3 Geburten: So unterschiedlich kamen meine Kinder zur Welt

3 Geburten

Ihr Lieben, Susanne Schindler hat drei Kinder zur Welt gebracht und dabei 3 Geburten erlebt, die ganz unterschiedlich waren. Hier erzählt sie uns von Präeklampsie und Frühgeburt, vom Übertragen, von Kaiserschnitt und von einer natürlichen Geburt ihres Sternengucker-Kindes.

Ihr Lieben, ich bin seit dem 30.12.23 dreifache Mama. Klara machte mich Januar 2019 zur Mama, dann kam im Mai 2021 unsere zweite Tochter Lea auf die Welt und dann kam 2023 unser Sohn Jona.
Meinen jetzigen Mann lernte ich in meiner WG kennen. Wir lernten uns 12 Monate entspannt kennen, kamen dann zusammen und schnell war klar, wir wollen heiraten und Kinder bekommen.

Schwanger nach Krebsdiagnose

Aufgrund einer früheren Krebsdiagnose aus dem Jahr 2012 und da ich damals 35 Jahre alt war, sollte ich damit rechnen, dass es wohl mindestens zwei Jahre dauern könnte, bis ich schwanger werden würde. So die Prognose meiner Frauenärztin.

Gottseidank täuschte sie sich und ich wurde bereits im ersten Monat schwanger. Es war zauberhaft und ich wusste sofort, dass ich schwanger bin. Im Dezember 2018 heirateten wir standesamtlich und bis dahin hatte ich auch eine relativ entspannte Schwangerschaft.

In unseren Flittertagen merkte ich allerdings, dass ich sehr starke Wassereinlagerungen bekam. Diese gingen meines Erachtens schon über das normale Maß hinaus. Da alle anderen Werte allerdings normal waren, machte ich mir keine weiteren Gedanken.

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

Eines Sonntagnachts bekam ich dann jedoch wahnsinnig starke Kopfschmerzen und konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Morgen erschrak ich mich ziemlich, als ich mich im Spiegel sah. In meinem ganzen Körper hatte ich extreme Wassereinlagerungen.

Ich ging spazieren, aber es fühlte sich so ungut an, so dass ich meine Hebamme anrief und sie um einen Termin bat. So fuhr ich mit meinem Mann zu meiner Hebamme und als ich ihren erschrocken
Blick sah, rutschte mir das Herz in die Hose.

Meine Hebamme meinte schnell, dass ich an einer Präeklampsie erkrankt sei. Ein paar Minuten und ein paar Untersuchungen (Blutdruck war schon über 200) später war klar, es geht nicht mehr nach Hause, sondern auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus.

Mit dem Rettungswagen in die Klinik

Das gestaltete sich allerdings etwas schwierig, da viele Krankenhäuser belegt waren. Als wir dann endlich ein Krankenhaus gefunden hatten, ging es mit dem Rettungswagen auf dem schnellsten Weg in die Klinik. Relativ schnell bekam ich eine Spritze mit Lungenreife für das Baby. Dann folgte eine fürchterliche Nacht und ein genauso schrecklicher Tag.

Ich spürte, wie meine Lebensenergie immer mehr aus meinem Körper verschwand. Ich kann mich teilweise nur noch schemenhaft an diese Stunden erinnern. 24 Stunden nach der Lungenreife-Spritze wurde ich gefragt, ob ich noch eine Nacht durchhalte. Meine Antwort war: „Nein, das werde ich nicht mehr überleben“.

Bei einer Präeklampsie ist die einzige Möglichkeit, das Leben der Mutter zu retten, die Schwangerschaft zu beenden. So ging es in den OP und unsere erstgeborene Tochter Klara 8,5 Wochen zu früh im Januar 2019 per Kaiserschnitt auf die Welt.

Bis dahin wussten wir nicht, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen bekommen. Mein Gefühl sagte allerdings die ganze Zeit, dass es ein Mädchen ist. Verrückterweise war es trotz der dramatischen Umstände eine magische Geburt. Auch wenn wir uns eigentlich im Vorfeld für eine Hausgeburt entschieden hatten.

Mein Baby auf der Intensivstation

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Baby Klara

Als sie auf die Welt kam, schrie wie am Spieß. Eine riesengroße Leistung für 1390 Gramm. Sofort kam sie auf die Intensivstation, auf der sie für zwei Tage beamtet werden musste. So lagen ich und meine Tochter getrennt voneinander auf der Intensivstation.

Die ersten Tage weinte ich fast ununterbrochen. Es war schrecklich, meine Tochter mit den ganzen Kabeln zu sehen. Zu Beginn hatte ich wahnsinnige Angst, eine Bindung mit ihr aufzubauen, da
ich so Angst hatte, sie zu verlieren. Bis ein Kinderarzt meinte, dass ihre Überlebenschance bei fast 100% liegt.

So begann ich das, was ich gut kann: Da sein. In den 6,5 Wochen Klinikaufenthalt war ich zweimal draußen. Und selbst das hat sich scheußlich angefühlt. Stundenlang kuschelte ich mit meiner Tochter und lernte sie kennen. Wochenbett auf der Intensivstation. Zu Beginn bekam sie über die Magensode ihre Milch. Und ich fing an zu pumpen. Alle zwei bis drei Stunden. Es war so anstrengend.

Ich selbst erholte mich schnell und blieb die ganze Zeit im Krankenhaus. Dort hat es mit dem Stillen zwar nicht geklappt, als ich aber daheim war, ging es relativ zügig. Ich bin so glücklich, dass ich dann meine Tochter noch 20 Monate lang stillen konnte. Der Start war wirklich nicht leicht.

Klara ist ein bezauberndes Kindergartenkind

Inzwischen ist Klara zu einem bezaubernden Kindergartenkind herausgewachsen, sie ist neugierig aufs Leben. Und schon kurz nach Geburt, war meinem Mann und mir klar, dass wir noch weitere
Kinder wollen.

So wurde ich im August 2023 ähnlich schnell schwanger. Diese zweite Schwangerschaft war mit vielen Ängsten behaftet. Ich musste regelmäßig Blutdruck messen, hatte viele Arzttermine. Für mich war es ein Riesenschritt, in der 32. Schwangerschaftswoche zu sein. Ab dann war alles neu für mich.

Meine Psyche war sehr angeschlagen, mein Blutdruck ging wieder in die Höhe, was aber nur stressbedingt war und nichts mit einer eventuell erneuten Präeklampsie zu tun hatte. So war ich eine Nacht im Krankenhaus, wurde aber entlassen.

Mit dem 2. Baby ging ich über Termin

Und es kam, mit was ich niemals gerechnet habe: Ich ging über den Termin. Meine Nerven lagen blank, es war fürchterlich anstrengend. Dann setzten endlich neun 9 Tage nach ET die Wehen ein. Sie überraschten mich in ihrer Heftigkeit, so dass ich erstmal das Abendessen erbrechen musste.

Meine Hebamme kam und wir starteten mit der Hausgeburt. Nachdem ich innerhalb kürzester Zeit unglaubliche Schmerzen hatte, brach meine Hebamme diese jedoch ab und wir fuhren ins Krankenhaus.
Dort bekam ich Schmerzmittel und ich konnte erstmal etwas durchatmen. Aufgrund der damaligen Situation (Corona) lag ich dann alleine im Kreißsaal und mein Mann musste wieder nach Hause fahren. So lag ich dann über 20 Stunden in den Wehen.

Trotz PDA hatte ich unglaubliche Schmerzen. Irgendwann kam mein Mann hinzu und leider auch ein Wechsel von den Hebammen. Leider, weil ich mit der Neuen einfach nicht konnte. Irgendwann ging es nicht mehr weiter und ich wurde an den Wehentropf gehangen. Inzwischen lag ich über 20 Stunden in den Wehen.

Ich konnte nicht mehr. Ich sagte, dass etwas nicht stimmte und dass ich einen Kaiserschnitt will.
So wurde ich in den OP gefahren. Mein Mann durfte nicht dabei sein. Ich bekam dann kurz meine zweite, kleine Tochter zu sehen, sie hatte sich die Nabelschnur mehrfach um den Hals gewickelt und hatte grünes Fruchtwasser geschluckt.

Unser 2. Baby wird geboren

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Auch sie verlegte man daher erst einmal auf die Intensivstation. Es dauerte gefühlt Stunden, bis ich endlich unsere zweite Tochter in den Armen halten konnte. Sie war genauso bezaubernd wie Klara und war mit 4010g um ein Vielfaches schwerer als ihre Schwester. Das Stillen klappte völlig problemlos. Mir persönlich ging es nach dieser Geburt nicht gut, ich kam mir wie eine Versagerin vor. Wieder ein Kaiserschnitt.

Damit hatte ich lange zu kämpfen. Es war nicht leicht. Lea ist inzwischen ein richtiger Wildfang, klettert und turnt gerne herum. Im September startet sie dann mit dem Kindergarten. Unser Kinderwunsch war weiterhin vorhanden, ich spürte aber auch das große Bedürfnis, meine ersten beiden Geburten erstmal therapeutisch aufzuarbeiten.

Mit Sonja von Mama Healing (den Tipp habe ich hier im Blog gelesen) habe ich das gefunden und auch bekommen, was ich dazu gebraucht habe. Im April 23 wurde ich dann wieder ruckzuck schwanger. Die Dankbarkeit, dass ich bei allen drei Schwangerschaften so schnell schwanger geworden bin, ist tief in mir verankert. Ich weiß, dass dies nicht jeder Familie vergönnt ist. Ich setzte mich viel mit der Geburt auseinander, holte nochmals Sonja mit ins Boot.

Mein 3. Kind macht sich auf den Weg

Ich wollte wieder in dem Krankenhaus entbinden, in dem ich unsere beiden Töchter auf die Welt gebracht habe. Der Wunsch nach einer spontanen Geburt war immer noch da. Eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus sollte für mich allerdings nach zwei Kaiserschnitten nicht mehr möglich sein.

Die Gefahr einer Ruptur nach zwei Kaiserschnitten liegt so bei 0,9-2%. Für mich und meinen Mann ein Risiko, dass wir eingehen konnten. Nach ein paar Untersuchungen und Gesprächen war klar:
Das Krankenhaus geht den Weg einer spontanen Geburt mit. Es war aber auch klar, dass ich nicht über Termin gehen sollte. Eine Einleitung wäre nach zwei Kaiserschnitten nicht gemacht worden, da
diese die Gefahr einer Ruptur erhöhte.

Das Krankenhaus unterstützte mich, indem es mir Wehentee mitgab und ich sollte mich mit meiner Homöopathin in Verbindung setzen. Ab dem 27.12. hatte ich nachts immer wieder Wehen. Ich war überrascht, dass diese immer wieder aufhörten, das kannte ich von meiner zweiten Geburt so gar nicht.

3 Geburten: So unterschiedlich

Am Abend des 29.12. (3 Tage vor dem ET) brachte ich mit meinem Mann unsere Mädels ins Bett und kaum waren sie eingeschlafen, begannen die Wehen in einem regelmäßigen Abstand zu kommen.
Nach einer halben Stunde bat ich meinen Mann meine Mutter anzurufen, damit sie kommen konnte, um auf unsere Kinder aufzupassen.

Nachts um 22 Uhr ging es dann mit dem Auto ins Krankenhaus. Ich hatte immer das Bild vor meinem inneren Auge gehabt, dass ich mit meinem Mann nachts ins Krankenhaus fahren würde. Nun war es so weit. Es war schön und schon sehr schmerzhaft zugleich.

Da wir ländlich wohnen, und unser Wunschkrankenhaus weiter weg war, waren wir etwa 23 Stunden im Kreißsaal. Der Muttermund war 4 cm geöffnet und die Wehen wurden immer heftiger. Ich hatte eine tolle Hebamme, die mich super unterstützte. Ich sah sie und wusste, dass mit ihr eine spontane Geburt möglich ist.

Es war schmerzhaft und ich bekam Lachgas, das half mir sehr. So kam ich diesmal um eine PDA herum. Ich war so kurz davor, zu sagen, dass ich einen Kaiserschnitt möchte. Ich kann jede Frau verstehen, die sich dafür entscheidet. Irgendwie biss ich mich durch und anscheinend auch zweimal meinem Mann in den Arm.

Das Baby ist gleich da

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Baby Jona

Schließlich sagte die Hebamme: Gib mir deine Hand, das Baby ist gleich da. Ich spürte den Kopf meines Sohnes und das gab mir viel Kraft. Dann war er endlich da. 4 Stunden nachdem wir im Kreißsaal angekommen waren, kam er als Sternengucker auf die Welt. Er hatte sich wohl während der Geburt gedreht.

Bei keinem unserer drei Kinder wussten wir vor der Geburt das Geschlecht, es war uns zu einem schlichtweg egal und zum anderen fanden wir es toll, uns verschiedene Namen zu überlegen. Als Jona auf die Welt kam, war es mir auch sowas von egal, ob Junge oder Mädchen, ich war heilfroh, dass das Baby da war und auf meinem Bauch lag.

Jona musste zwar wegen Anpassungsschwierigkeiten noch 5 Tage auf der Intensivstation bleiben, aber dann durften wir nach Hause. Er ist ein sehr aktiver Junge und hält uns alle auf Trab. Ich bin sehr dankbar, eine spontane Geburt erlebt zu haben.

Was mich aber total überrascht hat, war, dass ich meine ersten beiden Geburten nach der spontanen Geburt erst so richtig wertschätzen konnte. Und die Erkenntnis: Auch bei meinen ersten beiden Geburten habe ich meine Kinder auf die Welt gebracht. Beides ist gleich viel wert.

Dankbar für meine Drei

Ich wünsche allen, dass sie die Geburt erleben, die für sie die Richtige ist. Bewertet nicht die Geburten anderer, sondern seid sanft zu euch selbst. An dieser Stelle Danke an meinen geliebten Mann, du warst immer an meiner Seite, wir haben gemeinsam geweint und gemeinsam gelacht.

Klara, Lea und Jona, danke, dass ihr mir jeden Tag lehrt, was wichtig ist. Liebe, Lachen, im Hier und jetzt sein. Ich liebe euch.

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