Eine Freundin von mir ist hochschwanger – in zwei, drei Wochen bekommt sie ihr zweites Kind. Manchmal, wenn ich so neben ihr sitze, starre ich ihren Bauch an. Er ist echt groß. Nicht unnatürlich groß, sondern eben so groß, wie er in der 37. Schwangerschaftswoche sein soll. Ich weiß das, hatte ich doch selbst auch zweimal so einen Bauch. Und trotzdem fühle ich mich beim Anblick wie eine Dummerchen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ich selbst mal so eine Kugel hatte. Genauso geht’s mir, wenn der kleine Mann in ihrem Bauch boxt. Ich kreische und will sofort meine Hand auf ihren Bauch legen.
Dabei bin ich selbst unzählige Male von innen geboxt worden. Konnte deswegen nicht mehr schlafen. Aber irgendwie bin ich raus. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie sich die Tritte anfühlen, wie mühsam es ist, sich auf die Seite zu rollen. Wie es ist, wenn man sich die Schuhe nicht mehr zubinden kann. Ich habe es echt vergessen. Und bin irgendwie traurig darüber.
„Du bist reif für Kind Nr.3“, sagte meine Freundin, als ich ihr davon erzählte. Mmmmhhhh. Abgeneigt bin ich eigentlich nicht. Doch dann kommt meine Erinnerung zurück. An die schlaflosen Nächte, an die Geburtsschmerzen. Schnell schiebe ich diese Gedanken zur Seite und schnappe meinen Mutterpass. Ich liebe es, in ihm zu blättern und die einzelnen Wochen nach zuverfolgen. Und als ich sehe, was ich in der 37 SSW gewogen habe, kann gucke ich meinen Bauch an und denke mal wieder:
EINE SCHWANGERSCHAFT IST EIN WUNDER….
3 comments
Gedankendieb 🙂
Katharina, mir geht es ganz genauso. Ich schwanke zwischen „oh, endlich wieder ein bisschen mehr Freiheit, mein Körper gehört wieder mir, usw. und oh, ein Babybauch, vielleicht doch eine Nummer 3?“
Kind 1 war so klar, Kind 2 kam einfach, Kind 3 ist ein pro-und-Contra, oder? Gebe ich damit komplett meinen Beruf auf? Arbeiten mit 3 Kindern, geht das? Was verändert sich? Verkraften die beiden anderen das überhaupt? Passt ein drittes noch dazu? Thema für einen Blogbeitrag, oder? Ich glaube, das geht wirklich vielen so…
Gibt es den Mütter, die die Entscheidung für Kind 3 im Nachhinein doch bereut haben? Ich habe das schon einige Male gehört…
Ich auch…
Mein kleiner ist erst 5 Monate alt und ich habe es schon komplett vergessen. Ich hatte eine super entspannte erste Schwangerschaft. Ich weiß noch, dass ich bei der zweiten oft dachte, echt anstrengend und mühsam. Trotzdem. Selbst nach einer Horrornacht wie letzter (bin gefühlt stündlich aufgestanden) möchte ich unbedingt nochmal Schwanger sein und das kleine Wunder ein drittes Mal erleben. Ich hätte den Schlaf dringend gebraucht, weil ich den Abend davor endlich mal wieder bei meiner Freundin war und wir viel zu lange und zu viele Gin Tonics getrunken haben. Jetzt trinke ich meinen dritten Kaffee und mich überkommt das Gefühlt von riesengroßer Liebe. Der große Dickkopf ist in der Kita und der kleine Zwerg holt gerade seinen Schlaf nach. Es gibt nichts Größeres. Wenn es die Lebensumstände erlauben, sollte man das Abendteuer zusammen wagen.
Jaaaa, so gehts mir auch
Ich kann das so gut nachfühlen. Ich habe erst ein Kind, aber bei dem Anblick schwangerer Frauen und Freundinnen werde ich wehmütig und traurig.
Ich frage mich nur gerade, ob dieses Gefühl jemals aufhört?! Wann? Nach drei oder vier Kindern?! 😉