Ihr Lieben, keine Frage wird Eltern wohl so häufig gestellt wie die nach dem Babyschlaf. „Und? Wie sind die Nächte?“ Auch mir wurde sie in den letzten Wochen unzählige Male gestellt und NATÜRLICH habe ich auch andere Mütter schon danach gefragt.
Das Thema Babyschlaf fasziniert eben einfach. Denn plötzlich halten es Menschen, die früher beteuert haben, niemals ohne acht Stunden Schlaf am Stück auszukommen, es aus, stündlich geweckt zu werden. Und andere Menschen, die früher nach einer wilden Partynacht und zwei Stunden Schlaf relativ fit ins Büro gegangen sind, fühlen sich wie vom Bus überfahren, wenn sie dreimal nachts geweckt werden.
Wie schläft das Baby wohl heute Nacht?
Als meine große Tochter geboren wurde, hatte ich abends richtig Angst vor der Nacht. Ich stand beim Zähneputzen im Bad und malte mir schon aus, wie grausig die Nacht werden würde, wie müde ich morgens sein würde.
Ich habe damals nachts Still-Listen geschrieben, mir also notiert, wann mein Kind nachts wie lange an welcher Brust getrunken hat. Dadurch musste ich mich hinsetzen, das Licht anmachen, den Stift nehmen, auf die Uhr schauen, die Daten notieren. Warum ich das gemacht habe, weiß ich heute nicht mehr so richtig…
Mehr Erfahrung beim Thema Babyschlaf
Heute, bei meinem vierten Kind, kann ich auf die Frage: „Und wie oft musstest du nachts stillen?“ gar keine präzise Antwort mehr geben. Das liegt daran, dass der Kleine mehr oder weniger nonstop auf oder direkt neben mir liegt. Ich stille im Liegen und kriege es ehrlich gesagt kaum mit, wenn er „andockt“. Irgendwann lege ich ihn dann auf die andere Seite und da läuft es genauso.
Ich stehe nachts nicht auf, weil er glücklicherweise nachts nicht schreit, ich wickel nicht (außer er ist nass oder die Windel komplett voll), ich habe nur ein kleines Nachtlicht und keine Uhr und keine Listen mehr.
„Abends gehe ich früh ins Bett!“
Abends gehe ich wirklich zeitig ins Bett. Etwas, was ich früher auch nicht unbedingt getan habe. Weil ich irgendwie das Gefühl hatte, ich muss noch was „erleben“ – und wenn es nur eine TV-Serie war. Heute denke ich mir, dass ich in ein paar Wochen wieder Serien gucken kann und dass es jetzt einfach darum geht, so viel zu pennen wie möglich.
Morgens übernimmt mein Mann die Großen, so dass ich auch keinen Zwang hätte, aufzustehen. Meistens ist der Kleine aber dann eh wach und mein Kaffeedurst treibt mich aus dem Bett. Manchmal lege ich mich mittags dann nochmal eine halbe Stunde hin, bevor die Großen kommen. Das bringt mich dann echt gut über den Tag.
„Ich versuche, keine Angst mehr vor den Nächten zu haben!“
Ich glaube aber, der wichtigste Unterschied zu früher ist, dass ich keine Angst mehr vor den Nächten habe. Ich nehme sie ganz einfach an, versuche gut für mich zu sorgen und stresse mich nicht mehr so mit Vorstellungen, wie ein Säugling zu schlafen hat.
Und ich weiß, dass es einfach nur eine Phase ist. Dass ich wieder schlafen werde. Dass er schlafen wird. Und dass ich es schon dreimal geschafft habe – warum diesmal also nicht?
Vielleicht ist das ein kleines Geheimnis der Elternschaft generell: Dinge einfach auch mal anzunehmen, nicht immer alles mit „Gewalt“ ändern oder optimieren oder in Schubladen zu pressen.
Auszuhalten, dass es eben auch Phasen gibt, in denen man sich selbst oder die Kinder ins Weltall wünscht. Sich nicht auszumalen, wie lange das noch so weiter gehen wird, sondern einfach in 24 Stunden-Schritten zu denken. Und dann darauf zu vertrauen, dass man seinen eigenen Weg durch den Alltag und all seine Herausforderungen finden wird…
3 comments
https://www.stadtlandmama.de/content/wochenbett-update-warum-das-mini-maedchen-mein-geniesser-baby-ist
Verrückt, wie die Zeit rast. Ich wurde grade an diesen Artikel erinnert – der erste, den ich auf eurem Blog gelesen hatte. Damals war meine Tochter 6 Monate alt und ein absolutes high Need Baby. Deine Zeilen und Erfahrungen haben mir damals Kraft gespendet. Danke für deine Arbeit – auch für die vermeintlich kleinen Beiträge.
Und hab noch ganz viele weitere Jahre voller Gelassenheit und Nachsicht für eure Familie 🙂
Super reflektiert liebe Katharina. Du machst alles richtig, wenn es sich für dich gut anfühlt. Ich habe zwillinge, 16 Monate alt. stehe derzeit nachts 4-6× auf. es gab hintereinander weg Nächte wo ich bis zu 50x aufstehen musste, darum bin ich momentan sehr happy mit den Nächten. Alles liebe euch
Danke! Das sind genau die Gedanken, die ich gerade brauche, kurz vor der Geburt vom Zweiten mit einem kranken ersten Kind im Arm. Wir werden es wieder schaffen, es wird sicher wieder ein super anstrengende erstes (und wahrscheinlich auch zweites Jahr), aber es wird vorbei gehen und die schönen Momente werden genauso kommen wie die anstrengenden. Annehmen und vor allem auch nicht vergleichen ist schwierig, aber wirksam :-). Alles Gute euch weiterhin!