Ist das schön: Einfach mal nur ein einziges Kind genießen!

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So oder so ähnlich läuft es bei uns ab, wenn ich alle drei Kinder nach der Schule/Kita/Tagesmutter abgeholt habe. 

"Schatz, erzähl mal – wie war es heute in der Schule."

"Gut." 

"Mit wem hast Du im Hort gespielt?"

"Mit mir hat heute niemand in der Kita gespielt."

"Ich hatte gerade Deine Schwester gefragt, Du bist gleich dran." 

"Aber der Elias hat zu mir gesagt…"

"Huch, kannst Du der Kleinen mal das Wasserglas wegnehmen?"

"Ich glaub, ich habe Mathe Hausaufgaben auf."

"Kann ich mich mit Leo verabreden?"

"Wer will eigentlich eine Banane?"

"Wann ist wieder Fußball?"

"Nein, Mausi, nicht den Teller runterwerfen!!!!"

"Mama, ich hab Bauchweh." 

Das soll bedeuten: Oft – zu oft – kann ich mich gar nicht auf EIN Kind konzentieren, weil die anderen zwei einfach dazwischen quatschen, ein Glas Wasser umgeschmissen wird, die Windel voll ist, ein Laserschwert gesucht werden muss, fast ein Legostein verschluckt wird und und und. 

Geschwister haben ist schon so eine Sache. Die Große muss Verantwortung für die Kleinen übernehmen, damit ich in Ruhe telefonieren oder duschen kann. Sie muss zurück stecken, wenn die Kleinste mal wieder einen Trotzanfall hat. Die Kleinen wurden von Beginn an zu Hobbies und Playdates der Großen mitgeschleift – ob sie nun Lust hatten oder nicht.  Die Kleinen waren nie Einzelkind, hatten nie die ungeteilte Aufmerksamkeit von Mama und Papa. 

Ja, meine Kinder sind sicher froh, dass sie einander haben, aber es fällt bei uns auch mal der Satz: "Ich wäre viel lieber ein Einzelkind!" Und deshalb fahren mein Mann und ich jeweils je ein Wochenende mit nur einem der großen Kinder weg. Exklusiv-Zeit, Eltern-Kind-pur, ganz konzentriert auf EIN Kind. 

Und wisst Ihr was? Nicht nur die Kinder genießen das total – auch für uns Eltern ist es wunderbar. Endlich mal wieder nur mit einem Kind kuscheln, statt einem anderen noch schnell eine Reiswaffel zu reichen. Kein Geschwister-Streit, keine Eifersüchterleien, kein Zerteilen, kein Gefühl, dass man nicht allen gleich gerecht wird. Endlich mal wieder zuhören und sich alles genau erklären lassen, was gerade so in der Kita/Schule los ist. Oft bemerke ich erst dann: "Boah, ist die/der groß geworden. Was für kluge Sachen er/sie sagt. Wie coole Gedankengänge er/sie hat. Wie lustig er/sie doch ist." 

Für mich sind diese Wochenenden so wichtig, weil ich richtig Mutterglück auflade. Im Alltag zwischen Job und drei Kindern wurschtel ich mich oft so durch. Mut zur Lücke, manchmal auch einfach nur funktionieren, oft am Rande der Belastbarkeit sein, auch an sich und seinen Erziehungsmethoden zweifeln. Wenn ich exklusiv mit nur einem Kind unterwegs bin, merke ich: Wir machen gar nicht alles falsch -das ist nämlich ein echt tolles Kind. 

Es ist für mich Entschleunigung, weil ich tatsächlich auch mal wieder dazu komme, meine Nase in ein Buch zu stecken oder einfach mal vor mich hinzuträumen. Nicht falsch verstehen – ich würde keine meiner Kinder missen wollen – aber zu dritt halten die mich ganz schön auf Trapp. 

Am Wochenende steht nun also eine Auszeit nur mit meinem Sohn an. Ich freue mich riesig darauf. Und er plant schon seit Wochen, was er alles mitnehmen wird. Ich freue mich darauf, neben ihm aufzuwachen und zu wissen: "Nur wir beide. Keine Ablenkung. Ich bin ganz für dich da. Und das wird uns beiden viel Kraft für die nächsten Wochen geben." 

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1 comment

  1. Das kann ich sehr gut
    Das kann ich sehr gut verstehen. Sowohl das Jonglieren der drei Kinder im Alltag, als auch das bewusste Genießen der Ein-Kind-Auszeit. Unser drittes Kind war ein ungeplantes Überraschungs-Ei und nun wo es da ist würden wir es natürlich nie wieder hergeben, aber im Alltag denke ich oft: Drei ist echt viel… Irgendwie soviel mehr als zwei… Die Wahrscheinlichkeit, dass 2 friedlich vor sich hin spielen und man dann in spontan in Ruhe Quality Time mit dem dritten hat (und nicht der Versuchung nachgibt schnell was aufzuräumen oder sonstwie zu erledigen) eher gering… Ein ganzes Wochenende hatte ich jetzt noch nicht mit einem Kind, aber wir machen immer mal wieder exklusive Ausflüge, ein bestimmtes, dem Alter oder Interesse des Einzelnen entsprechendes Theaterstück oder so und schon das ist toll! Allein die Hinfahrt eine Art Mini-Urlaub. Was für eine übersichtliche Situation mit nur einem Kind unterwegs zu sein… (Ich weiß allerdings von Ein-Kind-Eltern, dass die natürlich nicht dauernd diesbezüglich im Glück schweben – die Dosis macht’s mal wieder). Nächstes Jahr fährt mein Mann mit den beiden jüngeren 1 Woche in Urlaub und ich bleibe mit dem Großen (der dann Schule hat) Zuhause. Da freue ich mich total drauf!

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