Willkommen im Mütterclub, liebe Caro. Seit Deiner Schwangerschaft hat sich ja echt etwas getan in Deinem Leben! Soll ich es Dir beweisen?

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Liebe Caro!
Liebe Leser!
Hallo zurück, da bin ich also wieder. Und bevor ich Euch mit gähnenden Sandburgen-Buddel-Geschichten aus dem Urlaub langweile, hab ich mir mal unser Buch „Ich glaub, mich tritt ein Kind“ zur Brust genommen. Caro hat mich darin ja in ihrer Schwangerschaft ausgefragt. Wir waren beide 29 und ich bereits mit drei Kindern gesegnet, als bei ihr der Bauch zu wachsen begann.
Caro, ich kann es ja jetzt zugeben. So manches Mal musste ich mir bei den Antworten auf die Zunge beißen, um Dir nicht Deine Illusionen zu nehmen. Ich gönne jedem seine Gedanken und Zukunftsvisionen und bin die Letzte, die dann sagt: „Oh, das siehst du jetzt noch so, aber wart mal ab, es wird gaaanz anders kommen. Träum mal schön weiter.“ Aber jetzt, da Du selbst Erfahrungen als Mutter gesammelt hast, da möchte ich Dir doch nochmal ein paar Sätze von früher vorlesen, zu denen Du Deine Meinung jetzt wohl doch revidiert haben könntest. Man sieht manche Dinge als Schwangere eben anders als als Mutter. Vielleicht hast Du ja Lust, Dich zu den einzelnen Passagen nochmal zu äußern 🙂
In unserem Buch schreibst Du:
 
„Warum erwartet ihr Eltern immer, dass alle Umstehenden Tränen des Mitgefühls vergießen, weil eurem Baby gerade ein Furz quer sitzt?! Tragt doch euer Baby doch einfach aus der Bahn, wenn es schreit, dann würden wir (Noch-)Kinderlosen uns weniger über kleine Quälgeister aufregen.“ Na? Wie oft hast du deinen Kleinen wegen Geschreis aus der Bahn getragen?
 

„Ich halte nicht wirklich viel vom Heiraten. […] Ja, ich weiß, findet eine verheiratete Frau wie du nicht lustig. Aber das liegt auch daran, dass ihr Ehefrauen ein Imageproblem habt. Ehefrauen flirten nicht. Ehefrauen sind ständig eifersüchtig und kommandieren ihren Kerl rum. Ehefrauen tanzen nicht bis acht Uhr morgens in Diskos…“ Nun ja, hm. Also, mir war so, als habe sich da in deiner Einstellung auch etwas verändert
 

„(Neulich) wurde ich Zeugin einer gruseligen Alltagsszenerie. Am Tisch direkt vor mir. Saßen sie. […] Wie die Vorboten einer mir drohenden Apokalypse. Drei Frauen bei 25 Grad in Funktionsjacken zum bunten Zopfgummiband. Drei Muttis frustriert von der Erkenntnis, dass Stillen doch keine Dickärsche schrumpfen lässt und gegen Augenringe noch keine Dior-Creme gewachsen ist. Sie sprachen – drei Mal darfst du raten – über den Inhalt ihrer Kinderwagen […]“ Nun, da du ja sogar über dein Leben als Mutter BLOGGST, gehörst du ja nun eigentlich dazu zu diesen Frauen, oder?   
 

„Für mich steht jedenfalls fest, dass ich mein Kind zu zweit und gleichberechtigt großziehen und kein Hausmütterchen werden will, das wie viele Mütter oft Abende lang darauf wartet, dass sich der Vater aus den bars oder dem Probekeller bequemt und zu allem Frust aus Sanftmut noch darüber schweigt.“ Nu mal Butter bei die Fische, wie gleichberechtigt ist das jetzt alles geworden?
 

Saulustig auch das: „Und was ist mit dem Punkt Ernährung? Klar will ich nur das Beste für mein Kind. Aber ich sehe mich nicht wie die perfekte Hausfrau täglich vier Stunden in der Küche stehen, um selbst Babybreie aus frischem Bio-Gemüse zu kochen. Dafür gibt es doch schließlich die Gläschen im Supermarkt.“ Ganz im Ernst. Hast du das ECHT geschrieben? DU?
 

„Muss es wirklich so weit kommen, dass ich mit Baby ein mittelmäßiges, berechenbares Leben führe? Oder sind alle Eltern automatisch versteckte Spießer, weil sie für das Wohl und die Rechte ihrer Kinder einstehen?“ No comment. (Nur ein kleines Grinsen)

Mensch Caro, was hast Du Dich verändert! Die Müttermorphose hat Dich doch tatsächlich zu anderen Prioritäten verführt. Selbst die Berliner Zeitung hat recherchiert und verstanden, dass es da eine Caro vor der Geburt und eine nach der Geburt gibt und schreibt: „In ihrem Buch spottete Rosales noch über die Mütter, die alles perfekt machen wollen, die ihre Umwelt terrorisieren mit Fragen wie: „Gibt es da nicht eine Studie, die giftiges Arsen in Baby-Federkernmatratzen nachgewiesen hat? Und gehören diese deshalb nicht vom Markt?““ Und jetzt? Gehörst Du selbst dazu. Willkommen im Club, meine Liebe!

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6 comments

  1. so isses
    „Bevor ich heiratete, hatte ich sechs Theorien über Kindererziehung. Jetzt habe ich sechs Kinder und keine Theorie.“John Wilmot, Earl of Rochester (1647-80), engl. Dichter

  2. Letztens noch ….
    … bei Facebook gelesen:

    „Ich war eine perfekte Mutter – bis ich selber Kinder bekam!“ 😀

    oder:

    „Ich wäre eine perfekte Mutter, wenn meine Kinder in der Schwangerschaft die gleichen Bücher gelesen hätten, wie ich!“

    *hihihihi*

    In diesem Sinne, alles Liebe!!
    Tanja

  3. herrlich :-):-):-):-) ich
    herrlich :-):-):-):-) ich kann mich auch an viele vorher nachher Sachen von mir erinnern.
    man kann es vorher einfach nicht glauben das sich so viel grundlegendes so um 180° dreht.

    viele Grüße aus einem grünen Kaff nahe Warendorf von dessen Existenz wir vor 3 Jahren noch nix wussten geschweige denn glaubten einmal dort in der Pampa spießig auf unser Terrasse Kaffee zu trinken.

  4. Ich kringel mich vor lachen!
    Zu Herrlich das zu Lesen. Bist das wirklich Du, Caro?? Ich habe den Blog jetzt erst entdeckt und erkenne vieles wieder bei meinem Sohn, 16 Monate und mir.
    Dass die alten und neuen Gedanken selten übereinstimmen, zu lustig.
    Da muss ich mir Euer Buch wohl doch noch zulegen um weitere lustige Geschichten lesen zu können.
    Viele Grüße aus der Großstadt Hamburg ;-D

  5. ich finde …
    … mich in der vorher- und in der nachher-caro total wieder!! der wahnsinn, was die liebe zu unseren mäusen mit uns macht.

  6. 🙂
    Ging/Geht es uns Mamas nicht allen so. Vor der Geburt Große Sprüche klopfen und irre Vorstellungen zum Besten geben. 🙂