Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt: „Für immer verändert“

Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt

Ihr Lieben, Anna fühlte sich sehr überfordert in ihrer Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt. Sie spürte vor allem eines: große Angst. Wie konnte sie damit umgehen? Wie zuversichtlich in die Zukunft blicken? Was, wenn sie auch dieses Kind verlieren würde?

Anna hätte sich professionelle Hilfen gewünscht. Und genau diese bietet sie nun selbst für Mütter nach Verlusterfahrungen an. Sie hat sich mit www.annathay-coaching.com selbständig gemacht und erzählt hier ihre Geschichte.

Stille Geburt: Warum bestraft mich das Leben?

„Am 31. Januar 2014 habe ich meinen ersten Sohn still auf die Welt gebracht. Ich hatte ein Mittel zum Einleiten der Wehen bekommen und wartete. Nach vielen Stunden merkte ich nachts plötzlich, wie die Fruchtblase geplatzt war und die Wehen einsetzen. Ich versuchte, zu atmen. Ich versuchte, loszulassen.

Ich wusste, wenn ich dich jetzt auf die Welt bringe, dann wirst du bald nicht mehr bei mir sein. Die Tränen flossen während der Geburt. Es tat so weh, dich gehen lassen zu müssen. Ich hatte mir doch schon das Leben mit dir vorgestellt. Ich wollte dich halten, stillen und streicheln. Warum? Immer wieder diese Frage. Warum bestraft mich das Leben?

Vom Moment des Abschieds

Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt

Ich hielt durch, ohne PDA, und dann warst du da. Die Hebamme legte dich in ein Körbchen und dann kam dein Vater wieder ins Zimmer, den hatte ich rausgeschickt, als die Presswehen anfingen. Zum ersten Mal in neun Jahren Beziehung sah ich meinen Mann weinen und wie er in diesem Moment realisierte, dass er Vater wurde. Vater von diesem wunderbaren Schatz, der nicht bei uns bleiben konnte.

Ich weiß nicht mehr, wie lange wir verweilten. Ich war sehr, sehr erschöpft und konnte vor lauter Erschöpfung nicht weinen. Dann kam der Moment des Abschieds. Wir gingen nach Hause und du bliebst da. Es zerriss mein Herz. Das Baby, was 26 Wochen in mir gewachsen war, mit dem ich so eine intensive Zeit verbracht hatte, blieb da. Es ist immer noch unvorstellbar, wenn ich diese Zeilen schreibe.

Die Trauer: Wie gelähmt, ohnmächtig, betäubt

Ich fühlte mich gelähmt, ohnmächtig, wie betäubt. Das „Nach Hause kommen“ war schrecklich. Ich wollte einfach nicht mehr sein. Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr fühlen. Meine Brust, die bereit war zu stillen, mein Bauch, der fast schon wieder flach war. Aber du warst nicht da.

Die nächsten Wochen waren die schwersten meines Lebens. Zum Glück war ich im Mutterschutz und musste nicht arbeiten gehen. Ich musste nicht funktionieren. Ich verkroch mich zu Hause, bis ich langsam anfing, mir Unterstützung zu suchen.

Ich fand Selbsthilfegruppen für Sternenkinder, einen Rückbildungskurs für verwaiste Mütter, und eine wunderbare Mentorin. Sie half mir aus der Selbstverurteilung in die Selbstliebe. Ich begriff, dass dies nicht das Ende meines Lebens war, sondern der Anfang von einer neuen Zeit, der Anfang der Reise zu mir selbst.

Jahrelang hatte ich nur funktioniert, nicht auf mich geachtet, weder seelisch noch körperlich. Das fing ich nun an zu ändern, wenn auch in kleinen Schritten. Damals ging ich nach den zwei Monaten Mutterschutz sofort wieder arbeiten, weil ich dachte, ich muss. Weil ich dachte, ich kann mein Team nicht im Stich lassen. Heute ermutige ich jede Frau, sich die Zeit zu nehmen, die sie braucht, um eine Verlusterfahrung zu verarbeiten.

Überfordert in der Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt

Ich war damals nach drei Monaten wieder schwanger und komplett überfordert und verängstigt. Ich wusste nicht, wie ich diese 9 Monate überstehen konnte, ohne vor Angst und Sorgen durchzudrehen. Ich suchte Unterstützung bei meiner Angst vor der Folgeschwangerschaft, aber ich fand niemanden, der speziell in dieser herausfordernden Zeit Begleitung anbot.

Das wollte ich ändern.

Und so darf ich heute Frauen die Unterstützung sein, nach der ich mich damals so sehr gesehnt habe. Ich unterstütze Frauen, wieder Vertrauen aufzubauen. In sich, in ihren Körper und das Leben. Dabei geht es auch um Selbstfürsorge und Selbstliebe.

Begleitung für Trauerphase und Folgeschwangerschaft

Folgeschwangerschaft nach stiller Geburt

Ich biete Begleitung an in der Trauerphase, auf dem Weg in eine neue Schwangerschaft und in der Folgeschwangerschaft. Meine Begleitung zeichnet sich aus durch regelmäßige Gesprächstermine sowie Messenger-Support zwischen den Terminen, damit ich da sein kann für dich – wann immer eine Sorge, die Angst oder der Schmerz hochkommt. Praktische Übungen helfen dir bei der Umsetzung im Alltag, damit du dich mit der inneren Kraft in dir verbindest und einen neuen Umgang mit Schmerz, Trauer und Ängsten findest.

Ich bin heute dankbar für meinen Weg als Mutter von einem Sternenkind, einem 8jährigen Sohn und einer 5jährigen Tochter. Du bist nicht allein mit deinem Schmerz und du musst diese schwere Zeit nicht alleine durchstehen!

Suche dir Unterstützung, was immer dir helfen kann: Psychotherapie, Hypnose, Körperarbeit, Selbsthilfegruppen, Yoga, Coaching. Sei es dir wert, dich um dein seelisches und körperliches Wohlbefinden zu kümmern! Für dich und die Folgegeneration!“

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