Wie ich heute shoppe – oder auch nicht

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Liebe Lisa, es verändert sich ja so einiges, wenn man Mutter wird. Wissen wir ja alle. Plötzlich schlurfen wir nur noch in Sneakers durch die Gegend, in den Handtaschen tummeln sich abgebrochenene Fruchtriegel und Schnuller. Ich habe gestern festgestellt, dass sich mein Shopping-Verhalten auch komplett verändert hat. Mit zwei kleinen Kindern ist es nicht gerade entspannt, durch Modeläden zu bummeln, daher bin ich fast komplett aufs Online-Shopping umgestiegen. Oder sagen wir eher aufs „Warenkorb vollmachen“.

Was ich meine: Ich bin mittlerweile Meister in „Will ich haben“-Anklicken. Ohh, süße Bluse. Ui, coole Hose. Und braune Halbstiefel brauch ich auch noch. Ach, die Tshits sind runtergesetzt? Da nehm ich gleich mal ein paar. Noch schnell auf die Kinderseite, der Junge braucht neue Bodys. Und für die Große könnte ich noch einen Schlafanzug kaufen. Immer rein damit in den Warenkorb. Immer rein damit. Hier noch ein Sommerkleidchen, da noch ein Bikini. Dann ab zum Interior – da gabs doch neulich diese süßen Kissen. Außerdem suche ich ja schon ewig nach einem Teppich für das Wohnzimmer. Klick, klick, klick, immer rein damit in den Warenkorb. Eine Stunde später: 20 Artikel im Warenkorb, die Summe astronomisch.

Gut, dann sortiere ich eben wieder aus. Zuerst das ganze Interior, schließlich muss man den eigentlich Teppich live sehen und Kissen brauche ich auch nicht suuuper dringend. Den Bikini probiere ich lieber mal richtig an, wenn ich das nächste Mal alleine bummeln gehe (also nie). Söhnchen braucht zwar neue Bodys, aber vielleicht sind im Keller noch ein paar alte von der Schwester. Also raus damit, genau wie den Schlafanzug der Tochter. Sommerkleidchen für mich im März zu kaufen, ist auch nicht so dringend, da hab ich noch Zeit. Die Halbstiefel sind echt schick, aber eigentlich zu teuer. Lieber doch nicht kaufen. Und die Bluse könnte auch aus nem fiesen Stoff sein, da krieg ich ja schon vom Angucken Schiwtzflecken und wie mein Hintern in der Hose aussieht, weiß ich auch nicht. Raus damit. Bleiben also drei Tshirts im Sonderangebot. Na toll, aber für drei so olle Dinger zahle ich doch jetzt keine fünf Euro Versandkosten. Da gehe ich lieber mal demnächst in den Laden (also nie.)

15 Minuten später: Warenkorb wieder leer, nix gekauft. Schont zwar den Geldbeutel, aber mein Kleiderschrank und ich sind nicht glücklich. Als ich meiner Freundin von meinem wirren Online-Bummel erzähle, ruft sie: „Genau so mache ich das auch!!!!Das ist eine neue Mama-Krankheit.“ Wenn das so ist,  mache ich bald die erste Selbsthilfe-Gruppe für „chronische Warenkorb Ein-und Auslader“ auf. Wer macht mit?

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9 comments

  1. ich bin auch…
    …so eine! zum Glück werde ich immer von den Kindern unterbrochen und vvergesse dann komplett auf den vollen Warenkorb! Hätte ich alles bestellt, was ich so in diverse Warenkörbe gelegt habe, wäre ich wohl schon Haus-los 😉

  2. es ist fast zu schlimm um wahr zu sein
    … wie sehr ich mich an mich erinnert fühle.
    diese aussortiererei – und die ollen tshirts, für die sich kein porto mehr lohnt. na toll!
    was mir kürzlich passierte: doch eine gute hose online erstanden, diese dann sofort wieder bestellt in einer anderen farbe. man weiß ja nie, wann’s das nächste mal so weit ist.
    mein früheres ich würde sich ja im grab umdrehen, bei so viel spießigkeit!

  3. Hier auch!
    Und ich dachte das mache nur ich so!!!
    Falls wir Zeit finden als Familie in die Stadt zu kommen fällt die Beute grundsätzlich Mann und Kindern zu – alleine Shoppen – keine Gelegenheit. Jetzt habe ich mich aufs Selbernähen verlegt. Das ändert leider nur die Shops bei denen ich Warenkörbe befülle um sie dann unbestellt im www vermodern zu lassen…;-)

  4. Woher weißt Du, wie ich einkaufe?! 😉
    Ich mache das GENAUSO! Die nächste Stufe: doch kaufen, sofort schlechtes Gewissen haben, sehr, sehr kritisch durchgucken, wenn die Sachen da sind und die Hälfte wieder zurückschicken.
    Ansonsten lechze ich immer nach Dienstreisen. Da kaufe ich ein. Für mich. Mit Anprobieren! (Leider sage ich im Moment alle Dienstreisen ab, weil ich finde, dass ich sonst zuviel weg bin und weil ich meine über 70 Jahre alten Eltern nicht ständig bitten kann, auf ihre entzückenden, aber wilden Enkel aufzupassen.) Also kein „live-shopping“ für mich…

  5. Ich auch!
    Kenne ich nur zu gut. Manchmal vergesse ich auch den vollen Warenkorb und finde die geöffnete Browerserseite erst Tage später wieder. Auch dann sortiere ich meist alles aus.

  6. Hihi. Aber so ist es bei mir
    Hihi. Aber so ist es bei mir auch! Ich glaube, die nächste Stufe ist dann den ganzen Krempel wirklich zu kaufen aber kurze Zeit später die Bestellung zu stornieren, so weit bin ich zum Glück jedoch noch nicht 😉
    Bei H&M erledigt es sich immer fast von selbst, das ist sehr praktisch. Ich ramsche mir meinen Warenkorb voll und schmeiße dann in der Berstellübersicht alles raus, was erst Wochen später geliefert werden kann (also fast alles). Für mehr als 70€ zu bestellen ist dort schlichtweg nicht möglich 😉

    (Mein captcha Code gerade eben: hSVHsv)

  7. ich!
    ich mache mit! wenn ich alles gekauft hätte, was im letzten jahr in meinen digitalen warenkörben landete, wäre ich jetzt dauergästin in irgendeiner rtl II schulden-reduzier-sendung.

    es macht aber auch so viel spaß, sich kurz vorzustellen, wie gut man selbst, das kind und die wohnung mit den neuen sachen aussehen wird. wie stilvoll, lässig und überhaupt. bevor man dann merkt, dass das ganze geraffel zusammen eine milliarde euro kostet und man sich generell auch nicht so sicher ist mit der seidigen schluppenbluse und der jogginghose aus kunstleder, irgendwie.