Ihr Lieben, neulich hatten wir den Beitrag von Katja, die sich sehnlichst ein drittes Kind wünscht, aber aus Vernunftgründen keins bekommen wird. Sie erzählte uns davon, dass sie und ihr Mann mit zwei Kindern schon oft sehr gefordert seien und dass die Kraft für ein drittes wohl nicht ausreichen würde. Daraufhin ab es auf unserer Facebook-Seite viel Diskussion, es ging auch darum, dass man bei so einer Entscheidung viele Punkte berücksichtigen müsse, unter anderem auch die finanzielle Sicherheit, die Wohnsituation und so weiter. Daraufhin meldete sich Antonia bei uns, sie ist Mama von fünf Kindern und liebt das Großfamilien-Leben – auch, wenn sie dadurch natürlich auf einige Dinge verzichten muss. Hier erzählt sie uns von ihrem Leben:
Mein Leben als Großfamilien-Mama
Können unvernünftige Entscheidungen manchmal auch die richtigen Entscheidungen sein? Für mich persönlich kann ich diese Frage bejahen. Ich habe fünf Kinder und ich glaube, jedes einzelne dieser Kinder war das Ergebnis einer mal mehr, mal weniger unvernünftigen Entscheidung.
Und doch sind diese Kinder alle goldrichtig in meinem Leben und ich würde mich immer wieder für sie entscheiden. Denn für mich gibt es neben der Frage danach, ob ich mir ein Kind „leisten“ kann – was vor allem materielle Aspekte abdeckt – einige viel wichtigere Fragen bei der Überlegung, ob ich ein (weiteres) Kind in meinem Leben haben möchte.
Als mein erstes Kind auf die Welt kam, war ich 23 und steckte mitten im Studium. Mein Mann und ich
– wir waren damals seit etwa zwei Jahren zusammen – fühlten uns bereit und wünschten uns ein
Kind; wir hatten ein tiefes Vertrauen zueinander und auch Vertrauen in den Wunsch, ein gemeinsames Kind großziehen zu können. Wir haben da nicht überlegt, ob wir es uns leisten können, wenn das Kind mal studieren will oder ob wir nun eine größere Wohnung brauchen. Es war klar, dass wir alles, was auf uns zukommen würde, gemeinsam angehen und auch schaffen würden, so wie wir es zuvor auch geschafft haben.
Dabei hatten wir nicht viel Geld (nur Bafög und ein Doktorandengehalt), kein Auto und auch sonst einen einfachen, studentischen Lebensstil. Als ich schwanger wurde, war ich dann in meinem Freundeskreis die erste und einzige; mein Mann ist acht Jahre älter und hatte immerhin ein paar Freunde mit Kindern, so dass wir uns ein hilfsbereites soziales Netzwerk aufbauen konnten. Babysachen, Kinderwagen und dergleichen haben wir Second Hand gekauft; ein Babyzimmer gab es nicht.
Wie erwartet war die erste Zeit mit Baby nicht nur süß, sondern auch anstrengend und kräftezehrend. Wir sind öfter an unsere Grenzen gekommen, auch wenn unser Sohn kein Schreikind war, sondern einfach nur ein durchschnittliches Baby mit guten und schlechten Tagen. Gleichzeitig haben wir es geliebt, dieses kleine Wesen bei uns zu haben und zu sehen, wie es größer wird und dazulernt. Ich habe wenige Monate nach der Geburt wieder Uniseminare besucht; mein Mann konnte seine Arbeitszeit als Doktorand recht frei einteilen und wir wechselten uns mit der Betreuung ab.
Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen
In unserer ostdeutschen Stadt fanden wir zum Glück bald eine Tagesmutter und später einen Kitaplatz. Es war für uns völlig normal, dass unser Sohn ab dem ersten Geburtstag auch anderswo betreut wird und wir auch wieder Zeit zum Arbeiten, für uns allein oder für uns als Paar haben durften. Wir freuten uns, wie gut ihm der Kontakt zu anderen Kindern gefiel, wie er immer selbstständiger und von uns unabhängiger wurde und haben das auch nicht hinterfragt. Erst später fiel mir auf, wie viele Mütter in meinem Freundeskreis eher damit hadern, ihre Kinder „abzugeben“ und wie schwer es ihnen fällt, sich auch um ihre eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Ich glaube, das konnte ich schon immer ganz gut.
Zwei Jahre nach unserem ersten Kind und nur wenige Wochen nach Abschluss meines Studiums kam unser zweiter Sohn zu Welt; wieder jeweils drei Jahre später unser dritter und vierter Sohn. Das war nicht von Anfang an geplant, sondern immer aus der jeweiligen Situation heraus entschieden. Wir fanden es schön, wie unsere älteren Jungs miteinander aufwuchsen und wie lebendig und vielfältig die Beziehungen werden, wenn vier unterschiedliche Menschen als Familie zusammenleben – das konnte mit fünf und später sechs Menschen ja eigentlich nur noch besser werden! Und es wurde besser: Die Jungs sind alle grundverschieden und doch miteinander fest verbunden.
Der Älteste spielt Schach mit dem Jüngsten; die beiden Mittleren teilen ihre Leidenschaft für Zirkus, Zauberwürfel und für Kartentricks; die beiden Jüngsten bauen zusammen Lego; die beiden Ältesten spielen Volleyball miteinander und zocken auch gern mal eine Runde. Alle sind grundsätzlich für alle anderen ansprechbar, helfen sich, ärgern sich, machen Scherze, verbünden sich mal gegeneinander oder mal gegen uns Eltern. Es ist aber immer für alle klar, dass unser Zusammenleben nur funktionieren kann, wenn wir aufeinander Rücksicht nehmen und eigene Bedürfnisse zurückstellen können. Ich glaube, dass unsere Kinder diese Fähigkeiten besonders früh und nachhaltig gelernt haben, denn das wird mir von ihren Lehrkräften immer wieder bestätigt.
Die schweren Seiten der Großfamilie
Das Großfamilienleben, das hier etwas naiv und beschönigend klingen mag, hat natürlich auch unangenehme Seiten: Wäsche, Essen, Ordnung, Krankheit – um nur mal die wichtigsten Stichworte
für die schier unendliche Arbeit zu nennen, die jede Familie kennen dürfte. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass diese Arbeit mit jedem Kind einfach nur mehr und mehr wird, schließlich können ältere Kinder mithelfen und man lernt im Laufe der Jahre auch, sich zu organisieren, sich auf Wesentliches zu konzentrieren und passende Familienroutinen zu finden. Am meisten hilft wohl die Tatsache, dass viele Kinder sich miteinander beschäftigen können und ich daher als Spielpartnerin weniger gefordert bin (und mich auch nicht gegen meinen Willen einspannen lasse).
Unsere Kinderwunschzeit hat auch verschiedene Phasen des Überlegens und Zweifelns durchlaufen; insbesondere mein Mann fühlte sich zeitweise sehr gefordert und hatte Sorge, seinen Kindern nicht (mehr) gerecht werden zu können. Ich möchte das Leben als Großfamilie nicht rosarot ausmalen, sondern einfach zeigen, dass die Vernunftsperspektive nur eine unter vielen ist, wenn es um Familienplanung geht.
Ausschlaggebend war für uns eben nie die Frage, ob Geld/Platz/Autogröße etc. für ein weiteres Kind reichen, sondern ob es uns als Familie bereichern würde. Auch die Frage danach, was wir tun würden, wenn das nächste Kind mit einer Beeinträchtigung auf die Welt käme oder einer von uns oder den Kindern erkrankt, hat uns nicht maßgeblich beeinflusst. Für mich ist es Teil des Lebensrisikos, dass wir Manches nicht vorhersehen oder ausschließen können. Ich habe darauf vertraut, dass wir einen Weg des Umgangs finden würden, wenn uns oder dem Baby etwas passiert – dafür genügte das Wissen, dass mein Mann und ich ein gutes Team sind, dass wir als Familie zusammenhalten und dass wir für alle Kinder unser Bestes geben (und dass das reicht!).
Darüber hinaus haben wir immer wieder neu (also von Kind zu Kind) evaluiert, wie es uns geht, welche Hürden wir genommen haben, welche gerade vor uns liegen und ob wir uns in der jeweiligen Situation wirklich noch weiteren Familienzuwachs wünschen. Denn während unsere Familie größer wurde, hat sich natürlich auch sonst viel bei uns verändert. Mein Mann und ich haben auch eigene berufliche und private Ziele verfolgt. Wir gingen ein halbes Jahr ins Ausland, wir zogen zurück nach Deutschland; ich begann zu arbeiten, wechselte meinen Job, begann ein zweites Studium und schloss dieses ab; mein Mann hat auch diverse Stellenwechsel hinter sich. Dabei haben wir uns von der Verantwortung für unsere Kinder nie abhalten lassen, sondern immer überlegt, wie alle Bedürfnisse und Interessen zum Zug kommen können – und dabei ohne schlechtes Gewissen Krippe, Kita, Großeltern und Freunde zur Unterstützung genutzt.
Unsere Kinder profitieren von den Geschwistern
Unsere Kinder sind dadurch schnell selbstständig geworden und darauf bin ich wirklich sehr stolz: Sie bewältigen ihre Wege zur Schule und zum Sport allein; die Älteren kümmern sich um ihre Wäsche und helfen beim Einkaufen und Kochen; auch die Jüngeren bewegen sich frei im Viertel und zeigen uns dabei, dass wir ihnen vertrauen dürfen und sie Absprachen einhalten. Smart Watches, Handy, Babyphone und dergleichen besitzen wir nicht.
Natürlich – und dessen sind wir uns absolut bewusst – haben wir auch viel Glück gehabt: Unkomplizierte Schwangerschaften und Geburten, gesunde Kinder und gesunde Eltern, ein kleines Reihenhaus mit immerhin drei Kinderzimmern, die geteilt werden, aber völlig ausreichend sind, eine Oma für Notfälle in der Nähe. Mein Mann und ich sind heute beide in Teilzeit berufstätig und verdienen sicher besser als der Durchschnitt – Vermögen können wir mit fünf Kindern aber nicht aufbauen.
Wir leben immer noch ohne Auto, ohne Überseeurlaube, ohne viele Restaurantbesuche. Wir kümmern uns ganz unspektakulär um unsere Altersabsicherung und zahlen einen Immobilienkredit ab. Studium, Auslandsjahr, Führerschein – all diese Großausgaben, die noch auf uns zukommen (können), werden wir besprechen, wenn es so weit ist. Ich selbst habe mit Bafög studiert und meinen Führerschein selbst finanziert – warum sollten das meine Kinder nicht genauso tun können? Materielles ist uns einfach nicht besonders wichtig – im Gegenteil. Ich fühle mich befreiter mit einem kleineren Hausstand, daher überlege ich immer sehr genau, welches Spielzeug und welche Technik ich wirklich brauche und kaufen möchte.
Unser ältester Sohn hat längst begriffen, dass viele seiner Freunde mit deutlich mehr materiellem Wohlstand aufwachsen. Ob er neidisch ist? Klar, oft. Aber er sieht auch, dass seine Freunde nicht glücklicher sind als er. Inzwischen – ich habe es schon nebenbei erwähnt – ist zu unseren vier Söhnen noch eine kleine Tochter hinzugekommen, die sieben Jahre jünger als ihr jüngster Bruder ist.
Unser Nachzügler bringt so viel Freude
Während viele meiner Freundinnen nun Teenagerkinder haben und ihre wiedererlangte Freiheit genießen, haben wir noch einmal von vorn angefangen. Und ich fühle mich so reich beschenkt! Denn eigentlich war unser Kinderwunsch nach Sohn Nummer 4 abgeschlossen. Dann kam vor drei Jahren eine ungeplante
Schwangerschaft, die uns zunächst ziemlich aus der Bahn geworfen hat, die wir dann aber mit Freude
und erneutem Mut zur Veränderung angenommen habe. Leider endete die Schwangerschaft in der 11. SSW in einer Fehlgeburt.
Ich habe mir für die Verarbeitung viel Zeit genommen, habe auch wieder Freude und neue Pläne für mein Leben gefunden. Was trotzdem blieb, war der neu entflammte Kinderwunsch. Die Jungs waren gefühlt von heute auf morgen groß geworden und benötigten immer weniger Begleitung. Ich aber hatte noch so viel Freude und Kraft für das Leben mit (kleinen) Kindern. Mein Mann brauchte noch anderthalb Jahre, bis er dazu auch bereit war. War es eine unvernünftige Entscheidung, noch ein fünftes Kind zu bekommen? Bestimmt. Platz und Geld wurden ja nicht mehr.
Jede Familie muss ihren Weg finden
Aber ist nicht schon das erste Kind eine unvernünftige Entscheidung, angesichts der klima- und friedenspolitischen Krisen? Ist die Vernunftsperspektive vielleicht eine Sackgasse? Und wie kommt es eigentlich, dass sich Familien jenseits des 2-Kind-Modells immer ein Stück rechtfertigen müssen? Kein Kind – karrieregeil, ein Kind – verwöhnt, drei Kinder und mehr – naiv oder religiös oder beides.
Ich selbst empfinde die Entscheidung anderer Frauen für oder gegen (viele) Kinder immer legitim und hoffe, dass jede von ihnen ihr gewünschtes Modell auch leben kann. Ich möchte mich aber auch für meine Entscheidung nicht entschuldigen müssen und nicht belächelt werden. Genauso wie es Frauen gibt, die ein Kind bereuen, so gibt es auch Frauen, die gern ein (weiteres) Kind bekommen hätten – neben „Regretting Motherhood“ sollte also auch die Trauer über einen verpassten Kinderwunsch thematisiert werden.
Ich selbst hätte mich immer gefragt, wie das Leben mit einem fünften Kind gewesen wäre, wenn ich meinen Kinderwunsch nicht umgesetzt hätte. Wenn ich heute beobachte, wie liebevoll der 15-jährige Teenager seine Babyschwester knuddelt; wie selbstlos der 12-Jährige die Kleine durch die Wohnung trägt, damit wir Eltern in Ruhe essen können; wie knuffig der 10- und der 7-Jährige sie morgens als erstes begrüßen und abends als letztes ins Bett verabschieden – dann weiß ich, dass diese Entscheidung für mich und für uns genau richtig war.
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Erfrischend auch einmal solch eine Perspektive zu lesen. Mein Mann und ich sind beide Einzelkinder, wir haben uns damals beide im Auslandssemester kennengelernt, ich mitten im Bachelorstudium und er kurz vor seinem Masterabschluss. Als ich schwanger wurde, war die Freude groß, wir hatten nie über Familienplanung oder ähnliches gesprochen, waren aber glücklich eine kleine Familie zu sein. Wir wussten, das wir dem Kind genug bieten können, nicht weil das Geld vorhanden war, wir teilten uns eine Zwei Zimmer Wohnung, er hatte gerade seinen festen Job angefangen und ich steckte im Studium und arbeitete nebenbei als Kellnerin. Aber unser Umfeld unterstützte uns und für den Anfang reichte es. Natürlich gab es schwere Zeiten, aber das hatte nichts mit den Gegebenheiten zu tun, sondern einzig allein, dass die Erziehung eben kein Zuckerschlecken ist. Wir wurden schnell wieder schwanger und wussten, dass auch unser zweites Kind unsere Familie berreichern wird. Fast forward, ich bin gerade schwanger mit dem fünften Kind, jede Herrausforderung haben mein Mann und ich gemeinsam geschafft. Wir haben uns den umständen angepasst. meine Kinder haben schnell gelernt, dass ihre Mithilfe unser aller Leben leichter macht. Sie helfen sich gegenseitig mit Hausaufgaben, mein ältester bringt den jüngsten manchmal zum Fußball und und und. Das größte Problem, war finanziell gesehen, die Wohnsituation. Wir haben letztendlich uns beraten lassen in Hinblick auf Immobilienfinanzierung und auch mithilfe eines Rechners ausgerechnet, welche monatlichen Belastungen tragbar wären, bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital. Wir hatten Glück und haben somit letztes Jahr ein wenig außerhalb ein tolles Haus gefunden und dadurch, dass jeder angepackt hat, sowie Oma und Opa und Freunde meiner Kinder, ist der Umzug relativ glatt verlaufen.
Jeder Mensch ist anders, und so ist auch jede Familie anders. Als Einzelkind hätte ich nie gedacht, wie toll ich mein jetziges lautes Leben finde.
Ich finde den Artikel sehr berührend und hervorragend.
Der finanzielle Aspekt sollte in meinen Augen auch nur begrenzt den Ausschlag für oder gegen ein weiteres Kind geben.
Ich selbst bin mit 4 weiteren Geschwistern aufgewachsen. Wir haben uns sehr lange sogar zu viert ein Zimmer geteilt, was ich mit tollen Erinnerungen verbinde.
Wir hatten nie die tollsten Klamotten, sogar nur 3 Fernsehprogramme ( Kind der 80er Jahre) und gar keine Reisen. Trotz dessen hatte ich nicht das Gefühl, dass ich was verpasse oder schlechter darstehe, als andere.
Was es uns gelehrt hat, ist definitiv nicht der Masse hinterherzurennen, sondern eigene Werte zu setzen, was einem wichtig ist.
Dennoch haben meine Eltern es ermöglicht dass wir alle das Gymnasium besuche, studieren, zwei sogar einen Dr. machen.
Man kann also mit wenig Geld auch zufriedene, glückliche und erfolgreiche Kinder erziehen. Ausschlaggebend finde ich die persönlichen Ressourcen und vor allem Zeit.
Daher finde ich den Artikel toll und sehr bereichernd.
Für mich sehr interessant und mit vielen Perspektivwechseln geschrieben. Danke dafür und ich freue mich mit euch über euer Familienglück! Wir haben ein Kind mehr als gedacht, weil sich Zwillinge eingemogelt haben 😉 und manchmal ist das schon extra anstrengend oder aufwändig. Aber innerlich macht es mich wahnsinnig glücklich die Meute zu sehen. Wir haben zum Glück auch eine gute Betreuungssituation, ganz gute Arbeitszeiten und familiäre Hilfe.
Von der Wohnsituation her fehlt uns allerdings auch ein Zimmer. Das würde mich nochmal interessieren, wie die aktuelle Aufteilung mit den 5 bei euch ist?
Hallo, ich fand den Bericht gut. Mir ging wieder durch den Kopf, dass es eben Frauen gibt, die einfach für diesen Trubel gemacht sind! Ich bin es nicht. Mir reichen unsere beiden Kinder neben meiner und der Berufstätigkeit meines Mannes voll und ganz! Meine Allgemeinärztin hat auch gerade ihr 5. Kind bekommen und ist happy damit. Steigt gerade wieder in die Praxis ein. Ich finde es toll, dass es eben so verschieden ist. Alles Gute für die Familie!
Liebe Kathrin, genau so geht es mir auch mit meinen zwei Kindern. Bin aktuell mehr als ausgelastet. Trotzdem trauere ich einem weiteren Kind sehr hinterher.. ich hoffe das lässt nach. Den Bericht finde ich sehr schön geschrieben und hut ab 🙂
Alles Liebe
Der Grundgedanke, dass es beim Kinderwunsch nicht nur um den finanziellen Aspekt geht, ist für mich total nachvollziehbar und richtig. Dennoch ist es doch auch so, dass die Autorin in vielen Momenten Glück hatte (und das haben leider nicht alle, auch wenn sie die gleiche Einstellung/Vertrauen haben ,wie die Autorin)und vom finanziellen Aspekt her doch recht abgesichert dasteht.
Der Bericht hat mir richtig gut gefallen! Alles Gute für die Familie!
Es ist schön, dass es der Autorin so gut geht mit ihrer Familie, aber sie spricht es doch selber an: sie haben Glück. Verdienen gut, ein Häuschen mit satten drei Kinderzimmern. Da stimmen nun mal auch die Voraussetzungen. Wir hätten auch gerne ein drittes Kind. Aber wir wohnen in einer 3-Zimmer-Wohnung, mein Mann und ich arbeiten beide im Home Office. Noch sind die Kinder klein (3 und 0) und brauchen kein eigenes Zimmer, aber die Zeit kommt. Eine größere Wohnung in unserer Gegend ist fast unmöglich zu bekommen und dann unmöglich für uns zu bezahlen, die Miete wäre doppelt so hoch. Bei den gestiegenen Lebenskosten kommen wir so kaum zurecht, da ich gerade noch mit Baby in Elternzeit bin und davor wegen Kind 1 in Teilzeit gearbeitet habe (25 Stunden Betreuung bei einer Tagesmutter). Geld ist oft ein Thema und leider auch Streitpunkt. Ein drittes Kind würde uns ruinieren, Kinderwunsch hin oder her. So einfach ist das.
Schön, dass Antonia so im Reinen mit ihren Entscheidungen ist und in ihrer Familie alles so gut läuft.
Etwas negativ aufgestoßen ist mir die Tatsache, dass Antonia sich im Text als tendentiell finanziell weniger privilegiert beschreibt. In meinen Augen ist das Gegenteil der Fall. Im Text kam immer wieder sinngemäß die Formulierung, dass Antonia und ihr Mann „sich über Geld nicht viele Gedanken gemacht haben“. Genau das trifft üblicherweise auf Menschen zu, die keinerlei Geldsorgen haben und bei denen Geld buchstäblich „kein Thema“ ist. Sie schreibt, dass sie und ihr Mann „ganz unspektakulär einen Immobilienkredit abzahlen und etwas für ihre Altersvorsorge tun“. So unspektakulär finde ich das nicht. Mit fünf Kindern ein eigenes Haus kaufen zu können und trotzdem noch in die Altersvorsorge investieren zu können – ganz und gar keine Selbstverständlichkeit. Es sei denn vielleicht, man hat sich auf dem platten Land (nicht Speckgürtel) ein altes, sanierungsbedürftiges Haus gekauft.
Auch die Aussage, dass Antonias Familie sich keine Überseeurlaube und nur wenige Restaurantbesuche leistet, spricht für mich nicht dafür, dass ihre Familie finanziell irgendwie „unterdurchschnittlich“ dasteht. Ich denke mal, außerhalb der sehr gehobenen Mittelschicht machen die wenigsten Familien regelmäßige Fernreisen und gehen oft essen. Auch hat Antonia ein zweites Mal studiert, das will auch erstmal finanziert sein.
Wo steht denn, dass sie sich als tendenziell finanziell weniger privilegiert beschreibt? Habe ich das überlesen? Sie schreibt doch sogar, dass sie sicher besser als der Durchschnitt verdienen.
Ich finde den Bericht sehr ausgewogen, realitätsnah und undogmatisch. Vielen Dank für den Bericht!