Der Test ist positiv: Eine Großfamilie in Quarantäne und Isolation

Kind mit Covid-19

Symbolfoto: pixabay

Ihr Lieben, als uns die Autorin dieses Gastbeitrags ihre Worte schickte, schrieb sie dazu: „Das Warten hat ein Ende“. Denn ja, mittlerweile fühlt es sich so an, als sei es nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wann“, bis sich unsere Kinder mit Corona infizieren. Bei dieser Familie ist es nun so weit: Das erste Kind wurde positiv auf Covid-19 getestet. Wie sie das innerhalb der Familie handhaben und welches Kopfkino im Mamahirn tobt…

Positiver Schnelltest bei der Freundin

Und plötzlich war da war dieser Anruf einer Freundin: „Ich muss euch leider sagen, dass Lara einen positiven Schnelltest hatte. Wir haben noch einen zweiten Test gemacht, von einer anderen Firma, auch positiv. Es tut mir so leid!“

Lara ist die beste Freundin meiner Tochter Martha und geht mit unserer Tochter Frieda zusammen in die Flexklasse der Grundschule. Sie war die Nacht vor dem positiven Schnelltest bei uns gewesen, als Übernachtungskind, mit negativem Schnelltest zuhause. Da war das Risiko doch eigentlich gering gewesen, oder? Da war er nun also: Der Anruf, auf den ich als Mama von vier Kindern seit zwei Jahren gewartet habe. Und was fühlte ich?

Mhm, vielleicht hat die Impfung bei Martha doch noch etwas Schutz gebracht? Aber Lara und Martha haben sich gleichzeitig bei einer Impfaktion des Kreises Mitte Januar impfen lassen. Wie lange war das her? Noch keine zwei Wochen, also Schutz gleich Null?! Isolieren wir irgendjemanden? Ne, Schwachsinn, Lara war im gesamten Haus und hatte Kontakt zur ganzen Familie. Wie soll das gehen, wenn die Kinder 8, 6, 5 und 1 sind?

Das Gedankenkarussell beginnt

Wir werden sehen! Nun Ruhe bewahren. Oder doch nicht. Das Gedankenkarussell rast. Ok, noch am selben Abend massig Tests bestellt, am nächsten Tag Schule und Kitas informiert, unsere Schnelltests sind „noch“ alle negativ. Wie gut, dass mein Mann und ich geboostert sind, somit können wir rein theoretisch in die „Freiheit“. Während meiner „Mittagspause“ (das Kleinkind schläft und mein Mann hat ein Auge auf die anderen im Homeoffice) schnell einkaufen und Beschäftigungsmaterial für die Kinder kaufen.

Am dritten Tag nach DEM Anruf gefällt mir Martha nicht. Sie hat leicht erhöhte Temperatur, Husten und glasige Augen. So geht es den ganzen Tag, aber alle Schnelltests (morgens, mittags und abends) sind negativ. Na gut, sind wir gespannt auf den nächsten Tag, Tag 4. Und da ist er dann – dieser zweite Strich bei Martha am vierten Tag nach Erstkontakt.

Aber warum nur bei Martha? Warum sind ihre ungeimpften Schwestern negativ? Wie kann das sein? Martha geht es heute besser, sie hustet nur noch. Mhm, und jetzt?

Auch an Tag 5 und 6 sind alle anderen Familienmitglieder weiter negativ. Somit kann man schon sagen, dass Lara wohl erstmal „nur“ Martha angesteckt hatte. Und wir abwarten müssen, wann Martha ihre Schwestern ansteckt oder auch nicht. Denn sie von uns fernzuhalten, nein, das bringen wir nicht übers Herz.

Kommt jetzt die „Familiendurchseuchung“?

Vielleicht finden einige unsere „Familiendurchseuchung“ fahrlässig, aber wie hätten wir das anders regeln sollen? Martha ab dem Kontakttag allein in ihr Zimmer stecken? Mit 8 Jahren? Und so viele Tage ohne körperlichen Kontakt zu der Familie bleiben? Nein, das ist keine Option für uns!

Was mich nun immens beschäftigt ist diese ungewisse Quarantäne– und Isolationszeit. Wann können die Kinder wieder raus? Wie überstehen wir dieses Virus? Wie soll ich den Kindern wieder schulisch helfen, wenn ihr Kopf sich dagegen wehrt? Homeschooling klappt bei uns nicht besonders gut, das wissen wir bereits aus den Zeiten der Schulschließungen.

Gehen wir endlos in Quarantäne?

Es wäre so furchtbar, wenn erst 6 oder 7 Tage nach Marthas positivem Test ein Test bei den Schwestern positiv wäre. Dann ginge das ganze Spiel von vorne los und wir säßen endlos hier fest.

Meine Elternzeit endet in einer Woche und ich habe mich schon so auf das Arbeiten gefreut – endlich aus dem Haushaltswahn rauskommen, mich mit gutem Gewissen schminken und schön anziehen. Aber nun? Die erste Arbeitswoche muss ich definitiv krank machen, und dann?

Bei diesen vielen Gedanken kommen mir die Tränen. Gerade gestern war so ein Tag, da liefen sie, einfach so. Diese Ungewissheit, diese Angst, dass das Virus doch auch Schäden bei den Kindern hinterlässt und diese große Aufgabe, nun weiterhin mindestens noch eine Woche voll und ganz für die vier unterschiedlichen Charaktere da zu sein. Wie soll ich das schaffen?

Schokolade hilft immer!

Wie gut, dass es meinen Mann und einige Freundinnen gibt, die mich aufheitern und mit denen ich auch die negativen Gefühle teilen kann.

Heute gönnen wir uns einfach mal einen Tag der Schokoladentoasts. Erst einmal heißt es nun: Krönchen richten und weiter so! Wir Mamas haben die letzten zwei Jahre so gut durchgehalten, diesen Winter schaffen wir auch noch!! Das hoffe ich zumindest…

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15 comments

  1. Bei uns ist eher umgekehrt! Kind (wird morgen 11Jahre alt) hat seit
    einer Woche positiven Test (auch pcr bestätigt) aber keine Symptome! 4jährige Schwester und wir (beide geboostert) immer negativ und ebenfalls keine Symptome! In der Schule und auch im Freundeskreis alle negativ! Keiner weiss wo sie es her hat und freitesten nach gültigen gesetzlichen Regelungen funktiontiert nicht, da Test immer wieder positiv….denke wir werdwn auch in eine Endlosschleife kommen, wenn wir uns noch anstecken und es so ewig dauert bis die Viren wieder weg sind.Gute Besserung, viel Geduld und gute Nerven für alle!

  2. Hier hat es uns am Montag erwischt. Haben zwei Jahre zurück gesteckt, überall Maske und Abstand, Kontakte reduziert usw. Wir Erwachsenen sind geboostert, die beiden Großen doppelt geimpft. Dann hat die Große es aus der Schule mitgebracht, der mittlere und ich (Mama) hatten heute positiven Schnelltest, der ganz kleine und der Papa sind noch negativ. Dabei hat der kleine allerdings Symptome, find ich jetzt nicht so witzig mit einem halben Jahr.
    Zum Glück wohnen wir in BW, wo man je nach Kreis einen kostenlosen PCR-Test auf Wunsch bekommt, das haben wir auch gleich in Anspruch genommen.
    Wir isolieren hier keine Kinder. Obwohl unser Kleinster Risikokind ist und ich richtig Bammel hab, wie sich eine Infektion bei ihm entwickelt. Zum Glück stille ich noch und er bekommt hoffentlich da drüber ein paar Antikörper ab…
    Und zu diesem ewigen „Kinder bekommen es nur leicht“: Ich kenne inzwischen zwei Kinder mit Long Covid, 0,8 bis 1 % ist halt doch nicht nix…

  3. Die Kita hat’s, die halbe Nachbarschaft hat’s, alle Kinder sind erkältet – und alle Schnelltests bisher negativ. Dieses Warten auf den positiven Test… Das fühlt sich total absurd an.

  4. So wie die Autorin schreibt sehe ich es auch: die Frage ist nicht ob, sondern wann die Infektion daher kommt…
    Darum wäre es doch gut, wenn man einen Grundstock auf Lager hat an unverderblichen Lebensmittel und sich mit frischen Sachen beliefern lässt (Freunde, Nachbarn, Shop…) um nicht höchstwahrscheinlich infiziert (wie im beschriebenen Fall in diesem Artikel oder in der gar frisch positiv getestet noch dringend Einkaufen gehen zu müssen…sondern beim Anruf bei echtem Verdacht gleich Zuhause bleiben🙏

  5. Es ist Roulette. Meine Schwiegermutter, die Kinder und ich waren übers Wochenende im Schnee. wie erwachsenen positiv, und erkältet. die kinder negativ aber auch später leicht erkältet. da wir in zwei häusern nebeneinander wohnen und mein mann und schwiegervater zusammen arbeiten, haben wir frauen uns mit den kindern in das eine haus abgesondert, die männer waren im anderen. am ende ist mein mann jetzt auch erkältet, negativ getestet. nach der ersten impfung ging es mir durchaus schlechter ! also man weiß einfach nicht was kommt und kleine kinder absondern finde ich sehr schwierig umsetzbar.

  6. Huhu, wir sind in der gleichen Situation, auch 4 Kinder, Freitag abend Kind 1 positiv, heute mittag Kind 2 positiv, fehlen noch 2 Kinder… Omi Kron kriegt uns alle.
    Ich habe ähnliche Gedanken und hoffe dass wir uns wenigstens alle so zeitnah anstecken, dass wir Ende nächste Woche sich sind, gerade ist das Timing gut, um die HJI passiert nicht viel in der Schule, werden keine Arbeiten geschrieben.
    Euch viel Kraft!

  7. Genauso hier und bei etlichen Freunden und Bekannten. 2 Jahre zurückgehalten, die Nerven liegen blank, Kinder nun geimpft und dann Zack, positiv 🙁 im Endspurt, inkl. Symptomen bei allen Familienangehörigen, aber einen PCR Test bekommen wir nicht, da die Schnelltests negativ sind…. So ein Quatsch. Es rauscht hier durch Schulen und Kitas, die Dunkelziffer wird deutlich höher sein als die offiziellen Zahlen!
    Allen gute Besserung, weiter starke Nerven und mögen unsere Kinder ohne Folgen bleiben… und wir im zweiten Leben realitätsnahe und familienfreundlichere Politiker haben!

    1. Hallo! Bei uns ist es genauso! Vier Kinder von 7-11 Jahren, mein Mann und mein ältester Sohn haben es mitgebracht. Trotz booster und Impfung. Nun Tag 8 habe ich es und eine meiner 7 jährigen Zwillingsjungs. Der andere bekommt es nicht, warum auch immer, ebenso wie unsere 9 Jährige Tochter.

      Mittlerweile fast 40 Tests genutzt, 3x pcr für alle. Nun hoffe ich sehr, dass die letzten beiden es nicht mehr bekommen. Wir haben seit mindestens 12 Tagen Corona im Haus und nein, wir isolieren hier kein krankes Kind.

      Alles Gute für euch und ich hoffe sehr, dass der Spuk bald für alle vorbei ist!!

  8. Ein Kind weniger hier, aber ansonsten ziemlich die selbe Situation. Dein Text bringt den Gedankenwirrwarr gut zum Ausdruck.
    Und: Never ever würden wir ein Kind vom Rest der Familie isolieren!

  9. Hey,

    uns hat es im November erwischt, als mein inzwischen fast 2-jähriger Sohn sich in der Kita angesteckt hat. Ich kann deine Sorgen nachfühlen – ich wollte eine Infektion der Kinder immer vermeiden, weil ich Sorge vor einem schweren Verlauf hatte und habe, auch wenn dieser bei Kindern seltener ist. Der positive Selbsttest hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, auch wenn wir aufgrund der Dynamik des Ausbruchs in der Kita schon damit gerechnet haben.
    Was ich trotz allem Positives sagen kann:
    Der Kleine, seine 7-jährige Schwester und wir Eltern (zu dem Zeitpunkt doppelt geimpft) haben die Infektion und die anstrengenden Kranken- und Isolationstage schlussendlich gut überstanden.
    Und auch wir haben nur ganz kurz – wenige Sekunden – über eine Trennung der Geschwister nachgedacht, um eine mögliche Ansteckung noch zu vermeiden. Wir haben es sofort verworfen, weil wir es herzlos und unpraktikabel fanden. Es hätte tatsächlich nichts gebracht- mein Mann und ich hatten nur einen Tag später schon Krankheitssymptome, mit unserer Tochter zusammen waren wir dann beim PCR-Test mit positiven Ergebnis.
    Ich bin mir also sehr sicher, dass eine Trennung viele Tränen und Stress in unsere Familie gebracht hätten, aber eine Ansteckung nicht vermieden hätten.
    Ihr macht das schon richtig! Haltet durch, ich wünsche allen gute Besserung und gute Nerven.

    1. Hallo
      Hier geht es such los… der Mittelste bekam es letzte Woche, alle anderen negativ. 1 Woche später haben es mein Mann und ich… bleiben noch 2, die haben Symptome sind aber auch negativ.

      Die schule bekommt es nicht auf die Reihe die Kinder zu informieren was passiert ist…. Zu viel Aufwand für Lehrer… hinter allem läuft man her!
      Es nervt nur noch….! Vor allem wenn ich von kinderlosen Erwachsenen höre wie schlimm alles ist, könnte ich durchdrehen!!!!

      Kinder bleiben im dieser Zeit auf der Strecke! 50 Leute im Restaurant dürfen essen, aber 20 Schüler müssen den ganzen Tag Masken tragen. Es läuft einiges schief, leider auf Kosten der Kinder!

      1. Genau, am schlechtesten geht es immer den Familien und Kindern. Auf die Reihe bekommen es immer die „anderen“ nicht. Lehrer und kinderlose Paare sind sowieso zum durchdrehen…
        ( Ironiemodus Off)

        1. Danke, Jack!
          Eigentlich wollte ich (GS-Lehrerin, 2 Kiga-Kinder)mich ärgern über dieses dämliche und gemeine Geschreibsel.
          Aber du hast recht- sich drüber lustig machen ist besser 🙂

        2. Sehr ähnliche Situation hier, mein vollstes Mitgefühl! Wir trennen die Geschwister auch nicht, bisher ist es gut gegangen.

          Aber warum musst du die erste Arbeitswoche zuhause bleiben? Du bist geboostert und selbst negativ, also nicht in Quarantäne. Was spricht dagegen, dass dein Mann die Woche übernimmt?

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