Ihr Lieben, wir singen hier ja gern mal Loblieder auf die Jugend und mögen es, wenn sich auch die jüngere Generation hier mal äußert (seien es unsere 10jährigen Zwillinge im Doppel-Interview, eine Achtjährige, die in Obhut genommen wurde oder das Interview des 9jährigen Leo mit Astronautin Insa Thiele-Eich). Heute geht es um Emily, die eine beeindruckende Initiative mit 14 gegründet hat: Die Riders for Future für mehr Nachhaltigkeit im Reitsport. Heute ist die junge Frau 18. Wir durften sie interviewen.
Liebe Emily, du hattest ganz schön viel Initiative mit 14 und hast die Riders For Future gegründet, erzähl doch mal kurz, um was es da geht.
Riders For Future ist eine Initiative und Nachhaltigkeitsplattform im Pferdesport. Dort informieren wir wöchentlich auf unseren Kanälen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch im Pferdesport gelingen kann. Und wie man den ökologischen Hufabdruck von sich und seinem Pferd verringern kann. Aber auch coole DIYs Anleitungen, Bio-Rezepte, Upcyclingprojekt-Ideen und Co. findet man auf unseren Plattformen.
Du sagst, Nachhaltigkeit muss nicht immer Verzicht bedeuten, Nachhaltigkeit kann auch Spaß machen – erklärt doch mal wie!
Na, alleine schon, wenn man Dinge für und aus dem Pferdestall upcycelt und man so vielen Sachen ein zweites Leben schenkt! Das Herstellen eigener ökologischer Pferdepflegeprodukte oder die Biodiversität rund um den Pferdestall mit vielfältigen Projekten zu fördern, kann auch sehr viel Spaß machen.
Mit 14 hängen andere Kinder viel vorm Handy, warst du schon immer eine Macherin oder hast du einfach gute Leute um dich rum, die an deine Ideen glauben?
Da ich bis 16 noch sehr erfolgreich Leistungssport im Bereich Ponyspringen betrieben habe, gab es neben der Schule, dem Training und dem Treffen mit Freunden kaum Zeit für das Handy. Gerade über meinen Leistungssport, die damit verbundenen vielen wöchentlichen Fahrten zum Turnier und zum Training und über die FFF Bewegung mit Greta Thunberg bin ich ins Grübeln gekommen.
Ich wollte meinen eigenen ökologischen Hufabdruck minimieren und habe so im Internet immer wieder nach Tipps gesucht. Doch bin ich bis Dato im Netz nur auf einzelne Möglichkeiten gestoßen. So kam mir die Idee eine Seite zu gründen, auf der man alle Tipps gebündelt finden kann und sich gegenseitig austauschen kann. Also ja, ich bin dann wohl eher eine Macherin! 🙂
Du wohnst auf einem Pferdehof, richtig? Wie gestaltet sich das Leben dort? Seit wann reitest du denn und was bedeutet dir der Umgang mit dem Tier?
Ja, ich wohne mit meinen Eltern auf einem Pferdehof. Mein Alltag gestaltet sich als sehr schön, da ich jeden Tag nach der Schule reiten darf und mich um unsere Tiere kümmern kann. Meine Tiere bedeuten mir alles. Dort kann ich immer gut die Seele baumeln lassen. Ich reite seitdem ich denken kann, mit 4 Jahren habe ich mein erstes Pony Mooni bekommen und seitdem habe ich nie mit dem Reiten aufgehört 🙂
Betreust du deine Website allein, wer hat dir die gebaut? Was sagen deine KlassenkameradInnen zu deinem Engagement?
Nein, ganz alleine neben der Schule und den Pferden schaffe ich es nicht Riders For Future (RFF) zu betreuen. Mir hilft meine Familie sehr viel und natürlich auch nette Menschen, die wir über die RFF-Community kennenlernen durften. Eine Website und die Social Media-Kanäle alleine zu betreuen wäre neben der Schule undenkbar. Auch die Recherchen um neue Themen, die Produktion von neuem Content, Messeauftritte und Co. sind Familiensache. Zudem habe ich neben RFF ja auch noch einen privaten Ponykanal @emilys_pony_world, auf dem ich die Community in meinem täglichen Ponyhofalltag mitnehme. Ohne einen strukturierten Wochenplan geht da nichts. Aber das kenne ich ja aus dem Leistungssport. 🙂
Meine Klassenkameraden finden mein Engagement super und fragen sich aber immer, wie ich alles unter einen Hut bekomme.
Du hast schon jetzt so viel bewirkt, was planst du denn als Nächstes?
Ich plane natürlich für die Zukunft immer weiter PferdesportlerInnen vom Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sensibilisieren, weiter zum Nachdenken anzuregen und das mit viel Spaß, Freude und Herzblut. Als Nächstes haben wir eine Mitmachaktion für Reitvereine geplant, jedoch ist das noch „top secret“.
Was möchtest du allen mit auf den Weg geben, die sagen, naja, bringt ja eh alles nichts, ich allein kann das Klima ja nicht retten?
Ich möchte den Menschen mit auf den Weg geben, dass die vielen Kleinigkeiten das große Ganze ergeben. Wenn jede oder jeder nur ein paar Dinge umsetzt, kommen wir unserem Ziel, den Planeten zu retten, schon viel, viel näher.