Ihr Lieben, habt ihr euch schon mal länger mit dem Begriff "Working Mom" beschäftigt? Arbeitende Mutter? Und euch vielleicht schon mal gefragt, ob das nicht eine Wort-Dopplung ist? Oder habt ihr schon mal eine Mutter gesehen, die nicht arbeitete?
Eine, die nicht tausend Dinge gleichzeitig im Kopf hatte, die sich nicht verantwortlich fühlte, die vielleicht sogar Langeweile hatte? Also wir nicht. Kennen wir nicht. Gibt es vielleicht auch gar nicht. Denn selbst im seltenen Falle einer Mittagspause in einer Hängematte (haha!), rattert das Mütterhirn ja weiter.
Jede Mutter ist eine "Working Mom"!
Ja, verdammt, jede Mutter könnte sich eine Visitenkarte wie die da oben drucken lassen. Jede Mutter ist eine "Working Mom", egal ob sie damit Geld verdient oder nicht. Und nein, eine Mutter schmeißt nicht ihre ganze Ausbildung weg, wenn sie eine Zeitlang bei den Kindern bleibt.
Und nein, nur, weil sie außer Haus arbeiten geht, heißt das auch nicht, dass ihre Kinder nicht ihre erste Priorität wären. Leben und leben lassen, niemand steckt in den Fußstapfen der anderen!
Niemand spricht vom "Working Dad"
Habt ihr euch nicht sogar auch mal gefragt, warum es die Bezeichnung "Working Dad" so gut wie gar nicht gibt? Habt ihr schon mal einen Mann gesehen, der bei Instagram unter sein Foto das Hashtag #workingdad setzt? Haha. Oder einen, der gefragt wurde, warum er denn Kinder in die Welt setzt, wenn er beruflich so gar nicht zurückstecken will und seine Kinder "fremdbetreuen" lässt.
Fremdbetreuung, booooah, noch so ein schlimmes Wort. So ein wertendes, auf das schlechte Gewissen der Mutter abzielendes. Wer lässt denn ernsthaft seine Kinder FREMDbetreuen?
Das Wort "Fremdbetreuung" abschaffen
Wir geben unsere Kinder ja nicht irgendwelchen nie gesehenen Passanten auf der Straße mit! Wir gewöhnen unsere Kleinen wochenlang in der Kita ein, damit sie eben nicht fremdbetreut werden, sondern vertrautbetreut. VERTRAUTbetreut, lasst uns doch einfach das sagen.
Lasst und nicht Working Moms und Stay-at-Home-Moms gegeneinander stellen, sondern einfach darauf vertrauen, dass jede und jeder das Modell findet, das zu ihm und seiner oder ihrer Familie passt. Lasst uns weniger werten und mehr aufmerksam zuhören.
Jedes Familienmodell ist okay
Lasst uns von anderen Lebensmodellen inspirieren und sicher sein, dass NIEMAND absichtlich falsche Entscheidungen trifft, sondern dass wir ALLE immerzu darüber nachdenken, was das Beste für uns und unsere Familie sein könnte.
Was das ist, das entscheidet jede Familie ganz für sich allein – und verdient dafür allen Respekt.
4 comments
Danke das ist überfällig. Ebenso die ( immer gleich dämliche) Frage wie ich es denn mache wenn mein Kind krank wird.( Ich gehe Teilzeit arbeiten muss ich dazu sagen. ) Da hab jch dann mal zurück gefragt wie es denn die Mutter meiner Chefin gemacht hat (Kind irgendwo abgegeben? ). Warum ist es normal wenn die Mutter des Chefs ( oder die Ehefrau) natürlich zu Hause sind mit krankem Kind, Angestellte werden aber dafür schief angesehen? Und sollen sich rechtfertigen.
Absolut d’accord!
Kurz & knapp auf den Punkt & der Schluss sagt alles! Es gibt so viele versch. Faktoren, die ein Familienleben beeinflussen, da sind solche Begrifflichkeiten völlig fehl am Platz!
LG, Richard & Hugo vom https://www.vatersohn.blog/
Wunderbar geschrieben
Vielen Dank!
Oh, wie ich das hasse, wenn ich gefragt werde, „wann ich denn wieder arbeiten gehe“? „Ich arbeite jeden Tag!“ lautet meine Antwort dann!
Schöner Beitrag, so wahr!
Und wer’s nicht glaubt…
.. darf gerne mal einen Tag tauschen!