Ihr Lieben, mein absolut liebstes Ritual während der Schwangerschaft war das Einölen meines Bauches. Selbst bei Baby Nummer 3 habe ich mir dafür immer Zeit genommen, oft war das im Alltagstrubel die wirklich einzig bewusste Zeit mit meinem Ungeborenen. Meine Haut bewusst zu pflegen, war super wichtig für mich, für meine innere Balance und mein äußeres Wohlbefinden.
Was da eigentlich mit unserer Haut während der Schwangerschaft passiert, was ihr gut tut, auf welche Inhaltsstoffe wir lieber verzichten sollten, das haben wir die Hautpflege-Expertin Yurie Schwarz von frei öl gefragt.
Liebe Yurie, viele werdende Mamas hoffen ja auf den Schwangerschafts-Glow. Ist eine Schwangerschaft also generell gut für die Haut? Oder anders: was passiert da eigentlich genau mit uns?
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt stark, es werden vermehrt die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron produziert. Diese Hormone haben auch positive Auswirkungen auf unsere Haare und unsere Haut. Die erhöhten Wassereinlagerungen sorgen für frische, gut durchfeuchtete Haut, kleine Fältchen werden aufgepolstert und durch die erhöhte Durchblutung erscheint die Haut rosig und vital. Die Haare werden durch diese Hormone auch voller, glänzender und kräftiger. Das alles kennt man unter „Schwangerschaftsglow.“
Aber es werden auch vermehrt männliche Hormone produziert, sogenannte Androgene. Diese sorgen für vermehrte Talgproduktion. Wird zu viel Talg produziert, wird die Haut fettig. In Kombination mit einer Verhornungsstörung können Poren verstopfen, dann wird die Haut unrein. Daher ist es wichtig, die Hautpflege während der Schwangerschaft dem „neuen“ Hauttyp anzupassen.
Manche Schwangere leiden auch an einer sogenannten „Schwangerschaftsmaske“, das ist eine Hyperpigmentierung: großflächige, dunkle Verfärbungen vor allem im Gesicht. Der Effekt wird durch UV-Strahlen verstärkt, daher ist im Frühling/Sommer während der Schwangerschaft der UV-Schutz besonders wichtig! Die Hyperpigmentierung geht aber nach der Entbindung durch den Östrogen-Abfall wieder zurück.
Was kann ich tun, um das Bindegewebe am Bauch zu stärken?
Zupfmassagen unterstützen die Elastizität und regen die Durchblutung an. Wechselduschen und sportliche Betätigung (Schwimmen ist ideal!) tun ebenfalls sehr gut. Und natürlich ist eine gute Hautpflege wichtig.
Über das Ölen hinaus – was tut der Haut noch gut während der Schwangerschaft?
Hier gilt: weniger ist mehr. Pflegeprodukte mit unnötigen, hautbelastenden Inhaltsstoffen meiden, milde, nicht austrocknende Reinigungsprodukte verwenden. 1-2 Gesichtsmaken und Vollbäder wöchentlich sind super für die Entspannung.
Zurück zu den Inhaltsstoffen. Auf welche sollte man verzichten?
Eine übermäßige Aufnahme von Vitamin A (über die Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika, hier ist eine Aufnahme über die Haut möglich) kann teratogen (fruchtschädigend) wirken, daher lieber vorsichtshalber auf Vitamin A-haltige Pflegeprodukte verzichten.
Butylparabene (Konservierungsmittel): es gibt Hinweise darauf, dass die Verwendung von butylparabenhaltigen Kosmetika während der Schwangerschaft in Zusammenhang mit später übergewichtigen Kindern stehen könnte, daher auch das lieber vermeiden.
Triclosan (Konservierungsmittel): auch wenn ein direkter Nachweis fehlt, gibt es Hinweise darauf, dass Triclosan möglicherweise einen Einfluss auf das hormonelle System haben könnte und allergenes Potential hat. Also auch vorsichtshalber lieber vermeiden.
Und wenn die Haut dann doch gerissen ist – was kann ich dann noch tun?
Auf jeden Fall weiterhin fleißig ölen/cremen, damit nicht noch mehr Rissen entstehen, am Besten in Kombination mit einer Zupfmassage. Unser frei öl® PflegeBalsam für Schwangere enthält einen Wirkstoff (Oleosoft 4 Komplex, gewonnen aus Oliven-, Borretsch-, Leinsamen-,Mandelöl), der bereits bestehende Schwangerschaftsstreifen reduziert und kann auch während der Schwangerschaft verwendet werden.
—–Und für alle, die gerade schwanger sind, empfehlen wir unser Buch „WOW MOM – der Mutmacher für deine Schwangerschaft“