Halbzeit 2024: Katharina zieht eine kleine Jahresbilanz

2024

Ihr Lieben, wir haben Mitte Juni, die Hälfte des Jahres 2024 ist also rum. Zeit, einmal eine kleine Bilanz zu ziehen, wie dieses Jahr bisher so gelaufen ist.

2023 ist ja mein viertes Kind geboren, es war also ein Highlight-Jahr mit einem wirklich wunderschönen Wochenbett, vielen kleinen neuen ersten Malen, dem ersten Sommerurlaub zu viert bzw. zu sechst. Obwohl ich beruflich nur ziemlich kurz pausiert habe und mitunter schon ganz schön groggy war, war 2023 irgendwie leichter als 2024. Beruflich war 2023 einfach megagut. Die Klickzahlen stiegen und stiegen, wir hatten Kolumnen und viele Werbekunden – es war – mal aus dem Nähkästchen geplaudert – unser erfolgreichstes Jahr bei Stadt Land Mama seit Bestehen. Pünktlich zum Jahresende war damit Schluss. Wir mussten einige Absagen verschmerzen, Verträge wurden nicht verlängert – die Wirtschaftskrise hat uns nun auch erreicht und trifft uns ganz schön.

2024 begann mit Krankheiten

Dazu kam eine beispiellose Krankheitswelle, die meine Familie ab Silvester immer und immer wieder erwischte. Bis Ostern war eigentlich immer einer krank und jede Planung, die wir machten, mussten wir wieder über den Haufen schmeißen. Dazu kam ein Krankenhausaufenthalt mit einem Kind, der uns sehr mitgenommen hat und an dem ich immer noch zu knabbern habe.

2024 fühlte sich bisher so gar nicht leicht an. Berufliche und private Krisen, Naturkatastrophen, Kriege, üble Wahlergebnisse, eine deutliche Verrohung des Umgangs in der Gesellschaft – manchmal möchte ich mir einfach die Decke über den Kopf ziehen und auf bessere Zeiten warten. Was natürlich nicht möglich ist und natürlich auch Quatsch ist.

Was mache ich also, wenn ich in ein Stimmungsloch falle? Ich rufe Menschen an, die mir guttun. Wenn zum Beispiel Lisa mir von ihren vielen, vielen Ehrenämtern erzählt, weiß ich wieder, dass der Großteil der Menschen eben keine Arschlöcher sind. Wenn meine Freundin mir einfach am Telefon zuhört, ohne zu werten, ohne zu relativieren, dann weiß ich wieder, dass ich nicht alleine bin und dass es Menschen gibt, die auch mal eine Krise mit mir aushalten.

Stille und Sport helfen mir aus dem Depri-Loch

Wenn mir nicht nach Reden ist, gehe ich in den Wald. Hat mir schon immer geholfen, Stille, Natur, Nachdenken, ruhig werden. Sehen, dass die Natur einfach weitermacht, ist tröstlich.

Oder ich gehe zum Sport. 2024 habe ich Pilates für mich entdeckt und finde es super. Tatsächlich werde ich wohl den Tennisschläger an den Nagel hängen, weil die Vereinsgebühren so teuer sind und ich einfach viel zu wenig spiele. Durch Joggen und Pilates bleibe ich trotzdem fit.

Ich lege mein Handy weg. Obwohl ich weiß, dass Instagram und Co eine Scheinwelt ist, bin auch ich nicht sicher vor Vergleichen. Warum sieht bei der die Bude immer so gut aus? Warum sind die schon wieder im Urlaub? Vergleichen bringt nichts, außer schlechte Laune. Deshalb regelmäßig: Handy weg!

Und manchmal lege ich mich tatsächlich einfach ins Bett, ziehe mir mit einer Tüte Chips die Decke über den Kopf und habe auf gar nichts Bock. Kennt ihr sicher auch, oder?

Alles in allem habe ich immer noch kein richtiges Gefühl für dieses Jahr. Die Wochen rasen so vor sich hin und innerlich komme ich nicht so richtig nach. Ich habe keine Midlife-Krise, aber eine kleine innerliche Krise. Wo will ich noch hin, wie entwickeln wir uns beruflich weiter? Für diese Fragen hatte ich 2023 keine Zeit, 2024 stelle ich sie mir immer wieder.

Das Leben ist eben eine Achterbahn

Warum ich euch das erzähle? Weil wir hier schon immer authentisch waren. Und weil das Leben eben eine Achterbahn ist. Mal geht´s rauf, mal geht´s runter. 2024 wackelt alles ganz schön und von vielen Freundinnen in meinem Alter höre ich Ähnliches.

Daher frage ich euch nun: Wie würdet ihr 2024 bisher beschreiben? Ich freue mich auf eure Kommentare.

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13 comments

  1. Ich bin wohl mitten in der midlife Session..
    Nächstes Jahr 50- hm- hadere mit dem Älterwerden und den wirklich viel zu vielen Kilos und habe auch keine Idee/ Motivation sie loszuwerden. Mein Mann- eh deutlich älter- verschwindet in einer vermutlichen Demenz und entfremdet sich insgesamt von uns und der Welt. Ich habe soviel schon erlebt und bewältigt und manchmal mich echt nach meiner Power gesehnt.
    Dennoch darf ich langsam wieder das halb volle Glas sehen: mein Job bringt unglaublich viel Spaß und baut sich weiter auf- der Älteste(20) studiert und zieht aus- der Mittlere(14) ist weiter stabil nach einer fiesen Depression vor 4 Jahren- der Jüngste(11)- auch schulkritisch gewesen und in Therapie hat durch Klassenwechsel wieder Bock auf Schule und ist bis nachmittags gut betreut- ein Segen.
    Die Wochenenden hier auf dem Land sind unglaublich langweilig und ich habe kaum Hobbies was mich mega nervt. Weder kochen, backen, Garten, Berge erklimmen usw ist mein Ding. Als die Kinder klein waren echt ok- jetzt nervig. Immer Orga mit Zug/ Pendeln usw. Meine Interessen sind einfach in der Stadt. Aber Umziehen noch nicht möglich- erst nach Schulende. Versuche immer wieder das Positive zu sehen: Garten im Sommer, Seenähe, Platz, Hund+ Katz…..etc etc.
    Und versuche auch diese Zeit als sinnvoll zu erleben- wieder zum Lesen begonnen- ja- auch nett.
    Wenn die Kids da sind ist es herrlich- aber auch die werden nicht ewig bleiben.

    Mit meinem Mann kaum Zukunft ausser begleiten.

    Hoffe nochmal interessante Frauen kennenzulernen mit Lebenserfahrung- die gibt es – ich muss sie einfach finden….

  2. Ja, 2024 fordert mich, fordert uns als Familie. Meine Eltern werden älter, die Einschläge kommen näher. Wie sagte eine Freundin so schön:“Herzlichen Glückwunsch zu zwei weiteren Kindern.“
    Es fühlt sich alles sehr viel an und dennoch habe ich Yoga nun endlich für mich entdeckt. 🙂 Das hilft, aber natürlich auch nur begrenzt. Schade ist, dass selbst, wenn man es wagt, die Überforderung anzusprechen, kaum jemand reagiert oder es abgetan wird. Dabei heißt es doch sooft, man soll um Hilfe bitten, sich frühzeitig mitteilen, authentisch sein… Mein Eindruck ist, dass das doch nur Plattitüden sind.

  3. Mir geht’s auch so. In meinem Job bin ich unzufrieden und habe für mich jetzt klar, dass ich da raus will. Die Entscheidung getroffen zu haben, ist gut, den neuen Weh habe ich aber noch nicht vor Augen. Weil die Kinder schon so groß sind, steht viel Veränderung bevor. Der Große ist mit 19 grad am Ausziehen, die Mittlere ist 16 und wird nächstes Jahr schon Abi machen, nur der Jüngste ist mit 11 Jahren noch länger hier. Und die Gedanken: brauchen wir zu dritt dann noch so ein großes Haus, das ja viel Arbeit macht? Wäre es nicht schöner, wieder in der Stadt zu leben? Doch, bei mir fühlt es sich schon nach einer Midlifecrisis an.

  4. Auf der einen Seite geht es mir dieses Jahr so gut wie noch nie in meinem Leben. Das nehme ich mit einem lachenden und weinenden Auge an. Nachdem ich es geschafft habe mich aus meiner Depression und ständigen Angespanntheit und Ängsten mittels hauptsächlich Psychotherapie und ganz tollem Yoga zu befreien, merke ich seit diesem Jahr das erste mal in meinem Leben wie toll ich so vieles nun einfach nur genießend wahr nehmen kann. oder mich nicht mehr so viel richtig aus der Bahn werfen kann. Mit geht es körperlich und psychisch so gut wie noch nie. und das macht mich auf der anderen Seite traurig, da ich die letzten fast 36 Jahre, und auch meine Kindheit und Jugend hindurch einfach immer sehr gelitten habe und quasi durchgängig depressiv war. zwar habe ich funktioniert, abi gemacht, fsj, beruf gelernt, immer seit ich 17 bin gearbeitet, geheiratet, kinder bekommen,…. aber genießen konnte ich nie was und dauernd hat mir irgendwas den boden unter den Füßen weg gezogen, ich nur den anderen alles recht gemacht anstatt mal an mich zu denken, da ich gar nicht wusste was ich eigentlich brauche und will,… könnte noch viel erzählen.

    auf der anderen Seite merke ich nun das ich so gerne noch beruflich verändern würde, ich bin zwar aktuell abgesichert, beim selbstständig Mann teilzeit angestellt, aber Absicherung für immer? es kann ja immer was passieren. nur ist das zeitlich sehr schwer zu machen, da ich daheim hauptsächlich für Kinder und Haushalt zuständig bin. das ist alles nicht so einfach umzustellen.
    Dazu merke ich das mich über die Jahre manches ganz schön verletzt hat und ich mich übergangen gefühlt habe und fühle das Entscheidungen hier zuhause und vor auf dem Grundstück angehen ( wohnen hier mit meinen Schwiegereltern). früher konnte ich halt nicht für mich eingestehen, wusste ja gar nicht was ich will, oder nicht. also wie auch. oder habe mich nicht getraut, oder es nicht in angemessener Form kundtun können das ich gewisse Entscheidungen nicht möchte oder mittragen möchte.
    Mein Mann und seine Eltern sind gute Menschen, nur haben wir alle dicke Köpfe bzw unterschiedliche Vorstellungen wie was gemacht wird 😉 . also bitte kein Aufschrei oder mir die Schuld zuweisen.

    und bei uns steht sehr viel an. wir haben kaum mal eine ruhige Woche ohne große Pläne, ToDo‘s oder im Winter Krankheiten.
    oft komme ich gedanklich kaum hinterher und musste mich mal echt deutlich sagen das ich nicht alles gleichzeitig planen kann sondern nur von Woche zu Woche.
    ich hab ja immer noch die hoffnung das die zweite Jahreshälfte oder das letzte viertel etwas ruhiger wird.

  5. Hallo Katharina, danke für deine ehrlichen Worte.
    Ich bin 43 Jahre alt und habe einen 5-jährigen Sohn. Letztes Jahr habe ich mich sehr erschöpft gefühlt, Ende des Jahres kamen dann Stimmungsschwankungen dazu, die ab Anfang 2024 für mich zu einer großen Belastung wurden. So etwas kannte ich bis dahin nicht – oder doch? Doch. Zu Beginn der Pubertät ging es mir so, etwa zwischen 11 und 13. Da hatte ich immer wieder kleinere depressive Einbrüche und fühlte mich in meinem Leben gar nicht richtig zu Hause. Diese Parallele hat mich getroffen wie ein Blitz aus heiterem Himmel und mir zugleich die Erklärung für mein schlechtes Befinden geliefert: Wie damals zu Beginn der Pubertät bin ich nun wohl auch fest im Griff eines hormonellen Umstellungsprozesses, der Perimenopause. Wechseljahre – ha. Noch letztes Jahr hätte ich gesagt: Wechseljahre, das ist das, was mit über 50 irgendwann mal kommt. Inzwischen weiß ich es besser. Aber auch unabhängig davon empfinde ich die 40er als recht herausfordernd. Mein Einzelkind wächst langsam aus dem Allergröbsten heraus und die intensive Phase der Familiengründung, Schwangerschaft, Babyzeit etc. ist einfach definitiv und ein für allemal abgeschlossen. Wirklich? Diese Lebensphase, auf die ich gefühlt seit dem 16. Lebensjahr hingefiebert habe? Schon vorbei? Was kommt jetzt noch? Also, in meinem Fall ist es vielleicht schon eine kleine midlife crisis – oder eben anders gesagt ein normaler Übergangsprozess, der bei mir auch von Traurigkeit, Zweifeln und Orientierungslosigkeit begleitet ist. Jetzt so auf der „offenen See“ des mittleren Lebensalters zu sein, kann sich schon manchmal beängstigend anfühlen.
    Seit knapp vier Monaten nehme ich auf Anraten meiner Frauenärztin Mönchspfeffer ein, und seit ein paar Wochen scheinen die Stimmungsschwankungen gebessert zu sein.

    1. Hallo Mona, du sprichst mir aus der Seele. Ich bin 44 Jahre alt, habe eine fünfjährige Tochter und bin auch mittendrin in der Perimenopause. Die hormonellen Veränderungen begannen bereits mit 41. Es kündigte sich „leise“ an und wurde in den letzten Jahren immer „lauter“. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Traurigkeit, Unsicherheit, Abschiedsschmerz (wie gerne hätte ich ein zweites Kind gehabt). Ja, wo soll es hingehen, was kommt da noch, auch beruflich bin ich am Schwimmen. Die meisten Frauen in meinem Umfeld sind deutlich jünger und können deshalb nicht nachempfinden, wie es mir geht. Wie auch. Aber es ist beruhigend zu lesen, dass ich nicht alleine bin mit diesen Empfindungen. Dir alles Gute.

  6. Liebe Katharina, oh ja, ich fühle deine Zeilen so sehr. Unser Sohn kam im Frühjahr 2023 auf die Welt (ich war da 41 Jahre). Jetzt ist er eins und ich stelle mir genau die gleichen Fragen und staune nur, wie schnell die Zeit vergeht. Sport fehlt mir im Moment noch sehr und ja! – Pilates liebe ich und freue mich schon sehr darauf es endlich wieder regelmäßiger und intensiver zu machen. Bis dahin spaziere ich viel mit dem Kinderwagen und nehme ab und zu den HoolaHoop der großen Tochter. Das macht auch Laune 🙂

  7. Dazu fällt mir ein: „Es ruckelt immer ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet.“

    Mir geht es da sehr ähnlich, ebenfalls noch ein Kind 2023 bekommen und nun beginnt wieder so die Zeit, in der sich nicht alles um das Baby dreht. Ich schlage momentan langsam aber sicher einen neuen beruflichen Weg ein und in meiner alten Firma geht’s drunter und drüber.
    Bin sehr gespannt, ob ich da überhaupt noch eine Weile bleiben kann nach der Elternzeit. September wird’s zeigen…

    Von den dramatischen politischen Themen unserer Welt versuche ich nur so viel wie nötig an mich heran zu lassen, da es mich doch sehr mitnimmt. Aber es heißt nun auch definitiv aktiv werden! Damit die Geschichtsbücher unserer Enkelkinder keinen ähnlichen Inhalt haben, wie die unseren.

  8. Huch – „fällt“ schwer statt „fehlt“ schwer muss es natürlich heißen! 😉 Liebe SLM-Redaktion, das dürft Ihr wenn Ihr mögt gerne noch korrigieren; ich kann es leider nicht mehr. 😉

    1. Ja, 2024 hat schon Halbzeit. Die Zeit ist nur so gerast und ich kann kaum glauben, dass in 4 Wochen schon wieder Sommerferien sind. Meine Töchter sind jetzt beide Teenager und sehr fordernd. Hier wird es gern laut und auch viel diskutiert. Meine Kleine kommt auf die weiterführende Schule und ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist. Im Freibad werde ich nicht mehr von meinen Töchtern gebraucht, dagegen beim täglichen Taxidienst. Die Zeit mit kleinen Kindern war intensiver und der Kontakt zu Bekannten mehr. Ich konzentriere mich jetzt mehr auf meinen Beruf- den ich liebe. Außerdem treffe ich wieder regelmäßiger Freundinnen. Sollte mir in den Sommerferien die Decke auf den Kopf fallen, engagiere ich mich im Kindergarten als Sprachförderung, sollten die mich dort haben wollen. Ich glaube die Kunst besteht darin, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen. Die big deals habe ich wohl schon hinter mir.

  9. Liebe Katharina, wie so oft schreibst Du mir „aus der Seele“. Auch ich empfinde dieses Jahr bisher als eher be- und erdrückend und es fehlt allzu häufig schwer, noch zuversichtlich zu sein und sich nicht mehr und mehr zu verkriechen. Neben den vielen Krisen und Themen da draußen schlagen dann in einem gewissen Alter auch noch die Hormone zu und generell stellt „frau“ so einiges in Frage im Leben…
    Wald, Sport, Decke über den Kopf – auch meine Strategien zur Zeit, plus möglichst noch ein paar schöne Bücher oder ab und an mal ans Meer oder seine Lieblingsmenschen sehen.
    Ich warte mit Dir und vielen anderen also geduldig darauf, dass die Achterbahn hoffentlich bald mal wieder einen Aufschwung nimmt. Und freue mich schon drauf, wenn es soweit ist!
    Denk dran, wir sind viele oder wie eine liebe Freundin von mir immer sagt: „Schatz, Hauptsache wir haben uns!“. 🙂
    Alles Gute für Dich und Deine Familie und hoffentlich einen krankheitsfreien Sommer!

  10. Mein 2024 fühlt sich sehr ähnlich an. Danke für deinen Beitrag, der das in Worte fasst und ich mich nicht allein damit fühle.

  11. Mein 2024 fühlt sich sehr ähnlich an. Danke für deinen Beitrag, der das in Worte fasst und ich mich nicht allein damit fühle.

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