Kennt Ihr dieses Gefühl mitten im Winter, wenn man an sich herunterschaut, eingepackt in drei Pullis und Jacken, mit kaltgefrorener Nase und plötzlich kann man sich nicht mehr dran erinnern, wie warm der Sommer war?
Man kann sich nicht vorstellen, dass man je wieder barfuß laufen wird, dass man je wieder Shorts tragen kann.
Genau so geht es mir in Bezug auf meinen Bauch. Der hat mittlerweile eine stolze Größe erreicht und irgendwie finde ich es gerade ziemlich beschwerlich. Wenn ich auf Instagram oder in Zeitschriften Frauen mit flächen Bäuchen sehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich je wieder so aussehen werde.
Ich schnaufe nach einer Treppe, als hätte ich gerade einen Achttausender bestiegen.
Zweimal die Nacht muss ich auf Toilette, weil das Baby immer auf die Blase drückt. Ich bin ständig müde.
Wenn das Baby mich boxt, tut es mittlerweile richtig weh.
Zum Einschlafen wälze ich mich hin und her, finde einfach keine Position.
Ich kann meine Füße im Stehen nicht mehr sehen. Socken anziehen ist eine akrobatische Meisterleistung. Ich watschel wie eine kleine Ente.
Ich war und bin noch nie eine Schwangere gewesen, die nonstop glücklich ihren Bauch streichelt. Ich bin unglaublich fasziniert von dem Wunder, das mein Körper tagtäglich vollbringt.
Aber ich bin ganz ehrlich: Ich bin auch froh, dass es nun endlich Richtung Ende der Schwangerschaft geht. Ich freue mich, wieder mobiler zu sein, flexibler, beweglicher.
Ich freue mich auf lange Spaziergänge ohne Atemnot. Ich freue mich auf ein Glas Wein. Ich freue mich, irgendwann auch wieder das Joggen anzufangen.
Ich freue mich, wieder auf dem Bauch schlafen zu können.
Ich freue mich, wenn mein Ischias mich nicht mehr ärgert.
Ich freue mich auch, irgendwann in meine alten Klamotten zu passen. Denn ich habe momentan kaum noch was zum anziehen – und bin zu geizig, für die letzten paar Wochen noch zig neue Teile zu shoppen.
In den letzten Tagen wurde mein Bauch schon ab und zu hart – huch, dachte ich, was ist denn jetzt los? Ein bisschen sollte das Mäuschen ja noch drin bleiben.
Denn wichtiger alles alles, was ich vermisse, ist, dass meine Tochter gesund und fit zur Welt kommt.
Also versuche ich es positiv zu sehen. So wie der Winter ja auch schöne Seiten hat, hat ja auch eine Schwangerschaft durchaus Vorteile: Schließlich kann man nie wieder so ungeniert Mittagsschläfchen halten oder eine Tafel Schokolade verputzen…
PS: Das ist kein aktuelles Bauchfoto, sondern eins aus dem Sommer von http://www.lenimoretti.com
5 comments
Sehnsucht
Wenn ich das lese, liebe Katharina, dann überkommt mich die Sehnsucht. Du hast neulich ja mal erwähnt, dass das vermutlich deine letzte Schwangerschaft ist. Ist das jetzt irgendwie anders vom Gefühl her? Kann man die denn anders genießen? So stell ich mir das zumindest vor. Aber, klar, am Ende ist es schon mühsam. Einen guten Endspurt!
Liebe Mimi…
…mhhhh, das ist eine sehr gute Frage. Dazu werde ich einen eigenen Beitrag schreiben, ok? Danke für die Anregung
Du sprichst mir aus der Seele
Liebe Katharina,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin Mitte der 39. SSW mit unserem 4. Mäuschen schwanger. Puh, uns ich bin soooo froh, wenn es endlich geschafft ist.
Alles Gute für die letzten besonders anstrengenden Wochen!
Bianca
Genau,
…das kenn ich nur zu gut. Hab jetzt noch 2,5 Wochen bis zur Geburt unseres kleinen Mannes und ich mag jetzt auch nimmer. Ich will mich nachts wieder von einer Seite auf die andere wälzen können, ohne dabei laut zu stöhnen (ja, das tu ich wirklich!) und morgens mich mithilfe des Balkens neben unserem Bett hochzuziehen. Auf das erste Glas Wein freue ich mich auch schon wie blöd und darauf, meinem Mann nicht hinterherrufen zu müssen: „Fang schon mal an zu kochen, ich komm dann nach…“ wenn wir gemeinsam den fünften Stock bis zu unserer Wohnung erklimmen. 🙂
Jetzt darf er kommen, unser kleiner Schatz…denn Mama will ihren Körper (soweit das unterm Stillen geht) wieder für sich haben!
Oh ja!
Ich kann Dich so gut verstehen!Bei mir sind es jetzt noch 7 1/2 Wochen bis zur Geburt und so langsam fällt auch mir alles schwer.Das Schlimmste ist,dass ich kaum noch eine gute Schlafposition finde und daher immer müde bin.Freue mich daher auch wieder,wenn ich auf dem Bauch schlafen kann und einfach generell wieder beweglicher bin.Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt!