Werde ich (Mausi, neeiinnn!) jemals eine coole Mutter für meinen Sohn?

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Hallo Lisa!

Puh! Ich muss es jetzt nochmal loswerden – obwohl ich nur EIN Baby und nicht DREI Kiddies wie du habe. Aber so eine Woche ohne Kita schlaucht. Dann liegt auch noch der Daddy krank im Bett und die liebste und leider einzige Babysitterin hat sich gerade mit ihrem Lover nach Madrid abgesetzt.

Ahhhh! Nein, schon okay. Im Ernst. Es ist auch irgendwie total schön, mal wieder eine Woche mit Sohnemann ganz alleine zu haben. Irgendwie habe ich in den letzten Wochen doch viele Kleinigkeiten verpasst, die seinen Alltag betreffen. Ich bin so stolz auf ihn. Stell‘ Dir mal vor, Lisa. Er ist elf Monate und kann schon selbst mit dem Löffel sein Schüsselchen auslöffeln. Also, nur genau dann, wenn in der Schüssel Kompott oder Yoghurt drin ist. Bei Kartoffeln und Fleisch scheint sich die Mühe nicht zu lohnen – da wartet er die drei Minuten bis Mama sein Trinkfläschchen fertig gemacht hat und lässt sich füttern.

Ich kann mich übrigens über das Alleine-Essen meines Sohnes herrlich mit meiner Mutter, seiner Oma, auseinandersetzen.

„Er soll nicht alleine essen. Er ist noch zu klein“, schimpft sie immer.

„Aber Mama, es macht ihm doch Spaß“, protestiere ich dann.

Wie auch immer. Wenn Max und ich so tagsüber abhängen, denke ich ab und zu darüber nach, dass, wenn er zum Beispiel zehn oder zwölf ist, keine Lust mehr haben wird, mit „Mama abzuhängen“. Und dann denke ich immer an das Mutter-Sohn-Gespann, dass ich in Agadir im Hotel beim Frühstück kennengelernt hatte. Er war 16 und spielte mit seinem Iphone, sie las Zeitung. Und irgendwie waren beide total entspannt. Tagsüber machte der Teenie Kulturprogramm mit seiner Mum, abends durfte er selbstverständlich in die Club-Disko.

Mann, Lisa! Ich hab‘ echt gedacht: Hoffentlich macht Max mit mir auch noch Urlaub, wenn er 16 ist. Also, so auf die coole Art, versteht sich.

Aber, wie wird man so eine coole gelassene Mama? Oft habe ich nämlich das Gefühl, dass ich es so ganz und gar nicht bin.

Immer wenn ich…

…“NEEEIIIN“ rufe, sobald sich Max der bösen großen Rutsche auf dem Spielplatz nähert.

…wenn ich ihm Küsschen aufdrücke, bis er (sogar schon mit seinen elf Monaten) sein Patschehändchen nimmt und mein Gesicht wegdrückt.

…wenn ich sein blondes Haar solange mit der Babybürste schrubbe, dass seine Locken flauschig und engelsgleich werden.

…wenn ich jeden Mittag in der Kita frage, ob er fein aufgegessen hat und was es heute zu essen gab.

…wenn ich meinen kleinen Modeltick an ihm kompensiere und ihm wieder ein neues dieser süßen bunten Nicki-Tücher kaufe.

…wenn ich das 30. Handy-Foto am Tag von ihm mache, weil ich noch keins habe, wo er seine ganzen Bäckchen voller Spaghetti-Soße hat.

…oder aber, wenn ich meinen Freundinnen erzähle wie lustig es aussieht, wenn er versucht, sich seine kleinen Lederschlappen selbst anzuziehen.

Lisa! Im Ernst! So‘ ne Nerv-Mutti will doch (auf Dauer) keiner haben. So eine tüddelige, immer besorgte, verhätschelnde Mom! Das nervt Jungs doch irgendwann, oder? Die Frage ist, wann muss ich aufhören so zu sein und ein bisschen cooler zu werden? Oder ist das alles gar nicht so schlimm?

Wie hältst Du es denn mit Deinen Jungs?

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