Liebe Community, ich heiße Michelle, mein Sohn ist neun Jahre alt und er geht nun bald in die vierte Klasse. Dort steht dann noch vor den Herbstferien eine Klassenfahrt an, für meinen Sohn ist es das erste Mal. Ich bin alleinerziehend, mein Sohn und ich haben eine sehr enge, gute Beziehung.
Nun ist es so, dass mein Sohn sich schwertut, wo anders zu schlafen. Bei meinen Eltern klappt das, aber sonst nicht. Er hat nun schon richtig Bammel vor der Klassenfahrt, weil das ja vier Nächte weg von zu Hause sind.
Auf der einen Seite denke ich: Da muss er jetzt durch, es ist wichtig, dass er mit seinen Klassenkameraden wegfährt. Auf der anderen Seite möchte ich ja auch nicht, dass die Klassenfahrt für ihn zur Horrortour wird.
Was tun gegen Heimweh auf der Klassenfahrt?
Ich versuche, ihm Mut zu machen, habe ihm Vorschläge gemacht, wie wir das Heimweh lindern können (z.B. Foto von mir mitgeben, kleinen Brief, den er lesen kann usw.). Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm sagen soll, dass ich ihn im Notfall abhole. Ich will ihm nicht sofort die „Tür öffnen“, abzubrechen, aber ich will ihm schon die Gewissheit geben, dass ich da bin, wenn er mich braucht.
Leider ist die Klassenlehrerin nicht so emphatisch. Ich habe schon mal mit ihr darüber gesprochen, aber sie meinte nur, dass die meisten Kinder keine Probleme mehr haben, sobald sie im Bus sitzen und dass wir Eltern loslassen müssen…
Jetzt würde ich gerne Rat von anderen Mamas haben. Habt ihr auch Kinder, die Angst vor Klassenfahrten hatten? Schickt man sie auf jeden Fall mit? Oder lässt man sie – sollte er so eine Angst haben – doch zu Hause? Oder welche Hilfsmittel gibt es noch gegen Heimweh? Ich danke euch für eure Tipps.
22 comments
Ich denke, man sollte das Kind auf Klassenfahrt fahren lassen, da hier unerwartete tolle Erfahrungen gemacht werden können. Mein Kind war auf Klassenfahrten nach England und hat nur positives erzählt. Man muss hier unbedingt positive Erfahrungen machen.
Vielleicht hilft es auch, vorher für eine Nacht in die gleiche JH zu fahren , sodass dein Sohn schon alles kennt.
So habe ich das mit meinem Kind gemacht. Sie war dann total begeistert.
Das ist ein super Vorschlag!
Mein Sohn hat ein Jahr im Voraus schon sehr klar und deutlich gesagt, dass er auf die Klassenfahrt Ende der 4. klasse nicht mitfahren wird. Zwischenzeitlich wollte er dann doch, aber eine Woche vor Abfahrt kamen dann große Zweifel und er wollte nicht mehr. Ich habe dann herausgefunden, dass es die Angst vor Unbekannten ist. Wo geht es hin? Wie sieht es dort aus? Mit wem ist er auf einem Zimmer? Was gibt es zu essen? Wir haben uns dann die Jugendherberge ausführlich im Internet angeschaut (ich mache das ja genauso, bevor ich ein Hotel buche), ich habe extra erfragt, wie das Essen dort abläuft und die Zimmereinteilung hat im Vorfeld die Lehrerin vorgenommen . Als diese ganzen Unsicherheiten ausgeräumt waren, konnte er beruhigt mitfahren. Er hat aber auch gesagt: „und wenn ich es gar nicht aushalte, dann stell ich einfach was schlimmes an.Denn wer sich daneben benimmt, muss von den Eltern abgeholt werden.“ ich hab ihm dann versichert, dass ich ihn auch so abholen werde und das auch mit der Lehrerin im Vorfeld besprochen. Zwei Kinder wurden tatsächlich wegen Heimweh abgeholt, für meinen Sohn war es letztendlich die Klassenfahrt eine positive Erfahrung, ich hätte ihn aber nicht überredet oder gar gezwungen. Du selbst kennst dein Kind am besten und weißt, was es in der Situation am ehesten braucht.
Ich war selbst genau so ein Kind. Ausser bei der einen Oma (nicht bei der anderen!) wollte ich nirgends übernachten. Die erste Klassenfahrt (3.Klasse) war auch sehr schwer für mich aber ich habe es geschafft. Ich hätte mir mehr Ermutigung und Unterstützung durch meine Eltern gewünscht. Mein Bruder war übrigens genau so. Daher liegt es nahe das die Eltern/Mutter hier etwas mit der Sache zu tun hatten (nicht loslassen können). Ich habe durch das nicht woanders übernachten wollen selbst auf dem Gymnasium an keinem Schüleraustausch teilgenommen, was ich im Nachhinein sehr bereut habe.
Mein Sohn (2. Klasse) war gerade für 7 Nächte im Pfadfinderlager und ich bin super stolz auf ihn.
Ich würde alles tun um deinen Sohn zu ermutigen und ihm zu helfen sich dieser Angst zu stellen.
Hallo Michelle,
wenn der Sohn mitfahren will, sollte man es ihm ermöglichen.
Wo soll es denn hingehen? Freizeitpark? Fährt sein Freund mit?
wenn er nicht mitfahren will, muss man die Gründe kennen, und Ängste benennen.
evtl. schmeckt ihm das Essen dort nicht, oder er spürt die Ängste seiner Mutter, gibt es Geldprobleme, oder gibt es Kinder in der Klasse die ihn ärgern?
Das Schlafen in einem Mehrbettzimmer ist auch nicht immer lustig.
Ganz ehrlich, wenn ich neun Jahre alt wäre, ich wäre dem heutigen Stress einer Klassenfahrt nicht gewachsen und würde vorher krank werden…
Ich hoffe ihr findet eine gute Entscheidung, alles Gute für Dich und Deinen Sohn.
LG Conny
Liebe Michelle,
wie du merkst, gehen hier die Meinungen weit auseinander. So war es auch immer zu den Elternabenden, bei uns.
Da du, wie du schreibst, eine enge Bindung zu deinem Sohn hast, kennst du ihn am allerbesten.
Jedes Kind ist anders und man sollte es nie mit anderen vergleichen, sondern ganz individuell betrachten. Auch ist es wichtig, die Bedürfnisse, Ängste und Stärken des Kindes wahr- und ernst zu nehmen. Hier würde ich die Entscheidung deinem Sohn überlassen und diese respektieren, gleich wie sie ausfällt, denn dann hast du ihn weder genötigt noch übergangen. Das stärkt euer Vertrauensverhältnis auch zukünftig, was wichtig ist, damit er weiterhin offen und ehrlich dir ALLES sagen kann.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass man durch eine Klassenfahrt nicht schlauer wird. Es sind meist Erfahrungen die man sammelt im Hinblick auf abends längeres Wachbleiben und wenig Schlaf.
Ebenfalls spielt hier der gesamte Klassenkonstrukt eine wesentliche Rolle. Wie verstehen die Kinder sich untereinander..usw…
In diesem Sinne, die nächste Klassenfahrt kommt bestimmt und dann kann dein Sohn neu entscheiden.
P S.
Lass dich nicht verunsichern, damit, dass du nicht loslassen könntest. Eine andere Sichtweise könnte sein, dass die Eltern froh sind, wenn das Kind mal nicht zu Hause ist. Beide Argumente sind hier fehl am Platz und nicht zielführend.
Sondern es sollte immer aus dem Blick und zum Wohle des Kindes geschehen.
Vier Übernachtungen zu Beginn der vierten Klasse empfinde als gar nicht so ohne.
Meine erste Klassenfahrt war am Ende der vierten Klasse und mit nur zwei Übernachtungen. Damals wurde ein Mitschüler wegen Heimweh abgeholt.
Ich finde Lilus Ansatz gut, alle Argumente mit dem Sohn durchzusprechen und dann zu einer Entscheidung zu kommen. Finde es auch legitim, wenn ein Neunjähriger noch nicht mehrere Tage auf Klassenfahrt gehen mag.
Ich würde die Entscheidung dem Kind selbst überlassen.
Wie soll er lernen, seine eigenen Bedürfnisse zu erspüren, seine eigenen Gefühle und Grenzen zu respektieren, wenn man einfach über seinen Kopf hinweg entscheidet?
Ich finde es auch keineswegs eine ach so mega wichtige Erfahrung, in der vierten Klasse auf Klassenfahrt gewesen zu sein. Es ist für sein späteres Leben völlig irrelevant und heißt auch nicht, dass er sich dann später etwa nicht auf die Abi Reise trauen wird.
Was ich aber machen würde, auf jeden Fall mit dem Kind das Gespräch suchen. Ihm sagen, dass er nicht mit muss, wenn er wirklich nicht mit möchte.
Falls er aber grundsätzlich gerne mit der Klasse weg fahren würde und lediglich Angst alleine ihn daran hindert, dann würde ich ihm Mut zu sprechen.
Erst einmal herausfinden, was konkret seine Befürchtungen dabei sind und dann auf diese Ängste eingehen und sie aufarbeiten.
Hat er zB. Angst davor, Heimweh zu bekommen, würde ich ihm sagen, dass Heimweh sich zwar unangenehm anfühlt, dass dieses Gefühl aber völlig in Ordnung ist und dass es normal ist, seine Lieben zu vermissen, wenn man nicht zu Hause ist. Dass auch du ihn vermisst aber weißt, dass er mit seinen Freunden dort Spaß hat und dass ihr euch beide während dieser Zeit schon sehr auf das Wiedersehen freuen könnt und du gespannt auf seine Erzählungen bist.
Ich war selbst ein eher schüchternes und ängstliches Kind, das zum Mitfahren regelmäßig gezwungen wurde und ich kann nur sagen, ich hätte auf diese Erfahrungen liebend gerne verzichtet. Das lag in meinem Fall daran, dass man sich für meine Ängste und für mein Heimweh sowie für meine Gefühle einfach nicht interessiert hatte. Ich war alleine damit und musste durch diese „wichtige Erfahrung“ durch. Noch heute, 25 Jahre später, kann ich den angeblichen Benefit für mich daran nicht erkennen.
Allerdings glaube ich, dass ich daran wirklich Spaß hätte haben können, wenn ich adäquat durch diese Erfahrung hindurch begleitet worden wäre, wenn man meine Gefühle ernst genommen und mit mir gemeinsam aufgearbeitet hätte. Vor allem auch schon im Vorhinein und wenn die Entscheidung FÜR das Wegfahren letztendlich dann von mir selbst gekommen wäre.
Andere Gründe hat es bei meinem Sohn, er ist vom Charakter her eher Einzelgänger. Nicht schüchtern, nicht ängstlich, es genügt ihm einfach mit sich alleine zu sein.
Er hat sich schon öfters aus freien Stücken gegen Besuche oder Übernachtungen bei Freunden oder Ferienlager entschieden, weil dies einfach seinem Naturell entspricht, man könnte auch sagen, er ist einfach nicht der Typ dafür.
Deshalb, sind Ängste bei deinem Sohn das Hindernis, dann aufarbeiten, Mut und Zuversicht geben, Selbstvertrauen stärken, ihn zur Entscheidung ermuntern aber keinesfalls zwingen. Und wenn er sich diesmal wirklich noch nicht traut, ist das auch kein Weltuntergang, es werden noch viele Klassenfahrten kommen und sich daher immer wieder neue Chancen ergeben.
Will er von sich aus einfach nicht, weil ihm das nichts gibt, dann will er nicht und versäumt auch nichts.
Schön zu lesen, dass auch andere Kinder einfach so gar nichts mit einer Klassenfahrt anfangen können. Auch unser Sohn möchte keine 4 Nächte in der 3. Klasse woanders verbringen – einerseits fühlt er sich nachts unsicher ohne uns, zweitens hat er absolut keine Lust, so lange von lärmenden, quirligen, kleinen Menschen umgeben zu sein. Er ist der Typ, der sich mal eine Stunde auf dem Spielplatz mit jemandem trifft, aber das reicht ihm fürs Wochenende auch schon und den Rest der Zeit verbringt er lieber mit Erwachsenen oder in ein Buch vertieft auf der Couch. So ergeht es also auch anderen, interessant! Danke für deinen Kommentar!
Hallo Michelle,
Ich kann deine Sorgen nachvollziehen, bin auch alleinerz. mit 3 Kindern.
Mein jüngster (grad 11 geworden) hat seit dem Tod meiner Omas Verlustängste entwickelt bzw.Sorgen das uns etwas zustoßen könnte.
Davor hat er ohne Schwierigkeiten woanders übernachtet egal ob Familie oder Freunde.
Nun ist das anders, im Juni ist er voller Vorfreude in die Freizeit gefahren nur Jungs alles Kumpels er erwähnte zwar das er sich bestimmt gedanken machen wird da er nixjt aif uns aufpassen kann ,jedoch meinte er das wir das auch ohne ihn hinbekommen,oder Mama? Was ich natürlich bejahte und wenn was wäre es ja „nur“ 150km wären und ich ja schließlich gerne auto fahre. Er lachte noch und sagte: ja dann kannst du allein über deine Musik bestimmen.
Wir drückten und knuddeln uns,mir kullerten 2,3 Freudentränen über die backen nach seiner Nachfrage warum? begründete ich es so weil er ja schon so groß ist und nach den ganzen Einschränkungen er endlich auch so eine tolle Erfahrung machen darf und er ja der kleinste ist und jedes 1.Mal für ihn auch für mich ein letztes Mal ist. Wir lachten und er fuhr …Am nächsten Abend musste ich ihn abholen, da er sich unsicher fühlte die Erzieher meinten ich solle nicht kommen das würde vergehen aber ich wollte das mein Kind weiß , das wenn er Ängste hat sich auf mich verlassen kann und in dem Alter muss man noch gar nichts aushalten.
Er schämte sich sogar deswegen und ich sagte ihm das es ganz toll und wichtig ist offen über seine Ängste und Sorgen zu reden das man nur so anderen Personen helfen kann das es einfacher wird wenn man über alles offen kommuniziert. Bei uns zuhause läuft sehr viel über Kommunikation….also liebe Michelle rede mit deinem Sohnemann über deine Sorgen seine Ängste und halte ihm die Türe offen vielleicht nutz er sie nicht aber falls doch weiß er das man sich auf Mama 100% verlassen kann.LG
Hi!
Die Kernfrage lautet ja quasi: Ist die Klassenfahrt eine Herausforderung, an der dein Sohn wachsen kann oder eine Überforderung, die ihm nicht gut tut? Ich würde alle Argumente rational mit pro und contra mit deinem Sohn zusammen sortieren. Nachdem alles notiert ist, drüber schlafen und dann aus dem Bauch raus entscheiden. Kopf trifft Bauch sozusagen 😊.
Die Option ihn zuhause zu lassen, finde ich durchaus legitim. In der vierten Klasse ist es durchaus noch altersgemäß nicht auswärts schlafen zu wollen. Und auch das beständige Zusammensein mit Klassenkameraden kann gerade für introvertierte Kinder kein Grund zum Freuen sein. Jetzt wochenlang Angst vor der Klassenfahrt zu haben zu müssen, ist doch auch blöd.
Bei meinem Sohn war es damals in der vierten Klasse auch ähnlich. Er wollte die Herausforderung annehmen und mitfahren. Daraufhin haben wir einen Maßnahmenplan erstellt was er braucht/üben muss um es sich trauen zu können. Da stand z.B.: dreimal bei Oma übernachten, einmal bei einem Freund übernachten, neuen Schlafanzug besorgen, lesen vor dem Einschlafen üben zum selbst entspannen…
Die Fahrt viel dann aus 😅.
Liebe Grüße und alles Gute für eine gute Entscheidung euch beiden.
Lilu
Liebe Michelle,
ich meine, zwischen den Zeilen herauszulesen, dass du selber es ihm nicht zutraust und es auch nicht schlimm fändest, wenn er gar nicht probiert mitzufahren. (Wissen tue ich es natürlich nicht).
Ich glaube, für deinen Sohn wäre es wichtig zu spüren, dass du die Klassenfahrt für eine super Sache hältst und es dir für ihn soo leid täte, wenn er nicht mitkommen würde, weil er so viel verpassen würde.
Ich würde die Abhol-Sache mit der Lehrerin besprechen, aber nicht mit ihm. Zeig ihm, dass du ihm das Ganze zutraust und sicher bist, dass er viel Spaß haben wird😊.
P.S. Und die Lehrerin ist nicht gleich unempathisch, wenn sie sagt, dass die meisten Kinder keine Ängste mehr haben, wenn sie mal weg sind.
Meiner Lehrerinnen-Erfahrung nach hat sie nicht ganz unrecht damit, dass es oft weniger die Kinder sind als die Mütter, die ihre Trennungsängste auf die Kinder übertragen.
Ich verstehe nicht, warum man es mit einem Kind nicht ehrlich besprechen kann. Wenn Abholen eine Option ist, ist es eine Option. Wenn er krank werden würde, würde er ja auch abgeholt werden.
Ich würde ihm sagen, dass ich möchte, dass er es versucht und dass ein bisschen Heimweh auch ganz normal ist, der Spaß aber das normalerweise alles aufwiegt. Außerdem würde ich erklären, dass abholen abholen bedeutet und für ihn damit die Klassenfahrt vorbei wäre. Wieder Hinbringen wäre für mich keine Option. Ansonsten, wie schon geschrieben, Übergangsobjekte mitgeben.
Meistens geht es tatsächlich besser als man denkt und meistens ist es für die Kinder einfacher, wenn sie wissen, dass es einen Ausweg gäbe.
Viele Grüße
Hallo, meine Kinder haben vor ihren ersten Klassenfahrten (2. Klasse und 3. Klasse) richtig Bammel gehabt und sehr ungern woanders als bei den Großeltern geschlafen. Sie haben sich beide überwunden, sind mitgefahren und kamen total stolz und glücklich wieder nach Hause! Meine Tochter erzählt fast täglich noch davon, dabei war es schon im Mai. Beide hatten Heimweh, aber beide waren nicht alleine, auch andere Kinder hatten Heimweh, die Kinder haben sich untereinander getröstet und die Lehrerinnen haben jeweils auch ein Telefonat mit uns angeboten, was sie aber beide abgelehnt haben. Mein Sohn hat das Foto von uns auch nicht aus dem Briefumschlag geholt, was ich ihm extra mitgegeben hatte. Da er erst 2. Klasse war und es auch gleich für 4 Nächte weg ging und er sich große Gedanken vorher gemacht hat, sie wir kurz vorher mit ihm schonmal zu dem Landschulheim gefahren, haben uns umgesehen und natürlich den Spielplatz gelobt, unseren Neid ausgedrückt, wo er tolles Klassenurlaub machen wird und waren eine Kugel Eis im Ort dort essen! Das hat ihm schon sehr geholfen. Vielleicht kannst Du das ja auch einrichten. Meine Tochter wollte das bei ihrer ersten Klassenfahrt dann gar nicht. Wir haben den Lehrerinnen vertraut, dass sie uns anrufen wird, falls wir die Kinder holen sollen. Explizit angeboten, dass wir sie holen, haben wir ihnen vorher nicht. Nur gesagt, dass die Lehrerinnen die Möglichkeit haben, uns zu informieren, wenn es besser ist, dass wir sie abholen sollen.
Meine Tochter war im letzten Schuljahr zum ersten Mal auf Klassenfahrt. Sie hat keine Probleme woanders zu schlafen; allerdings war dies bei anderen Kindern der Fall.
Es gab dann auch Tränen und viel Heimweh, aber die Lehrerin hat das gut aufgefangen und viel getröstet. Auch die anderen Mädchen im Zimmer haben sich dem Mädchen angenommen und sich um sie gekümmert. Das Mädchen hat die Klassenfahrt durchgezogen und war am Ende sehr stolz auf sich. Und auch die Klassengemeinschaft hat es gestärkt, da sich alle unterstützt haben.
Lass deinen Sohn mitfahren, gib ihm Mut und bestärke ihn. Vielleicht ist es am Ende gar nicht so schlimm. Und da die Klassenfahrten in der Grundschule meistens nicht so weit weg führen, kannst du ihn immer noch abholen, falls es zu schlimm wird.
Ich würde ihn mitfahren lassen, nur so kann er es probieren. Allerdings mit der Möglichkeit daß er dich selbst erreichen ( anrufen) kann wenn es nicht mehr geht. Auch würde ich mit ihm vereinbaren es eine Nacht mindestens zu versuchen. Er merkt nicht ob er es kann, wenn er zu Hause bleibt und es gleich vermeidet. Und er nimmt sich selbst raus aus dem sozialen Gefüge bzw Klassenverband. Schöner ist es auch die Zimmerbelegung vorher in der Klasse abzusprechen ( ist bei meinem 6.Klässler so), wer mit wem das Zimmer teilen wird bzw auch bei Tagesausflügen wer mit wem in der Gruppe losgeht. Das hilft auch das sich Keine/r ausgeschlossen fühlt.
Meine Tochter (10) schläft auch nirgendwo anders. Letztes Jahr sind sie ins Schwimmlager gefahren. die Lehrerin wusste, dass ich sie im schlimmsten Fall abholen würde, hat ihr aber klar gemacht, dass sie mich nicht anrufen wird. Ich habe meiner Tochter ein Shirt von mir mitgegeben, damit könnte sie kuscheln, wenn das Heimweh hoch kam. Sie hat auch mit ihren Klassenkameraden offen darüber gesprochen, viele haben ihr angeboten, sie zu trösten bzw. haben selbst von ihrer Angst gesprochen.
In diesem Schuljahr hat sie auch Heimweh gehabt, wollte aber für sich selbst, dass sie es schafft.
Meine Empfehlung: Lass ihn mitfahren. Wenn es klappt, feiere ihn ruhig danach. Klappt es nicht, na und, dann versucht ihr es im nächsten Jahr.
Ich würde nicht die „Tür“ fürs Abholen öffnen und diese Option nicht erwähnen, sondern vor allem die positiven Seiten der Klassenfahrt und vielleicht auch die Konsequenzen, wenn er nicht fährt (in jüngeren Klassen sitzen; nicht mitreden können, wenn die anderen darüber sprechen etc.). Wenn die Option „Abholen“ im Raum steht, wird er sie auch bei leichtem Heimweh ziehen wollen und wenn es wirklich gar nicht geht, traue der Lehrerin zu, dass sie das sieht und ihm diese Option geben wird. Mein Erfahrung als Betreuerin in Kinderferienfreizeiten: Das beste Mittel gegen Heimweh ist es, keine Langeweile entstehen zu lassen. Und das geschieht auf Klassenfahrten meist automatisch.
Zur konkreten Situation weiß ich nur: mitfahren müssen alle, da es eine Schulveranstaltung ist. Wenn man aber am ersten Abend wegen Heimweh abgeholt werden muss, kann die Lehrerin auch nix machen.
Eine Anekdote von hier: die 3 tägige/ 2 nächtige Klassenfahrt im 4. Schuljahr fiel aus, da die Klassenlehrerin alleinerziehend war und ihr eigenes Kind (7) noch nie woanders geschlafen hatte.
Das stimmt nicht! Natürlich kann kein Kind dazu gezwungen werden, auf eine mehrtägige Klassenfahrt mitzufahren. Kinder, die nicht mitfahren wollen oder dürfen, nehmen so lange am Unterricht einer anderen Klasse teil.
K.
Nein man muss nicht mitfahren! Dann allerdings in der Zeit in einer anderen Klasse den Unterricht besuchen. Es darf nur nicht einfach komplett frei gemacht werden.