Kleine neue Freiheiten: Katharina über ein kinderloses Wochenende

Ihr Lieben, wenn man so ein Nachzügler-Baby wie wir bekommt, dann ist das natürlich in erster Linie total schön – aber eben auch oft nochmal eine Rolle rückwärts in die Fremdbestimmung und ein Abschied von gewissen Freiheiten. Unsere Großen sind ja 13, 10 und 7 Jahre alt, da war es kein Problem, mal ein oder zwei Stündchen weg zu sein und die Kids zu Hause zu lassen. Mit einem Eineinhalb-Jährigen geht das natürlich in dieser Art nicht.

Die meiste Zeit kann ich mit dieser „Rolle rückwärts“ sehr gut umgehen, aber manchmal erwische ich mich doch auch bei dem Gedanken: Wie leicht/entspannt wäre es jetzt, wenn wir nur die drei Großen dabei hätten?“ Aktuellste Beispiele: Der Flug nach Italien, auf dem die Großen ganz happy einen Film auf dem iPad geschaut haben, während der Kleine natürlich beschäftigt werden musste.

Oder im Urlaub selbst: Die drei Großen sind große Schnorchel-Fans und waren fast nonstop im Wasser. Wäre da nicht der Jüngste gewesen, auf den man natürlich (gerade in Wassernähe) ständig ein Auge haben muss, hätten wir Eltern wahrscheinlich herrlich am Strand entspannen können.

Große Geschwister bringen den Eltern kleine Freiheiten

Und nun kommt’s: Weil wir eben einen Nachzügler haben, haben wir auch das Glück, dass die drei Großen oft eine große Unterstützung sind. So hat unsere fast Vierzehnjährige neulich zum ersten Mal abends babygesittet, ihren kleinen Bruder sogar ins Bett gebracht, damit mein Mann und ich zu meinem Geburtstag schick essen gehen konnten. Bisher hatten wir für solche Abende immer eine Babysitterin engagiert, was aber natürlich eine ganz schöne finanzielle Investition ist (Babysitter plus Abendessen gehen ist echt happig). Für uns war das echt ein Meilenstein und hat total gut geklappt.

Und tatsächlich waren mein Mann und ich letztes Wochenende ohne Kinder auf der Hochzeit meiner liebsten Kindergartenfreundin am Chiemsee. Für einen Tag/Abend fand ich es viel zu aufwendig, die Kids alle aus Berlin mitzunehmen und außerdem hatten wir mal wieder richtig Lust, unbeschwert und ohne innerliche Handbremse feiern zu gehen. Da die Großen versprochen hatten, meine Mama mit dem Kleinen gut zu unterstützen, hat die Großmutter tatsächlich ein Wochenende alle vier Kinder versorgt und uns so eine mega Auszeit verschafft. Wie toll war es, das Menü ungestört zu genießen, ordentlich zu tanzen, einen Drink zu viel zu trinken, auszuschlafen und nur mal für sich selbst denken zu müssen…

Natürlich braucht der Kleine nach wie vor viel Aufmerksamkeit und immer wieder klappen auch Dinge nicht, die ich mir vorgenommen habe – weil er krank wird oder Nähe braucht oder oder oder. Aber: Ich merke, dass immer wieder kleine und auch schon größere Freiheiten drin sind. Das macht mich total happy und tut mir so gut.

Interessanterweise fällt es mir immer ziemlich schwer, die Kinder in andere Aufsicht zu geben, aber wenn ich erstmal los bin, dann kann ich recht schnell abschalten und habe auch keinen Drang, ständig zu Hause nachzufragen, wie es läuft. Wie ist das bei euch? Fahrt ihr regelmäßig ohne die Kinder weg? Und wenn nein, warum nicht? Ich freue mich auf eure Geschichten.