Ihr Lieben, vom Fluch und Segen der digitalen Medien ist immer wieder die Rede und so gibt es die Stimmen, die absolute Fans sind und eine Generation der omnipotenten ITler heranwachsen sehen und jene, die die Kindheit retten wollen, runter von den Sofas, rein ins real life, in den Wald, auf den Sportplatz. Es gibt hier vermutlich kein gut oder schlecht, kein richtig oder falsch, alle müssen ihre eigenen Graustufen finden im Umgang ihrer Familie mit den Medien. Michaela Kahmke geht in ihrem Buch Der digitale Käfig kritisch mit dem heutigen Überkonsum ins Gericht.
Liebe Frau Kahmke, wer das Inhaltsverzeichnis Ihres Buches „Der digitale Käfig“ überfliegt, bekommt den Eindruck, Sie zeichneten ein sehr düsteres Bild über den Medienkonsum von Eltern und Kindern hierzulande…
Also, ich zeichne in meinem Buch nicht grundsätzlich ein düsteres Bild. Ich konfrontiere den Leser mit aktuellen Fakten aus wissenschaftlichen Studien, die mittlerweile so umfassend sind, dass junge Eltern sich mit den negativen Auswirkungen eines zu hohen Medienkonsums von heranwachsenden Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen sollten. Es ist eine ähnliche Situation wie beim Klimawandel, da wussten wir auch bereits vor mehreren Jahrzehnten, wo unsere Menschheit hinsteuert und dass wir an die planetaren Grenzen gelangen.
In Sachen Medienkonsum können wir die extremen Veränderungen doch nicht mehr ignorieren. Es ist ja quasi schon zu einem normalen Bild geworden, dass das Smartphone ständig präsent ist, mittlerweile sogar laut Studien schon auf der Toilette. Mir geht es nicht darum, die Menschen zu verurteilen, sondern sie aufzuklären und mit den aktuellen Erkenntnissen zu konfrontieren, damit gerade junge Eltern über ihr eigenes Erziehungsverhalten nachdenken und mit dem Medienkonsum ihrer Kinder umsichtiger umgehen. Smartphones wirken nach Ansicht von Experten wie digitales Nikotin oder Kokain, sie lösen Süchte aus und stürzen die Kinder in eine extreme Abhängigkeit. Drogen würden wir unsere Kinder doch auch nicht maßlos konsumieren lassen.
Mein Buch soll Eltern motivieren, den richtigen Weg rechtzeitig einzuschlagen. Ich möchte ihnen Mut machen, dass sie es selbst in der Hand haben, ihre Kinder vor den fatalen Folgen zu schützen. Denn am Ende ist mir die Gesundheit der heranwachsenden Kinder wichtig. Das war letztlich der Anlass, dieses Buch zu schreiben.
Vor allem wenn es um Kleinkinder geht, die ja nachweislich immer früher ein Handy bekommen und ständig vor die Bildschirme platziert werden. Wie schädlich zu viel Bildschirmzeit ist, können Kinder schließlich nicht selbst einordnen, da brauchen sie eine verantwortungsvolle Unterstützung und Begleitung durch uns Eltern.
Ein weiteres Buch, das gerade zum Thema erschienen ist und deren Autorinnen wir ebenfalls hier interviewt haben heißt „Begleiten statt verbieten“. Sie hingegen plädieren für striktes Grenzen setzen in Sachen Mediennutzung, nennen die junge Generation sogar „gefangen“, gefangen im digitalen Käfig, „eine Generation der Stubenhocker“. Warum?
Der Titel des Buches bezieht sich auf das Ziel, was letztlich die Digitalkonzerne und die sozialen Plattformen angestrebt haben, und zwar bewusst. Nämlich die Menschen zu manipulieren, süchtig und abhängig zu machen, damit sie beispielsweise in sogenannte Soziale-Wertschätzungs-Schleifen geraten und damit gefangen sind im digitalen Käfig.
Da können wir als Eltern sie aber rausholen, indem wir unser Erziehungsverantwortung nachkommen und nicht nachgeben, weil es so anstrengend ist. Ich finde, die Tatsache, dass viele Manager im Silicon Valley mit ihrem schlechten Gewissen nicht mehr leben konnten und in Interviews zugegeben haben, dass sie die Schwächen der Menschen bewusst ausgenutzt haben, ist doch ein wichtiger Aspekt, der zum Nachdenken anregen sollte.
Sehenswert ist in diesem Zusammenhang der Film auf Netflix „The social dilemma“. Viele Manager haben frustriert die Branche verlassen. Ihren eigenen Kindern haben sie klare Grenzen gesetzt und die Nutzung der Geräte stark eingeschränkt. Das haben sogar Computer-Größen wie Steve Jobs und Bill Gates gemacht. Ein beeindruckendes Zitat des früheren Google-Mitarbeiters und Designers Tristan Harris: „Moderne Technologien sind genauso gefährlich wie Zigaretten, ein Smartphone mit Facebook, YouTube und Snapchat löst eine Erosion menschlichen Denkens aus.“
Eine „Generation der Stubenhocker“ nenne nicht ich die Kinder. Es ist das Ergebnis von Studien, die belegen, dass die Kinder sich heutzutage deutlich weniger bewegen und viel im Standby Modus vor den Geräten sitzen. Die Folge ist unter anderem, dass auch das Übergewicht dadurch nachweislich zugenommen hat, die Corona-Pandemie hat das sogar nochmal verstärkt. Und das belastet die Gesundheit Heranwachsender und führt später zu weiteren Krankheiten wie z.B. Diabetes. Wollen wir das als Eltern?
Sie nehmen auch die Eltern hart ins Gericht, fragen: „Heute schon mit Ihrem Kind gesprochen?“, weil sie selbst zu viel in Bildschirme schauen. Sie haben aber auch einen Stufenplan erstellt, wie Väter und Mütter wieder rauskommen aus dem Konsum, mögen Sie das kurz anreißen?
„Heute schon mit ihrem Kind gesprochen?“, da nehme nicht ich die Eltern hart ins Gericht, das war eine staatliche Aufklärungskampagne. Sie hatte zum Ziel, Eltern anzuregen, ihren eigenen Medienkonsum kritisch zu reflektieren und über ihre Vorbildfunktion nachzudenken. Dem können wir als Eltern ja nicht mehr ausweichen, denn wir haben uns auch kaum noch im Griff. Auch das belegen Studien mit noch mal heftigeren Zahlen während der Corona-Pandemie.
Nur, wenn wir uns selbst reflektieren und unser Verhalten auch als Erwachsene überdenken, können wir gute Vorbilder sein. Es gibt sogar Studien, in denen Kinder gesagt haben, dass sie das traurig und unzufrieden macht, dass ihre Eltern ständig vorm Bildschirm hängen. In Hamburg haben Kinder dagegen sogar auf der Straße demonstriert.
Ich lehne die Technik nicht grundsätzlich ab. Mir ist klar, dass die digitale Welt nun mal existiert und Teil unseres Lebens ist. Aber es geht um ein gesundes Maß und mehr Umsicht, damit Kinder gesund aufwachsen können. Diese Meinung vertreten auch zahlreiche Hirnwissenschaftler, die ja nun wissen, was in den Hirnen von Kindern und Jugendlichen ausgelöst wird, wenn wir ihren Konsum nicht einschränken.
Es geht nicht um eiskalten Entzug in der Erziehung, sondern um digitale Diät, die wir einleiten sollten, um unsere Kinder vor den Gefahren zu schützen. Das sagen auch Experten. Wir müssen ihnen erklären, dass reale Momente wichtiger sind gemäß dem Motto „Weg vom Handy zurück ins Leben“.
Der Stufenplan beruht darauf, erstmal die eigene Screentime zu tracken. Ein Bewusstsein zu bekommen, wieviel man täglich am Handy ist. Und dann Nutzungslimits zu setzen, um langfristig einen „Digitalen Detox“ zu schaffen. Das sollte für beide gelten, Eltern und Kinder. Apps, die süchtig machen, sollte man zudem löschen, gerade bei sehr jungen Kindern.
Hin und wieder in den Flugmodus gehen und offline sein und auch die Push-Nachrichten entfernen, die immer wieder unsere Aufmerksamkeit steuern. Auch das ist ein wichtiger Schritt. Dann wird die Versuchung aufs Handy zu schauen, reduziert und mehr Nachhaltigkeit gefördert.
Um aus der Steuerung und Manipulation rauszukommen – also dem digitalen Käfig –, sind handfreie Zeiten am Tag sinnvoll. Die müssen natürlich wir als Eltern bei unseren kleinen Kindern festlegen. Das hilft ihnen auf jeden Fall, mit dem Handy achtsamer umzugehen. Die freie Zeit dann aktiv nutzen, draußen in der Natur oder Hobbys ausleben, eben das reale Leben genießen. Auch da können wir sie aktiv begleiten!
Und als letzten Schritt, handyfreie Räume schaffen, beispielsweise beim Essen oder im Schlafzimmer. Wenn’s ins Bett geht, sollte das Handy nicht dabei sein. Dann bekommt man laut Studien einen freien Kopf, kann abschalten und schön träumen.
Durch zu viel Konsum, sagen sie, verlören die Kinder ihre Empathiefähigkeit. Wie genau meinen Sie das?
Kinder verlieren Empathiefähigkeit: Na ja Schimpfworte, diskriminierende Äußerungen, Beleidigungen und Mobbing haben auch nachweislich zugenommen auf den sozialen Plattformen. Es ist ja wesentlich einfacher, jemanden über Distanz fertigzumachen, als ihm in die Augen zu schauen.
Auch der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands Meidinger hat festgestellt, dass es kaum noch Schulen in Deutschland gibt, wo verstörende Inhalte sprich Mobbing über WhatsApp nicht in Umlauf kommen. Und die Kinder, die das machen, werden auch immer jünger.
Empathie muss man von Kindesbeinen an lernen, damit man sich in andere Menschen einfühlen und sie verstehen kann, und das geht nur über echte soziale Kontakt. Und dafür braucht man Zeit, die das Handy den Kindern aber raubt. Mir hat auch eine Grundschullehrerin gesagt, dass sich Kinder immer mehr verändern und sich nicht mehr gut in andere einfühlen können.
Was können Sie zum Einfluss von Influencern auf unsere Kinder sagen?
Influencer_innen nehmen im Leben unserer Kinder einen immer größeren Teil ein. Sind sind nicht grundsätzlich schlecht, können unseren Kindern aber auch schaden, indem sie sie manipulieren, radikalisieren oder ordentlich Werbung machen und Konsum anregen, der gar nicht sinnvoll ist.
Experten sehen das durchaus kritisch. Sie sagen, gerade mit YouTuber_innen fühlen sich Heranwachsende oft extrem verbunden und nehmen deren Rat und Meinung bedingungslos an. Das schraube dann das kritische Denkvermögen runter.
Sie sagen auch, dass Social Media unglücklich macht. Inwiefern? Und haben Sie da auch eigene Erfahrungen mit gesammelt?
Warum Social Media unglücklich macht? Na ja auf den Plattformen werden Kinder ja ständig mit Bildern, Schönheitsidealen, Status Updates und tollen Erlebnissen von anderen konfrontiert. Das löst immensen Druck aus. Das haben Studien auch untersucht. Denn es verführt die Kinder, sich ständig an anderen zu messen.
Wenn sie nicht mithalten können, nimmt ihr Selbstwertgefühl laut Experten ab und es entstehen negative Gefühle. Die können dann Depressionen auslösen oder bereits vorhandene verschlimmern. Eine US-Studie, an der 1 Million Teenager teilgenommen hatten, hat gezeigt, wer soziale Medien nicht länger als eine Stunde am Tag nutzte, war am glücklichsten.
Je länger sie in den sozialen Netzwerken täglich unterwegs waren, desto unglücklicher und unzufriedener waren sie. Das kann im schlimmsten Fall laut der Wissenschaftler sogar zu Selbstmord führen. Also mehr weg vom Handy ist auch meiner Meinung nach auf jeden Fall besser, um unsere Kinder zu glücklichen Menschen zu machen.
Entsprechende Erfahrungen habe ich mit meinen Kindern nicht gemacht. Sie sind zum Glück sehr selbstbewusst und selbstsicher, sie sind keine Poster (im Sinne von Postings) und haben sogar einige Apps wie Instagram oder TikTok gar nicht. Insofern stehen sie nicht unter Druck, ständig mithalten zu müssen.
Sehen Sie denn trotz der großen Kritik auch Chancen in der Digitalisierung?
Ja, Chancen in der Digitalisierung sehe ich schon. Das mobile Internet und seine vielfältigen Möglichkeiten haben den Menschen ja auch viele Vorteile gebracht, auch in der Arbeitswelt. Unser Leben in vielen Bereichen auch leichter und unkomplizierter gemacht, wenn ich mal schnell z.B. eine wichtige Information brauche oder etwas buchen möchte, oder aus dem Homeoffice arbeiten kann. Aber trotzdem bleibt die Herausforderung, dass die permanente Nutzung der Geräte nicht gut ist.
Gerade heranwachsenden Kindern schadet es sehr, ständig online zu sein. Das hat uns ja nun die Wissenschaft in zahlreichen Studien glasklar offenbart. Und deswegen sollte das reale Leben gerade bei kleinen Kindern Priorität haben. Werden sie dann etwas älter und Teenager, kann man sie vom digitalen Leben natürlich nicht fernhalten. Aber auch da bleibt ein angemessenes und vernünftiges Ausmaß weiter wichtig, damit sie sich gut entwickeln und ihre Gesundheit nicht leidet.
13 comments
Meine Meinung zu, es geht der Autorin nur um‘s Wohl der Kinder, ist ganz klar, tut den Eltern was gutes, dann wirkt sich das weiter auf die Kinder aus, statt Belehrungen, Panikmache, Statistiken anführen, deren Aussagekraft zu Kausalzusammenhängen hinterfragbar sind, etc.
Die Bemerkung zu Handy auf dem Klo amüsiert mich. Ist ja echt unerhört, ein Handy auf dem Klo. 😉 Ich erinnere mich noch gut daran, wie Teile meiner Familie früher die Zeitung mitnahmen (deren Auswirkungen auf die Psyche man ob der ganzen schlechten Nachrichten auch ein Frage stellen kann).
Ich bin Lehrerin und ich habe drei Kinder (3,6,8). Ich benutze mein Handy im Unterricht. Ich schreibe WhatsApp an die Sekretärin um Abzuklären, ob ein Kind entschuldigt ist oder sich einfach so nach der Pause aus dem Staub gemacht hat. Ich schreibe WhatsApp um den IT-Betreuer der Schule so schnell wie möglich in mein Klassenzimmer zu bekommen, damit er das white-board wieder zum Laufen bekommt. Ich schreibe keine privaten Nachrichten. Die Einrichtungen, die meine Kinder betreuen sind freigeschaltet, dass heißt, wenn die sich melden klingelt tatsächlich mein Handy in der Tasche. Ist in den letzten 8 Jahren genau einmal passiert, Platzwunde der Kleinen, musste genäht werden, ich bin sofort gegangen. Ohne handy wäre halt die Sekretärin gekommen und hätte mich geholt. Meine Erstklässlerin war krank allein daheim, weil ich auf keinen Fall wollte,dass 6 Stunden Unterricht für meine Klassen ausfallen, weil ich einen Kind-krank-Tag nehme. Ich habe sie nach jeder Schulstunde angerufen, um zu hören, ob sich ihr Zustand verschlechtert hat, dafür bin ich nicht aus dem Klassenzimmer gegangen. Die Schüler mussten also 15 Sekunden Privatgespräch „ertragen „. Auch dies ist genau einmal in 8 Jahren vorgekommen. Die meisten Lehrer machen einen tollen Job und engagieren sich sehr für ihre Schüler! In Zeiten wo überall Lehrer fehlen und den Job immer weniger machen wollen, sollte man sich vielleicht mal zu mehr Wertschätzung durchringen. Schickt eure Kinder ohne Handys in die Schule ( ich weiß, für die meisten unvorstellbar) und lasst die Lehrer in Ruhe!
Naja, inhaltlich und wissenschaftlich teilweise etwas dünn.Wenn schon der Vorsitzende des Lehrerverbandes Meidinger als Experte gesehen wird… Nicht mal 30% der Lehrer sind in Verbänden organisiert, man kann also wirklich nicht sagen, dass er für die Mehrheit der Lehrer spricht, wahrscheinlich sind auch nicht alle Mitglieder von Lehrerverbänden seiner Meinung. Auch die anderen einzelnen Lehrerstimmen sind subjektive Wahrnehmungen, die so stimmen mögen oder auch nicht. Vielleicht auch nur so ein Fall von „früher war alles besser “ bzw. „so schlimm die Jugend von heute“. Scheint mir eher in die Richtung zu gehen, den Eltern mal wieder richtig ein schlechtes Gewissen bzw Angst zu machen ( mit Angst lässt sich ja meistens ganz gut Geld verdienen). Als wäre unser Leben als Eltern nicht anstrengend genug. Ja, sicherlich ist es sinnvoll die eigene Handynutzung zu reflektieren. Ja, sicherlich braucht es Regeln zur Nediennutzung bei Kindern und Jugendlichen, Aber bitte nicht gleich immer diese Panikmache. Wenn das Kind mal eine statt zwei Folgen seiner Lieblingsserie sehen darf, weil die Eltern einfach mal ne Pause brauchen, zerstöre ich nicht die Kindheit meines Kindes.
Ich wäre sehr dankbar für Tipps, wie man als alleinerziehende berufstätige Mutter mit drei Kindern im Kita- und Grundschulalter die Medienabstinenz im Alltag konsequent durchsetzen soll. Was ist mit kranken Kindern, die alleine zu Hause bleiben müssen, weil die Grenzen ausgereizt sind, was ist mit größeren Geschwistern, über die die Kleinen bereits Dinge kennen lernen, die sie noch nicht kennnen sollten etc? Meiner Ansicht nach ein großes Problem, wenn nur eine einzelne Peson da ist, die auch nach der Arbeit müde ist und noch vieles zu erledigen hat, und einfach deswegen nicht mehr belastbar genug ist, um kräftezehrende Streitsituationen wegen Handykonsum durchzustehen…
Nachvollziehbar. Ich habe auch lange das Gefühl gehabt, ich muss eine Alternative zum Tablett etc. anbieten, wenn ich die Kids davon los bekommen möchte. Ich habe erkannt, dass das nicht meine Aufgabe ist. Sie müssen mal Langeweile haben, damit sie auf weitere Ideen kommen… plötzlich spielen sie die tollsten Dinge zusammen, meine Beiden spielen auch oft nach, was sie in der Medienzeit gucken durften… bzw. sucht meine Tochter mit der Weile auf YT Kids gezielt nach DIY Videos, was sie dann alles nachbastelt, da sitzt sie dann singend in ihrem Zimmer und bastelt neue Einrichtung fürs Playmobil- Haus… meinen Sohn muss ich tatsächlich mehr Anregungen geben, was er noch alles machen kann, im Zweifel macht er bei mir mit (Hausarbeit, kochen, backen, Wäsche aufhängen, er schreibt jetzt schon seine Lieblingsessenrezepte auf…) oder ich halte eben aus, dass er im Flur zum 100. Mal den gleichen Fußballtrick mit einem Schaumgummiball übt. Manchmal werfe ich ihn auch einfach raus, spielen… soll er hinterm Haus weiter Fußballtricks üben, Trampolin springen etc… oder Freunde anrufen, ob die Zeit haben. Wie wir früher… Doch manchmal genieße ich die Medienauszeit auch einfach gemeinsam mit Beiden… sie sind übrigens 9 und 11 Jahre alt.
Die Erschöpfung, die aus deinem Kommentar spricht, geht mir nahe.
Ich kann aber nicht ganz nachvollziehen, warum hier bereits Grundschulkinder ein Handy besitzen.
Alle Krankheitsaktivitäten, die es vor dem Zeitalter des Handys gab, sind doch nicht aus der Welt.
Bücher, Malzeug, Freundschaftsbänder, mit Oma telefonieren (Festnetz), Rätselkarten.. etc. kann man doch alles vom Bett aus machen.
Von Lehrern, die im Unterricht das Handy nutzen, erzählen meine Kinder übrigens auch.
Mein Sohn durfte regelmäßig während der Feiarbeitszeit keine Fragen stellen, um seine Lehrerin nicht bei what’s app zu stören.
Ich bin Lehrerin und hab in meiner gesamten Karriere noch niemals von einem Lehrer gehört, der im Unterricht WhatsApps schreibt oder mit seiner Mama telefoniert?! Wo kommt das denn bitte vor? Und welcher Lehrer erzählt das auch noch???
Kommunikation mit krankem Kind ist was anderes und ja wohl auch eine Ausnahme?!
Sandra
Telefon gehört generell nicht in den Unterricht (Arbeitsplatz)! Das kranke Kind ist in der Pause auch noch daheim erreichbar. Sollten Sie sich generell nicht allzuoft am Arbeitsplatz leisten sind nämlich da um zu arbeiten.
silvia, ich bin ergotherapeutin und nicht lehrerin. das einzige wann ich ans handy gehe ist wenn der kiga anruft oder die person die meine kinder betreut. ich schreibe keine whatsapp aber wenn die kinder betreuende einrichtung anruft gehe ich immer ! ran. egal ob am patient oder nicht. das kommt nicht oft vor, es hatte aber noch immer jeder patient der dabei war verständnis. das anliegen kurz klären und wieder auflegen. fertig.
wobei das natürlich was anderes ist als dauernd immer wieder whatts app mit dem kranken kind auszutauschen.
aber auch auf der arbeit darf man im notfall für die kinder da sein. früher vor den handys kam dann wohl die sekretärin rein 😉
oder wollen sie nicht informiert werden das das kranke kind abgeholt wird oder von ihrem kranken kind zuhause hören das das fieber auf 40 grad gestiegen ist?
wie gesagt, ich meine nicht dauernd in kontakt sein, aber für die notfälle doch sinnvoll….
Katharina hat es schon gesagt…im Unterricht liegt mein Handy stummgeschaltet auf dem Pult und ich gucke 1-2x pro Stunde drauf, damit ich sehe, ob der Kiga anruft.
Das stört keinen Schüler und WhatsApps schreibt niemand in der Schule! Woher will ein Schüler denn wissen, was ein Lehrer da auf seinem Handy macht?
Die Dosis macht das Gift, wie überall. Und das größte Problem ist zu 85% das Medienverhalten und am Handy kleben der ( gerade jüngeren aber nicht nur) Eltern.
Super guter Artikel! Fokus auf BEIDEN – Medienverhalten von Kindern UND Eltern. Top.
Gute Tipps ausserdem.
Zu Herrn Meidingers Beobachtungen möchte ich mich die Lehrer ergänzen, die im Unterricht am Handy sind. WA schicken oder mit ihrer Mama telefonieren oder für das kranke Kind verfügbar sind oder oder. Bin selber Lehrerkind und weiß gar nicht, wie meine Mutter damals einfach nur Unterricht machen konnte, ohne eine virtuelle Standleitung zu den eigenen Kindern zu unterhalten. 🤪
*noch statt „mich die Lehrer ergänzen“