Brief-Aktion: Zum ersten Todestag ihres Papas möchte Rebecca ihre Töchter überraschen

Trauer

Ihr Lieben, Rebecca hat im letzten Jahr ihren geliebten Ehemann, den Vater ihrer Töchter verloren. Julie-Ann, die Ältere war am Tag zuvor sechs Jahre alt geworden. Nun wird sie sieben und wird zum ersten Mal ohne Papa feiern. Deswegen hat sich ihre Mama Rebecca etwas ganz Besonderes für sie ausgedacht.

Liebe Rebecca, erzähl doch mal: Wer gehört alles zu eurer Familie?

Zu meiner Familie gehören eigentlich nur ich und meine zwei Kinder Julie-Ann, die am 1.7. sieben Jahre alt wird und Joella, die am 8.8. ihren vierten Geburtstag feiert. Immer für mich da waren meine Tante und mein Opa.

Du hast deinen Mann verloren, deine Mädchen den Papa. Wie lang ist das her und was ist passiert?

Verloren haben wir ihn am 2.7.2020, einen Tag nach Julie-Anns Geburtstag, nachts um 3.22 Uhr. Er wusste einfach, dass ich niemals hätte die Geräte abschalten lassen können, obwohl es sein Wille gewesen wäre. Er hat mir diese Entscheidung also abgenommen.

Er war lange krank gewesen. In diesem Fall sollte es aber nur eine Routine-OP sein, bei der leider in der Nachbehandlung alles Mögliche schieflief. Er lag dann neun Wochen lang auf der Intensivstation. Jeden Tag zwischen Leben und Tod. Letztendlich starb er dann im Grunde kurz vor seiner Entlassung an einer Vielzahl unglücklicher Umstände, er hatte sich unter anderem den gefürchteten Krankenhauskeim eingefangen.

Wie haben deine Töchter auf seinen Tod reagiert?

Meinen Mädels habe ich direkt erzählt, dass Papa nicht mehr wiederkommt, weil sein Körper nicht mehr konnte. Die Große war ziemlich schwer getroffen denn sie war ein absolutes Papakind. Die Kleine verstand es erst nach und nach.

Ein Erlebnis, das mir sehr in Erinnerung blieb, ist als die Große kurz nach seinem Tod zu mir kam und sagte: „Mama, es tut mir so leid für dich, ihr wart ja so lange zusammen!“ Da brachen bei mir alle Dämme. Sie ist schon so stark.

Wie hast du in der Zeit direkt danach funktioniert, welche Erinnerungen sind dir noch sehr präsent?

„Funktionieren“ beschreibt es ganz gut. Ich bin in ärztlicher Behandlung, weil es einfach zu viele Schocks waren. Ich konnte nicht mehr essen, trinken, schlafen und war in mir gefangen. Für meine Kinder mache ich aber weiter, denn so hätte er es auch gewollt. Egal, wie es in mir aussieht, es muss weitergehen. Meine Kinder haben das beste Leben verdient, welches sie kriegen können. Ich war schon immer eine Kämpferin.

Du warst dein halbes Leben mit ihm zusammen – an welche Eigenschaften und Erlebnisse erinnerst du dich am liebsten zurück?

Ja, ich war junge 19 Jahre alt, als ich meinen Mann an der Theke einer Disco kennenlernte. Er hat lange um mich gekämpft. Wir waren 20 Jahre zusammen und wirklich seelenverwandt. Sowas erlebt man nur einmal.

Der Tod seiner Mama 2005 hat uns noch näher zusammengebracht, dann wurde er 2007 Dialysepatient und Erwerbsminderungsrentner. Auch das hat uns noch stärker werden lassen. Eigentlich hieß es, er wäre unfruchtbar, doch dann war ich 2013 plötzlich schwanger. Ich verlor zwar das erste Kind, aber dann kam Julie-Ann. Sie kam per Notkaiserschnitt zur Welt, war aber ganz gesund. Danach folgten noch drei Sternchen bis Joella sich auf den Weg machte. Auch sie kam per Notkaiserschnitt.

Damit waren wir komplett und er war wirklich ein Vater, wie man ihn sich für seine Kinder wünscht. Er war immer so positiv – selbst wenn es ihm schlecht ging. Er ging trotz Rente sechsmal die Woche nachts zum Zeitungaustragen, um ein gutes Vorbild zu sein.

Wie präsent ist er heute noch in eurem Alltag?

Er ist jeden Tag präsent, die Kinder und ich sagen ihm jeden Abend gute Nacht. Fahren zu seinem Baum im Ruhewald, die Kinder erzählen ihm, was so passiert ist. Er wird niemals weg sein, denn wenn ich meine Kinder sehe, sehe ich ihn.

Nun wird deine große Tochter einen Tag vor Papas Todestag sieben Jahre alt. Du hast dir dafür etwas Besonderes überlegt… erzähl doch mal, was und wieso.

Meine Töchter werden nun ohne Papa groß und das bricht mir jeden Tag das Herz aufs Neue. Ich habe nun eine Briefaktion für die Große ins Leben gerufen. Es ist schließlich ihr erster Geburtstag ohne Papa und ich möchte sie gern überraschen. Sie soll einfach wissen, wie sehr ich sie liebe. Hätten vielleicht ein paar von euch Lust, ihr zum 1.7. eine Karte zu schicken? Dann meldet euch gern bei info@stadtlandmama.de, dort ist unsere Adresse hinterlegt. Wir würden uns so freuen. Und natürlich darf auch der Kleinen etwas geschickt werden… Auch sie begeht ja den ersten Todestag vom Papa.

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