Liebe Lisa, was bedeutet Luxus für Dich? Ich wette, der Begriff dieses Wortes hat sich bei Dir ebenso verändert wie bei mir. Vor den Kinder habe ich schon das ein oder andere Luxusteil gekauft (über die ich mich heute noch genau freue wie am ersten Tag). Seit ich Mutter bin, verbinde ich Luxus aber immer weniger mit Gegenständen, sondern immer mehr mit Zeit. Zeit für mich, Zeit für Freunde, Zeit für die Beziehung, Zeit mit den Kindern. Am Sonntag morgen um 10 Uhr ist ein Yoga-Kurs – und wenn ich es mal schaffe, dahin zu gehen, ist das für mich Luxus pur. Den Sonntag mit zwei Stunden nur für mich beginnen – ein Traum. Naja, so ganz für mich dann doch nicht. Denn sobald wir aus dem anstrengenden Teil der Übungen in die Entspannungsphase übergehen, springt mein Kopf an. Plötzlich sausen die Gedanken umher, dabei sollte im Hirn nur wohlige Wärme und Leere sein. Wie so ein innerer Dialog aussieht? Voilá:
„Oh, das war anstrengend. Gut, dass es ruhiger wird. Toll, die Frau neben mir hat aber hübschen Nagellack an den Füßen. Meine Füße sehen noch ziemlich nach Winter aus. Ich muss zur Pediküre. Schaff ich ja doch nicht. Mhhh, letztens hab ich doch in der Werbung so eine Hornhaut-Schleifmaschine gesehen, vielleicht kauf ich die? Was die wohl kostet? Oh, andere Übung. Außerdem soll ich ja nicht nachdenken. Oooooohhhhhmmm.
Vielleicht schaff ich es ja morgen in die Drogerie wegen diesem Schleifdings. Obwohl, ich müsste morgen dringend mal die Bude sauber machen. Und Waschen. Ich hasse Waschen. Eigentlich könnte ich dann die Betten noch abziehen, damit sich die Buntwäsche lohnt. Hab ich überhaupt noch Waschpulver? Oh, noch ne andere Übung. Hach, war ich fleißig heute. Wurde ja auch Zeit, war ewig nicht beim Sport und bald ist Sommer. Den Bikini vom letzten Jahr kann ich dieses Jahr auch nicht mehr anziehen. Wann aber bitte soll ich Bikini kaufen gehen? Jetzt bin ich noch blass und im Wintermodus. Wenn ich dann mal gedanklich so weit bin, sind aber alle hübschen Modelle ausverkauft. Ich würde ja gerne mal so einen kleinen Triangel-Bikini tragen, aber von dieser Form habe ich mich offiziell nach der ersten Stillzeit verabschiedet. Ach, die Stillzeit, die ist schon so lange her. Ob ich noch mal ein Baby stillen werde? Huch, die anderen Yogis bewegen sich. Stunde vorbei? Ohhhhmmmmmm.
Wieso fällt es mir eigentlich so schwer, meinen Kopf auszuschalten? Das war schon immer so. Ich denke und denke und denke. Kennst Du das? Oder hast Du den Aus-Knopf gefunden?
PS: Das Foto oben entstand an diesem herrlich sonnigen Wochenende an der Krummen Lanke in Berlin. Als ich dort saß, habe ich tatsächlich mal 5 Minuten an nichts gedacht 🙂
2 comments
Das Geheimnis für den Aus
Das Geheimnis für den Aus-Knopf ist Selbstliebe. Das, was Du beim Yoga gedacht hast, sind fast ausschließlich Selbstverurteilungen. Nicht gut genug, nicht schön genug, nicht dünn genug, Bude nicht sauber genug.
…. Bei mir ist heute Abend yoga
…. Und das geht mir immer ebenso wie dir….. Es ist ein Luxus, aber noch toller wäre es, ich würde endlich den Aus-Knopf des Gedankenkarussels finden! Das wäre der Ultimative Luxus. ich übe ….. ommmmmmm…..Und das bringt mich auf mein Lieblings- Thema : Fokussieren ….