelle gewesen wäre.
Seit einem halben Jahr suche ich nun nach einer Anstellung in Teilzeit. Ich habe einen Master-Abschluss inkl. mehrjähriger Berufserfahrung im Vertriebsinnendienst.
Zu Bewerbungsgesprächen eingeladen, dann aber: Absagen
Jetzt verhält es sich aber tatsächlich so, dass zwar Einladungen zu Gesprächen kommen und ich diese auch wahrnehme. Sobald jedoch das Alter der Kinder zur Sprache kommt ist das Thema meistens erledigt. Und das sieht man den teilnehmenden Personalerinnen und den Mitarbeitenden auch an! Die Absagen kommen postwendend.
Man muss dazu sagen: Ich habe mich primär bei Verwaltungseinrichtungen beworben, die ja in den Anzeigen damit werben kinderfreundliche Arbeitszeiten anzubieten.
Ich verstehe gerade wirklich die Welt nicht mehr. Ist es nur bei mir so oder haben andere Mamis auch damit zu kämpfen?
Wie kann denn eine Gesellschaft so kinderfeindlich eingestellt sein?!
Wie kann denn eine Gesellschaft so kinderfeindlich eingestellt sein?! Sogar der Herr vom Arbeitsamt, der für AkademikerInnen zuständig ist meinte, ich sollte die Kinder aus dem Lebenslauf löschen, das sei einfach nicht mehr zeitgemäß.
Soll man sich nun ernsthaft dafür schämen, Kinder zu haben und diese „verstecken“?! Ich hoffe, euch nun nicht zu sehr vollgetextet zu haben, aber so langsam zweifele ich wirklich am Großen und Ganzen…
65 comments
Hi,
Der Artikel ist zwar etwas älter, aber ich befinde mich auch gerade auf Jobsuche und bin sehr überrascht und wütend, weil es so schwierig ist als Akademikerin einen Teilzeitjob zu bekommen. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und ich bin sehr froh, dass ich nicht die einzige bin der es so geht und es somit nicht am mir liegt.
Ich habe 3 Kinder zwischen 3 und 7,alle sind super betreut. Als Informatikerin ist Homeoffice vollkommen normal, trotzdem bekomme ich eine Absage nach der Anderen, was sehr frustrierend ist!
Nach meinem Studium habe ich nur 4 Bewerbungen geschrieben und 3 Zusagen bekommen und jetzt….
Ich habe auch einige Kollegen die nur 80% arbeiten. Für Männer ist es also kein Problem Teilzeit zu arbeiten nur Frauen dürfen das nicht?!
Jede Frau die mehrere Kinder zu Hause hat, ist doch super motiviert wieder arbeiten zu gehen 😛
Viele Grüße und viel Glück allen jobsuchenden Müttern
Dieser Artikel spricht mir aus dem Herzen! Ich selbst habe in den letzten drei Jahren zwei betriebsbedingte Kündigungen erhalten. Habe Betriebswirtschaft studiert und 15 Jahre im Online-Marketing gearbeitet. Nun stehe ich vor der Herausforderung, wieder einen Teilzeit-Job zu finden, da meine Kinder erst 7 und 10 Jahre alt sind… Ich will nicht in Vollzeit arbeiten, dafür sind mir meine Kinder einfach zu wichtig. Doch es gibt, wenn man studiert hat, KEINE Teilzeitstellen, das ist so frustrierend! Es gibt lediglich Teilzeitstellen, für die man kein Studium benötigt, d.h. es gibt natürlich auch viel weniger Geld und die Aufgaben sind meist auch überschaubar. Wenn ich nun solch eine Teilzeitstelle annehmen würde, bedeutet das 7.000 Euro weniger im Jahr… Ist das denn fair? Nur weil man Kinder hat und keine 40 Stunden pro Woche arbeiten möchte, ist man raus aus der tollen „Karriere-Gesellschaft“. Das tut verdammt weh. Hätte ich das damals schon gewusst, hätte ich mir das Studium sparen können.
zu den ganzen „ wenn man will kann man aber „ kommentatoren hier. ein individual beispiel von meiner situation aber ich denke es wird vielen so gehen:
mein mann und schwiegereltern meinten, ich solle meine arbeit mit meiner chefin. abstimmen, sie würden dann an meinen arbeitstagen sich um die kinder kümmern. zuerst hatten wir nur kita plätze bis 11:45, da hat zuverlässig meine schwiemu die beiden abgeholt. irgendwann nach einem jahr durften sie bis 14 uhr ( ohne mittagessen ) bleiben. dann kam der große in die schule. betreuung auch nur bis 14 uhr möglich. meine schwiemu arbeitet nun meist an meinen arbeitstagen, mein mann und schwiegervater sind selbstständig, arbeiten 6 tage die woche und haben selbst mitarbeiter ausfälle die sie auffangen müssen. mein schwiegervater ist seit diesem jahr in rente, hat den januar aber komplett normal weiter gearbeitet.
ich musste sie immer daran erinnern wann sie wieder die kinder abholen müssen usw. obwohl meine arbeitstage sich seit bald zwei jahren nicht ändern!
wenn mein schwiegervater sein ferien domizil bald hat wird er wochenweise nicht da sein. mein mann hat nun den kleinen familienbetrieb mit deutlich längeren arbeitstagen. und ich kann einfach nicht die nachmittag arbeiten da ich mich hier um alles kümmern muss!
ich bin nach fast zwei jahren nach wiedereinstieg in die arbeit wirklich sehr ernüchtert. ich habe es mir definitiv anderst vorgestellt und geplant aber so kann ich es leider nicht umsetzten wie es auch für meinen arbeitgeber gut wäre
also schande über mich , wirklich, das ich nicht mehr wie vor den kindern zu den super flexiblen arbeitnehmern zähle.
ich finde es bei diesen diskussionen wirklich schwierig wenn man nur seine eigene situation betrachtet bzw. nur schwarz und weiß.
natürlich ist es schwierig wenn die hälfte der eltern nur so eingeschränkt arbeiten können. aber meist halten wir dann doch den anderen arbeitnehmern die eltern sind den rücken frei. und leider bekommen nicht alle einen platz in den super kitas mit wenig notbetreuung oder langen öffnungszeiten…
Hallo Katharina, ich hoffe ihr findet eine für euch akzeptable Lösung! Deinem Schwiegervater sei‘s gegönnt. Oma/Opa als die Paradelösung anzuführen finde ich auch manchmal sehr kurz gedacht. Vielleicht sind die so jung dass sie selbst berufstätig sind? Oder so alt, dass sie die Betreuung nicht mehr übernehmen können? Und wie bei dir hat es manchmal auch gute Gründe warum die meisten Kind Krank Tage und die unflexiblen Arbeitszeiten bei der Mutter hängen bleiben. Nicht weil die Mama ne schlechte Arbeitseinstellung hat oder der Macho Ehemann das Kind nicht abholen mag. Sondern vielleicht als Fernfahrer oder Schichtarbeiter arbeitet. Am schlimmsten finde ich hier aber dass Frauen die selbst Mutter oder sogar Chefin sind, sich nicht FÜR die Vereinbarkeit einsetzen sondern nach dem Motto „ich hatte es auch nicht leicht und habs geschafft also jammer nicht rum“ kommentieren. Wo so ne Einstellung her kommt bleibt mir schleierhaft.
Ich bin total für Vereinbarkeit! Ich bin quasi gelebte Vereinbarkeit…! Aber Vereinbarkeit heißt nicht, 35 Fehltage in einem durchschnittlichen Jahr zu haben, darauf zu bestehen, dass man nur von 8.30-12.30 arbeiten kann und alles andere als familienfeindlich hinzustellen!
35 Fehltage kann man mal locker wegen einer eigenen schwereren Erkrankung haben und wenn man dann noch mindestens 50% der Krankheitstage anderer Familienmitglieder abfangen muss, …
Vielleicht hatte Nessa nicht unrecht, ob es da nicht an der Personalkalkulation und an der Einstellung zu den Menschen, die für Sie arbeiten, hapert. Ich hoffe sehr für Sie, dass Sie niemals so lange krank werden. Was wären Sie dann, auch ne Drückebergerin?
Hilfe?! Ist das so schwer zu verstehen? Hier geht’s doch nicht um eine schwere Krankheit, egal ob eigene oder die eines Kindes! Hier geht’s auch nicht um eine Kur oder sonstige Ausnahmesituationen! Auch nicht um die ersten beiden Jahre im Job mit richtig kleinen Kindern.
Hier geht’s um Menschen(Mütter?), die Teil eines Teams sind, und alle drei Wochen zwei Tage fehlen und da nie auch mal ins Gespräch gehen, wie verhindert werden kann, dass die Kollegen das auffangen müssen. Oder ob man ein Grundschulkind nicht mal zu einem Nachmittagstermin für ne Stunde außerplanmäßig mitbringen kann? Oder ob ein 6-jähriger nicht nach dem Kiga für ne Stunde zu einem Freund kann…
Hier erlebe ich einfach auch wenig Bereitschaft von Müttern mal etwas möglich zu machen.
Ich persönlich befürworte bei uns in der Bank alle flexiblen Möglichkeiten, die irgendwie dann sind- ich nutze sie selber ja auch!
Es sollte aber ein Geben und Nehmen sein!
So, Punkt, das war es jetzt.
Da gibt es aber immer das „aber“… ich bin z.B. Lehrerin (50%, 2 Kinder, 5+7 Jahre alt). Ich hab (Sport!)-Kolleginnen, die rigoros sagen, nachmittags geht nicht, wegen ihrer Kinder.
Konsequenz ist, ich muss von 15-16.30 Uhr eine Doppelstunde Mathe in Kl. 7 machen…sensationell für die Schüler und mich?!Und das ist (nicht nur in Schulen und Kigas) kein Einzelfall.
Ich will sagen, dass das „Kinderhaben“ dann aber oft auch auf dem Rücken anderer Menschen ausgetragen wird.
Es ist total klar und okay, dass Eltern (v.a.kleiner Kinder) ein paar Jahre nicht sehr flexibel sind. Ich finde nur die krassen Menschen, die einem da manchmal begegnen genauso schlimm wie krasse und familienfeindliche Arbeitgeber.
Du sollst als Eltern ja auch nicht superflexibel sein! Das meinte ich überhaupt nicht! Auch nicht, dass man keine Kindkranktage haben soll! Klar hat man die!
Aber genauso wie es extrem blöde Arbeitgeber gibt, gibt es auch extreme Mütter, die zu keinem Gespräch oder Kompromiss bereit sind. Mehr wollte ich nicht sagen. Ist ja nicht immer alles nur schwarz-weiß. Wäre einfach schön, man könnte da miteinander sprechen und beide Seiten sehen.
Ich kann nämlich schon auch verstehen, dass man (nur weil man kinderlos ist) trotzdem nicht IMMER die blöden Schichten oder ALLE Nachmittage abdecken soll.
Andersrum gesehen: Ich bin Lehrerin mit zwei Kindern, Kiga schließt um 13.30 Uhr.
Findest du es dann okay, wenn ich Elterngespräche immer am Vormittag zwischen 11 und 12.30 Uhr anbiete? Nachmittag kann ja keiner verlangen, oder? Kiga hat ja zu…und ich bin schließlich Mutter und arbeite ja auch nur Teilzeit?!
Ja das ist in der Tat OK, weil zu einem Elterngespräch muss man ja nicht jede Woche. Jeder Mensch kann Urlaub nehmen, viele können Überstunden abbauen und manchmal kann man ja auch Elterngespräche in den Abend hineinverlegen. Aber nicht prinzipiell, nein.
Noch eine Ergänzung: Ich habe zu den Elterngesprächen mein jüngeres Kind mitgenommen. Es gibt schließlich ein Klassenzimmer, in dem es sich bewegen kann und Möglichkeiten Spielzeug mitzunehmen.
Ich denke, viele Probleme, die hier diskutiert werden, erledigen sich hoffentlich in den kommenden Jahren. Es wird immer weniger gut qualifizierte Arbeitskräfte geben. Arbeitgeber, die weiterhin so tun, als wäre es ein großes Geschenk, einen Arbeitsplatz bei ihnen zu haben und deswegen kann man unvereinbarte Gefälligkeiten erwarten und Eltern sollen so tun, als ob sie keine Privatleben hätten, werden immer mehr Mühe haben, Menschen zu finden, die für sie arbeiten wollen. Das ist jedenfalls meine Hoffnung.
Bis dahin kann sich auch mein Mann, der als Lehrer arbeitet, von seinem Chef anhören, dass er ein Drückeberger ist und ob das nicht „die Frau“ erledigen kann, wenn er seine 50% in unserem Familienleben leistet. Es ist allgemein bekannt, wie beliebt der Lehrerberuf mittlerweile ist und dass es keine Nachwuchsprobleme gibt. *hüstel*
mir stößt einfach nur auf das hier öfters der tenor ist: wenn mutter nur will könnte sie ja. klar auf biegen und brechen könnte ich. aber das wäre absolut auf meine kosten und die der kinder. und das möchte ich nicht. es liegt doch alles auch nicht allein an „der mutter die nicht will“ sondern wir sind teil eines systems. und wenn ich keinen kita platz bis 17 uhr, keine zuverlässige betreuung durch oma/ tante oä habe wird es schwierig. ich war auch intensiv im gespräch mit zwei müttern die auch keine unterstützung haben , wir wollten uns mit der kinderbetreuung am nachmittag helfen. aber beide können home office machen ( ich kann das in meinem beruf nicht, habe patienten) und brauchen somit ein gegenseitiges aushelfen nicht mehr, oder wollen nicht mehr. mit anderen familien sich Betreuung teilen wäre ja auch eine option. aber wenn die nicht mehr wollen… und ich habe keinen job der soviel netto abwirft das ich davon eine gute betreuung neben dem kiga bezahlen kann. ja dann bin ich halt eine unflexible mitarbeiterin.
genauso gibt es welche die das alles super hin bekommen.
ich sehe es nun halt mittlerweile so, das ich nun unflexibel bin und wenn die kinder größer sind wieder mehr und flexibler arbeiten kann. ich weiß es wäre für das system und meine rente anderst schöner. aber dieses bashing unter den müttern finde ich etwas… schwierig. so kommen wir doch auch nicht weiter. und es müssen doch nicht nur wir uns bewegen. warum beschäftigt das in großen teilen nur uns mütter, warum ist da nicht eine viel größeres thema für alle in dieser gesellschaft? warum muss ich als mutter allein so um vereinbarkeit kämpfen? warum werde ich angegangen wenn ich sage: ich kann nicht mehr kämpfen, ich mache es uns jetzt „einfach“ für die nächsten jahre?!
Es geht nicht um wollen. Und es gab auch nicht die Superkita. Ich hatte Tagesmutter ( in der Großstadt gab es nur 2 die außerhalb der Kitazeiten, Wochenende und abends gearbeitet haben zum entsprechend höheren Preis). Das heißt sofort (ab Beginn der Schwangerschaft organisieren und planen) drum kümmern, sich klar sein das man fast nur für die Tagesmuttergebühr arbeitet… Der Unterschied ist die Einstellung zur Arbeit, mache ich es auch mal möglich trotz Kind zu späterer Zeit einzuspringen oder ist “ ich habe ein Kind/ Kinder“ das Totschlagargument auf alle Fragen. Oder bin ich flexibel genug in einem anderen Bereich zu arbeiten wenn mein Beruf nicht zu Kind/ern passt. Und dann vor allem Initiativbewerbungen ohne Stellenangebot, hingehen im persönlichen ( Erst)Kontakt kann vieles ganz anders geklärt werden. Und vor allem Engagement und Wille werden deutlich, da will jemand arbeiten. Diese Haltung liest man durchaus schon in der Bewerbung. Und nicht auf Abschlüsse verlassen, was nützt der höchste Abschluss ohne Berufserfahrung.
P.S. Und mit Halbwahrheiten gleich anzufangen und Kinder nicht erwähnen ist ein ganz schlechter Einstieg. Ohne Vertrauen läuft nichts.
Ach ja, bei mir im Team ist es übrigens so, dass die älteren Mitarbeiter gerne mal dauerkrank sind und wir „Muttis“ dann eben noch mehr arbeiten…
K
Altenfeindlich? Wer selbst so eine Haltung hat, muss sich nicht wundern wenns zurück kommt.
Wie kommst Du darauf? Ich meinte damit eher, dass es nicht die Kinder sind, die zum Ausfall eines Arbeitnehmers führen, sondern auch einfach die Gesundheit des Arbeitnehmers sein kann. Und dass dann auch Mütter gerne einspringen, damit die Arbeit gemacht wird. Dass wir Mütter das auch hin bekommen. Also dass die Denke eines Arbeitgebers nicht gut ist: Kinder im Haushalt bedeutet Ausfallgefahr des Arbeitnehmers, denn es gibt wesentlich mehr Faktoren, warum es zu längeren oder wiederholten Ausfällen von Arbeitnehmern kommt und das völlig unabhängig vom Geschlecht. Und in einem guten Team fängt jeder die Schwäche des anderen auf. Also völlig das Gegenteil von dem, was Du unterstellst. Du hast wohl sicherlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich arbeitete gleich nach der Elternzeit 75% im öffentlichen Dienst, der es mit sich bringt, dass ich mind. einen Tag bis 18:15 Uhr arbeite, besser 2 lange Tage anbiete, selbstverständlich ab spätestens morgens 09:00 Uhr, dann muss man eben länger Mittagspause machen! Mit der Weile habe ich auf 80% auf gestockt. Dabei diskutierte ich jahrelang die Kind- krank- Tage mit meinem Mann aus, der auch, wie ich, im Vertrieb tätig ist. Zum Glück sind die Kinder mit der Weile 9 und 12 Jahre alt und der Kindergarten hatte zu unserer Zeit noch bis 18:00 Uhr geöffnet (jetzt nur noch bis 17:00 Uhr), so dass es auch mit der Betreuung klappte, wenn der Mann an meinem langen auch am Nachmittag einen Termin hatte bzw. ich den 2. langen Tag bis 17:00 Uhr gearbeitet habe und er da nicht holen konnte. Die anderen 3 Tage habe ich am frühen Nachmittag Schluss. Kurioserweise wurde es knifflig, als das große Kind in die Grundschule kam und der Hort nur bis 17:00 Uhr geöffnet hatte und es eben noch keinen großen Bruder gab, der mal abholen konnte. So, wie er jetzt die kleine Schwester nach seinem Schulschluss eben abholt. Dazu ist mit der Weile im Hort das Personal so knapp, dass man ständig gebeten wird, die Kinder nicht hinabzufahren schicken… eigentlich unglaublich, da schafft der öffentliche Dienst nicht mal Betreuungszeiten für den öffentlichen Dienst. Die Kinder sind dann eben mal ein paar Stunden alleine zu Hause. Gut, das klappt auch! Aber als ich mich dann intern weiter bewerben wollte mit 90% wurde mir ins Gesicht gesagt, dass sie dort niemanden mit 2 Kindern haben wollen (mein Kollege mit 2 Kindern war noch im Rennen), also habe ich den Personalrat eingeschaltet! Die Stelle habe ich dann selber abgelehnt. Mein Mann wurde auch mehr als einmal gefragt, warum er zu Hause mit krankem Kind bleibt, ob das seine Frau nicht machen könne. Es läuft so einiges falsch! Mein Kollege hat die Stelle dann übrigens auch abgelehnt, weil er doch tatsächlich auch etwas von seinen Kindern haben möchte. Er lebt nämlich im Wechselmodell! Es ist ist so vieles noch nicht in vielen Köpfen angekommen! Die Stelle blieb dann 2 Jahre unbesetzt, jetzt gibt es sie nicht mehr im Stellenplan! Soviel zu Fachkräftemangel! Ach ja, mein Arbeitgeber ist zertifiziert als „Familienfreundliches Unternehmen“! Ich freue mich jetzt richtig, dass ich die magische 40 hinter mir gelassen habe, da kann ich hoffentlich bald nochmal voll durch starten! Ach ja, ich brauche nicht extra erwähnen, dass mein Mann mit ähnlicher Qualifikation bei einer 100% Stelle, das Doppelte verdient in der gleichen Branche! Es bestand ja bei ihm nie die „Gefahr“, dass er schwanger wird! Und kleine Kinder hatte er offensichtlich auch nie, ist sogar genau in der Rush Hour Zeit noch befördert worden!
Also wenn ich der Ansicht bin dass schwangere Mitarbeiter nur Zeit, Geld und Nerven kosten, dann bin ich als Arbeitgeber nicht sonderlich geeignet. Mitarbeiter werden nunmal krank, gehen in Urlaub, pflegen vielleicht plötzlich bedürftige Angehörige oder werden Eltern. Das gehört nunmal zum Leben dazu. Und irgendwer muss nie nächste Generation ja großziehen. Wenn mehr Väter Stunden reduzieren oder Kind Krank Tage nehmen würden, löst sich das „Problem“ ja nicht in Luft auf, es verlagert sich ja nur. Die einzige Lösung ist dass Arbeitgeber endlich lernen, sich darauf einzustellen.
Doch, es verlagert sich schon, weil sich zwei Menschen die kibdkranktage aufteilen. Es geht hier nicht um Urlaub und Sondersituationen (wir haben gerade eine Mutter, die mit ihrem Kind wegen Kawasaki-Syndrom mehrere Wochen im Krankenhaus ist und deshalb ausfällt- das fangen alle Kollegen sehr gerne auf!)
Ich wollte nur sagen, dass es solche und solche „Muttis“ gibt – genauso wie es blöde Arbeitgeber gibt!
Die „Ich-hab-aber-Kinder-und-deshalb-müssen-die-(kinderlosen) Kollegen-alles-machen-Mütter führen zu solchem Klischee-Befürchtungen bei Arbeitgebern.
Hallo Nina, da scheinen wir in zwei verschiedenen Welten zu leben. Weil ich Kinder habe, kann ich nunmal keine Termine um 16 Uhr wahrnehmen. Die Erzieher im Kindergarten würden sich bedanken. Und weil ich Kinder habe, bleibe ich bei ihnen zu Hause und pflege sie gesund, wenn sie krank sind. Und weil ich Kinder habe, bin ich nunmal an die Schulferien gebunden. Hab ich mir nicht ausgedacht, beschwert euch beim Kultusministerium. Aber weisst du was? Weil ich Kinder habe beträgt meine Arbeitszeit nur 70 Prozent, ebenso mein Gehalt. Leider hat der Arbeitgeber vergessen mir auch nur 70 Prozent meiner Arbeit zu geben. Deshalb versuche ich jede Woche das, was ich vorher von 8-17 Uhr gemacht habe, bis 14 Uhr zu erledigen. Und wenn nach „Feierabend“ Not am Mann ist, dann klappe ich um 23 Uhr den Laptop auf und mach die Arbeit noch fertig. Und online sind dann meist noch Mutti-Kolleginnen die auch grad mit krankem Kind zu Hause hocken. Sieht natürlich keiner. Genauso wenig sehen Chef und Kollegen all die Tage an denen mein Mann beim kranken Kind sitzt oder die Oma die Kinder vom Kindergarten abholt, weil das 2-Stunden-Meeting eeewig in die Länge gezogen wurde.
Nessa
Genau das ist aber der Punkt, warum können Sie nie nach 16 Uhr arbeiten ( mit Mann und Oma?). Dieses kategorische Weigern und immer auf die Anderen schieben und warum ist eine Mutter ein besserer Mensch als kinderlose Kollegen? An der Arbeit geht es um zusammen arbeiten. Als Mutter kann man auch mal die Heiligabend- oder Silvesterschicht arbeiten. Aber so zeigt sich die Grundhaltung zur Arbeit, suche ich leichte Ausreden oder einen Weg ( Oma passt mal auf..).
Oma (wieso eigentlich nicht Opa?) wohnt 3 Stunden weg. Mann arbeitet Schicht bis 19 Uhr, Dienstwechsel nur mit Planung und nicht spontan. Und ich werde bis 14 Uhr bezahlt – wenn ich alle Hebel in Bewegung setze und womöglich Geld für nen Babysitter ausgebe, mache ich das in Ausnahmefällen und nicht generell weil die Kollegen 16 Uhr grad praktisch finden. Ich erlebe so oft dass Meetings auf Freitage gelegt werden obwohl bekannt ist, dass die Kollegin nur Montag bis Donnerstag arbeitet. Oder Meetings eben ohne Not außerhalb der Arbeitszeit der Kollegen angesetzt werden. Ich mach einen Termin doch auch nicht um 23 Uhr, wo ich grad Zeit hätte. Da frag ich nochmal, wer hier eigentlich unflexibel ist. Und wo hab ich geschrieben dass man als Mutter ein besserer Mensch ist? Verwechselst du mich mit jemandem? Ich kenne keine Mutter die nicht einspringt wenn Not am Mann ist aber genug va männliche Kollegen die sich nicht die Mühe machen nach einem passenden Termin zu suchen oder ein Meeting effizient führen und pünktlich Schluss machen.
Danke Nina, genau die Ausredensucher machen es schwer für alle Mütter.
Ich verstehe auch nicht, warum immer auf die Omas verwiesen wird. In unserem Fall wohnen die Großeltern 400 km entfernt und arbeiten selbst noch. Zudem schließen hier (ländliche Gegend in Süddeutschland) die meisten Kitas zwischen 12 und 13 Uhr.
@ Nessa:typische Arbeitnehmermentalität
Ja, Nina, das haben Sie haarscharf kombiniert 😉
Die Arbeitnehmer die keiner will weil sie im Gespräch schon genau wissen wann sie auf keinen Fall arbeiten können. Also quasi nie und nur Wunschdienstplan auf Kosten der Kollegen.
Hallo Silvia, also mein Arbeitgeber leistet sich sogar den Luxus, Mütter die jahrelang in TZ arbeiten ihre Stundenzahl nicht aufstocken zu lassen, obwohl die Kinder längst ausm Haus sind. Aber schön, dass du so gut Bescheid weißt 😉
Nessa
Kommt auch auf den Beruf an, es gibt Berufe da fällt man sofort raus. Toll für den AG die Neueingestiegene gleich 9 Monate für nichts zu bezahlen und danach 2 weitere Jahre ohne die Arbeitnehmerin da zu stehen? Und auch wenn man Ausgleich von der Berufsgenossenschaft bekommt das reicht nicht für den “ Ersatz“ der dann auch noch gebraucht wird. Es gibt 2 Seiten und wenn das gleich nach Einstieg passiert kann sich auch der AG etwas ausgenutzt fühlen. Von den “ begeisterten“ Kollegen mal abgesehen.
Ich stimme tendenziell Lily zu. Ich habe in den letzten Jahren (als Personalleiterin einer Bank in Teilzeit, 70%, 2 Kinder; mein Mann hat einen ähnlichen Job mit 80%) sehr unterschiedliche Erfahrungen mit „Müttern“ gemacht. Viele total gute und kooperative Gespräche , wie alle zufrieden sein können. Aber: Es kommen (nicht wenige) Mütter nach 2-3 Jahren aus der Elternzeit und melden sich in den ersten vier Wochen 3mal ab, weil das Kind krank ist… Termine nach 14 Uhr können niemals und unter keinen Umständen möglich gemacht werden…haben 30 Fehltage im Jahr und sagen „ich hab halt Kinder“…
Ja, das ist ihr Recht, ärgert mich aber doch immer ein bisschen, weil ich dann denke, dass diese Mütter mit ihrer Unflexibilität halt auch dazu beitragen, dass kaum ein Personaler Mütter einstellen will.
Warum werden denn die Väter nicht nach Kindern gefragt? Weil sie einfach nicht so unflexibel sind! Ich debattiere halt jeden Kind-Krankheitstag mit meinem Mann aus-wer ist heute „wichtiger“? Und dann fehlt mal der eine und mal der andere…
An den freien Nachmittagen hab ich grundsätzlich frei, aber in Ausnahmen lasse ich selbstverständlich mit mir reden!
Man muss tatsächlich die Sache aus zwei Blickwinkeln sehen!
Auch meine Zustimmung hat Lily. Es können nicht alle nur bis 14 Uhr arbeiten wollen und den Rest machen doch bitte die Kollegen alleine. Ausserdem arbeite ich in einem Beruf in dem Schichtdienst Voraussetzung ist und ALLE Wochentage Arbeitstage sein können. Das weiß ich aber vorher schon und muss anders organisieren. Auch Muttischichten gibt es in der Pflege generell nicht und ich habs auch als Alleinerziehende hingekriegt. Und 20/ 25h Stellen rechnen sich auch für keinen. Dann hat man viele Ministellen und Personal. Und es ist umso schwieriger dann wieder zu verlängern weil es eben soviele Mitarbeiter gibt die für paar Stunden arbeiten. Außerdem braucht es auch wenigstens 35h/ Woche um ohne Sozialleistungen alles zu finanzieren.
Was ist denn das für eine schiefe Argumentation? Die Väter sind doch nur deshalb nicht so unflexibel, weil es in dem Fall eben die Mütter sind, die pünktlich am Kindergarten stehen und zu Hause den Kotzeimer vom kranken Kind halten. Einer muss es ja tun. Natürlich kann nicht jeder um 15 Uhr aufhören zu arbeiten, aber dann sollten auch Betreuungsplätze entsprechend eingerichtet sein. Dass es da noch ganz woanders hakt, wissen wir alle. Übrigens würde es in Deutschland 840.000 mehr Arbeitskräfte geben, wenn man Frauen mit kleinen Kinder so viel arbeiten lassen würde, wie sie Umfragen zufolge auch wollen. Ist wie mit der 4-Tage-Woche. Alle schreien „das kann nicht funktionieren“ bis erste Handwerksbetriebe beweisen, dass es doch geht. Von den vielen Chefs die vor Corona meinten Home Office wäre nicht machbar, ganz zu schweigen. Da frag ich mich, wer hier eigentlich unflexibel ist.
Nessa
Sie wollen garnicht das ihr Mann Mithilfe, dann fällt die Kita- Ausrede weg? Oder die Oma mal aufpasst?
Hallo Silvia, ich verstehe nicht wieso reflexartig immer nach Omas (und wieso nie nach Opas?) gerufen wird. Als würden die automatisch ums Eck wohnen und in Rente sein. Ist bei uns beides nicht der Fall. Und warum soll mein Mann mithelfen? Sind schließlich auch seine Kinder und er kein Babysitter. Wenn, dann übernimmt er die Betreuung. Genau so, wie ich es auch mache. Geht aber in seinem Beruf nur mit Planung im Voraus und nicht spontan. Verstehe nicht was so schwer daran ist Meetings und Konferenzen auf die Tage und in die Zeiträume zu legen, an denen TZ-Kräfte ihre reguläre Arbeitszeit haben. Oder eben mit Blick auf den Feierabend der Erzieher eine Besprechung so effizient zu führen dass sie auch im angegebenen Zeitraum beendet werden kann. Mehr erwarte ich ja gar nicht. Ich sitze ja auch nachts am Laptop wenn das kranke Kind schläft und arbeite Liegengebliebenes auf. Dass eine Ärztin oder Lehrerin nicht generell sagen kann „ab 14 Uhr bin ich nicht mehr ansprechbar“ ist klar. Aber das bringt der Beruf mit sich, da ist HomeOffice schliesslich auch nicht immer machbar. Finde es übrigens ein starkes Stück, die Kita-Schliesszeiten „Ausrede“ zu nennen. Als würde ich mir die Zeit ausdenken damit ich statt in die Arbeit zum Frisör gehen kann. Viele Kollegen sehen Mütter halt nur um 14 Uhr zum Auto hetzen oder früher aus der Konferenz aussteigen. Dass die aber frühmorgens oder nachts noch was wegarbeiten obwohl sie den ganzen Tag zwischen Kinderbetreuung, Einkauf, Haushalt und Büro hin- und hergehetzt sind, sehen sie nicht. Diese Kollegen und Chefs sind dann auch gerne die, welche „warum macht das nicht ihr Mann?“ rufen, aber in ihrem ganzen Leben noch kein einziges Mal ihr eigenes Kind zum Fußball gefahren haben oder einen Tag beim kranken Kind zu Hause blieben. Und vor allem: all die Tage an denen mein Mann sich ums Kind kümmert sehen die auch nicht – da bin ich schließlich ganz normal im Büro.
Hallo,
ich arbeite mittlerweile auch Teilzeit (30 Stunden pro Woche), aber ich habe in Vollzeit angefangen während mein Mann auf 25 Stunden reduziert hat, und habe dann nach Ende der Probezeit die Reduzierung auf 30 Stunden beantragt. Mein Mann hat dann wieder ein bisschen aufgestockt auf 35 Stunden und wir teilen das Bringen in / Abholen von der Kita auf, wie es mit den Terminen bei uns auf der Arbeit am besten passt. Ich habe im Lebenslauf meine Elternzeit bewusst angegeben, um zu zeigen, dass ich nur 5 Monate komplett zuhause war und danach in Teilzeit wieder beim alten Arbeitgeber gearbeitet habe. Gefragt wurde ich, ob Dienstreisen möglich sind, da konnte ich dann sagen, dass mein Mann einen familienfreundlichen Job hat und das gut abfangen kann. So leben wir es aber auch. Kindkranktage werden von dem genommen, bei dem es gerade besser geht, Dienstreisen werden möglich gemacht, Termine nachmittags mit dem anderen Elternteil abgestimmt und i.d.R. auch möglich gemacht. Wir haben aber auch den Luxus von relativ flexiblen Arbeitszeiten, das fängt natürlich viel ab. Mein Arbeitgeber hatte also nur die nachträgliche Reduzierung bei mir von VZ auf TZ zu „verkraften“ – wusste da aber schon, dass ich trotz Kleinkind fast alle Termine möglich machen kann, weil mein Mann ebenso viel Betreuung übernimmt und wir uns da gut abstimmen und koordinieren können, daher wurde ich dann auch trotz nachträglicher Reduzierung entfristet. Vielleicht ist der Weg, erst in Vollzeit einzusteigen und sich zu beweisen und nachträglich zu reduzieren, ja auch eine Option für die ein oder andere…
Liebe Bea,
Wie das bei Dir läuft ist, glaube ich, der absolut Bestfall, das ihr beide solch flexiblen Arbeitgeber habt und ihr euch auch gegenseitig so gut unterstützt und Du die Energie hattest gleich in Vollzeit wieder anzufangen. Die Frage ist, ob sowas bei mehreren Kindern noch so gut funktioniert.. da kann ich Euch , falls das geplant ist , nur die Daumen drücken, aber du hast ja zum Glück schon mal einen unbefristeten Vertrag.
Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du Kinder und Elternzeit angegeben hast, Das kann es nicht sein,das dies verleugnet werden muss. Auf so einer Stelle wo ich das machen müsste, würde ich gar nicht erst anfangen wollen, das kann nicht gut werden schätze ich. Und wenn es nicht angegeben wird – wie soll sich dann je die Situation ändern, ich denke da an alle unsre Töchter!!
vg
Guten Morgen,
ich schreibe hier mal als angestellte „Chefin“ und selbst Mutter einer 9jährigen Tochter.
Ich weiß nicht was Ihr alle für Jobs habt und wo Ihr wohnt, aber aufgrund von Fachkräftemangel kann es sich eigentlich kaum noch ein Unternehmen leisten, derart „auszusieben“. Zumindest nicht in der freien Wirtschaft.
Ich habe 10 Mitarbeiter in meiner Abteilung, viele davon mit kleinen Kindern und eine Kollegin gerade in Elternzeit. Wir machen fast alle Unwegbarkeiten möglich, bieten flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten zum Homeoffice etc.
Teilzeit unter 30h kann ich jedoch nur begrenzt einstellen, aus dem ganz einfachen Grund, dass physische Arbeitsplätze damit belegt sind und am Nachmittag „leer stehen“. Keine der Teilzeit Kollegen möchte ab 15:00 Uhr bis in den Abend arbeiten, somit können die Plätze nicht geteilt werden.
Die familiäre Situation in Bewerbungen oder Gesprächen nicht anzugeben, finde ich persönlich befremdlich und habe ich bei Kandidaten noch nie erlebt. Würde ich selbst auch nicht machen. Klare Verhältnisse von Anfang an, nur so entsteht Vertrauen.
Ansonsten war ich wie Ina oben selbständig, als ich schwanger wurde und durfte keine der vielen Vorteile geniessen. Ich kann leider auch bestätigen, dass es wirklich teils Nerven braucht, wenn man bestimmte Schwangere im Team hat, auch nicht meine Traumpräferenz mehr.
Zusammenfassend ist mal wieder zu sagen, dass es Blickwinkel von beiden Seiten gibt, welche Vollblut Mamas berücksichtigen sollten. Da sind dann vielleicht auch gleich ganz andere Gespräche mit zukünftigen Arbeitgebern möglich.
VG Lilly
Liebe Bei,
genauso ist es auch bei uns gewesen. Ich bin nach meiner Elternzeit in 30 Stunden wieder eingestiegen. Das ging nur, weil ich keine jahrelange Elternzeit genommen habe und teilweise an Projekten stundenweise mitgearbeitet habe. Urlaubsvertretungen gemacht. Mich flexibel und verlässlich gezeigt. Das ging auch, weil mein Mann reduzieren bzw. viel im Homeoffice und durch flexibles Arbeiten auffangen konnte. Mittlerweile sind die Kids 12 und 14 Jahre alt und ich arbeite seit 7 Jahren wieder Vollzeit. Denn es ist auch schwierig aus der Teilzeitfalle wieder rauszukommen.
Wir haben damals gezielt nach jemandem mit Kind im Kindergarten gesucht. Als kleines Unternehmen brauchten wir zwar jemanden für unser Büro aber konnten keine Vollzeitkraft auslasten. Also haben wir herumgefragt, wer täglich ungefähr 8:30 – 11:30 arbeiten möchte. Da in Bayern auf dem Land der Kindergarten oftmals nur die Zeit von 8:00 – 12:00 abdeckt (auch so ein Problem, dass es heute gar nicht mehr geben dürfte), passt das im Prinzip in den Rhythmus, Kind wegbringen, Arbeiten gehen, Kind abholen und eventuell noch einen Stop zum Einkaufen einlegen zu können.
Ich kann mir vorstellen, dass es einige kleine Unternehmen gibt, die nicht für das Büro nach Mitarbeitenden suchen, weil sie alle nur Vollzeitstellen im Kopf haben und sich die nicht leisten können. Dabei kann jemand mit drei bis vier Stunden am Tag viel von dem Kleinkram erledigen, der einem von der produktiven Arbeit abhält.
…zu „(so ein Problem, dass es heute gar nicht mehr geben dürfte“:
Der Konjunktiv ist hier entscheidend! Es DÜRFTE diese Betreuungsgrenzen nicht mehr geben. Tut es aber, viel zu oft. Der Fachkräftemangel unter den Erziehern wird ja auch nicht verpuffen, genauso wie der Fachkräftemangel an Lehrkräften. Das Problem zieht sich also weiter und wird auch durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule nicht gelöst – denn auch diese sieht exakt 8h/Wochentag vor. Mit Wegzeiten ist da auch schon „Vollzeit“ fast ausgeschlossen.
Ich arbeite 35 Stunden – auch Teilzeit, aber eben keine halbe Stelle. Beworben hatte ich mich im Anschluss an meine Elternzeit. Meinen Job könnte ich in 20 Stunden nicht in gleicher Qualität erledigen. Ich steuere größere Projekte, arbeite in internationalen Teams, ich muss auch am Nachmittag an Meetings teilnehmen können. Wer jeden Tag um 13 Uhr Feierabend macht, hat schlichtweg zu wenig Zeit.
Meine Kollegen haben sich darauf eingestellt, dass ich an 2 Tagen in der Woche früh Feierabend mache. Diese Nachmittage gehören meiner Tochter und mir. Wer sie die restlichen 3 Tage von der Kita abholt? Ihr Vater! Mein Partner hat auf 30 Stunden reduziert und genießt die Zeit mit seiner Tochter. Wenn ich im Home Office arbeite, bin ich am Nachmittag zumindest weitgehend ansprechbar und kann die Kleine auch mal außer der Reihe abholen oder bis zum Mittag betreuen, wenn sie krank ist. Wenn ich meine Ruhe brauche, fahre ich ins Büro.
Wir sind rundum zufrieden mit unserer Lösung. Klappt natürlich nur, wenn beide Eltern betreuen wollen und dafür beruflich kürzer treten. Wir verzichten außerdem auf Einkommen, aber das ist es uns wert! Wir wohnen zur Miete in einer schönen Wohnung, haben einen großen Garten etwas außerhalb, sind schuldenfrei, flexibel. Und unsere Tochter wächst nicht nur mit einem engagierten Vater auf, sondern auch in einer Familie, in der es keine verstaubten Rollenbilder gibt. Mein Appell an alle Mütter: wartet nicht darauf, dass die Wirtschaft kleine, nette Halbtagsjobs für euch schafft, ändert die Arbeitsteilung in eurer Familie und nehm die Väter in die Verantwortung.
In meinem Unternehmen gibt es Altersteilzeitmodelle. Diese mit Einstiegsteilzeitmodellen auszugleichen was gleichzeitig den Müttern eine (Planbare) Perspektive auf wachsendes Stundenvolumen geben würde, habe ich vorgeschlagen. Wird noch „evaluiert“.
Ich bin selbst zweifache Mama und habe nur in der Elternzeit in Teilzeit gearbeitet.
Aber: auch als Vollzeitmama ist man 2. Klasse: viele Ganztagsbetreuungen sind so eng gestaltet, dass nur ein flexibles Arbeitszeitmodell geeignet ist beides zu jonglieren. Ganz zu schweigen von den Kosten.
Es ist und bleibt ein „Luxus“ in D Kinder zu haben. Privatvergnügen. Es ist eine Schande.
Die Politik macht aber auch nicht mehr als Lippenbekenntnisse.
Hallo,
Ich kann das voll und ganz bestätigen.
Ich selbst bin Maschinenbau – Ingenieurin, wo ANGEBLICH seit Jahren ein Mangel herrscht und es ist grausam, wie so manche Firmen ticken. Vor 7 Jahren nach dem Studium wurde ich mehr als nur einmal nach der Familienplanung gefragt und jetzt mit 2 Kindern (2 und 3,5 Jahre) wird man als Mutter mit Sorgearbeit abgestempelt. Ich habe zum Glück momentan eine Stelle und suche nur ein bisschen, weil der Job und ich nicht ganz zusammen passen. Ich hatte schon Angebote, aber nur in Vollzeit mit 40 h/Woche. Selbst 30 h/Woche waren zu wenig – auch bei Firmen mit IG Metall Tarif, wo hier in Westdeutschland 35 h/Woche normal sind, wird die 40 h/Woche verlangt!
Ich glaube gerade als Frau im Mänberberuf muss man anscheinend damit leben, dass man bis Mitte 40 über die Familienplanung ausgefragt wird und wenn man Kinder hat, wird man, solange die noch „Klein“ sind, als „Mutter abgestempelt“.
Ich glaube bei vielen Firmen ist der Fachkräftemangel hausgemacht, wenn man so unflexibel ist und im alten Rollenklischee feststeckt.
Ich kenne auch einige Männer, die nur 30 h/Woche arbeiten, weil sie gerne ihre Kinder aufwachsen sehen wollen. Ich habe aber bisher von keinem gehört, dass er bei Einstellungsgesprächen im gewissen Alter nach Familienplanung, gewünschter Elternzeit, etc. befragt wurde…
Ich habe nicht wahnsinnig viele Bewerbungen geschrieben bisher, aber bisher habe ich auch nur Absagen bekommen wegen der Teilzeit. Ich habe ebenfalls einen Masterabschluss und mehrere Jahre Berufserfahrung.
Bei mir kam es nicht einmal bis zum Bewerbungsgespräch, aber man hat mir offen gesagt, dass man lieber Vollzeit Angestellte sucht.
Ich finde das sehr schade schließlich will ich nicht mein Leben lang in Teilzeit arbeiten.
Ich habe das Thema jetzt erstmal gestrichen, weil es mich total gestresst hat, werde jetzt erstmal bei meiner alten Stelle wieder einsteigen, die auch 80km entfernt ist und setze auf Homeoffice. Das geht bei mir zum Glück. Aber sobald der Kleine ab Sommer in der KiTa ist, suche ich weiter.
Traurig, aber wahr: ich mache die gleichen Erfahrungen. Auf den gängigen Portalen werde ich durchschnittlich von 3 Recruitern/Woche angeschrieben (dort habe ich bewusst nichts von den Kindern und Teilzeit erwähnt). Sobald ich allerdings das Wort „Teilzeit“ in den Mund nehme, sind die Gespräche direkt beendet. …wobei eine Ausnahme gab es: dort hätte ich allerdings mehr als 20% Gehaltseinbußen (im Vergleich zu meiner letzten Tätigkeit) in Kauf nehmen müssen.
Ich frage mich wirklich, was hier in Deutschland nicht stimmt: hochqualifizierte Kräfte werden einfach auf dem Arbeitsmarkt ignoriert und wenn dies nicht der Fall ist, vielfach unter Wert entlohnt (siehe equal-pay-day).
Einfach traurig!
Ich kann dein Problem verstehen. Ich habe nach anderthalb Jahren Elternzeit eine Teilzeitstelle (max. 25h/Woche) gesucht. In meinem Bereich gab‘s nicht viele Teilzeitangebote und wenn doch, dann min. 35h/Woche oder auf 1 Jahr befristet, was wir nicht wollten, weil wir schon zeitnah über ein zweites Kind nachgedacht haben und ich wollte nicht arbeitslos in die nächste Elternzeit starten. Ich habe ein abgeschlossenes Studium, eine kaufmännische Ausbildung und knapp 10 Jahre Berufserfahrung und hab sogar bei Stellen weit unter meiner Qualifikation nicht mal eine Antwort erhalten.
Letztendlich habe ich eine gute unbefristete Stelle über Kontakte zu ehemaligen Kollegen gefunden, mit gutem Gehalt, Home Office und angepasst an die Betreuungszeiten. Ohne diese Kontakte wäre es vermutlich sehr schwer geworden.
hallo zusammen….ich bin mama von 5 kindern…4 sind in der schule und das letzte ist zwei jahre alt…sie geht mit mir arbeiten…ich arbeite als hauswitschafterin im pflegebereich…auf 520 euro basis…meine patienten sind so happy wenn die kleine kommt und mein chef ist auch begeistert
Kinder löschen. Haben im Lebenslauf nichts zu suchen. Und auf die Aussage, die dann immer kommt: Elternzeit als Teil des letzten Jobs angeben.
Nein, schämen brauchst du dich ganz sicher nicht für deine Kinder. Aber sie tun in meinen Augen erstmal nichts zur Sache bei der Jobsuche. Da geht es um fachliche Qualifikation etc. Daher habe ich sie nie angegeben, ich bin einfach nicht bereit, Nachteile dafür in Kauf zu nehmen, die Männer nicht erfahren.
Viel Erfolg und alles Gute!
Kann ich auch nicht bestätigen.
Nach 6 Jahren EZ gleich etwas in TZ 50% gefunden in Wohnortnähe bei einer Verwaltung! Habe mich allerdings bewusst für eine Stelle entschieden, die unter meinem Abschluss eingruppiert war und arbeite mich nun von unten langsam aber sicher hoch in dem Maße wie es grössere Kinder und Zeit/ Stresslevel erlauben. Vielleicht hat das bei der schnellen Einstellung eine Rolle gespielt ich weiß es nicht. Für mich war es jedenfalls er richtige Weg .
Auch ich kann das bestätigen. Ich habe mich während der letzten beiden Monate Elternzeit für 10 freie Stellen beworben (alle im öffentlichen Dienst, in dem ich vor der Elternzeit und jetzt wieder tätig war/bin). Teilzeit war bei 5 Stellen ausgeschlossen, zwei Bewerbungsgespräche endeten schnell und peinlich nachdem ich von meinen beiden 2 jährigen Kindern erzählt hatte und einzig die übrigen 3 Stellen haben mir konkrete nachvollziehbare Gründe an, weshalb sie sich für einen anderen Bewerber entschieden hatten. ich war sehr enttäuscht, frustriert und wütend zu dieser Zeit. Mittlerweile arbeite ich wieder in meinem alten Job in 3 Schichten und Teilzeit. Der Einstieg war hart und ich kämpfe weiterhin um eine familienfreundliche Arbeitszeit.
Mir geht es seit 6 Jahren so.
Oft Vorstellungsgespräch, dann absagen.
Oder ich war jetzt in 3 Unternehmen, wurde in der probezeit gekündigt.
Ich bin Akademikerin, würde 25-30h arbeiten.
Mit jeder Absage steigt die Verzweiflung und die Frage, warum man nicht gut genug ist.
Ich finde „kinderfeindlich“ ist schon ein großes Wort.
Mein Mann und ich haben vier Kinder und sind selbstständig. Dadurch sind wir auch Arbeitgeber. Wenn eine Angestellte häufig krank wird oder deren Kinder, was ja im Alter von 2 und 3 Jahren einfach häufig vorkommt, haben wir die gleichen Kosten, die Arbeit bleibt aber liegen oder muss von den Kollegen mitgeschultert werden.
Ich erinnere mich noch, wie geschockt ich war als mir mein Arbeitgeber damals bei meiner ersten Schwangerschaft gesagt hat, dass er mir die Stelle nicht freihalten kann (was er rechtlich gemusst hätte).
Das wäre heute immer noch nicht rechtens aber die Beweggründe kann ich jetzt besser verstehen.
Die Doppelbelastung ist für Eltern (meistens Mütter) so heftig, Arbeitgeber können es aber auch nicht alles abfedern.
Ja, kranke Mitarbeiter kosten mehr als gesunde Mitarbeiter. Aber es ist nicht richtig, dass wir als Unternehmer die gleichen Kosten haben. Mit jeder Lohnabrechnung zahlen wir in die U1 und U2 Umlage einen Prozentsatz vom Lohn. Für kleine Unternehmen ist das verpflichtend. Im Krankheitsfall bekommen wir dann 60-80% der Lohnkosten erstattet. Bei der U1 Umlage ist es meist unsere Entscheidung, ob wir 60% oder 80% haben wollen.
Klar, das ist zusätzlicher Aufwand, der auch bezahlt werden muss, und die anderen Fixkosten für das Büro laufen weiter und die Arbeit muss anders organisiert werden. Andererseits muss ich als Arbeitgeber immer davon ausgehen, dass Mitarbeitende durchschnittlich ein bis zwei Wochen im Jahr krank sind. Die Zeit muss genauso eingeplant sein wie Urlaub. Wenn jemand dann weniger krank ist, sollten wir das als Unternehmer:innen als Gewinn verbuchen und nicht die Kranktage als Verlust.
das kann ich leider auch bestätigen. ich wurde auch immer gefragt, wie ich mache wenn die Kinder krank sind.. äh…mein Mann ist auch da..er selbst wurde noch nie gefragt über die Kinder. man muss sich besser verkaufen. wenn sie fragen wie alt die Kinder sind kannst du direkt sagen, dass die Betreuung durch Großeltern, Babysitter etc. abgesichert ist wenn was ist. und Gegenfrage stellen, ob sie einen Mann fragen würden, wenn du das Gefühl hast, du kriegst eine Absage..aber sie könnten denken, wow die Frau ist mutig und zeigt dass die Frage nicht in Ordnung ist weil sie meistens an Frauen gestellt werden .sie hat sich schon Gedanken gemacht. du kannst erzählen wieso du der Firma ausgesucht hast (neben Familienfreundlichkeit (das soll ja nicht der Hauptgrund sein!) weitere Gründe aufzählen, die zu dir passen)
schau dir die Firmen die von Audit Beruf und Familie gezeichnet sind, an.
Vielleicht ist es sinnvoll das Ganze auch mal aus Arbeitgebersicht zu betrachten:
Ich bin seit Jahren mit eigener Zahnarztpraxis selbstständig und habe meine 3 noch kleinen Kinder alle in der Selbstständigkeit bekommen. Das heißt ich hatte weder Mutterschutz noch Elternzeit und habe auch nur den Mindessatz Elterngeld von 300,- bekommen, da ich sowieso weiter 35 Std. arbeiten ging, denn die Praxis kann man schlecht für mehrere Wochen schließen.
Mein Mann ist ebenfalls selbstständig und hat es wie ich gemacht.
Ich persönlich würde auch keine Mutter eines kleinen Kindes mehr neu anstellen, denn statistisch gesehen wollen die meisten ein 2. Kind.
Dies Mitarbeiterin würde mit Bekanntgabe der Schwangerschaft ein sofortiges Beschäftigungsverbot ( dabei wird das volle Gehalt wird weiter gezahlt) ausgesprochen bekommen, da sie nicht mehr am Patienten arbeiten darf (und nein, es gibt keine andere Einsatzmöglichkeiten für die Damen in der Praxis) und ihre Arbeitskraft würde mir sofort fehlen.
Eine neue Mitarbeiterin verkündete mir in der 5.SSW ihre Schwangerschaft mit den oben genannten Konsequenzen zu ihrem Vorteil.
Sie hat nichtmal mehr den ersten Gynäkologentermin zur Bestätigung der Schwangerschaft abgewartet.
Aus dem selben Grund würde ich auch keine kinderlose Frau in fester Partnerschaft zwischen 30-40 einstellen.
Selbst wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, hat mich die Erfahrung gelehrt, dass egal was vorher wegen Betreuung kranker Kinder gesagt wurde, fast immer bleibt die Mutter daheim beim kranken Kind. Und wieder fehlt mir unerwartet jemand bei der Arbeit.
Darunter haben dann alle noch in der Praxis Anwesenden zu leiden, die irgendwie die Mehrarbeit leisten müssen.
Auch ich schaffe dann keine Büroarbeit an solchen Tagen und muss diese in meiner “ Freizeit“ nacharbeiten worunter dann wiederum meine Kinder leiden.
Einen Großteil des im Beschäftigungsverbot und Mutterschutz gezahlten Gehaltes bekommt der AG zwar Rückerstattung, aber eben nicht alles.
Mein Steuerberater, der sich darum kümmert, möchte auch für die Mehrarbeit bezahlt werden.
Die Schwangere sammelt zudem auch im BV weiterhin Urlaubsansprüche. verstehe wirklich nicht warum, denn sie hat ja frei.
diese Urlaubsansprüche kosten mich dann nochmal richtig Geld, da entweder die Arbeitskraft fehlt oder ich es auszahlen muss.
Eine Schwangerschaft einer Mitarbeiterin kostet den Arbeitgeber also Zeit , Geld, und Nerven.
Hi. Also ich kenne das Gefühl und habe meine 3 Kinder in meinem aktuellen Lebenslauf nicht erwähnt. Bei der Jobsuche nach Kind 2 musste ich mir alle möglichen Kommentare anhören und habe letztendlich keine Stelle bekommen. Bisher auch noch nicht nach Kind drei, aber zumindest waren noch keine direkt frauen- und kinderfeindlichen Kommentare dabei. Ich bin Lehrerin von Beruf und bei mir geht es um eine Versetzung in die Nähe meines Wohnorts, nicht direkt um eine Anstellung. Die meisten Schulleitungen in der Vergangenheit waren weder kinder- noch familienfreundlich. Auch während der Schwangerschaften musste man sich allerhand gefallen lassen…
Deine Wahrnehmung von einer kinderfeindlichen Gesellschaft kann ich leider teilen.
Ich habe einen Master in Psychologie, 3 Kinder und war absolute Berufsanfängerin. Habe relativ schnell etwas gefunden, aber nicht in meinem Bereich, sondern in der Jugendhilfe. Habe explizit geschrieben das ich mein jüngstes Kind (Säugling) anfangs mitnehmen würde. Mein aktueller Arbeitgeber ist sehr familienfreundlich und unkonventionell und hat die Arbeitsstelle sogar auf meine Situation angepasst. War aber auch die einzige Antwort & Einladung zum Bewerbungsgespräch bei ca. 5 Bewerbungsschreiben.
Ist wohl leider Glückssache… und ohne Kompromisse/Abstriche und Unterstützung durch Freunde/ Familie/Babysitter kaum möglich.
Viel Glück und beißt euch durch. Vielleicht hilft es ja, die ein oder andere Geschichte in der Lokalpresse veröffentlichen zu lassen, falls die dafür offen sind?
Ich habe drei Monate nach meiner Elternzeit, als mein Kind etwas über 1 Jahr alt war, den Job ohne Probleme gewechselt. Das war in der freien Wirtschaft. Da gab es überhaupt keine Probleme. OK, ich bin wieder Vollzeit eingestiegen mit flexibelen Arbeitszeiten. Ich hatte nie Probleme mit einem Kleinkind und Krankheiten oder spontane Tage frei..
Es ist echt schade, dass es so viele Arbeitgeber und KollegInnen gibt, die da Probleme sehen.. Das wir Mütter mal ausfallen ist doch nur wenige Jahre so
Ich würde versuchen, im Gespräch den Fokus ganz klar auf der Arbeit zu lassen und das Thema Kinder nur knapp zu erwähnen. In meinen Bewerbungen stand immer nur „Familie: Ehemann, zwei Kinder“, nichts weiter. Und dann die Zahl der Stunden, die ich arbeiten möchte. Alles weitere hat den AG erstmal nicht zu interessieren. Lass dich erst gar nicht auf ein Gespräch über das Kinderthema ein. Meine Erfahrung: wenn dann nachgehakt wird, ist der AG oft schon in der Defensiven, und man kann sachlich sagen: Die Kinder sind betreut und ein Papa ist übrigens auch da.
Da ich in der Elternzeit immer auch Teilzeit weiter gearbeitet habe, steht die Elternzeit übrigens auch nicht im CV. Auch eine kurze Elternzeit <1 Jahr würde ich gar nicht aufführen.
Ich hatte mehrfach ein ähnliches Problem: Die Stellen wurden mir zwar angeboten, aber eben nur in Vollzeit. Da ich das anfangs, als die Kinder noch im Krippenalter waren, nicht wollte, habe ich mehrere interessante Jobangebote ablehnen müssen. Und mir Stellen gesucht, die zu meinem Familienalltag passen bzw. passten.
Jetzt mit Schulkindern fange ich an mich nach Stellen umzusehen, die zu mir passen und auf die ich Lust habe.
Da dürfen sich dann Mann und Kinder bald ein wenig mehr nach mir richten…
Ist nicht zeitgemäß, Du hast völlig Recht. Genau dieser Kampf wird wieder uns Frauen in die Schuhe geschoben, das ist ein strukturellea Problem. Leider. Ich hatte nach meiner Elternzeit auch einige seltsame Gespräche, ich habe meine Kinder und meinen Status „verheiratet“, nicht mehr angegeben. Ich bin dann öfters zu Gesprächen eingeladen worden. Was natürlich seltsam ist, die Elternzeit wird ja ja im Lebenslauf aufgelistet. Die Fragen nach den Kindern waren dann auch nicht mehr so Problembehaftet.
Kann ich so nicht bestätigen. Als meine Tochter 1,5 Jahre alt war, habe ich mich nach der Elternzeit um einen Job beworben. Teilweise waren das sogar Vollzeitstellen. Ich hatte nicht das Gefühl, da irgendwie benachteiligt zu werden und habe relativ schnell was gefunden. Behörden ticken da vielleicht anders, da sind die Strukturen ja oft veraltet.