Ihr Liebe, wir haben hier immer wieder Berichte zum Thema Hochsensibilität, weil wir wissen, dass es zu dem Thema immer noch viele Vorurteile gibt und auch, dass viele von euch oder euren Kindern hochsensibel sind. Heute erzählt uns Jasmin von ihrer Hochsensibilität, sie möchte anderen betroffenen Familien helfen und Mut machen.
Mein Weg zur Hochsensibilität
Hochsensibilität – ein Wort, das oft so viel mehr Fragen aufwirft, als es Antworten gibt. Vielleicht hast du es schon mal gehört, vielleicht denkst du, es sei eine dieser Modeerscheinungen, die unsere Welt komplizierter machen. Vielleicht wirkt es auf dich wie eine Ausrede: „Ach, dein Kind ist so sensibel?“ Es muss doch lernen, dass das Leben kein Ponyhof ist.“ Ich verstehe solche Gedanken, denn ich habe sie auch schon zu oft gehört. Aber Hochsensibilität ist kein Luxusproblem, keine Schwäche und schon gar keine Ausrede. Sie ist ein Teil von mir, von meiner Tochter und von vielen anderen Menschen. Eine Gabe, die unser Leben bereichert – aber uns auch herausfordert.
Lass mich dir erzählen, wie ich meine Hochsensibilität entdeckt habe, wie ich sie angenommen habe und wie sie mir geholfen hat, mein Kind besser zu verstehen. Vielleicht erkennst du dich oder dein Kind in meiner Geschichte wieder.
Wie alles begann
Erst vor etwa drei Jahren habe ich entdeckt, dass ich hochsensibel bin. Ich erinnere mich noch genau an den Abend, als mir dieser Begriff zum ersten Mal bewusst wurde. Nach einem anstrengenden Tag saß ich erschöpft auf dem Sofa, zermürbt von dem Gedanken, warum ich mich immer so „anders“ fühle. Warum mich die Menschen in meinem Leben oft ausnutzen, warum oberflächliche Gespräche mich innerlich leer zurücklassen und warum ich immer das Gefühl hatte, nicht genug zu sein.
Ich war diejenige, die nachts um drei zur Stelle war, wenn ein Freund Probleme hatte, die sich immer meldete – oft ohne Gegenleistung. Dann fiel mir ein Artikel in die Hände, der mein Wesen beschrieb, als ob jemand mich beobachtet hätte. Plötzlich machte alles Sinn: meine intensiven Gefühle, meine feine Wahrnehmung, die Freude an kleinen Dingen – aber auch die tiefe Erschöpfung nach lauten, hektischen Tagen.
Endlich verstand ich, warum ich nach meiner Arbeit als Erzieherin erst einmal schlafen musste, um die Lautstärke und die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Damals dachte ich, das sei normal. Doch heute weiß ich: Meine Hochsensibilität war der Grund. Diese Erkenntnis hat mich tief erschüttert, aber auch befreit. Ich begann, mich selbst zu verstehen und zu akzeptieren. Jahrelang hatte ich geglaubt, nicht gut genug zu sein, und mich zurückgezogen, um niemandem zur Last zu fallen. Doch mit der Zeit lernte ich, dass Hochsensibilität keine Schwäche ist, sondern eine unglaubliche Stärke. Sie erlaubt mir, tiefe Verbindungen einzugehen, aufmerksamer zu sein und die Welt mit all ihren Nuancen wahrzunehmen.
Hochsensibilität im Alltag
Es gibt viele kleine Situationen im Alltag, in denen meine Hochsensibilität besonders spürbar ist. Laute Geräusche in einem vollen Restaurant, eine hektische Menschenmenge im Supermarkt oder auch ein Streit, den ich gar nicht direkt miterlebe – all das wirkt auf mich, als würde mein Inneres davon durchgeschüttelt. In solchen Momenten helfen mir Pausen, bewusste Atemübungen oder ein Spaziergang in der Natur, um wieder zu mir selbst zu finden. Diese Strategien habe ich mit der Zeit entwickelt, um besser mit meiner Hochsensibilität umzugehen. Aber als Mama, kannst du dir sicher denken, dass man das oft hinten anstellen muss, weil es gerade nicht geht.
Manchmal stoße ich auch auf Unverständnis. „Du bist viel zu empfindlich!“ oder „Reiß dich doch mal zusammen!“ – solche Sätze tun weh, denn sie zeigen, dass viele Menschen nicht verstehen, was es bedeutet, hochsensibel zu sein. Doch ich habe gelernt, diese Kommentare nicht persönlich zu nehmen. Stattdessen sehe ich sie als Chance, mehr über Hochsensibilität zu erzählen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
Hochsensibilität bei meiner Tochter
Diese Reise zu mir selbst hat mir geholfen, auch bei meiner Tochter genauer hinzusehen. Schon als Säugling zeigte sie eine feine Wahrnehmung und eine sanfte Art, die sie bis heute begleitet. Doch die größte Herausforderung begann mit der Schule. An einem Tag kam sie weinend nach Hause, weil sie sich ausgeschlossen gefühlt und von der Lehrerin vor der Klasse bloßgestellt wurde. Ihr kleiner Körper sprach Bände, obwohl sie kaum Worte fand. Ich erkannte mich in ihr wieder: die stille Hoffnung, verstanden zu werden.
Ich erklärte ihr, dass ihre Empfindsamkeit keine Schwäche ist, sondern eine Superkraft. Heute kann sie besser für sich einstehen, aber der Regelschulbetrieb bleibt oft eine Herausforderung. Denn Hochsensibilität wird in Schulen leider oft nicht erkannt und als Defizit abgestempelt. Dabei sind 20 Prozent der Kinder in Deutschland hochsensibel – das sind fünf Kinder in jeder Schulklasse. Viele bleiben unentdeckt, weil ihre Bedürfnisse nicht verstanden werden.
Gemeinsam entdeckten wir, was ihr gut tut: ruhige Zeiten nach einem anstrengenden Schultag, kreative Aktivitäten, die ihr Freude machen, und offene Gespräche über das, was sie bewegt. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, ihre Gefühle ernst zu nehmen und ihr zu zeigen, dass sie genauso gut ist, wie sie ist.
Warum ich für hochsensible Kinder losgehe
Hochsensibilität ist für meine Tochter und mich eine Brücke geworden, die uns noch näher zusammengebracht hat. Sie lehrt uns, auf das Wesentliche zu achten, echte Verbindungen einzugehen und die kleinen, besonderen Momente des Lebens zu schätzen. Doch ich weiß auch, wie überwältigend es sein kann, die feinen, oft stillen Bedürfnisse eines hochsensiblen Kindes wahrzunehmen – vor allem, wenn man sich dabei allein fühlt. Deshalb möchte ich Eltern von hochsensiblen Kindern unterstützen und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind.
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Mein Angebot für dich: Vielleicht fragst du dich jetzt: „Und wie soll ich das schaffen?“ Genau hier möchte ich dir die Hand reichen. Ich biete dir meine Unterstützung an, um herauszufinden, wie du dein hochsensibles Kind besser verstehen und begleiten kannst. Dabei geht es nicht um perfekte Lösungen, sondern um liebevolle Strategien, die zu deiner Familie passen. Gemeinsam schauen wir hin, was dein Kind wirklich braucht – damit es sich in seiner Einzigartigkeit wohl und verstanden fühlt.
Aktuell biete ich eine 1:1 Beratung zum Thema: Mein Kind ist hochsensibel und jetzt? Im Erstgespräch schauen wir uns gemeinsam die individuellen Herausforderungen im Schul- und Familienalltag deines hochsensiblen Kindes an.
Gleichzeitig stelle ich dir mein Begleitprogramm vor: Ein Paket mit 5 individuellen Terminen à 1 Stunde, in dem wir gemeinsam konkrete Problemlösungsstrategien erarbeiten. Zusätzlich erhältst du hilfreiche Materialien wie PDFs und E-Books, die dich und dein Kind nachhaltig unterstützen. Dieses Gespräch dient als erster Schritt, um Orientierung zu finden und langfristig mehr Leichtigkeit in euren Alltag zu bringen. Auf meinem Instagram-Kanal teile ich:
- Herzliche Gespräche auf Augenhöhe: Wir reden über das, was dich bewegt, und finden Wege, die genau zu euch passen.
- Einfach umsetzbare Werkzeuge: Tipps und Ideen, die ich selbst als hilfreich empfunden habe – für einen Alltag, der Raum für die Bedürfnisse deines Kindes schafft.
- Individuell gestaltete Materialien: Kindgerechte Erklärungen und kleine Impulse, die euch im Alltag weiterhelfen.
- Eine feste Begleitung: Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Ich bin da, um zuzuhören, zu verstehen und mit dir neue Perspektiven zu entwickeln.
Hochsensibilität ist eine Superkraft – für dein Kind, für dich und für eure Familie. Lass uns gemeinsam entdecken, wie viel Stärke, Tiefe und Liebe in dieser besonderen Gabe steckt. Ich freue mich darauf, dich auf diesem Weg zu begleiten – Schritt für Schritt. Buche hier gleich einen Termin fürs Erstgespräch.
14 comments
Es gibt tolle Bücher zu dem Thema von Frau Melanie Vita.
Hochsensibelität ist für ein Kind keine Superkraft.
sie ist eher anstrengend und etwas störend.
Mein Sohn ist hochsensibel und tut sich mit vielem schwerer als seine Schwester.
Gleich sportlich, gleich schlau, aber grübelt ständig – über Risiken, über Gefühle anderer, usw. oder er träumt. Das ist grundsätzlich schön, aber sehr störend bei der benötigten Konzentration auf Latein Unterricht.
Mein Sohn ist ein toller Mensch, aber ihm, mir und seinem Papa würde das Leben etwas leichter fallen, wenn er weniger empfindsam wäre.
Wenn man das nicht anerkennt, dann täuscht man sich selbst und nimmt die Anstrengung des Kindes und der Familie nicht ernst.
Wir thematisieren das Thema nur in der Familie und das ganz wenig.
Es soll kein Drama sein.
Es ist keine Krankheit, also brauchen die Lehrer sich keine Information dazu.
Ich würde sehr vorsichtig mit dem Begriff „Superkraft“ sein. Denn eine „Superkraft“ bedeutet, dass häufig Betroffene in anderen Aspekten mehr als leiden.
Meine Cousine hat Autismus und ist hochintelligent. Letztere könnte in manchen Augen eine Superkraft sein. Aber dadurch ist meine Cousine sozial relativ eingeschränkt. Sie hat Schwierigkeiten, bspw., Freundschaften aufzubauen. Sie ist äußerst geräuschsempfindlich.
Sollte man die Hochintelligenz auf Grund dessen wirklich als Superkraft ansehen? Sollte man behaupten, dass ein sehr gutes Gehör eine Superkraft ist?
Meine Antwort und die meiner Cousine lautet: Nein.
Zudem erschließt sich aus de. Artikel nicht, ob diese Frau eine gewisse Ausbildung abgeschlossen hat.
Unter Superkraft verstehe ich eine Fähigkeit, die merkliche Vorteile verschafft gegenüber Individuen, die diese Superkraft nicht besitzen. Unsere Kinder wachsen mit Superhelden auf (Avengers, Ladybug und co), deren Superkräfte sie zu (Super-)Helden machen.
Auch nach mehrmaligem Lesen des Texts habe ich nicht verstanden, was genau jetzt der merkbare Vorteil einer Person mit Hochsensibilität sein soll.
Davon abgesehen, ist es sicher wünschenswert für das Kind, die Hochsensibilität in einen positiven Zusammenhang zu stellen. Sie Superkraft zu nennen, finde ich da jedoch etwas übertrieben.
Schön, dass sich diese Mutter so sehr bemüht und für sich und ihre Tochter Strategien entwickelt hat, damit es ihnen besser geht. Das ist die Hauptsache und das Wichtigste ! Aber wie schon oben in einem Komentar erwähnt wurde, hat es etwas gefähliches und auch unseriöses, von sich auf Andere zu schliessen ohne weitere Indikatoren in Betracht zu ziehen. Zudem stösst es mir auf, wie sie hochsensible Personen, als einzigartig bezeichnet. Wir alle sind doch einzigartig, ob mit oder ohne Diagnose von irgend was……was weiss man schon von Anderen und ihren Strategien für ein besseres Leben ? Und wie fühlt man sich anders ? Weiss man wirklich, wie sich Andere fühlen ? Oder fühlen sich sowieso alle anders, weil wir alle sowieso unterschiedlich sind ?
Naja, aber sie erzählt doch nur ihre eigene Geschichte. Sie schließt meiner Meinung nach nicht auf andere sondern hat sich Gedanken gemacht und dazu bietet sie, wie ich auf ihrer Insta-Seite gesehen habe, ein kostenloses Erstgespräch an. Ich denke es gibt genug Mütter, die vielleicht ein hochsensibles Kind haben und nach Erfahrungen oder eben einfach nach einem Gespräch mit einer betroffenen suchen und für die ist es doch gut. Ich versteh manchmal diese Bewertung der Beiträge nicht und diese Negativität. Immer erstmal alles negativ sehen. GANZ GANZ SCHLIMM.
Liebe Celina,
Ich habe lange über deinen Kommentar nachgedacht. Und ja , all zu negativ sollte man es nicht sehen. Du hast ganz bestimmt Recht, dass diese Mutter nur Gutes bewirken möchte und vielleicht auch wirklich kann. Aber eine persönliche Erfahrung, ersetzt einfach keine professionelle Diagnostik. Und mir scheint, als würden immer mehr psychologische Fachbegriffe in den normalen Sprachgebrauch aufgenommen werden und selbst Diagnosen gestellt ( siehe zb auch Narzissmus ) und das hat, in meinen Augen, auch etwas sehr gefähliches. Die Eigenschaften, die die Autorin als Hochsensibilität deklariert, gehen für mich schon in diese Richtung, aber bestätigen nicht zu 100%, dass eine Hochsensibilität vorhanden ist. Aber, wie ich schon in meinem ersten Kommentar geschrieben habe, ist für mich an dieser Geschichte das Wichtigste, dass es ihr und ihrer Tochter besser geht. Es ist gut, wenn man sich selbst zu helfen weiss.
Ich habe mir diese doch eigentliche Werbung durchgelesen. Woher nimmt die Dame ihre Kompetenz für die Beratung? Hat sie irgendeine Ausbildung? Oder fusst alles nur auf ihre eigenen Erfahrungen? Das zweite finde ich etwas gefährlich. Und wie grenzt sich Hochsensibel von empfindsamen Menschen oder aufmerksamen ab. Mir ist vieles einfach gar nicht klar nach dem ich diese Werbung (so empfinde ich es) gelesen habe
Ohje, hochsensibel ist keine Modeerscheinung – da hat die Autorin recht. Sie ist wohl eher die Ausprägung einer besser spezifizierten Neurodivergenz wie Autismus und/oder ADHS. Es ist schön, wenn die Dame für sich einen Weg gefunden hat ohne professionelle Hilfe mit sich klarzukommen. Leider sollte hieraus aber kein Service für andere abgeleitet werden. Insbesondere nicht bevor eine tatsächliche Diagnose gestellt oder ausgeschlossen wurde.
Wie man überhaupt darauf kommt, dass 20% der Kinder hochsensibel seien, wenn es für die Feststellung überhaupt keine professionelle Metrik gibt… absolut unseriös und potenziell gefährlich!
Darunter muss ich jetzt auch noch einmal schreiben, liebe Gabi. Jeder empfindet natürlich anders, aber es ist doch nur ein Angebot? Wenn man mal die Definition von Werbung googelt, kommt Folgendes heraus:
Werbung ist die Beeinflussung („Meinungsbeeinflussung“ Kroeber-Riel 1988, 29) von verhaltensrelevanten Einstellungen mittels spezifischer Kommunikationsmittel, die über Kommunikationsmedien verbreitet werden. Werbung zählt zu den Instrumenten der Kommunikationspolitik im Marketing-Mix.
Also ich würde das so nicht interpretieren. Ich finde es nur schade, dass eine Person, die anderen helfen möchte, gleich so negativ betrachtet wird. Schließlich kennen wir sie ja nicht persönlich.
Langsam macht es wirklich keinen Spaß mehr, irgendwas zu lesen, weil die Menschen sofort negativ gegenüber alles und jedem sind.
Hallo Celina,
Ich habe diesen Artikel geöffnet mit der Erwartung, dass ein Erfahrungsbericht veröffentlicht wurde. Nach der Hälfte des Textes war es ein Angebot zur Beratung. Das beschreibt deine Definition von Werbung auf jeden Fall.
Ich sehe es wirklich negativ und kritisch, dass unausgebildete Personen Beratungen anbieten. Und gerade in diesem Bereich finde ich es echt gefährlich. Aber das ist meine persönliche Meinung.
Super an diesem Beitrag finde ich, dass diese Mutter tolle Strategien für sich und ihre Tochter gefunden hat. Aber reicht Das aus, um andere Menschen zu beraten? Und du sagtest es, wir kennen diese Person nicht persönlich und wissen zu wenig, um ihnen eine Beratung zuzutrauen.
Liebe Celina,
Manchmal ist es nötig anzusprechen, wenn man das Gefühl hat, dass etwas jemandem evt.auch schaden könnte, obwohl es sicher nicht mit Absicht wäre. Das sehe ich auch als Hilfestellung und ist nicht wirklich böse gemeint. Wie du auch selber sagst, sollte man Menschen nicht verurteilen die einfach helfen wollen. Ich wollte auch nur helfen mit meinem Kommentar ! In Sachen Gesundheit ist ein gesundes Mas an Skepsis durchaus angebracht, das sagen mir meine eigenen Erfahrung, die ich gemacht habe….
Übrigens hat man, ja immernoch die freie Wahl, das Angebot anzunehmen oder nicht. Dass viel zu oft und zu schnell zu negativ auf Sachen oder Menschen reagiert wird, halte ich auch für sehr traurig, da sind wir uns einig.
Ich vermisse die Kennzeichnung des Beitrags als die Anzeige, die er ist.
Liebe Ute, wir sind verpflichtet, Beiträge als Anzeige zu kennzeichnen, wenn wir für die Veröffentlichung ein Honorar bekommen haben – was hier nicht der Fall ist. Liebe Grüße