Ihr Lieben, was fehlt Euch gerade am meisten? Ich wette: soziale Kontakte. Wenn uns diese Pandemie etwas gezeigt hat, dann doch, wie wichtig andere Menschen für uns und unsere mentale Gesundheit sind. Wie wertvoll gute Freunde sind, wie sehr wir gemütliche Treffen mit ihnen vermissen. Wenn ich gefragt werde, auf was ich mich am meisten freue, dann ist das eine große Grillparty mit allen Freunden.
Und natürlich vermissen auch die Kinder ihre Freunde sehr. Das tägliche Kicken auf dem Schulhof, das Quatschen mit den Freundinnen, das Spielen in der Kita – all das geht momentan nicht. Auch für unsere Kinder und deren Freunde eine harte Zeit.
Wann ist ein Freund ein guter Freund?
Ich habe meine Kinder neulich mal gefragt, was einen guten Freund eigentlich ausmacht. „Dass er lieb ist und man gut mit ihm spielen kann“, sagte mein Sohn. „Dass er mir zuhört und wir miteinander Spaß haben“, meinte meine Tochter. Und die Vierjährige sagte: „Dass ich mit ihm toben kann.“
Keiner sagte: „Dass er so ist wie ich“ – was uns auch zeigt, wie schön es ist, dass wir alle unterschiedlich sind und dass wir – wenn wir uns auf einander einlassen – so sehr von einander profitieren können. Immer wieder gibt es deshalb Freundschaften, bei denen man auf den ersten Blick denkt: „Mhhh, das passt irgendwie nicht“ – und die trotzdem ganz wunderbar funktionieren.
Von genau so einer Freundschaft handelt das Kinderbuch „Eine Maus namens Julian“ von Joe Todd-Stanton, das diese Woche im BELTZ Verlag erschienen ist (ab 4 Jahren). Um was geht es? Die Maus Julian ist ein Eigenbrötler, andere Tiere fürchtet er, die Artgenossen nerven ihn. Und so ist er meistens alleine.
Bis der Fuchs auf der Suche nach Futter in seine Höhle kracht und aus Versehen mit dem Kopf stecken bleibt. Weil weder der Fuchs sich selbst befreien kann, noch Julian ihm helfen kann, fangen die beiden an, sich zu unterhalten, essen gemeinsam und stellen fest, wie schön es mit dem anderen ist, obwohl sie eigentlich Feinde sind. Und als Julian den Fuchs am nächsten Morgen doch befreien kann und der Fuchs wieder in den Wald abhaut, stellt er plötzlich fest, dass es doch ganz schön war, Gesellschaft zu haben. Wie die Geschichte ausgeht, verrate ich natürlich noch nicht…
Die Maus Julian rührt uns alle
Was ich aber verraten kann: Meine beiden jüngeren Kinder lieben das Buch. Die „Moral“ der Geschichte ist schnell verstanden und berührt. Besonders schön finde ich die Illustrationen, es werden Höhlenquerschnitte gezeigt, auf denen es viel zu entdecken gibt. Und den kleinen Julian, auch wenn er anfangs etwas mürrisch ist, schließt man dank seiner großen Augen auch gleich ins Herz.
Wer also noch ein schönes Bilderbuch für seine Kinder sucht, dem kann ich „Eine Maus namens Julian“ sehr empfehlen. Es eignet sich auch wunderbar als Geschenk für einen Kitafreund, um zu zeigen, wie schön und wichtig Freundschaften sind.
Und wer noch mehr über das Buch und seine Entstehungsgeschichte erfahren möchte, kann sich hier alles in einem Trailer ansehen. So so schön!